Gelbe flüssigkeit läuft aus dem ohr

Es ist nicht nur lästig, sondern kann auch gefährlich werden: Wasser im Ohr. Im schlimmsten Fall leidet das Hörvermögen. Tipps, wie Sie es herausbekommen.

Wasser im Ohr ist unangenehm – und unter Umständen auch gefährlich. Denn Feuchtigkeit weicht die Haut im Ohr auf. Gelangen dann mit dem Wasser auch Bakterien in den Gehörgang, können sie ins Gewebe eindringen und dort schmerzhafte Entzündungen verursachen. Betroffene sollten deshalb versuchen, das Wasser aus dem Ohr zu holen.

Wasser im Ohr herausholen: Tipps

Am besten geht das, indem Sie die flache Hand auf das betroffene Ohr pressen und dann wieder loslassen. Das erzeugt einen Unterdruck, der das Wasser aus dem Ohr saugt. Funktioniert das nicht, können Sie auch folgende Methoden ausprobieren:

  • Versuchen Sie das Wasser einfach herauszuschütteln. Halten Sie den Kopf dafür schräg zu der Seite geneigt, in der sich das Wasser im Ohr befindet und schütteln Sie Ihren Kopf etwas, damit die Flüssigkeit hinauslaufen kann.
  • Sie können Ihren Kopf auch schräg zu der Seite geneigt halten, in der sich das Wasser im Ohr befindet und etwas auf der Stelle hüpfen.
  • Was manchmal auch hilft: Neigen Sie das betroffene Ohr in Richtung Schulter, heben Sie den Arm der anderen Seite über den Kopf und ziehen Sie in dieser Position an Ihrem Ohr.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, den Gehörgang – mit etwa 30 Zentimetern Abstand zwischen Föhn und Ohr – vorsichtig trockenzuföhnen.
  • Außerdem können Sie versuchen, das Wasser mit der Spitze eines Papiertaschentuchs vorsichtig aus dem Gehörgang aufzusaugen. Andere Gegenstände sollten Sie aber auf keinen Fall ins Ohr stecken, das gilt auch für Wattestäbchen.

Gelbe flüssigkeit läuft aus dem ohr

Wasser im Ohr: Manchmal ist es auch schmerzhaft. (Quelle: galitskaya/Getty Images)

Wenn sich das Wasser nicht direkt aus dem Ohr entfernen lässt, ist das meist kein Grund zu sofortiger Sorge. Es kann unter Umständen ein paar Stunden dauern, bis das Wasser heraus ist. Manchmal ist das erst in der Nacht der Fall. Deshalb ist es ratsam, dass Sie beim Schlafen auf dem betroffenen Ohr liegen.

Dass es manchmal etwas dauert, hängt damit zusammen, dass der etwa 2,5 Zentimeter breite Gehörgang zwei Windungen hat, die das hereingeflossene Wasser auch auf seinem Weg zurück wieder passieren muss.

Wasser im Ohr: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Gelangt besonders viel Wasser ins Ohr, quillt eventuell das Ohrenschmalz auf. Sie merken das daran, dass sie nur noch gedämpft hören – und das oft tagelang. In solchen Fällen gehen Sie besser zum Arzt. Er kann das Ohr mit Wasser ausspülen und das aufgeweichte Ohrenschmalz dann absaugen.

Auch wenn der Gehörgang juckt, sich entzündet und schmerzt, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) aufsuchen.

Wasser im Ohr vermeiden

Um von vornherein zu vermeiden, dass Wasser ins Ohr kommt, bietet sich ein Schwimmschutz an, der den Gehörgang nach außen abdichtet. Allerdings ist nicht jeder Ohrstöpsel geeignet: Schaumstoffstöpsel etwa saugen sich beim Schwimmen voll. Besser sind daher allergiegetestete Exemplare aus Silikon. Diese gibt es als Standard-Modelle fertig zu kaufen. Für mal schwimmen gehen ist das ausreichend, allerdings erreichen Sie damit meist nicht die optimale Abdichtung.

Wer regelmäßig schwimmen geht, ist daher womöglich mit individuell angefertigten Stöpseln besser beraten, wie sie auch Schwimmprofis verwenden. Denn jedes Ohr ist etwas unterschiedlich geformt. Diese Stöpsel sind in der Anschaffung etwas teurer, aber lange brauchbar. Wie die Standard-Silikon-Exemplare sind sie außerdem hygienisch: Sie lassen sich gut mit einem dafür geeigneten Desinfektionsmittel reinigen und immer wieder verwenden.

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Unbedingt einen gut abdichtenden Schwimmschutz benutzen sollte jemand, der krankheitsbedingt Probleme mit den Ohren hat – zum Beispiel mit dem Trommelfell. Kinder sind grundsätzlich anfälliger für Keime und Bakterien, die zu Ohrinfektionen führen können. Denn im Planschbecken gerät schnell mal verschmutztes Wasser ins Ohr. Deshalb ist es ratsam, Kindern zusätzlich die Ohrenstöpsel mit einer engen Badekappe zu fixieren.

Wie lange läuft Eiter aus dem Ohr?

Eine eitrige Mittelohrentzündung (Otitis media) klingt innerhalb von 2 oder 3 Wochen häufig von selbst ab. Antibiotika oder andere Medikamente, wie Dekongestiva, sind nicht hilfreich.

Wie sieht es aus wenn Eiter aus dem Ohr läuft?

Das ablaufende Sekret bezeichnet man als Ohrenfluss (Otorrhö). Vor allem bei Kindern ist das Sekret häufig geruchlos, trübe und wässrig (serös), eventuell leicht blutig, im weiteren Verlauf zunehmend dickflüssig und eitrig. Klingt die Entzündung ab, wird es zäh und schleimig.