Ziehende Schmerzen in den Beinen nachts

Die Beine zucken, zappeln oder brennen - und das vor allem abends und nachts, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Restless-Legs-Syndrom (RLS) bedeutet so viel wie Erkrankung der ruhe- oder rastlosen Beine.

RLS-Erkrankte können kaum ruhig sitzen, geschweige denn ruhig schlafen. Immer wenn sie Ruhe und Entspannung suchen, zum Beispiel beim Lesen oder Fernsehen, im Kino oder im Theater, treten die Beschwerden auf.

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Ziehende Schmerzen in den Beinen nachts

dpa/Andrea Warnecke Bild 1/8 - Wenn andere Behandlungsmethoden scheitern, können Mediziner, wie hier Prof. Hermann Josef Steinkamp in Berlin, mit einer Laser-Angioplastie das Blut in einer verschlossenen Arterie oftmals doch wieder in Fluss bringen.

Ziehende Schmerzen in den Beinen nachts

dpa/Andrea Warnecke Bild 2/8 - Wenn andere Behandlungsmethoden scheitern, können Mediziner, wie hier Prof. Hermann Josef Steinkamp in Berlin, mit einer Laser-Angioplastie das Blut in einer verschlossenen Arterie oftmals doch wieder in Fluss bringen.

Ziehende Schmerzen in den Beinen nachts

dpa/Andrea Warnecke Bild 3/8 - Kleines Laser, große Wirkung: Bei einer Laser-Angioplastie werden bei einem Verschluss der Gefäße Ablagerungen an den Gefäßwänden mit einem energiereichen Laserlicht verdampft.

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dpa/Andrea Warnecke Bild 4/8 - Prof. Hermann Josef Steinkamp führt in der Angioclinic in Berlin eine Laser-Angioplastie durch. Das Verfahren wird bei der arteriellen Verschlusskrankheit eingesetzt.

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dpa/Prof. Hermann Josef Steinkamp Bild 5/8 - Wieder im Fluss: Nach einem Verschluss der Kniearterie (l) kann das Blut nach einer Laser-Angioplastie wieder fließen (r).

Ziehende Schmerzen in den Beinen nachts

dpa/Franziska Gabbert Bild 6/8 - Thrombosestrümpfe üben Druck auf die Venen aus - dadurch verbessert sich der Blutfluss.

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dpa/André Berger Bild 7/8 - Prof. Hermann Josef Steinkamp ist Facharzt für Radiologie und tätig am Gefäßzentrum Angioclinic in Berlin.

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dpa/Christian Loewe Bild 8/8 - Dr. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie und tätig am Orthopaedicum Frankfurt am Main.

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Freitag, 08.01.2016, 10:14

Wenn die Beine kribbeln, anschwellen und sich schwer anfühlen, sollte man das ernst nehmen. Denn dahinter können Durchblutungsstörungen der Arterien und Venen, aber auch eine Verengung des Rückenmarkkanals stecken.

Plötzlich werden sie warm und schwer, fühlen sich prall an und ziehen: Gerade an den Beinen habe viele immer mal wieder unspezifische Schmerzen. Das kann ganz harmlos sein. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken.

Die Ursachen können vielfältig sein, denn die Beine sind mit mehreren Gelenken verbunden und von zahlreichen Nerven, Muskeln und Blutgefäßen durchzogen. „Zum Beispiel sind die Arterien an den Beinen im Vergleich zu denen am Herz und Hals viel länger, so dass sich hier mehr Ablagerungen ansetzen können“, erklärt Prof. Hermann Josef Steinkamp vom Gefäßzentrum Angioclinic in Berlin. Ein Überblick:

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)

„Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) verengen sich die Becken-, Oberschenkel- und Unterschenkelarterien durch Ablagerungen, so dass die Beinmuskeln schlechter durchblutet werden und weniger Sauerstoff erhalten“, sagt Steinkamp. Betroffene merken die Arterienverengung vor allem beim Gehen.

„Oft bekommen sie bereits nach weniger als 200 Metern so starke Krämpfe im Gesäß, der Oberschenkel oder Wade, dass sie nicht mehr weiterlaufen können.“ Damit das Blut wieder ungehindert fließen kann, kommt oft ein Ballonkatheter zum Einsatz. Aber bei sehr festen Ablagerungen droht der Draht nicht mehr hindurchzukommen. Lange Zeit blieb dann nur die Amputation. Heute können solche Verschlüsse mit energiereichem Laserlicht verdampft werden, erklärt Steinkamp.

Spinalkanalstenose

Neben Rückenschmerzen treten Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Beinen auch bei der Spinalkanalstenose auf. Ursache sind hier aber keine Durchblutungsstörungen, sondern unter anderem die fortschreitende Abnutzung der Wirbelsäule mit zunehmendem Alter. „Der Rückenmarkskanal im Bereich der Lendenwirbelsäule verengt sich, so dass die Rückenmarksnerven unter Druck geraten.

Dabei wird der Fluss von Nerveninformationen gestört, was sich dann in Beinschmerzen äußert“, sagt der Orthopäde Nicolas Gumpert aus Frankfurt am Main. In der Regel wird eine Spinalkanalstenose zunächst mit Medikamenten und Physiotherapie behandelt.

Tiefe Beinvenenthrombose

Neben Arterien und der Wirbelsäule führen oft auch die Venen zu Beinbeschwerden: Und zwar in Form einer Thrombose in den tiefen Venen. „Ein Blutgerinnsel behindert dabei den Blutrückstrom vom Fuß über das Knie und die Leiste bis zum Herzen“, sagt Norbert Frings von der Capio Mosel-Eifel-Klinik für Venenerkrankungen in Bad Bertrich. Das Bein schwillt an, wird schwer und ungewöhnlich warm. „Das Gerinnsel kann zunächst aber auch ohne Symptome bleiben.“

Das ist tückisch, weil eine unbehandelte Beinvenenthrombose zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen kann. „Ein Stück des Gerinnsels kann sich lösen und in ein Gefäß der Lunge gespült werden, so dass akutes Herzversagen droht“, sagt Frings. Behandelt wird in der Regel mit Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen. Außerdem sollte man sich regelmäßig bewegen.

ms/dpa

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Leser-Kommentare (2)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Freitag, 08.01.2016 | 06:10 | Marcus Mrosek

Die haben da

was vergessen! Wundert mich, dass hier nichts vom Raucherbein da steht :) Oder hab da was übersehen?

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Weitere Kommentare (1)

Donnerstag, 07.01.2016 | 14:57 | Karl-Heinz Rauscher

Kann ein Lied davon singen ..

Vor 11 Jahren Bandscheibenvorfall L4/5. Da keine Lähmungserscheinungen auch keine OP, sondern nur eine konservative Behandlung. Aber vor allem der ausstrahlende Schmerz im linken Bein war schon grenzwertig. Da ich nach Meinung meiner Frau in dieser Zeit immer nur am rumjammern war und sie mich sogar als Weichei bezeichnete habe ich, um ihren Respekt zurückzugewinnen, mir letztlich - wie es sich für einen echten Mann gehört ;-) – den Schmerz verbissen. (Hüstel) . Im Ernst: Habe mal gelesen, dass die Mehrheit eigentlich gar nicht mitkriegt wenn sie eine Bandscheibenvorwölbung oder gar einen Bandscheibenvorfall haben. Entscheidend ist immer inwiefern dabei Nervenstränge involviert sind.

Warum tun mir nachts die Beine weh?

Hinter einem Kribbeln in den Beinen, Schwellungen oder einem Schweregefühl in den Beinen können viele verschiedene Ursachen stecken. Meistens handelt es sich um zu große Spannungen in deinen Muskeln und Faszien, die dann zu viel Druck auf Gelenke aufbauen und so Schmerzen verursachen.

Was bedeuten ziehende Schmerzen in den Beinen?

Dabei handelt es sich meist um Krämpfe, Verspannungen oder Pathologien wie Zerrung, Überdehnung oder Muskelfaserrisse. Knochenbezogen: Diese Schmerzen kommen oft im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität oder nach einem Trauma vor.

Was kann man gegen Ziehen in den Beinen machen?

Folgende Tipps können helfen, Muskelschmerzen an Beinen und Oberschenkeln zu lindern:.
Leichte Bewegung gegen Muskelschmerzen in den Beinen. ... .
Wärme löst Muskelverspannungen an den Beinen. ... .
Nüsse & Schokolade gegen Magnesiummangel. ... .
Sanfte Massagen mit essentiellen Ölen entspannen die Muskeln..

Wie fühlen sich Nervenschmerzen in den Beinen an?

Die empfundenen Schmerzen können als brennend oder auch stechend empfunden werden. Nicht selten kommt ein Missempfinden hinzu, dass viele Betroffene als Kribbeln bis hin zur Taubheit beschreiben. Die Beschwerden verstärken sich meist bei Druck oder in Bewegung, treten aber auch im Ruhezustand auf.