Wo kommt unser Strom in Deutschland her?

Wo kommt unser Strom her?

Kohle verdrängt Windkraft in Deutschland

Wo kommt unser Strom in Deutschland her?

Wo kommt unser Strom her? Konventionelle Energieträger bleiben im Trend

ssd wst vco pil axs, dpa, Sina Schuldt

21. März 2022 um 09:15 Uhr

In Deutschland ist der Strom im vergangenen Jahr vor allem aus Kohle erzeugt worden. Das zeigen jüngste Daten des Statistischen Bundesamtes. Dagegen wurde deutlich weniger aus der Windkraft gewonnen. Es fehlte an Wind. Eine weitere Umfrage zeigt: Solarstrom könnte dagegen an Bedeutung gewinnen. Hauseigentümer denken vermehrt darüber nach.

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Anteil konventioneller Energiequellen gestiegen

Kohle, Erdgas und Kernenergie: Etwas mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland wurde im vergangenen Jahr auf dem konventionellen Weg erzeugt. Das ist mehr als im Vorjahr. Fast ein Drittel des Strombedarfs deutscher Haushalte wurde von Braun- und Steinkohle gedeckt. Der Strom aus der Kohle hat dabei am meisten zugenommen. Die Bundesregierung hat das Ziel erklärt, idealerweise bis 2030 aus der Stromproduktion mit Kohle auszusteigen.

Erdgas und Kernenergie steuerten zusammen etwa ein Viertel unseres Stroms bei. Der Anteil von Erdgas ging allerdings etwa zurück. Das Statistische Bundesamt vermutet dahinter die steigenden Preise. Die Kernenergie stammt aus sechs Kernkraftwerken, von denen drei bis Ende des Jahres abgeschaltet wurden.

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Weniger Strom aus Erneuerbaren

Erneuerbare Energien drängen sich daher als Ersatz auf. Doch hier floss weniger Strom ins Netz als im Vorjahr. Insbesondere weniger Wind sorgte dafür, dass der Anteil im vergangenen Jahr zurückging. 2020 war Windkraft noch die wichtigste Stromquelle in Deutschland.

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Deutsche Hauseigentümer denken über Solarstrom nach

Bei der Solarenergie ist es aktuell noch weniger. Nur Wasserkraft und Biogas speisen weniger Strom ins Netz ein. Doch Photovoltaik könnte angesichts von explodierenden Energiekosten schon bald an Bedeutung gewinnen.

Eine Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstitut Appinio ergab, dass immer mehr Hauseigentümer über Solaranlagen auf dem eigenen Dach nachdenken. Demnach plant jeder Vierte, der bislang nur Strom vom Energieversorger bezieht, den Wechsel auf selbst erzeugten Solarstrom. Etwa die Hälfte der Befragten zeigte sich noch unentschlossen oder kann sich erst später eine eigene Solaranlage vorstellen; für 24 Prozent ist das überhaupt keine Option.

Vor allem wollen die Befragten Energiekosten sparen und sich einfach unabhängig vom Energiemarkt machen. Darüber hinaus spielt auch der Umweltgedanke bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Rolle. (dpa)

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Woher kommt der Strom in Deutschland 2022?

WIESBADEN – Der im 1. Halbjahr 2022 in Deutschland erzeugte und ins Stromnetz eingespeiste Strom stammte zu knapp einem Drittel (31,4 %) aus Kohlekraftwerken.

Kann Deutschland sich selbst mit Strom versorgen?

Energiewende Deutschland kann sich unabhängig von Russland mit Strom versorgen. Die Stromversorgung in Deutschland ist auch ohne russische Importe von Kohle und Gas gesichert. Als Ersatz müssen kurzfristig Kohlekraftwerke stärker genutzt – und mittel- und langfristig Erneuerbare Energien massiv ausgebaut werden.

Warum muss Deutschland Strom importieren?

Grund für die wachsenden Stromimporte ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes unter anderem der sinkende Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken an der deutschen Stromerzeugung. Am meisten Strom wurde aus Frankreich importiert. Hier wird nach wie vor auf Atomenergie gesetzt.

Hat Deutschland stromüberschuss?

Der Stromexport übersteigt den Import bei Weitem. Während Wind und Sonne 2022 bislang knapp elf Prozent mehr Energie lieferten, ging die Erzeugung konventioneller Energieträger zurück.