Wie heißt das bekannte Gedicht über den Frühling von Eduard Mörike?

„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“: Eine der bekanntesten Gedichtzeilen – wenn nicht sogar DIE bekannteste – der deutschen Literatur. Die Zeile stammt aus „Er ist’s“ von Eduard Mörike und stammt aus dem Jahre 1829. Darin leitet die Zeile den Willkommensgruß des Autors ein, der den Frühling in seinen ersten Zügen beschreibt.

Dieses Gedicht gehört zu den bekanntesten Werken deutscher Lyrik – hier finden Sie mehr berühmte Gedichte.

Lesen Sie hier das Gedicht und einige Anmerkungen dazu. Wir haben noch mehr Frühlingsgedichte für Sie und reichlich weitere Gedichte von Eduard Mörike finden Sie hier.

Viel Spaß!

Wie heißt das bekannte Gedicht über den Frühling von Eduard Mörike?

Das Gedicht

Er ist’s

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Wie heißt das bekannte Gedicht über den Frühling von Eduard Mörike?

Gedanken zu „Er ist’s“

Eduard Mörike scheint mir ein Mann gewesen zu sein, der mir aus heutiger Sicht nahe gewesen wäre.

Theologie hat er studiert, Pfarrer ist er geworden – nur um zu Lebzeiten stets mit diesem Beruf zu hadern. Eines seiner berühmtesten Werke – der „Feuerreiter“, entstand schon während seines Studiums: Ihm war also schon länger klar, dass er eigentlich zu etwas anderem berufen war, als zu „pfarren“.

Er ist nicht der einzige Pfarrer geblieben, dem dieses lyrische Talent in den Schuhen lag, denken wir nur an Dietrich Bonhoeffer, der ein derart wuchtiges Gedicht vor seiner Hinrichtung verfasste, dass selbst Atheisten gerne gläubig wären, um auf eine ähnliche Art Trost finden zu können. („Von guten Mächten wunderbar geborgen / erwarten wir getrost, was kommen mag…“)

„Er ist’s“ hingegen ist gar nicht sonderlich religiös. Klar, das große „ER“ im Titel kennt man auch aus anderen, biblischen Zusammenhängen, umso interessanter, dass Gott in diesem Frühlingsgedicht gar nicht auftaucht. Oder zumindest nicht direkt.

„Frühling lässt sein blaues Band“ – direkt in der ersten Zeile, der wie gesagt vielleicht berühmtesten deutschen Gedichtzeilen aller Zeiten, wird klar, wer dieser „Er“ ist. Als personifizierte Jahreszeit wird der Frühling gleich aktiv und flattert mit eben jenem blauen Band durch die Lüfte. Als hätte er 9 Monate, mit seinem Band in der Hand in einer Ecke kauernd, auf diesen Moment gewartet. Er bringt Düfte mit, die ausgelassen, fast abenteuerlich und neugierig, das Land „streifen“, vielleicht sind es auch die Düfte des Sommers, die uns Menschen eben schon vorahnen lassen, dass da weit mehr auf uns wartet. Vielleicht kündigen sie auch nur den Frühling an, noch unsicher, noch uneindeutig, und erst der Harfenton ist es, der uns wirklich klar macht, dass „Er“ es ist.

So warten wir also mit den Veilchen darauf, dass seine Stunde schlägt, dass die Welt aufwacht aus dem Winterschlaf und nur noch dunkel erinnern wir uns an den Septembermorgen, den Mörike, wenn auch nicht so bekannt, ebenso poetisch besang.

Im Prinzip ist „Er ist’s“ nur ein Frühlingsgedicht, wie es vorher und vor allem nachher wohl tausende Male geschrieben wurde – und trotzdem gelang es Mörike, wohl vor allem mit der Personifikation und der unglaublich schönen Metapher des „blauen Bandes“, für immer in die deutsche Lyrikgeschichte einzugehen.

Mörike muss ein Träumer, vielleicht auch ein Zweifler gewesen sein: Nur so ist es zu erklären, wie man ein derartig göttliches Gedicht völlig ohne Gott auskommen lassen kann.

Sehr sympathisch.

Eine deutlich professionellere Gedichtanalyse finden Sie hier.

Wie heißt das bekannte Gedicht über den Frühling von Eduard Mörike?

Wo Sie schon mal hier sind …

Vielleicht gefällt Ihnen noch eines der folgenden Gedichte?

Man weiß es nicht

Ich kenne nicht die Heiligen.
Kenne kaum Gebete.
Ich gehöre zu den Eiligen
ich brauche schnelle Knete.
Ich habe keine Zeit für Atem
keine Zeit zum Beten,
ist das nicht sowieso für Alte
und ausschließlich für Heten?
Ach, manchmal sehne ich
mich doch danach und glaube
an mehr als nur an mich
an die weiße Taube
und vielleicht an dich.
Ich fürchte, so genau
weiß ich es nicht.

Ein Christ

Was bedeutet es überhaupt Christ zu sein?
Hat man dafür rein
oder besonders fein
oder unschuldig und klein
oder in den richtigen Momenten heim
und niemals allein
zu sein?
Braucht man für das Christsein Verstand?
Braucht man dafür Kant?
Ich wüsste gerne, was es ist:
Woran es sich bemisst,
dass man ein guter Christ.
Ob ihr es wisst?

Wie heißt das bekannte Gedicht über den Frühling von Eduard Mörike?

P.S.: Wenn „Er ist’s“ DAS deutsche Frühlingsgedicht ist – dann ist wahrscheinlich Rilkes „Herbsttag“ DAS deutsche Herbstgedicht.

Wie heißt das Gedicht Frühling lässt sein blaues Band?

Doch auch wenn viele Menschen es noch immer für ein geniales Werk von Johann Wolfgang von Goethe halten, das „blaue Band des Frühlings“ floss aus der Feder von Eduard von Möricke (1804-1875). Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen.

Wessen Gedicht beginnt mit Frühling?

Das Gedicht stammt von Eduard Mörike (1804-1875). Eduard Mörike war ein deutscher Lyriker und Übersetzer. Mehr über ihn erfahren Sie unter wikipedia.org.

Was bedeutet die Metapher blaues Band?

"Blau" steht also für den Himmel und die klare, frische Luft des Frühlings, und ergibt obendrein in Kombination mit dem "Band" einen schönen Stabreim. Jenes Bild eines Bandes war zu Zeiten Mörikes als Zeichen des Jahreslaufs weit verbreitet. So stand das gelbe Band für den Sommer und das rote für den Herbst.

Wer hat das Gedicht Frühling geschrieben?

Das GedichtFrühling“ von Theodor Fontane gliedert sich in vier Strophen mit je vier Versen, die einen Kreuzreim aufweisen. Dieser verleiht dem Gedicht einen melodischen Rhythmus.

Wie geht das Gedicht Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte?

[Frühling]1 läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. -- Horch, [von fern ein leiser]2 Harfenton!

Was symbolisiert das Gedicht von Eduard Mörike?

Er ist's von Eduard Mörike gilt wohl als eines der bekanntesten Frühlingsgedichte überhaupt und wird dennoch aufgrund seiner Einfachheit recht selten analysiert oder gar interpretiert, da die Aussage des Gedichts klar erscheint: der Frühling kündigt sich an und das lyrische Ich ist voll freudiger Erwartung.