Das wachsende Bewusstsein für traditionelle Gemüsesorten hat dazu geführt, dass Märkte und Bioläden neben Möhre und Roter Bete immer öfter regionale Pastinaken und Petersilienwurzeln anbieten. Show Aufgrund ihres ähnlichen Aussehens kommt es beim Einkauf allerdings häufig zu Verwechslungen – zumindest, wenn das Etikett bzw. das Schild fehlt. Dass sich beide Gemüsearten so ähnlich sehen, liegt nicht zuletzt daran, dass beide botanisch zur gleichen Familie gehören. Doch auch, wenn der erste Eindruck so manchen Konsumenten irritieren mag, gibt es Unterschiede zwischen Pastinake und Petersilienwurzel. Ich verrate dir Tipps und Tricks, wie du ganz einfach herausfinden kannst, um welches Gemüse es sich handelt. Ganz nach der Devise: Immer der Nase nach! Los geht es mit unseren Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Vergleich zwischen Petersilienwurzel und Pastinake. AussehenPetersilienwurzel und Pastinake sehen sich sehr ähnlich. Deshalb musst du tatsächlich zwei Mal hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen. Wer weiß, worauf er achten musst, tut sich mit etwas Übung aber leicht. Form und FarbeHier ist es schwer, einen Unterschied auszumachen. Sowohl Pastinaken als auch Petersilienwurzeln besitzen eine kegel- bzw. spindelartige Form und eine weiße, leicht gelbliche Farbe. Auch die dünnen, braunen, quer verlaufenden Ringstreifen sind für beide Gemüsesorten charakteristisch. Foto: SevenCooksGrößeDie spindelförmigen Petersilienwurzeln, die auch als Wurzelpetersilie bezeichnet werden, sind insgesamt etwas kleiner und leichter als Pastinaken. Sie sind kürzer und auch der Durchmesser ist geringer. So ähneln Petersilienwurzeln eher Karotten, während der Durchmesser einer Pastinake an der dicksten Stelle durchaus mit Gurke und Rettich vergleichbar ist. BlätterDer Blattansatz ist ein verlässliches Unterscheidungsmerkmal. Während er bei Pastinaken eingesunken ist und einen sichtbaren, meist dunkleren Rand zeigt, wölbt er sich bei Petersilienwurzeln nach oben. Sie sehen zwar durchaus ähnlich aus, jedoch besitzen sie eine kompaktere Form. Unterschiede auf einen Blick:
Geruch und GeschmackInsbesondere das unterschiedliche Aroma ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Pastinake und Petersilienwurzel. Anstatt am Marktstand oder im Bioladen in das rohe, ungewaschene Wurzelgemüse zu beißen, kannst du deinen Geruchssinn nutzen. Unterschiede: Insbesondere durch Reiben und Riechen an den Blättern lässt sich ein deutlicher Unterschied wahrnehmen. Petersilienwurzeln haben ein intensiv-würziges, petersilienähnliches Aroma. Zusätzlich erinnert der Duft von Blättern und Wurzel an Sellerie. Pastinaken, die auch als „der Pastinak“ bezeichnet werden, duften und schmecken hingegen deutlich milder. Typisch ist ein leicht liebliches, nussiges Aroma beim Verzehr, das mit einem Mix aus Kartoffeln, Möhre und allenfalls leichten Sellerienuancen vergleichbar ist. Die Pastinakenblätter sind im Gegensatz zur Wurzelpetersilie eher geruchlos. Unterschiede auf einen Blick:
InhaltsstoffeEin Blick auf das Nährstoffspektrum verrät, dass es sich lohnt, beide Gemüsesorten im Herbst und Winter zu servieren. Gemeinsamkeiten: Sowohl Pastinaken als auch Petersilienwurzeln enthalten einen gesunden Mix aus verschiedenen Mikronährstoffen – allerdings sind einzelne Vitamine und Mineralstoffe besonders reichlich in der jeweiligen Wurzel enthalten. Beiden gemein ist, dass ätherischen Öle, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, für das jeweilige charakteristische Aroma verantwortlich sind. Unterschiede: Pastinaken enthalten deutlich mehr Kohlenhydrate und sind reich an Calcium, Kalium und Folsäure. Ein weiteres Plus: Pastinaken zählen zu den nitratarmen Gemüsesorten. Petersilienwurzeln sind besonders reich an Vitamin C (vor allem als Raw Food), Eisen und Magnesium. Zusätzlich enthalten sie wertvolle B-Vitamine. Aufgrund des niedrigeren Kohlenhydrat- bzw. Stärkegehaltes liefern Petersilienwurzeln nur ungefähr die Hälfte der Kalorien von Pastinaken. Tipp: Falls du dich à la Low Carb ernährst, empfehle ich dir, stärkereiche Pastinaken öfter durch proteinreichere Petersilienwurzeln auszutauschen. Aufgrund des Pektingehaltes (Ballaststoffe) sättigen Pastinaken allerdings gut, sodass sie durchaus zum Abnehmen geeignet sind. VerwendungAuch wenn einzelne Gerichte für das jeweilige Wurzelgemüse typisch sind, harmonieren sie auch als gemeinsame Zutat. Dafür spricht auch die gemeinsame Erntezeit. Gemeinsamkeiten: Sowohl Pastinaken als auch Petersilienwurzeln passen gut zu anderem Wurzelgemüse, Rüben und Knollen wie Möhren, Rote Bete oder Kartoffeln. Beide Gemüsesorten eignen sich ideal zum Kochen, Dünsten, Dämpfen, Backen, Braten und als vitaminreiches Raw Food – zum Beispiel geraspelt als winterlicher Salat. Du kannst beide Gemüse für herzhafte Eintöpfe, aromatische Cremesuppen oder als gebackenes Ofengemüse servieren. Ebenfalls sehr beliebt ist die Beigabe von Pastinake oder Wurzelpetersilie zu Kartoffelpüree. Unterschiede: Der süßliche, möhrenähnliche Geschmack erklärt, warum Pastinaken so beliebt bei Babys sind. Hinzu kommt der besonders niedrige Nitratgehalt im Mix mit einer exzellenten Verträglichkeit. Das Trio aus lieblichem Geschmack, nitratarmer Qualität und hoher Bekömmlichkeit erklärt, warum der Pastinak als eine der ersten Gemüsesorten für babygerechte Beikost empfohlen wird. Petersilienwurzeln sind häufig Bestandteil vom klassischen Suppengrün, das Eintöpfen und Suppen die würzige Note verleiht. Gesunde und genussvolle Rezept-Ideen mit Pastinake:
Gesunde und genussvolle Rezept-Ideen mit Petersilienwurzel:
Anbau & BotanikAus botanischer Sicht haben die beiden Wurzelgemüse zahlreiche Gemeinsamkeiten. Daher ist auch der Anbau miteinander vergleichbar. Gemeinsamkeiten: Beide Wurzelgemüse gehören zur Familie der Doldenblütler und sind zweijährige, krautige Pflanzen. Sowohl der Pastinak als auch die Petersilienwurzel bevorzugen einen gut gelockerten, tiefen Boden, um optimal wachsen zu können. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr, sodass die essbaren Wurzeln zur gleichen Zeit im Herbst reif. Sie werden je nach Witterungsbedingungen zwischen September und Oktober geerntet. Beide Gemüse können eingelagert werden; allerdings sollte die Aussaat der Pastinaken dann erst im Juni erfolgen. Tipp: Besonders mild schmecken Pastinaken, wenn sie erst nach Frosteinwirkung geerntet wurden. Unterschiede: Während die Pastinake aus Europa stammt, liegt der Ursprung der Petersilienwurzel vermutlich im östlichen Mittelmeergebiet sowie Nordafrika. Mittlerweile ist die Petersilienwurzel allerdings auch bei uns beheimatet. Während Wurzelpetersilie in Anlehnung an ihre Heimat einen möglichst warmen, sonnigen Platz bevorzugt, steht Pastinaken der Sinn nach einem halbschattigen bis sonnigen Beet. Ist Petersilienwurzel und Pastinake das gleiche?Um Pastinaken und Petersilienwurzeln zu unterscheiden, lohnt sich ein genauer Blick auf den Blattansatz: Bei der Pastinake ist der Blattansatz eingesunken und um den Austrittsbereich der Blätter zeigt sich ein deutlicher Rand. Bei der Petersilienwurzel wölbt sich der Blattansatz nach oben.
Was ist ähnlich wie Pastinaken?Pastinaken: Süßlich nussig und gesund
Sehen ähnlich aus, schmecken aber ganz unterschiedlich: Petersilienwurzeln (links) und Pastinaken. Äußerlich ähneln Pastinaken der Petersilienwurzel, die allerdings meist deutlich dünner ist und ausgeprägt würzig nach Petersilie schmeckt.
Wie nennt man Pastinaken im Volksmund?Kleine Rübe, großer Genuss – Pastinaken heißen im Volksmund auch Hammelmöhren, Hirschmöhren, Moorwurzeln oder Germanenwurzeln und sind ab November erhältlich.
Sind Peterwurzen Pastinaken?Pastinaken ähneln in ihrer Form und Farbe den Peterwurzen, können allerdings an 2 Merkmalen gut unterschieden werden: Die Pastinake ist breitschultriger und hat einen eingesunkenen Stielansatz, während der Stielansatz der Peterwurzen nach oben gewölbt ist. Pastinaken können eine Größe von bis zu 30 cm erreichen.
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