Ist es gut wenn man jeden tag duscht

Für viele Menschen gehört tägliches Duschen zur Morgen- oder Abendroutine. Doch was passiert eigentlich, wenn du dich nur alle zwei Tage vom Wasser berieseln lässt?

Täglich duschen? Das sagen die Befürworter!

Ob als frischer Start oder entspannter Abschluss des Tages: Für viele Menschen ist das tägliche Duschen Pflichtprogramm. Der Körper kommt im Laufe des Tages mit Bakterien in Berührung, die sich auf der Haut tummeln und zu Hautirritationen in Form von Pickeln führen können. Darüber hinaus schwitzen die meisten Menschen nicht nur tagsüber, sondern auch unbewusst in der Nacht. Wer täglich duscht, eliminiert Schweiß und Bakterien.

Kritiker sagen: Diesen Effekt hat Wasserverzicht

Es ist nicht verkehrt, sich täglich (aber nur einmal ) mit Seife zu duschen. Allerdings kann es für Menschen mit empfindlicher Haut besser sein, nur alle zwei Tage unter die Brause zu hüpfen. Denn: Die Haut ist das größte Organ des Körpers und besitzt als solches eine wichtige Funktion für deine Gesundheit. Mithilfe ihres natürlichen Fettfilms wehrt die Haut Krankheiten ab. Wer nur alle zwei Tage duscht, schont diese Schutzschicht, belastet die Haut nicht mit Duschgelen und trocknet sie nicht aus. Alternativ kannst du zu einem rückfettenden Duschgel greifen, das der Austrocknung der Haut vorbeugt.

Es ist also völlig in Ordnung, mal aufs Duschen zu verzichten – mit zwei Ausnahmen: Menschen, die viel schwitzen oder eine hautbelastende Tätigkeit ausüben, bei der diese durch Schmutz oder andere Stoffe gereizt wird, sollten besser jeden Tag unter die Dusche gehen. Ansonsten reicht auch die Katzenwäsche.

jge Brigitte

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Gesundheit:Täglich duschen - muss das sein?

8. März 2022, 4:01 Uhr

Lesezeit: 2 min

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Rheinbach (dpa/tmn) - Für viele Menschen gehört die tägliche Dusche einfach dazu. Doch: Muss die eigentlich sein? Nach Angaben des Umweltbundesamtes rauschen pro Minute zwölf bis 15 Liter Wasser durch eine herkömmliche Duschbrause, bei Sparmodellen noch sechs bis neun Liter.

Und die müssen erhitzt werden, was ordentlich Energie verbraucht. Und auch der Haut tut zu ausgiebiges Duschen nicht immer gut.

Am 22. März ist Weltwassertag, der die Verschwendung der essenziellsten Ressource allen Lebens in Erinnerung rufen soll. Ein Anlass, den Dermatologen Jan-Olaf Piontek im Interview zu fragen, mit welchem Duschverhalten man Umwelt, aber auch Hautgesundheit und Hygiene gerecht wird.

Frage: Herr Piontek, ist es für die Haut ungesund, sich täglich unter die Dusche zu stellen?

Jan-Olaf Piontek: Schaut man auf die Menschheitsgeschichte, ist die Haut nicht auf eine tägliche Dusche vorbereitet. Und erst recht nicht auf Shampoos und Seifen, die mit ihren Tensiden nicht nur den Schmutz von der Haut entfernen, sondern auch ihren schützenden Fettfilm. Den muss die Haut nach jeder Dusche neu herstellen. Bei gesunder Haut funktioniert das ganz gut, vor allem bei jüngeren Menschen.

Hat man aber zum Beispiel Neurodermitis, ist die tägliche Dusche für die Haut nicht unbedingt ratsam. Aber auch, wenn man gesunde Haut hat und jeden Tag sehr lange duscht, ist das für die Haut Stress. Durch den Kontakt mit Wasser trocknet sie aus - auch wenn keine Seife im Spiel ist.

Frage: Was ist denn ein ratsames Duschverhalten, wenn man Haut, Hygiene und Umwelt gleichermaßen berücksichtigen will?

Piontek: Am besten: kurz und knackig. Einmal einseifen reicht völlig aus, am besten mit rückfettenden Produkten. Und: Der Umwelt zuliebe sollten es Produkte ohne Mikroplastik und Flüssigkunststoffe sein. Die landen sonst im Abwasser.

Gut ist auch, für sich selbst zu hinterfragen: Was hat das Duschen für ein Ziel? Klar, auf der einen Seite macht es Spaß und tut gut. Auf der anderen Seite sind wir häufig so sozialisiert, dass wir täglich duschen. Vor allem, weil wir Körpergeruch vermeiden wollen. Dabei ist es dafür nicht immer notwendig, sich täglich unter die Dusche zu stellen.

Frage: Die Katzenwäsche ist also auch mal völlig in Ordnung?

Piontek: Ja. Alten Schweiß bekommt man auch mal mit einem Waschlappen weg, müffelnde Füße kann man einfach waschen. Letztlich ist es immer die individuelle Frage: Was brauche ich, um mich sauber zu fühlen? Manchmal reicht dafür eine Katzenwäsche aus.

Zur Person: Jan-Olaf Piontek ist Dermatologe mit Praxen in Rheinbach und Mechernich. Er ist Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD).

© dpa-infocom, dpa:220307-99-419072/3

Was passiert wenn man sich jeden Tag duscht?

Wer eine empfindliche Haut hat, die zu Trockenheit neigt, sollte besser nicht täglich duschen. Das Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus. Sie wird schnell gereizt und juckt womöglich. Bakterien, Pilze und auch Allergene können leichter eindringen.

Wie oft ist es gesund zu duschen?

Auch wenn viele die tägliche Dusche am Morgen oder Abend nicht missen möchten, reicht es aus dermatologischer Sicht bei gesunder Haut grundsätzlich aus, nur zweimal die Woche zu duschen. Das Wasser darf dabei gerne nur lauwarm sein.

Wie oft täglich duschen?

Eine gesunde, normale Haut verkraftet eine kurze, nicht zu heiße Dusche ohne Probleme auch täglich. Bei trockener Haut empfehlen Dermatologen, nur jeden zweiten Tag zu duschen und lediglich die Stellen täglich waschen, an denen unangenehme Körpergerüche entstehen können.

Sollte man sich jeden Tag waschen?

Als Regel gilt daher: Hände, Gesicht, Achseln und der Intimbereich sollten täglich gewaschen werden. Baden oder duschen muss man aber nur ein bis zwei Mal pro Woche. Man könnte im Prinzip auch noch seltener duschen – dem Körper würde das nicht schaden.