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Bist du noch landlocked oder surfst du schon auf der stehenden Welle?Ich persönlich stand erst einmal auf einer künstlichen Welle – und muss zugeben: Ich hab mich ziemlich blöd angestellt! Natürlich dachte ich: „Über 20 Jahre Surfen – da kann das doch nicht so schwierig sein!“ Von wegen – es ist halt doch was anderes. Aber stehende Wellen sind (wahrscheinlich) die Zukunft des Surfens – so oder so. Höchste Zeit also für eine Bestandsaufnahme: Wo finde ich stehende Wellen? Was erwartet mich? Geht das auch für Anfänger? Ich selber fahre immer noch lieber ans Meer zum Surfen, habe aber auch gar nicht wirklich die Möglichkeit, regelmäßig eine stehende Welle zu genießen – in oder um Hamburg gibt es den „Traum aller landlocked-Surfer“ (noch) nicht. Darum habe ich Julia Wenderoth von WaveSpotting gefragt, ob sie darüber berichten will – als gebürtige Münchnerin und Surferin ist sie praktisch im Mekka der stehenden Wellen aufgewachsen.
Schwieriger Start auf der stehenden WelleGastbeitrag Julia Wenderoth – Wer in München auf die Welt kommt, wird quasi mit Brettern unter den Füßen geboren, Ski und Snowboard sind eigentlich selbstverständlich. Da ich aber das Meer über alles liebe, war es für mich immer ein großer Traum, zu surfen. Tja, am Meer war ich oft, aber irgendwie hat es nie mit einem Surfkurs geklappt. Auch mit dem Riversurfen hat es ein wenig gedauert, denn einfach mal so am Eisbach zu surfen, ohne Kenntnisse oder einen Surf-Buddy, der diesen Sport ausübt, ist nicht wirklich empfehlenswert. Überhaupt ist die Floßlände der bessere Anfängerspot, aber auch dort ist es ohne Kontakt zu anderen Surfern eher schwierig. Außerdem: Einfach mal so ein Surfboard zu kaufen, ohne dass man weiß, ob es einem dann auch Spaß macht, ist wohl nicht der beste Weg. Also: Nicht aufgeben und den Wunsch, endlich auf einer Welle zu stehen, hegen und pflegen. Auch bei mir hat es gedauert – aber das Warten hat sich gelohnt! Riversurfen – nicht leicht gemacht!Auch mit dem Riversurfen hat es ein wenig gedauert, denn einfach mal so am Eisbach zu surfen, ohne Kenntnisse oder einen Surf-Buddy, der diesen Sport ausübt, ist nicht wirklich empfehlenswert. Überhaupt ist die Floßlände der bessere Anfängerspot, aber auch dort ist es ohne Kontakt zu anderen Surfern eher schwierig. Außerdem: Einfach mal so ein Surfboard zu kaufen, ohne dass man weiß, ob es einem dann auch Spaß macht, ist wohl nicht der beste Weg. Also: Nicht aufgeben und den Wunsch, endlich auf einer Welle zu stehen, hegen und pflegen. Auch bei mir hat es gedauert – aber das Warten hat sich gelohnt! Künstliche Wellen: Bereicherung für landlocked-WellenreiterAuch wenn das Feeling vielleicht nicht ganz so wie am Meer ist, so hat sich doch einiges in meiner Lebenseinstellung im letzten Jahr geändert. Zum Guten natürlich – Surfen, auch auf einer stehenden Welle, ist einfach so viel mehr als nur ein Sport! Schnell war klar, dass es jetzt auch im Meer gesurft werden muss (➟ Surfspots in Europa). Mittlerweile liegen zwei Surfurlaube ( ➟ so planst du den perfekten Surftrip) hinter mir und der Nächste ist schon geplant. Um ehrlich zu sein gefällt mir das Surfen im Meer auf jeden Fall besser – die Natur ist eben einfach einzigartig und durch nichts, was der Mensch erschaffen hat, zu ersetzen. Trotzdem gehe ich, so oft es die Zeit zulässt, zuhause Surfen. Wer kann schon von sich behaupten, in einer deutschen Großstadt nach der Uni oder Arbeit mal kurz auf einen kleinen Surftrip gehen zu können. Stehende Wellen sind etwas anderes als die Ozean-Wellen, aber zumindest lassen sie uns landlocked-Surfer regelmäßig Lineup-Luft (➟ Mikrokosmos Lineup) schnuppern! Wer mal schauen will, wie viel Freude eine künstliche Welle bereiten kann, der sollte sich unbedingt das Video mit King Kelly – Kelly Slater – anschauen: Die Vorteile des Trainings auf der stehenden WelleEin cooler Effekt des landlocked-Surfens (➟ so wirst du als landlocked-Surfer glücklich) ist, dass ich mich sofort (auch wenn das Brett ungefähr dreimal so groß wie meins ist), ziemlich schnell zu Hause gefühlt habe, so dass ich am dritten Tag des ersten Surfkurses bereits kleinere Turns hinbekommen habe. Wer also nur schwierig Zugang zu diesem Sport bekommt, dem kann ich nur empfehlen, den ersten Wellenritt auf einer solchen stehenden Welle anzutesten. Aber wie gesagt – als Surf-Anfänger solltest du nicht alleine an den Eisbach, sondern erst mal mit einem Surf-Buddy – oder eben die Floßlände oder die künstliche stehende Welle antesten, die ich euch gleich vorstelle. Natürlich sollten du die körperlichen Voraussetzungen mitbringen, musst aber nicht ganz so fit sein wie für eine Surf-Session im Meer (➟ Surf-Workout – mach dich fit vor dem Trip) Wer bereits am Meer surft, für den ist es eine geniale Möglichkeit, seine Skills zu verbessern. Aber Achtung, es ist schon ein etwas anderer Sport. Das Wasser kommt entgegen der Fahrrichtung, man surft also eigentlich auf der anderen Seite der Welle. Dadurch entstehen ein paar Unterschiede in der Technik, die aber auf jeden Fall erlernbar sind. Stehende Wellen in EuropaHier stellen wir dir alle stehenden Wellen in Deutschland vor – los gehts mit der „Hauptstadt der stehenden Wellen“: München. Da einige Projekte derzeit geplant sind, wird dieser Artikel wohl mit der Anzahl der stehenden Wellen in Deutschland wachsen. Der Eisbach in München: „Mutter“ aller stehenden WellenDie Eisbachwelle hat inzischen Legendenstatus – weltweit. Darum möchte ich hier gar nicht allzu ausführlich darüber berichten – es ist eh schon alles bekannt. Für die Anfänger kommt der Surfspot sowieso nicht wirklich in Frage (nur unter bestimmten Voraussetzungen) und die Cracks wissen eh Bescheid. Fakt ist, die Eisbachwelle ist fester Bestandteil der deutschen Surfkultur: Die Stadt München hat extra Land mit der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung getauscht, um das Surfen auf der berühmten Eisbachwelle endlich legal zu machen und diese Touristenattraktion zu erhalten. Hier findest du übrigens eine gute Übersicht über alle Flusswellen in und um München. Was aber kaum jemand weiß – nicht die Eisbachwelle war der erste gesurfte Spot in München, sondern die Floßlände. Angeblich war dies sogar der erste Flussspot der Welt, der gesurft wurde, und zwar im Jahr 1972 von den Pauli-Brüdern. Hier kurz ein paar Fakten zur Eisbachwelle in München – quick and dirty:
Die künstliche stehende Welle bei München – Jochen Schweizer ArenaWeil der Eisbach so seine Tücken hat, war ich ziemlich begeistert, als nicht unweit von mir eine künstliche stehende Welle (das erste Mal stationär und indoor) gebaut wurde. Kurz nach der Eröffnung meldete ich mich dort für einen Surfkurs an und was soll ich sagen…nach zehn Sekunden stehend auf dem Board fing ich an, fett zu grinsen und ich wusste sofort: Das will ich richtig lernen ( ➟ Surftechnik und Surftraining). Seitdem ist ein gutes Jahr vergangen und ich surfe mittlerweile regelmäßig zwei-bis dreimal die Woche. Nach einem guten halben Jahr hatte ich mir mein eigenes Surfboard angeschafft – heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, ohne diesen Sport zu leben. Das erwartet dich auf der künstlichen stehenden WelleEs gibt die normalen Surfslots á 45 Minuten mit max. 12 Personen, die in Anfänger, Fortgeschrittene und Pro eingeteilt sind. Dazu gibt es noch einen Surfkurs für Anfänger (ein Anfängerslot, dann folgt Theorie und dann noch ein Fortgeschrittenen-Slot). Diesen habe ich gemacht und kann ihn nur empfehlen, vor allem, wenn man noch nie auf einem Surfbrett gestanden ist. Die richtige Körperhaltung zählt auch auf der künstlichen Welle Wichtig ist, dass du deine Muskeln anspannst, dabei aber nicht zu angespannt bist. Die Surfhaltung ist ähnlich der im Meer, allerdings mit mehr Belastung auf den hinteren Fuß, da dir das Wasser entgegen kommt und du sonst direkt mit der Nose einfädelst. Zunächst surfst du im 90 Grad-Winkel zur Welle. Wenn das klappt, kannst du mit den ersten Turns beginnen. Dabei ist wichtig, dass du zunächst dorthin schaust, wo du hin möchtest und dann mit der Schulter und Hüfte nachziehst.
Meist surfe ich in den Pro Slots mit, ab und zu aber auch in Fortgeschrittenen, da man so lernt auf verschieden starken Wellen zu surfen – im Meer ist ja auch nicht jede Welle gleich. Außerdem gibt es noch Private Sessions, hier hat man die Welle für 45 Minuten für sich alleine und kann sie nach Belieben einstellen lassen. Trainer sind auch hier mit dabei, wenn man möchte. Hier findest du die Fakten und Tipps zur stehenden Welle in der Jochen Schweizer Arena:Wo Die Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen direkt vor den Toren von München – auf der Karte findest du den genauen Standort. Umkleiden, Duschen und Spinte sind vorhanden. Mitzubringen sind Boardshorts, Bikini und Handtücher zum Duschen. Anmeldung Surf-Ausrüstung Kosten Surfen lernen Was geht abseits des Lineups? Die stehende Welle bei Zürich- Urban SurfDie Schweizer können nicht nur Berge und Snowboarden, sondern auch Wasser und Surfen. Die stehende Welle bei Zürich ist eine CityWave – wenn ihr nicht weit weg Zürich wohnt oder ihr gerne mal einen Städtetrip dorthin machen möchtet, dann könnten euch die „hard facts“ der Zürcher Welle interessieren: Das erwartet dich auf der Urban Surf in ZürichEs gibt die normalen Surfslots á 45 Minuten mit maximal zehn Personen, die in Beginner und Advanced eingeteilt sind. Im Beginnerslot erhaltet ihr wie in München am Anfang eine Einweisung von einem Trainer über Gefahren und zur Technik. Der Trainer hilft euch dabei auch herauszufinden, wie herum ihr auf dem Board steht, falls ihr noch nie gesurft oder Snowboard gefahren seid, also regular oder goofy. Je nachdem stellt ihr euch an einer Seite der Welle an, so dass ihr auf die Welle schaut. Ein Trainer hilft euch auf die Welle und gibt erste Tipps. Was dabei wichtig ist, könnt ihr unter den hard facts der Welle in München nachlesen. Im Advancedslot müsst ihr alleine einsteigen können und könnt dort weiter an euren Surfskills arbeiten. Die Welle ist in beiden Slots gleich eingestellt. Außerdem gibt es noch Private Sessions, hier hat man die Welle für 45 Minuten oder 60 Minuten für sich alleine. Trainer sind auch hier mit dabei, wenn man möchte. Die stehende Welle in ZürichAuch wenn die Wellen an sich gleich sind (gut in Zürich ist sie mit neun Metern um einen Meter breiter) ist das Drumherum schon sehr unterschiedlich. In München ist es auf jeden Fall komfortabler mit größeren Umkleiden und heißen Duschen und gerade bei schlechtem Wetter ist das Surfen in der Halle um einiges angenehmer. Aber bei Sonnenschein ist es schon echt genial unter freiem Himmel auf das Board zu steigen und auch die Geräuschbelastung durch die Welle ist in Zürich geringer. Zu empfehlen sind auf jeden Fall beide Standorte. Hier findest du die Fakten und Tipps zur stehenden Welle in der Urban Surf:Wo Unter freiem Himmel in der Nähe von Frau Gerolds Garten direkt an den Gleisen im Herzen von Zürich (http://www.urbansurf.ch) Die Welle ist
geöffnet jeweils von Mai bis September für die nächsten drei Jahre. Zwei Umkleiden und kleine Spinte sind vorhanden. Duschen habe ich keine gefunden, aber eine Outdoor-Dusche ist auf der Webseite angekündigt. Anmeldung Surf-Ausrüstung Kosten Surfen lernen Was geht abseits des Lineups? Weitere stehende Wellen in Deutschland und EuropaHier ist eine noch eine kleine Übersicht über die stehenden Wellen, die es momentan im DACH-Raum gibt:
Fazit zu den künstlichen WellenSpätestens seit Kelly Slater seine eigene stehende Welle hat und das Surfen bei den Olympischen Spielen auf einer künstlichen Welle ausgetragen wird, sind die „man-made“ Wellen ein Thema. Ein kontroverses dazu – die einen behaupten, künstliche Wellen sind der endgültige Untergang der Surf-Kultur, andere sagen, es wird den Surfsport retten. Aber diese Diskussion werde ich in einem gesonderten Artikel aufgreifen – hier war die Intention, dass du dich über die stehenden Wellen in Deutschland informieren kannt. Fest steht: Für landlocked-Surfer sind künstliche Wellen definitv eine super Alternative, um Zeit auf dem Surfbrett zu bekommen. Über die Autorin: Julia Wenderoth ist begeisterte Hunde- und Surfbloggerin und surft auf der stehenden Welle in München und im Meer. Sie liebt Yoga, Mediation, Kalifornien und natürlich ihre Windspiel-Hündin Lola. Mit WaveSpotting hat sie eine Surf Community ins Leben gerufen, in der man die besten Infos rund ums Surfen von vielen verschiedenen Bloggern und Surfern findet. Noch mehr Artikel zum Wellenreiten bei travelonboards
travelonboards-Surfguides zum downloadenHier findest du meine Surfguides, die du dir ganz einfach downloaden kannst und als Ebook mit auf den Surftrip nehmen kannst.
Rating: 4.5/5. From 2 votes. Please wait... Voting is currently disabled, data maintenance in progress. Wie erzeugt man künstliche Wellen?Eine Wellenmaschine dient zur Erzeugung von künstlichen Wasserwellen. Es gibt Wellenmaschinen zur Erzeugung von laufenden Wellen (Einsatz in Wellenbädern, zur Aquagymnastik, Schwimmausbildung oder zur physikalischen Therapie) und Wellenmaschinen zur Erzeugung von regelmäßigen, stationären Wellen (Wellenreiten).
Wie funktioniert eine Wellenmaschine?Hinter den Kammern sind drei große Ventilatoren. Sie können superstark Luft herausblasen. Die Luft drückt von oben auf das Wasser in den Kammern und schiebt so das Wasser durch Gitter hinaus in das Schwimmbecken. Das passiert bei den Kammern immer abwechselnd.
Wie funktioniert ein Wavepool?Wie funktioniert so ein Wavepool? Die ersten Wellenmaschinen arbeiteten mit einer kombinierten Technik. Zunächst wurde Wasser in spezielle Kammern gepumpt und anschließend wurde das Wasser in das Haupt-Becken zurückgedrückt. Das System funktioniert gut und kann überraschend gute Wellen von 4ft + erzeugen.
Wie funktioniert eine Surfwelle?Der Wind treibt die Welle dann vorwärts und der Wellenkamm entsteht. Durch die Schwerkraft wird dieser dann wieder ins Wellental gezogen, bevor der nächste Wellenberg entsteht und am Wellenkamm wieder bricht. Wenn die Welle anfängt zu brechen, entstehen die ersten Schaumkronen.
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