Ist Marge und Rendite das gleiche?

Die Rentabilität ist eine wichtige Kennzahl, um Unternehmen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zu beurteilen. Sie gibt an, in welchem Verhältnis der Gewinn zum Kapital steht. Unternehmen und Selbstständige, die auf Dauer nicht rentabel arbeiten, werden sich am Markt nicht behaupten können.

Ist Marge und Rendite das gleiche?
Ist Marge und Rendite das gleiche?

In unserem Beitrag gehen wir unter anderem auf die Frage ein, was Rentabilität ist und wofür die Kennzahl verwendet wird. Darüber hinaus erläutern wir wichtige Begriffe und erklären dir, wie du die Rentabilität anhand unterschiedlicher Formen berechnen kannst.

Was ist Rentabilität?

Bei der Rentabilität handelt es sich um eine wichtige Kennzahl. Angegeben wird die Rentabilität in aller Regel als Prozentsatz und somit als Verhältniszahl. Bei der Rentabilität wird der von einem Unternehmen erzielte Gewinn in ein Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt.

In der Praxis ist die Rentabilität eine wichtige Kennzahl, wenn der Erfolg eines Unternehmens gemessen und analysiert werden soll. Berechnet wird die Rentabilität anhand einer allgemeinen und einfachen Formel, die da lautet:

(Gewinn vor Zinsen / gebundenes Kapital) * 100

Somit gibt die Rentabilität an, welches Verhältnis zwischen dem erzielten Gewinn und dem eingesetzten Kapital besteht.

 

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Unterschied zwischen Rentabilität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit

Im Zusammenhang mit der Rentabilität sprechen Experten oftmals von der Wirtschaftlichkeit und der Produktivität. Die drei Begriffe sind allerdings nicht gleichbedeutend.

Die Produktivität bezeichnet lediglich, dass ein Unternehmen seine Geschäftstätigkeit ausführt und produktiv gearbeitet wird. Dies bedeutet allerdings nicht, dass das Unternehmen rentabel wirtschaftet. Der Begriff Wirtschaftlichkeit mein vor allem, dass keine Verluste entstehen, zumindest nicht auf lange Sicht. Rentabilität ist allerdings auch in diesem Fall nicht zwingend gegeben.

Wofür wird die Rentabilität verwendet?

Die Kennzahl der Rentabilität verwenden Analysten insbesondere dafür, um den finanziellen Erfolg, also den Gewinn, eines Unternehmens zu bewerten. In dem Zusammenhang wird zwischen den folgenden drei Varianten der Rentabilität unterschieden:

  • Gesamtkapitalrentabilität
  • Eigenkapitalrentabilität
  • Umsatzrentabilität

Anhand des Verhältnisses des Gewinns zum eingesetzten Kapital kann mittels der Kennzahl Rentabilität beurteilt werden, wie erfolgreich ein Unternehmen am Markt tätig ist.

Was ist die Rentabilitätsvorschau?

Während Analysten die Rentabilität anhand aktueller Zahlen und Daten ermitteln, geht es bei der Rentabilitätsvorschau um einen Ausblick auf die Zukunft. In der Regel erstreckt sich eine solche Vorschau auf einen Zeitraum von drei Geschäftsjahren.

Damit eine Rentabilitätsvorschau erstellt werden kann, müssen folgende Fragen beantwortet werden können:

  • Wie viel Geld muss das Unternehmen erwirtschaften, um laufende Ausgaben zu finanzieren?
  • Wie viel Geld muss das Unternehmen in Vorhaben investieren?
  • Welche Höhe wird der zukünftige Umsatz haben, der innerhalb der nächsten drei Jahre erwirtschaftet wird?

Wichtige Begriffe rund um die Rentabilität

Gewinn & Gewinnmarge

In Verbindung mit der Rentabilität gibt es einige wichtige Begriffe, die häufig im Zusammenhang genannt werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um den Gewinn und die Gewinnmarge.

Vereinfacht dargestellt ist der Gewinn die Differenz zwischen dem Aufwand und dem erzielten Ergebnis eines Unternehmens. Anders ausgedrückt: Der Gewinn besteht aus der Differenz zwischen allen Einnahmen und Ausgaben bzw. Kosten eines Unternehmens.

Die Gewinnmarge wird häufig Umsatzrendite genannt. Es handelt sich um eine Maßzahl, die etwas darüber aussagt, welchen Anteil der Gewinn am Umsatz (in Prozent) hat. Je höher die Gewinnmarge ist, desto mehr Profit erzielt das Unternehmen.

Was ist Liquidität?

Mit der Liquidität wird die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens bezeichnet. Diese messen Experten vor allem daran, ob das Unternehmen dazu in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Dazu zählen insbesondere die folgenden Zahlungen:

  • Gehälter der Mitarbeiter
  • Mieten und Nebenkosten
  • Begleichen von offenen Rechnungen

Für ein Unternehmen ist es von großer Bedeutung, stets eine ausreichende Liquidität zu besitzen. Wäre dies nicht der Fall, droht im schlimmsten Fall die Insolvenz.

Zielkonflikt: Liquidität und Rentabilität

Liquidität und Rentabilität stehen in einem gewissen Zielkonflikt. Der Grund ist, dass liquide Mittel nahezu immer mit einem geringen Ertrag verbunden sind. Halten Unternehmen beispielsweise Liquidität in Form von Guthaben auf einem Tagesgeldkonto bereit, werden dafür nur geringe Zinsen gutgeschrieben. Daher sollten Unternehmen versuchen, einen guten Mittelweg zwischen ausreichender Liquidität und Rentabilität des Kapitals zu finden.

Wissenswert:

Neben der Rentabilität ist das Verständnis weiterer Fachbegriffe wichtig, die oft mit der Kennzahl in Verbindung stehen. Dazu zählen insbesondere die Liquidität, der Gewinn und auch der Umsatz.

Wie kann ich Rentabilität berechnen?

Es gibt verschiedene Formen, welche Art von Rentabilität berechnet werden kann. In erster Linie benötigst du zwei Informationen für die Berechnung, nämlich

  • zum einen den Gewinn
  • und zum anderen das eingesetzte Kapital.

Welche Werte du im Detail benötigst, hängt von der Art der zu berechnenden Rentabilität ab.

Eigenkapitalrentabilität

Bei der Eigenkapitalrentabilität betrachtest du ausschließlich das Eigenkapital eines Unternehmens. Mittels der Formel ermittelst du, um welchen Prozentsatz das Eigenkapital verringert oder vergrößert wurde. Dazu nutzt du die folgende Formel für die sogenannte Eigenkapitalrendite:

Eigenkapitalrentabilität = Jahresergebnis / Eigenkapital * 100

Fremdkapitalrentabilität

Bei der Fremdkapitalrentabilität geht es nicht um eine Steigerung des Vermögens im Unternehmen, sondern stattdessen wird die durchschnittliche Höhe der Fremdkosten (Zinsen) ermittelt, die das Unternehmen für geliehenes Fremdkapital zahlen muss. Die Formel zur Berechnung der Fremdkapitalrentabilität lautet:

Fremdkapitalrentabilität = Fremdkapitalzinsen / Fremdkapital * 100

Gesamtkapitalrentabilität

Bei der Gesamtkapitalrentabilität betrachtest du das gesamte vom Unternehmen eingesetzte Kapital, also sowohl das Eigen- als auch das Fremdkapital. Dieses setzt du in ein Verhältnis zu sämtlichen Vermögenssteigerungen, demzufolge zum Jahresergebnis sowie den Fremdkapitalzinsen. Die entsprechende Formel lautet:

Gesamtkapitalrentabilität = (Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital * 100

Umsatzrentabilität

Eine weitere Kennzahl ist die Umsatzrentabilität. Diese zeigt dir, welcher Teil des generierten Umsatzes letztendlich als Gewinn verbucht werden kann. Die sogenannte Umsatzrendite Formel lautet:

Umsatzrentabilität = Gewinn / Umsatz

ROE Formel

ROE ist die Abkürzung für „Return on Equity“ (Eigenkapitalrendite). Es handelt sich demzufolge um die Eigenkapitalrentabilität, die wir zuvor bereits kurz erläutert haben.

Was ist die Rentabilitätsvergleichsrechnung?

Bei der sogenannten Rentabilitätsvergleichsrechnung vergleichst du die Renditen unterschiedlicher Investitionen. Das Ziel besteht darin, die Investition mit der vermutlich besten Rendite zu identifizieren.

Welche Rentabilität gut ist, ist relativ. Je nach Marktlage gelten durchschnittliche Renditen zwischen vier bis sechs Prozent meistens als gute Werte.

Wie kann ich die Rentabilität verbessern?

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie du die Rentabilität im Unternehmen verbessern kannst. Der folgenden Tabelle entnimmst du, welche Optionen existieren und welche jeweiligen Beispiele in der Praxis vorkommen.

MaßnahmeBeispielKosten senkenMaterialausgaben reduzieren, Preisnachlass vereinbarenUmsatz steigernAngebote machen, neue Produkte hinzunehmenRichtige Preis- und AbrechnungspolitikPreisvergleich mit den Wettbewerben und evt. Preis anpassenInnerbetriebliche Organisation optimierenAufgaben intern effizienter strukturieren und verteilenPreisstrategie überprüfenAnalyse, ob Preiserhöhung von Kunden akzeptiert würdeKooperationen nutzenEinkaufspreise reduzierenKostenbewusster Einsatz von EnergieEnergieverbrauch reduzieren

Welche Alternativen als Kennzahl gibt es?

Neben der Rentabilität gibt es weitere Kennzahlen, mit denen Experten alternativ oder zusätzlich eine Analyse der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens durchführen können. Unter anderem handelt es sich dabei um die folgenden Gruppen von Kennzahlen:

  • Erfolgskennzahlen, zum Beispiel Gewinn vor Steuern
  • Kennzahlen zur Kapitalstruktur (Bilanzkennzahlen), zum Beispiel Eigenkapitalquote
  • Liquiditätskennzahlen, zum Beispiel Cash Ratio
  • Schuldenkennzahlen, zum Beispiel die Kapitaldienstfähigkeit

Fazit

Die Rentabilität ist eine Kennzahl, mit der du den Erfolg eines Unternehmens messen kannst. Umso größer der Prozentwert ist, desto rentabler arbeitet das Unternehmen.

In der Wirtschaft haben heutzutage nahezu alle Firmen und Betriebe das Ziel, möglichst rentabel zu wirtschaften. Nur so sind Wachstum und im weiteren Verlauf die Festigung und Ausweitung der Marktposition möglich.

Was ist der Unterschied zwischen Marge und Gewinn?

Marge – Definition Die Marge ist somit vom Gewinn klar zu unterscheiden, da der Gewinn erst nach Abzug der Kosten errechnet wird. Die Marge kann somit als Basis für eine überschlagsmäßige Gewinnberechnung herangezogen werden.

Was versteht man unter Margen?

Der Begriff Marge ist ein Synonym für das Wort Handelsspanne. Unter einer Handelsspanne versteht man die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis einer Ware.

Was bedeutet 100% Marge?

Wenn du beispielsweise ein Fahrrad auf dem Flohmarkt für 150 Euro kaufst und es für 250 Euro verkaufst, dann beträgt die Marge 100 Euro netto. Du hast also 100 Euro auf den Einkaufspreis draufgeschlagen – dieser Überschuss dient zur Deckung der (Fix)Kosten und beinhaltet deinen Gewinn.

Was ist eine gute Gewinnmarge?

Die Gewinnspanne oder Marge Supermärkte setzen bei Lebensmitteln eine Preiskalkulation mit bis zu 100 Prozent bei Trockenprodukten, aber nur 30 Prozent bei frischer Ware an. In der Gastronomie liegt die Marge häufig bei 30 bis 50 Prozent, bei Imbissen sind es eher 20 Prozent.