Woran merkt man dass ein Blitz eingeschlagen hat

Sprengung

Ist der Stamm des Baumes jedoch nicht flächendeckend nass, kann der Blitz nicht bis in den Boden gelangen und dringt in den Holzkörper ein. Durch die hohen Temperaturen, die der Blitz mit sich bringt, verdampft augenblicklich sämtliches Wasser im Baum. Da Wasserdampf ein höheres Volumen hat als Wasser, führt der Druck meist zur Explosion des Baumes. Hier können je nach Blitzeinschlag nur Teile des Baumes oder aber der ganze Stamm betroffen sein.

Bei trockenem Holz kann es durch die große Hitze auch zu Bränden kommen. Hierbei verbrennen meist große Teile des Baumes oder sogar noch umliegendes Gelände.

Der Unterschied zwischen den Baumarten

Obwohl Bäume allgemein ein beliebtes Ziel für Blitze sind, hat das oben genannte Sprichwort doch seine Berechtigung. Unterschiedliche Baumarten bringen verschiedene Eigenschaften mit sich.

Eichen stehen oft als starke Einzelbäume in der Landschaft und ragen somit als optimaler Blitzfänger in den Himmel. Ihre raue Rinde erhöht die Chance, dass der Stamm der Eiche bei Gewitter nicht vollständig nass ist. An diesen Stellen kann der Blitz ins Wasser im Stamm umgeleitet werden und sprengt den Baum.

Buchen hingegen wachsen in Gruppen oder im Waldverband und verteilen so die Einschlaggefahr auf mehrere Bäume. Ihre Rinde ist so glatt, dass sich bei Regen ein vollständiger Wasserfilm bildet, der den Blitz in den Boden leitet.

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Sprichwort bleibt Sprichwort

Obwohl die Buche unter den Baumarten noch die beste Wahl bei Gewitter ist, sollten Sie Bäume trotzdem meiden! Die Gefahr eines Blitzeinschlages bleibt auch bei Buchen hoch. Den besten Schutz bieten Gebäude oder Autos.

Wie entsteht ein Blitz? Das wohl spektakulärste Himmelsereignis – neben Sonnen- und Mondfinsternissen – das man hierzulande mit bloßem Auge beobachten kann, ist der Blitz, der bei einem Gewitter durch den dunklen Himmel zieht wie ein zitternder, strahlend heller Pfeil, aufgeladen mit immensen Stromladungen. Was ferner auch mit bloßem Augen im donnernden Unwetter zu beobachten ist, ist leider auch oft der Blitzeinschlag, wenn es vorkommt, dass der Blitzschlag in Sekundenschnelle ein Dach in Flammen setzt.

Die verheerenden Wirkungen von Blitz und Blitzschlag sind den Hauseigentümern und auch den Versicherungen hinlänglich bekannt, und auch der Volksmund glaubt zu wissen, was man im Fall einer aufziehenden Gewitterfront angeblich tun soll, um sich zu schützen. Denn bei Blitzschlag kann der Mensch Verbrennungsschäden bis hin zum Tod erleiden – es ist lebensgefährlich. Umso wichtiger ist das richtige Wissen um das Verhalten bei Vorfällen, die aus heiterem Himmel geschehen können.

Im Folgenden wollen wir Mythen und Wirklichkeit trennen und sehen, wie ein Gewitter mit Blitz und Donner eigentlich entsteht, welche Blitzschäden entstehen können und wie man sie wirklich abwendet – ohne Spruchweisheiten, nur sachbasiert und vom Fachmann geprüft, der „blitzgescheit“ über Risiken und Chancen aufklärt.

Was schützt effektiv vor Blitzeinschlag auf freier Flur – und in Wohngebieten?

Mythen und Wirklichkeit – beim Thema „Blitzeinschlag“ sind sie extrem nah beieinander, denn das Heranziehen einer Gewitterfront, Starkregel und Hagel sind seit Urzeiten bedrohliche Unwetter, die uns intuitiv Angst machen. Von der urtümlichen Angst vor dem Gewitter bis zu abergläubischen Vorbehalten und vermeintlich sicheren Tipps ist es nicht weit, doch leider helfen diese alten Vorstellungen bei konkreten Vorfällen mit Blitzeinschlag wenig, und deshalb wollen wir hier einmal Mythos und Wahrheit trennen.

Fast jeder kennt in Deutschland das alte Sprichwort „Die Buchen musst Du suchen, den Eichen musst Du weichen“ als eine Prävention vor Brand und für Blitzschutz, weil unsere Vorfahren davon ausgingen, dass der Blitz grundsätzlich in Eichen einschlagen würde und man unter Buchen angeblich vor Blitz geschützt sei. Das stimmt so nicht, weil der Blitz, statistisch gesehen, auch schon oft in andere Baumarten eingeschlagen hat – wenn man sich also im Wald oder im Freien aufhält, während eine Gewitterfront aufzieht, sollte man nicht weiterlaufen, sondern besser stehenbleiben und in die Hocke gehen. Durch die geduckte Körperhaltung wird die potentielle Angriffsfläche für einen Blitzeinschlag verringert, was einen Schutz bedeutet.

Grundsätzlich gilt: am sichersten ist man mitnichten, wenn man unter irgendwelchen Bäumen Schutz sucht, sondern vielmehr innerhalb geschlossener Umgebungen – die Umgebung (Haus, Auto) wirkt dabei physikalisch wie ein faradayscher Käfig und leitet den Blitzstrom ab in die Erde. Der Physiker Michael Faraday hat nämlich in seinem Veranschaulichungsmodell „faradayscher Käfig“ gezeigt, wie elektrische Ladungen sich im Raum fortsetzen: sie leiten um geschlossene Räume herum, die solcherart wie Käfige außen von Stromspannung umgeben sind, im Innern aber stromfrei. Deshalb ist man im Innern eines Autos oder im Eigenheim vor Blitzschlag sicher – sofern letzteres mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet ist. Die Kenntnis dieser physikalischen Tatsache kann Leben retten!

Nicht die Buchen sollst Du suchen, sondern beim Herannahen einer Gewitterfront sollte man im Gegenteil sofort in die Hocke gehen. Es ist also falsch, wenn man sich – vage alte Sprichwort-Weisheiten erinnernd – beim plötzlichen Gewitter im Wald aus dem Auto begibt, denn besser ist es, im Auto zu bleiben. Im bewohnten Gebiet gilt bei naher Gewitterfront: die beste Vorsorge ist die Blitzschutzanlage am Eigenheim.

Wie Blitzschutzsysteme aufgebaut sind

Im Volksmund wird die moderne Blitzschutzanlage oft auch einfach „Blitzableiter“ genannt. Ein Blitzableiter besteht grundsätzlich aus drei Elementen, die Ableitungen von Blitzstrom vornehmen: innerer und äußerer Blitzschutz und Erdung. Diese Drei-Komponenten-Anlage existiert strukturell bei allen Versionen von Blitzschutzsystemen, von den einfachsten bis zu den technisch raffiniertesten.

Der äußere Blitzschutz besteht aus einer Fanganlage, die den Strom vom Dach des Hauses ableitet in die Erde. Die innere Blitzschutzanlage besteht in einer Sicherung von Elektrogeräten vor Überspannungsschäden. Die Erdung zuletzt führt, wie der Name schon sagt, den Strom ins Erdreich ab und besteht aus korrosionsfreien Leitungen, meist aus Kupfer oder anderem hochleitungsfähigen Material.

Eine vom Fachmann installierte Fangeinrichtung/Fanganlage und eine Erdungsanlage zum Schutz vor Überspannung – das sind notwendige Vorkehrungen, um Vorfälle durch Blitzeinschlag zu vermeiden. Sogenannte Blitzschutzsysteme können beim Neubau eines Hauses installiert werden, oder das Eigenheim kann nachträglich aufgerüstet werden – für die Bewohner eine sichere Investition.

Den meisten Hauseigentümern geht es beim Thema Blitzschutz um die eigene Absicherung im Fall von Brand. Versicherungen legen bei Blitzschäden Wert darauf, dass ein Versicherungsschutz schon zum Zeitpunkt des Vorfalls bestand. Nachträglich vor Blitzschlag abzusichern ist sachlich und rechtlich nicht möglich. Wer vorausschauend plant, sollte daher die Versicherungspolice rechtzeitig abschließen.

Was passiert bei Blitzeinschlag innen oder außen?

Im schlimmsten Fall müssen Feuerwehrleute ausrücken, um Löscharbeiten vorzunehmen, wenn der Blitzschutz versagt hat und das Eigenheim in Flammen steht. Doch nicht immer setzt ein Blitzeinschlag gleich den Dachstuhl in Brand – auch ein sogenannter „Überspannungsschaden“ im Innern des Eigenheims, der weit weniger spektakulär aussieht, kann schwerwiegende Folgen für die gesamte Hauselektronik und vor allem auch für die Bewohner haben.

Moderne Haushalte sind heute technisch hochgradig ausgerüstet und verfügen über ein weites elektromagnetisches Feld mit mehreren Stromkreisen, von Telefonleitungen über die Stereoanlage bis zum Computer, und der Blitz, der eingeschlagen hat, kann sich in diesen Leitungen fortsetzen. Leicht entsteht durch Blitzeinschlag in Stromleitungen und Steckdosen eine Überspannung, die technische Geräte lahmlegt und Blitzstrom mit hoher Voltladung per elektrischem „Schlag“ an den menschlichen Körper weiterleitet, wenn er in Kontakt damit kommt. Vorsichtsmaßregel bei Gewitter: Stecker im Haushalt ziehen und Elektrogeräte nicht anfassen!

Was der Fachmann rät

Grundsätzlich entsteht bei der immensen Voltladung, die in Stromleitungen im Haus einschlagen kann, wenn ein Blitz eintrifft, eine gefährliche Überspannung. Elektrotechniker unterscheiden bei Überspannungsschäden bei Elektrogeräten im Haushalt Kurzschluss und Schäden durch Berührungsspannung, die den Bewohner treffen kann. Einfache Überspannungsschutzgeräte oder auch komplette Überspannungsschutzsysteme helfen hier zuverlässig, die Geräte im Haus – und die Menschen vor Stromschlag – zu schützen.

Der VDE (Verband Deutscher Elektrotechniker) rät, bei Gewitter das Freie zu verlassen und jedes Risiko durch Blitzschlag oder vom Blitz getroffene Objekte in nächster Nähe zu meiden. Der Wetterdienst ist heute nicht immer zuverlässig, weil trotz hoher meteorologischer Expertise nicht jedes Unwetter vorausgesagt werden kann.

Zusammenfassung

Blitz und Donner gehören zu den Unwettern, die Menschen spontan fürchten – und aus dieser Furcht sind teils unsinnige Wetter-Regeln entstanden, die im Ernstfall mehr schaden als nützen. Die Kenntnis einiger Physik-Tatsachen ist hilfreicher, als im Wald den Eichen auszuweichen – wer von einer Schlechtwetterfront überrascht wird, ist am sichersten in geschlossenen Räumen, im Auto oder im Haus. Im Haus besteht muss man jedoch eine Blitzschutzanlage installieren, um zu verhindern, dass der jähe Blitzschlag nicht doch durch das Dach fährt und Flammen auslöst oder Überspannungsschäden an elektronischen Geräten und Steckdosen im Innern bewirkt.

Artikelbild: marketanovakova / Bigstock.com

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Wie merkt man dass der Blitz eingeschlagen hat?

Bei einem direkten Einschlag und beim Überschlag kommt es meist zu Verbrennungen der Haut an den Ein- und Austrittsstellen des Blitzstroms, denn der Blitz ist bis zu 30.000 Grad heiß. Der Strom kann außerdem das Herz lahmlegen – dann kann es zum Herzstillstand kommen.

Wie fühlt sich ein Blitzeinschlag im Haus an?

Da die Energie des Blitzes durch das Haus fließt, kommt es häufig zu Bränden. Meist brennt das Holz des Dachstuhls. Hat das Haus einen gut konzipierten Blitzableiter, fließt der Blitzstrom außen ab und das Gebäude nimmt kaum Schaden.

Kann man vom Blitz getroffen werden ohne es zu merken?

Eine Chance aber hat das Blitzopfer: Wenn ein großer Teil des Blitzstroms nicht durch den Menschen hindurch, sondern über dessen Körperoberfläche fließt. Nichtsdestotrotz kommt es zu schweren körperlichen Schäden wie Lähmungen, Amnesien, Krämpfen, Verbrennungen oder Herzschäden.

Wo schlägt der Blitz als erstes ein?

Ein Blitz schlägt bevorzugt dort ein, wo die Luft, die ein Objekt umgibt, ionisiert ist. Dies wiederum ist bei elektrisch leitfähigen Spitzen und Kanten am ehesten der Fall, denn dort ist die Dichte der Feldlinien und damit auch die elektrische Feldstärke am grössten (Spitzenentladung).