Branche Lebensmitteleinzelhandel Familiäre Bande Die beiden Unternehmensgruppen Aldi-Nord und Aldi-Süd sind „familiär verbunden“ (Homepage) Unternehmenssitz Aldi-Nord ALDI Einkauf GmbH & Co. OHG Unternehmensgruppe ALDI NORD Eckenbergstraße 16 + 16A, 45307 Essen Unternehmenssitz Aldi-Süd ALDI Einkauf GmbH & Co. OHG Unternehmensgruppe ALDI SÜD Burgstraße 37, 45476 Mülheim an der Ruhr Internetauftritt aldi-nord.de; aldi-sued.de Gründung und weitere Entwicklung 1913 durch die Mutter von Theo und Karl Albrecht, die in Essen einen Lebensmittelladen führte. Die Brüder übernehmen das Geschäft nach dem 2. Weltkrieg. Beginn der Filialisierung im Ruhrgebiet – 1960 Eröffnung des ersten Albrecht-Discount-Ladens in Dortmund. Die Aldi-Gruppe teilt sich in zwei rechtlich und organisatorisch unabhängige Firmen: 1960 erfolgte die Trennung in Aldi-Nord (Theo Albrecht) und Aldi-Süd (Karl Albrecht). Der „Aldi-Äquator“ zieht sich durch NRW und Hessen. Das
Vermögen der beiden Aldi-Brüder wurde 1973 (steuersparend) in Familien-Stiftungen eingebracht. Theo Albrecht hat zwei Kinder, Berthold und Theo Albrecht jr. - Karl Albrechts Kinder sind Karl Albrecht jr. und Beate Heister. 2010 starb Theo Albrecht, zwei Jahre später sein Sohn Berthold und 2014 dann sein Bruder Karl. Eigentümer- und Machtstrukturen Aldi-Nord ist im Besitz der Markus-Stiftung (61 %), die restlichen 39 % teilen sich die Lukas-Stiftung und die Jakobus-Stiftung. Wesentliche strategische Fragen der Konzernführung müssen von den Stiftungen einstimmig genehmigt werden. Aldi-Süd ist zu 100 % im Besitz der Siepmann-Stitung. UL Aldi-Nord Marc Heußinger (Vors.); Torsten Hufnagel (Stellv.) UL Aldi-Süd Norbert Podschlapp Wirtschaftliche Kerndaten Aldi-Nord (gesamt) Kurzporträt: Das Unternehmen ist in 9 europäischen Ländern präsent. Aldi-Nord unterhält insgesamt 70 Regionalgesellschaften, betreibt 4.789 Filialen und beschäftigt 64.079 Mitarbeiter (Stand: 31.12.2016). Der Gesamtumsatz belief sich in 2016 auf 21,2 Mrd. Euro. Hierzulande ist das Unternehmen in Nord-, Ost- und Westdeutschland präsent. (Quelle: cr-aldinord.com). Aldi-Nord Deutschland – GJ 2016 Umsatz 12,66 Mrd. Euro Mitarbeiter 32.215 Regionalgesellschaften 35 Filialen 2.298 Wirtschaftliche Kerndaten Aldi-Süd (gesamt) Kurzporträt: Das Unternehmen ist in 11 Ländern präsent, darunter USA und Australien. Aldi-Süd unterhält insgesamt 85 Logistikzentren, betreibt 5.605 Filialen und beschäftigt 112.666 Mitarbeiter (Stand: 31.12.2016). Allein in den USA betreibt das Unternehmen derzeit 1.670 Filialen. Hierzulande ist das Unternehmen in West- und Süddeutschland präsent. (Quelle: cr.aldisouthgroup.com). Aldi-Süd Deutschland – GJ 2016 Umsatz 15,65 Mrd. Euro Mitarbeiter 33.663 Regionalgesellschaften 30 Filialen 1.870 Anmerkungen & Kommentare Aldi-Stärken: Aldi, die „Mutter aller Discounter“, hat es von einem Tante-Emma-Laden zum Weltkonzern geschafft. Das Aldi-Prinzip der Brüder Karl und Theo Albrecht lässt sich auf die einfache Formel bringen: hohe Qualität, tiefe Preise, wenig Auswahl, schlichte Präsentation. Damit ist Aldi zur Nr. 1 im Discountbereich avanciert und hat der Albrecht-Familie unermesslichen Reichtum gebracht. Billig und schlicht reicht aber heute bei weitem nicht mehr: Starke
Konkurrenz kommt von den Supermärkten – und von dem Hauptwidersacher Lidl. Das Unternehmen hat reagiert, u.a. mit massiven Investitionen in das Filialnetz, attraktiverer Ladengestaltung, neuen Sortimenten und mehr Markenartikeln. Bei Textilien z.B. versucht man, sich einen Premiumanstrich zu geben. Hier setzt man auf Kleidung der US-Sängerin Anastacia (während Lidl versucht, mit Mode von Heidi Klum zu punkten). Aldi kontra Lidl: Aldi und Lidl kämpfen seit langem schon um die Vorherrschaft auf dem Lebensmitteldiscountmarkt. Die Medien berichten regelmäßig über den „Discounter-Krieg“. Unlängst versuchte Lidl Aldi mit ganzseitigen Anzeigen anzugreifen – es ging um die Preisgestaltung bei Markenartikeln. Während Aldi eher auf ein gleichbleibend günstiges Angebot setzt, will Lidl mit radikalen Preisnachlässen und Aktionsangeboten punkten. Nun verlagert sich
der Streit auf ein neues „Schlachtfeld“: Lidl plant bis spätestens 2018 in den USA rund 100 Märkte etabliert zu haben. Im Juni 2017 wurden die ersten Stores eröffnet. Aldi-Süd ist hier jedoch schon seit vielen Jahren erfolgreich. Aldi will in den nächsten fünf Jahren 3,4 Mrd. US-Dollar investieren und 900 weitere Märkte eröffnen... Öffentlichkeitsarbeit: Mitte 2016 veröffentlichten beide Aldi-Gesellschaften erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht. Damit „geben die Händler Informationen preis, die früher stets streng geheim gehalten wurden“ (LZ vom 15.7.2016). Man ist nun offensichtlich bemüht mehr Transparenz herzustellen. Die Berichte enthalten u.a. auch interessante Personaldaten. So beträgt z.B. der Anteil unbefristeter Arbeitsverträge bei Aldi-Nord nur 78,3 Prozent – während bei
Aldi-Süd eine Quote von 97,5 Prozent erreicht wird. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei Aldi-Nord beträgt 10 Jahre. Familienzwist: Verschwiegenheit galt bei Aldi über Jahrzehnte hinweg als oberstes Gebot. Die Familie verhielt sich extrem öffentlichkeitsscheu. Doch dann entbrannte plötzlich ein monatelanger Streit. Es ging dabei konkret um eine der drei Aldi-Nord-Stiftungen, die Jakobus-Stiftung. Mitglieder des Familienzweiges Aldi-Nord kämpften um möglichst viel Kontrolle in diesem Gremium. Theo Albrecht jr. und dessen Mutter Cäcilie auf der einen Seite standen der Witwe
von Berthold Albrecht, Babette gegenüber. Ihr wurde u.a. ein „aufwendiger Lebensstil“ vorgeworfen (FAZ vom 13.4.2016). Theo Albrecht jr. gab in diesem Zusammenhang das erste echte Interview seines Lebens und bezeichnete seine Schwägerin als „Belastung für Aldi“. Im Juli 2017 wurde der Familienstreit dann beigelegt – und so konnte Aldi-Nord schließlich sein 5 Mrd. Euro schweres Modernisierungsprogramm beschließen. Reichtum: Nach der letzten Erhebung von forbes (2017) belegen Beate Heister und Karl Albrecht jr. mit 27,2 Mrd. US-Dollar und Theo Albrecht jr. mit 18,8 Mrd. US-Dollar die Plätze 1 und 2 der in der Liste der reichsten Deutschen. Erläuterungen: FAZ = Frankfurter Allgemeine Zeitung; GJ = Geschäftsjahr; HB = Handelsblatt; LZ = Lebensmittelzeitung; UL = Unternehmensleitung. Siehe auch: Die Schwarz-Gruppe; Die Lebensmittel-Discounter. Dr. Jürgen Glaubitz/Oktober 2017 Wie viele Aldi gibt es in Deutschland 2021?Im März 2021 konnte Aldi Süd in Deutschland 1.960 Filialen vorweisen. Gemeinsam mit dem Partner Aldi Nord bildet die Aldi-Gruppe die erfolgreichste Discounter-Kette im deutschen Lebensmittelhandel.
Wie viele Aldi Filialen gibt es weltweit?Heute sind wir auf vier Kontinenten in elf Ländern vertreten. Dort bieten wir in rund 6520 Filialen unser attraktives Produktsortiment an und begeistern unsere Kundinnen und Kunden mit unserem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis. Rund 155.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit an unserem Erfolg.
Wo ist der größte Aldi in Deutschland?In Mülheim hat Anfang November die größte Aldi -Filiale der Welt eröffnet. Im Aldi Süd an der Mülheimer Mannesmannallee erwarten die Kundinnen und Kunden ab sofort über 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche.
Wie viele Aldi Nord Märkte gibt es?Filialen von Aldi Nord in Deutschland bis 2021
Im Jahr 2021 verfügte Aldi Nord insgesamt über 2.209 Verkaufsstellen auf dem deutschen Markt.
|