Wie viele DAX Banken gibt es?

Die Rotation am Aktienmarkt vom Technologie-Sektor zu Aktien von Banken und der „Old Economy“ hat am Dienstag ihre Fortsetzung gefunden. Das stützte den Dax , der den Handel mit plus 0,24 Prozent auf 15 242,38 Punkte beendete. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,40 Prozent auf 33 257,71 Zähler zu.

Eines der Hauptthemen am Markt sei die bevorstehende Zinswende sowohl in den USA als auch in Europa und darauf hätten sich die Marktteilnehmer erneut konzentriert, sagte Experte Andreas Lipkow von der Comdirect. Dadurch nähmen die Investoren Abstand von Technologietiteln und richteten ihr Augenmerk auf die zinssensitiven Unternehmen aus dem Finanz- und Bankensektor.

Im deutschen Leitindex waren denn auch die Papiere der Deutschen Bank zusammen mit denen des Autozulieferers Continental vorne mit einem Kurszuwachs von jeweils fast fünf Prozent. Zyklische Aktien blieben mit Blick auf eine potenzielle Konjunkturwiederbelebung in Europa auf den Wunschlisten der Marktteilnehmer, so Comdirect-Fachmann Lipkow. Die Continental-Papiere beflügelte zudem ein Bericht im „Handelsblatt“ über einen möglichen Teilbörsengang des Bereichs Automatisiertes Fahren.

Die Aussicht auf steigende Leitzinsen gilt als Hauptgrund der Kursanstiege im Bankensektor. In gut zwei Wochen haben die Papiere der Deutschen Bank nun schon um mehr als ein Drittel zugelegt. Damit ist die Aktie mit großem Abstand der beste Performer im Dax im noch jungen Jahr. Die Commerzbank-Anleger freuen sich ebenfalls über stattliche Zuwächse in dieser Zeit, am Dienstag kletterten die Anteile im MDax um 2,7 Prozent.

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Die Aktien von Lufthansa bauten mit einem Plus von rund 5,6 Prozent an der MDax-Spitze ihre Gewinne vom Vortag deutlich aus. Europaweit standen Papiere von Fluggesellschaften in der Gunst der Anleger oben. Der fallende Ölpreis und die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Normalzustand vor der Pandemie ließen die Anleger den Blick nach vorn richten und stützten die Airline-Aktien, sagte Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG.

Dagegen traf es in dem seit Januar abgestraften Technologiesektor nun die Papiere von Software- und IT-Unternehmen besonders hart. Wachstumsorientierte Tech-Unternehmen leiden unter höheren Zinsen, weil ihre Finanzierungskosten dann steigen. Kredite werden teurer. Cancom sackten am MDax-Ende auf den tiefsten Stand seit Juli 2021 und verloren zum Handelsschluss noch 7,3 Prozent.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,21 Prozent fester auf 4129,25 Punkten. An der Pariser Börse verbuchte der Cac 40 ähnlich moderate Aufschläge. Die Börse in London gab leicht nach. In den USA stieg der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss um 0,6 Prozent.

Der Euro hielt sich trotz leichter Verluste über der Marke von 1,14 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1415 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1408 (Montag: 1,1447) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8766 (0,8736) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,12 Prozent am Vortag auf 0,09 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,25 Prozent auf 141,45 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,37 Prozent auf 165,18 Zähler.

Bankaktien haben die vergangene Woche stark abgeschlossen. Doch auch auf Jahressicht läuft die Branche besser als der Gesamtmarkt – trotz Krieg, Inflation und hoher Unsicherheit. Es spricht vieles dafür, dass das auch vorerst so bleibt. Die Deutsche-Bank-Aktie sieht dabei nicht nur charttechnisch interessant aus.

Der Ukraine-Krieg sorgt täglich für größere Schwankungen an den Börsen. Viele Unternehmen leiden unter den hohen Rohstoffpreisen und Unterbrechungen der Lieferketten. Der DAX verlor im laufenden Jahr rund neun Prozent. Auch der europäische Bankenindex Euro-Stoxx-Banks büßte 8,5 Prozent ein. Denn viele südeuropäische Banken befürchten Milliardenabschreibungen in Russland.

Deutsche Banken stehen hier indes deutlich besser da. Seit Jahren wurde das Engagement in dem Land reduziert. Auch die größte Bank hierzulande, die Deutsche Bank, hat im Vergleich mit der Konkurrenz nur noch wenige ausstehende Forderungen. In Zeiten hoher Inflation war die Aktie dieses Jahr stark gesucht, trotz des größeren Rücksetzers zu Kriegsbeginn. Anleger konnten bisher mehr als sieben Prozent mit den Titeln 2022 an Performance einfahren.

Die US-Bank JPMorgan sieht weiteres Potenzial für die Papierel und hat das Kursziel von 14 auf 15 Euro angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Analyst Kian Abouhossein rechnet in einem aktuellen Ausblick auf die Berichtssaison der Investmentbanken mit einem - entgegen den Markterwartungen - starken ersten Quartal dank aktiver Märkte und hoher Schwankungen. Sein Favorit ist Goldman Sachs.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die wichtige Marke von zwölf Euro ist weiter im Fokus. Bullish wäre es, wenn sie diese Woche geknackt werden könnte. Der GD50 bei 11,85 Euro sollte dafür erstmal gehalten werden. Gelingt das nicht, wartet auf Höhe des GD100 bei 11,59 Euro eine Haltelinie.

DER AKTIONÄR setzt im aktuellen Umfeld auf die Deutsche Bank. Anleger, die ihr Portfolio breiter aufstellen wollen, können sich ein paar Stück kaufen.