Ausfluss bei frauen bedeutung

Wie normal ist weißer, gelber, grüner und brauner Ausfluss? Wie normal ist weißer, gelber, grüner und brauner Ausfluss? Foto: iStock/IPGGutenbergUKLtd

Ausfluss aus der Vagina ist das Normalste von der Welt, auch wenn er manchmal stört, weil Frauen lieber einen sauberen Slip hätten. Unhygienisch ist Ausfluss trotz Fleck im Slip nicht. Im Gegenteil: Er ist im Grunde genauso sauber wie Speichel im Mund und wichtig, damit die Vagina gesund bleibt. Doch bei angeknackster Gesundheit kann sich das Aussehen und der Geruch vom Ausfluss verändern. Wir erklären, welcher Ausfluss auf welche Erkrankung hinweisen kann und was du im Fall der Fälle tun kannst.

Welcher Ausfluss ist normal?

Gesunder Vaginalausfluss ist eine ganz normale Körperflüssigkeit. Oft ist er kaum merklich und wird nur als kleiner weißlich, gelber und weitgehend geruchsloser Fleck in der Unterhose wahrgenommen. Manchmal ist es etwas mehr und der Slip wird an wenigen Tagen etwas unangenehm feucht.

Weißer Ausfluss ist völlig normal und kein Grund zur Sorge Weißer Ausfluss ist völlig normal und kein Grund zur Sorge Foto: Cosmopolitan.de

Ein Teil der Feuchtigkeit stammt aus Drüsen im Gebärmutterhals, ein anderer dringt aus dem Körper durch die Scheidenwand. Darin enthalten sind unter anderem viele Milchsäurebakterien. Durch diese freundlichen Milchsäurebakterien und die Körperflüssigkeit ergibt sich ein saures Milieu der Vagina, das normalerweise einen guten körpereigenen Schutz vor unerwünschten Bakterien und Pilzen ermöglicht. Ausfluss ist also wichtig für den Erhalt unserer Gesundheit.

Wer seinen Zyklus schon kennt, wird eine Regelmäßigkeit in den leichten Veränderungen von Menge, Konsistenz und Farbe bemerken. Denn die Beschaffenheit variiert während des Zyklus bei jeder Frau durch die natürlichen Schwankungen der Geschlechtshormone etwas. So kann der Ausfluss mal kaum merkbar, klar und fast wässrig aber auch dicklich, zäh und milchig sein. Normal ist auch, dass bei sexueller Erregung vermehrt Flüssigkeit produziert wird. Bei einigen Frauen wirkt sich auch Stress auf dieBeschaffenheit des Ausflussesaus. Trotzdem ist es von Frau zu Frau individuell, was sich im Intimbereich abspielt.

Ist starker Ausfluss ungesund?

Kurz gesagt ist Ausfluss immer dann bedenklich oder krankhaft, wenn er übermäßig viel wird, mit Brennen, Juckreiz oder schlechten, fischigen Gerüchen verbunden ist, klumpig, schaumig oder bröckelig wird und sich die Farbe deutlich verändert. Möglich sind weißer, brauner, gelb-grüner, blutiger oder eitriger Ausfluss. Auch eine begleitende Schwellung oder Rötung der Vulva und Schmerzen beim Wasserlassen können auf eine Erkrankung der inneren Geschlechtsorgane hinweisen.

Wer Beschwerden dieser Art bemerkt, sollte sich umgehend an seinen Frauenarzt wenden. Denn oft gehen diese Symptome nicht durch Abwarten oder mit Hausmitteln weg. Für Schwangere gilt dies insbesondere, denn bestimmte Erreger können unbehandelt eine Fehlgeburt zur Folge haben.

Ursache von krankhaften Veränderungen

Häufige Ursachen für ungesunden Ausfluss sind Infektionen, sexuell übertragene Krankheiten oder Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane, was sich nicht selten bedingt. Dennoch ist es ein Irrglaube, dass nur sexuell aktive Frauen Scheideninfektionen bekommen können. Dies kann auch Frauen betreffen, die keinen Sexualpartner haben.

Denn oft begünstigt ein Ungleichgewicht des Milieus in der Vagina Infektionen. Stress und ungesunde Ernährung, vor allem ein übersäuerter Körper, sind wichtige negative Einflussfaktoren, die viele Frauen unterschätzen. Es können aber auch Medikamente wie Antibiotika die Scheidenflora angreifenund sie somit anfälliger für Viren und Pilzerkrankungen machen.

Wer hier empfindlich ist, sollte regelmäßig den pH-Wert der Vagina checken, um bei Bedarf Aufbaupräparate zu verwenden oder sich auf andere Weise liebevoll seiner Gesundheit und inneren Ausgeglichenheit zuzuwenden.

Weißer, bröckeliger Ausfluss

So sieht weißer, bröckeliger Ausfluss im Slip aus

Weißer bröckeliger Ausfluss ist ein Symptom für Scheidenpilz Weißer, bröckeliger Ausfluss ist ein Symptom für Scheidenpilz Foto: Cosmopolitan.de

Das sind die Symptome

  • Weißlich, bröckelig, nach Hefe riechend mit Brennen und Jucken

Das bedeutet weißer, bröckeliger Ausfluss

Bei diesen Symptomen liegt oft eine Pilzerkrankung vor. Wenn sie schon stark ausgeprägt ist, kann die Erkrankung auch beim Sex weitergegeben werden. Gleich zu Beginn kann eine Behandlung mit Joghurt oder Milchsäurepräparaten Schlimmeres abwenden. Es helfen auch Mittel aus der Apotheke (Antimykotika) und anschließend eine Aufbaukur mit Zäpfchen und Salben oder Sitzbäder.

Übrigens lieben es Pilze süß. Deshalb sollte man für die Zeit der Genesung die Zuckerzufuhr erheblich reduzieren und auch auf Hefe, Weißmehl und süßes Obst verzichten, um dem Pilz seine Nahrung zu entziehen.

Brauner Ausfluss

So sieht brauner Ausfluss im Slip aus

Brauner Ausfluss ähnelt einer Schmierblutung Brauner Ausfluss ähnelt einer Schmierblutung Foto: Cosmopolitan.de

Das sind die Symptome

  • Bräunlicher Ausfluss, dickflüssig-schmierig, wie eine Schmierblutung

Das bedeutet bräunlicher Ausfluss

Brauner Ausfluss ist in ganz vielen Fällen völlig harmlos. Die bräunliche Farbe ergibt sich, wenn Blut gerinnt. Dasselbe passiert, wenn nach einer äußeren Verletzung das Blut trocknet und sich Schorf bildet. Der ist dann auch bräunlich. Frisches Blut dagegen ist hellrot bis tiefrot. Auch innerhalb des Körpers kann Blut gerinnen. So kann es in der Vagina zu leichten Blutungen kommen, die langsam abfließen und sich dann bräunlich färben - wie es manche von Schmierblutungen kennen. Manchmal sind leichte Verletzungen die Ursache.

Doch häufig liegen hormonellen Schwankungen zugrunde. So ist brauner Ausfluss nicht selten Vorbote der Periode oder die Blutung endet mit bräunlichem Blut. Manche erleben ihn auch rund um den Eisprung oder im Zuge der Einnistung einer befruchteten Eizelle (Nidationsblutung), zu Beginn einer Schwangerschaft, zu Beginn der Wechseljahre oder eben auch bei Infektionen. Im Zweifelsfall sollte die genaue Ursache für bräunlichen Ausfluss beim Frauenarzt abgeklärt werden. Auf jeden Fall ist dies ratsam beim Verdacht auf eine Schwangerschaft oder beim Auftreten weiterer Symptome, wie beispielsweise Fieber oder Unterleibsschmerzen.

Gelber Ausfluss

So sieht gelber Ausfluss im Slip aus

Gelber, fischig riechender Ausfluss muss behandelt werden Gelber, fischig riechender Ausfluss muss behandelt werden Foto: Cosmopolitan.de

Das sind die Symptome

  • Gelblich-grüner Ausfluss, nach Fisch riechend, leicht blutig

Das bedeutet gelber Ausfluss

Der Geruch ist aufdringlich fischig - auch noch nach dem Duschen - und der Ausfluss sieht deutlich ungesund gelb-grün aus? Dann liegt ziemlich sicher eine Trichomonaden-Infektion vor. Üblen fischigen Geruch kann aber auch eine bakterielle Vaginose hervorrufen. Die Schulmedizin behandelt diese mit Tabletten oder Vaginalzäpfchen. Es kann sich jedoch bei wiederholter Anwendung eine Resistenz gegen den Wirkstoff entwickeln, weshalb es sinnvoll sein kann, sich auch mit alternativen Methoden zu befassen.

Grüner Ausfluss

So sieht grüner Ausfluss im Slip aus

Grüner Ausfluss, der brennt, könnte auf Chlamydien hinweisen Grüner Ausfluss, der brennt, könnte auf Chlamydien hinweisen Foto: Cosmopolitan.de

Das sind die Symptome

  • Gelblich-grüner Ausfluss, mit Brennen in der Vagina und Schmerzen beim Wasserlassen

Das bedeutet grüner Ausfluss

Diese Symptome können auf eine Chlamydien-Infektion hinweisen – eine sexuell übertragbare Krankheit, die zu Unfruchtbarkeit führen kann und häufiger vorkommt, als viele glauben. Das Tückische ist, dass eine Chlamydien-Infektion in etwa der Hälfte der Fälle ohne äußerlich erkennbare Symptome verläuft. Daher ist es besonders wichtig, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen wahrzunehmen, der durch einen Abstrich abklären kann, ob trotz Symptomfreiheit alles gesund ist.

Blutiger Ausfluss

So sieht blutiger Ausfluss im Slip aus

Das sind die Symptome:

  • Wässrig, schaumig, gelblich, eitrig, blutig und oft übelriechend

Das bedeutet blutiger Ausfluss

In diesem Fall liegt oft eine bakterielle Scheidenentzündung vor, die durch ganz unterschiedliche Erreger hervorgerufen werden kann. Der Frauenarzt kann die häufigsten Erreger direkt im Verlauf des Arztbesuches ausmachen und gezielt helfen. Glücklicherweise lindern die meisten Medikamente die unangenehmsten Symptome schnell.

Wässriger Ausfluss kann auch auf eine Gonorrhö (Tripper) hinweisen. Eine sexuell übertragbare Krankheit, die wieder auf dem Vormarsch ist und unbehandelt schwere Folgen haben kann. Sie kann heute ganz einfach medikamentös behandelt werden. Auch hier ist Früherkennung wichtig, um Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit zu verhindern.

Weitere Ursachen für veränderten Ausfluss:

Eitriger Ausfluss oder Ausfluss mit hellem oder sehr dunklem Blut können auf Entzündungen der Geschlechtsorgane (Eileiter, Eierstock, Gebärmutter, Gebärmutterhals oder Vulva) hinweisen. Deshalb ist es wichtig, damit sofort zum Arzt zu gehen.

Manchen Frauen macht eine Latexallergie zu schaffen. Sie sollten auf latexfreie Kondome umsteigen. Hin und wieder führt aber auch ein vergessener Tampon zu übelriechendem Ausfluss. Einige Frauen berichten auch von verändertem Ausfluss durch die Spirale oder den Verhütungsring (Stichwort: Fremdkörper). Außerdem kann eine übertriebene Intimhygiene das Milieu der Scheide so stören, dass Infektionen oder Pilzerkrankungen begünstigt werden.

Die Vaginalflora und ihr pH-Wert können sich aber auch durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft, durch die Einnahme der Antibabypille, anderer Hormonpräparate oder im Zuge der Wechseljahre verändern. Deshalb sind Frauen in jedem Fall gut beraten, wenn sie bei Unsicherheiten durch körperliche Veränderungen ihren Frauenarzt um Rat fragen. Es muss ja nicht immer erst schlimm werden!

Wie hilft der Frauenarzt?

Der Frauenarzt wird sich zunächst die Vulva und die Vagina mit dem Spekulum anschauen und sich ein Bild von Art, Farbe, Menge und Geruch des Ausflusses machen. Dann untersucht er den pH-Wert des Scheidensekretes. Nötigenfalls wird er unter dem Mikroskop versuchen herauszufinden, was genau die Beschwerden verursacht hat. Wenn dies nicht ausreichend Klarheit bringt, wird eine Zellkultur angelegt. Dann dauert es einige Tage, bis das Ergebnis vorliegt. In einigen Fällen wird der Arzt auch eine Ultraschalluntersuchung machen.

Um unnötigen Medikamenten- beziehungsweise Antibiotika-Gebrauch zu vermeiden, ist eine gründliche Diagnostik wichtig. Denn ein unnötig verabreichtes Antibiotikum kann der Scheidenflora mehr schaden als nützen. Manchmal befreit es einen aber auch von wirklich heftigen Symptomen, gegen die bisher kein anderes Kraut gewachsen ist.

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Welche Bedeutung hat welcher Ausfluss?

Wenn dein Ausfluss eher hellgelb und cremig ausfällt, musst du dir keinerlei Sorgen machen. Bei einigen Frauen ist Gelb die normale Ausflussfarbe. Weist dein Ausfluss hingegen eine auffallend kanariengelbe Farbgebung auf, könnte das ein Anzeichen für eine Geschlechtskrankheit oder eine bakterielle Infektion sein.

Was bedeutet es wenn man als Frau viel Ausfluss hat?

Häufig ist der verstärkte Ausfluss Symptom einer Pilzinfektion. Eine solche Infektion entsteht meist, wenn das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht gerät und das Sekret seine Schutzfunktion nicht mehr wahrnehmen kann. Der Ausfluss ist dabei meist weiß-klumpig und begleitet von starkem Juckreiz oder Schmerzen.

Wie sollte gesunder Ausfluss sein?

Ganz allgemein aber gelten klar und durchsichtig bis weiß als normal und gesund. Cremegelb und ein paar rote Pünktchen können auch in Ordnung sein; allerdings solltest du nach weiteren Symptomen Ausschau halten, die darauf hindeuten können, dass vielleicht etwas nicht stimmt.

Was dir dein Ausfluss sagen will?

Stark riechender Ausfluss Ein stark riechender Ausfluss kann auf eine bakterielle Vaginose hinweisen, besonders, wenn er einen fischigen Geruch hat und gehäuft nach dem Sex auftritt. „Der vaginale Ausfluss kann dünn und wässrig sein oder eine gräulich-weiße Färbung haben", sagt Dr. McClymont.