Wie viel verdient ein Autor im Monat

Umsätze des deutschen Buchmarkts

Der deutsche Buchmarkt gehört neben Musik-, Film- und Computerspielindustrie immer noch zu den führenden Märkten in der Entertainment-Branche.

VIP Autoren verdienen Millionen

Die Stars auf dem Buchmarkt verzeichnen absolute Top-Gehälter. Laut dem Forbes Magazin waren J.K. Rowling, James Patterson und Jeff Kinney 2016 die am besten verdienenden Schriftsteller der Welt. Schätzungen des Wirtschaftsmagazins zufolge liegt das Jahresgehalt von Harry-Potter-Autorin Rowling bei ca. 95 Millionen US-Dollar, Patterson und Kinney verdienen Hochrechnungen zufolge jährlich ca. 87 bzw. 21 Mio. US-Dollar.

Schockierende Gehälter bei Masse der Autoren

Doch in welchem Umfang verdient der Durchschnitt der Buchautoren? "Der Buchmarkt kann es an Intransparenz mit dem Kunst- und Waffenmarkt aufnehmen", beschwert sich Tom Laberty, Geschäftsführer des Merve Verlags, laut der SZ. So ist das Durchschnittsgehalt eines Buchautors schwer nachvollziehbar, laut Schriftstellerin Eva Demski in finanzieller Hinsicht außerdem "unbeschreiblich demütigend", wie sie der FAZ sagte.

Hochrechnung eines durchschnittlichen Stundenlohns

Laut Autorin und Schreibtrainerin Frau Dr. Anette Huesmann verdienen Buchautoren für ein Taschenbuch in der Regel 5 bis höchstens 10 Prozent des Nettoladenpreises, der Buchhändler erhält dagegen oft bis zu 40 Prozent, wie auf ihrer eigenen Webseite erklärt. Nach Abzug der Mehrwertsteuer bleibt bei einem Taschenbuch für 9,99 Euro daher ein Betrag von 46 Cent pro Buch für den Autor übrig.

Der endgültige Verdienst der Schriftsteller ist eng an den Erfolg des Buches geknüpft und von der Anzahl der verkauften Exemplare abhängig. Bei 3.000 verkauften Büchern und 46 Cent pro Buch liegt der Bruttoverdienst eines Autors bei insgesamt 1.380 Euro, ein beinahe Bestseller (ab 10.000 verkaufte Bücher) generiert ca. 4.600 Euro. Hochgerechnet ergibt sich damit laut der Schriftstellerin bei einem 300 seitigen Roman und geschätzten 1.200 Stunden Arbeitszeit ein Stundenlohn von knapp 4 Euro und damit ein deutlich geringerer Lohn als der gesetzlich geregelte Mindestlohn.

Auch Buchautor und SZ-Redakteur Patrick Spät berichtet in einem seiner Artikel von ähnlichen Zahlen. Mit den 2.854 verkauften Exemplaren seines Sachbuches ’Die Freiheit nehm ich dir’ erhält der Schriftsteller nach eigenen Angaben zusammen mit der Förderung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und nach Abzug von Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiträgen einen Stundenlohn von ca. 6 Euro.

Schriftsteller benötigen häufig Nebenjob

Natürlich schreiben Buchautoren in ihrem Leben mehr als ein Buch. Selten jedoch schafft es ein Autor mehr als ein Buch pro Jahr zu veröffentlichen. Daher können laut Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Pressesprecher des Gewerkschaftsbundes deutscher Schriftsteller, 2015 von den rund 3.200 gemeldeten Autoren bei der Künstlersozialkasse, nur rund 3 bis 6 Prozent, daher 100 bis 200 Schriftsteller, allein vom Schreiben leben, wie er in der Abhandlung "Erzähltes Elend - Autofiktionen von Armut und Abweichung" widergegeben wird. .

Auch Leander Wattig, angesehener Berater der Buchbranche, betont gegenüber der SZ, dass nur ein minimaler Anteil an Autoren vom Schreiben leben kann. "Die meisten benötigen einen Brotjob oder eine andere Art der Querfinanzierung".

Selbst-Publishing als mögliche Alternative

So ist es nicht verwunderlich, dass viele Schriftsteller versuchen auf andere Möglichkeiten auszuweichen, um dem geringen Anteil am insgesamt generierten Umsatz des Buches zu entfliehen. So erfreuen sich Selbst-Publishing-Plattformen in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Dem Branchenmagazin The Bookseller zufolge liegt der Anteil von Selbstpublishern laut Daten der Nielsen Marktforschung auf dem britischen E-Book Markt 2015 bei knapp 15 Prozent.

Matthias Matting, einer der erfolgreichsten deutschen Selbst-Publisher und Amazon-Bestseller Autor 2011, schätzt in einem Blog-Eintrag den Selbst-Publishing Anteil mit einem geschätzten Umsatz von ca. 35 Millionen Euro am deutschen Buchmarkt auf ca. 3 Prozent. Der durchschnittliche Tagesumsatz eines Selbst-Publisher-Buches beträgt seinen Einschätzungen nach ca. 25 Euro, wobei der Anteil für Amazon bereits abgezogen ist.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Marian Weyo / Shutterstock.com

Wer verdient an einem verkauften Buch?

Viele Autoren sind im ersten Augenblick geschockt, wenn sie erfahren, wie viel des Bruttoverkaufspreises ihres Buches am Ende für sie übrigbleibt. Im Buchmarkt gibt es eine Reihe von Beteiligten in der Wertschöpfungskette, die einen Teil des Umsatzes für sich beanspruchen. Dazu gehören der Verlag oder Self-Publishing-Dienstleister, der Buchhandel, die Kosten für Druck, Cover, Buchsatz, Lektorat und Korrektorat sowie das Marketing. Dabei liegen die Handelsspannen bei den Filialbuchhandlungen bei bis zu 40 Prozent. Ob du vom Schreiben leben kannst, hängt von vielen Faktoren ab. Der größte ist in den meisten Fällen Glück.

Vom Schreiben leben: Was verdient ein Verlagsautor?

Ein Vertrag bei einem Buchverlag ist der Schlüssel zum großen Geld. Dass das nicht stimmt, wird klar, wenn man sich die wirtschaftliche Lage des Buchmarktes genauer anschaut. Denn der Gesamtumsatz an Büchern liegt seit Jahren relativ konstant bei etwa 9 Milliarden Euro jährlich (in Deutschland), zuletzt wieder etwas steigend. Allerdings verteilt sich diese Summe auf immer mehr Titel, denn insbesondere durch den Boom im Self-Publishing werden mehr Bücher auf den Markt gebracht. Den Umsatz müssen sich alle Neuveröffentlichungen teilen, denn es gibt zwar mehr Bücher, aber es werden nicht mehr gekauft.

Wie viel verdient ein Autor im Monat

Quelle: Statista

Beispielrechnung: Wie viel verdient ein Verlagsautor?

Ein durchschnittliches Buch hat eine Startauflage zwischen 1.500 und 4.000 Exemplaren. Für ein Beispiel rechnen wir mit einer Auflage von 3.000 Stück und einem Ladenverkaufspreis von 9,90 Euro. Abzüglich der Mehrwertsteuer von sieben Prozent liegt der Nettoverkaufspreis bei 9,25 Euro. Davon gehen etwa 40 Prozent an den Buchhandel, es bleiben also noch 5,55 Euro. Daran muss der Verlag etwas verdienen und auch Druck und Versand verursachen nicht unerhebliche Kosten. Am Ende bleiben für einen Autor maximal zehn Prozent übrig. Bei einem Nettoverkaufspreis von 9,25 Euro sind das 93 Cent und auf die Auflage von 3.000 verkauften Exemplaren hochgerechnet ist das ein Gewinn von 2.790 Euro.

Wie viel verdient ein Autor im Monat

Zahlen Verlage Vorschüsse?

Vorschüsse erhalten meist nur prominente Autoren oder bereits bekannte Persönlichkeiten. Unbekannte Autoren bekommen entweder keinen oder nur einen geringen Vorschuss. Vom Schreiben leben können daher größtenteils nur Bestsellerautoren mit sehr großen Auflagen.

Vom Schreiben leben: Was verdient ein Self-Publisher?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Nur wenige Self-Publisher können vom Schreiben leben. Für eine Umfrage der Self-Publisher-Bibel wurden im Jahr 2020 insgesamt 1.895 Interviews mit Self-Publishern geführt. Lag der mittlere Verdienst 2018 noch bei 1.048 Euro im Monat, sind es ein Jahr später nur noch 677 Euro. In 2020 stieg der Wert dann wieder auf 952 Euro an. Die Hälfte aller Self-Publisher verdient laut dieser Umfrage weniger als 50 Euro im Monat. Nur etwa jeder Zehnte erhält monatlich mehr als 2.000 Euro und hat die Chance, vom Schreiben leben zu können.

Welche Kosten du als Autor nicht vergessen darfst

Als Self-Publisher kommen dieselben Kosten auf dich zu, wie für einen Verlag: Von Covergestaltung über Druckkosten bis Marketing. Sie unterscheiden sich kaum von dem oben durchgeführten Rechenbeispiel. Mit Hilfe von Preisrechnern der Self-Publishing-Dienstleister kannst du deine Provision kalkulieren. Von diesem Honorar musst du noch Steuern zahlen, wobei die Abgaben sich nach dem Verdienst richten. Auch wenn du nebenberuflich Autor bist, musst du die Tätigkeit in der Steuererklärung angeben. Als hauptberuflicher Autor darfst du nicht vergessen, dass du für Kranken- und Rentenversicherung selbst aufkommen musst. Allerdings unterstützt hier die Künstlersozialkasse.

Wie kann ich meinen Verdienst als Self-Publisher maximieren?

Wie viel Honorar am Ende übrig bleibt, hängt auch von der Wahl des richtigen Self-Publishing-Dienstleisters ab. Beim Vergleich geht es nicht nur darum, hohe Stückprovisionen zu erhalten, sondern auch, welche Unterstützung die jeweiligen Dienstleister anbieten. Ein hohes Honorar ist nämlich wertlos, wenn sich das Buch nicht verkauft. Auch solltest du dich um dein Buchmarketing kümmern, manche Dienstleister helfen mit zahlreichen Marketing-Aktivitäten dabei. Überlege dir gut, worüber du schreiben willst und wie du dich und dein Buch vermarktest – setze Trends, anstatt das hundertste Buch zu einem überbelegten Thema zu veröffentlichen.

Wie viele Autoren können vom Schreiben leben?

Eine Buchveröffentlichung ist mit hohen Kosten verbunden. Als Autor bleibt nur ein Bruchteil des Verkaufspreises als Honorar übrig. Deshalb gelingt es den wenigsten Autoren, vom Schreiben zu leben. Das Nachrichtenmagazin Spiegel führte eine Umfrage unter 3.000 Autoren durch. Dabei gaben nur 150 Schriftsteller an, vom Umsatz ihrer Bücher leben zu können. Das entspricht einem Anteil von etwa fünf Prozent. Die restlichen 95 Prozent finanzieren ihren Lebensunterhalt durch einen regulären Hauptjob oder durch das Verfassen von redaktionellen Texten oder dem Lektorat anderer Bücher.

Warum du dir trotzdem den Traum vom Schreiben erfüllen solltest

Als Autor bist du in erster Linie Künstler. Deine Priorität sollte daher auf dem Schreiben liegen, ohne dass du dir Sorgen um deine Einkünfte machen musst. Warum nicht im Nebenerwerb als Autor tätig sein? Alternativ kannst du eine selbstständige Tätigkeit ausüben, die mit deiner Arbeit als Autor verbunden ist. So kannst du zum Beispiel als Texter, Lektor, Redakteur oder Übersetzer arbeiten. Auch Lesungen in Buchhandlungen und auf Literaturfestivals bringen kleine Einkünfte und du machst auf dich und dein Buch aufmerksam. Als Fachbuchautor kannst du Vorträge halten oder als Berater oder Coach tätig werden.

Unser Rat:
Fang klein an und veranstalte Lesungen im privaten Umfeld oder in einer Buchhandlung vor Ort. Dort ist man in der Regel gerne bereit, regionale Autoren zu unterstützen.

Fazit

Vom Schreiben leben gelingt nur den wenigsten Autoren. Das muss aber nicht heißen, dass du dein Buch nicht an die Öffentlichkeit bringen solltest. Das Self-Publishing ist ideal, um dir den Traum des eigenen Buches zu erfüllen. Durch geringe Kosten gehst du kein finanzielles Risiko ein und du kannst bei Bedarf Bücher drucken lassen, ohne vorab eine große Startauflage finanzieren zu müssen. Und bei jeder Veröffentlichung gilt: Es kann immer Überraschungen geben und der Verkauf völlig unerwartet durch die Decke gehen. Und vielleicht gehörst du irgendwann mit viel Geduld, Glück und Disziplin zu den Autoren, die vom Schreiben leben können.

Wie viel verdient ein Autor?

Wenn Sie als Autor/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 32.500 € und im besten Fall 48.300 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 40.200 €. In den Städten Berlin, München, Hamburg gibt es aktuell viele offene Positionen für Autor/in.

Kann man als Autor gut leben?

Denn: „Vom Schreiben und Veröffentlichen können die meisten Autoren nicht oder nur sehr schwer leben. Selbst Bestsellerautoren nicht, die im Rampenlicht stehen“, sagt Nina George, Schriftstellerin und Bestsellerautorin. Gut 1,5 Millionen Bücher hat sie nach eigenen Angaben verkauft.

Wird man als Autor reich?

Die Antwort ist niederschmetternd: Die "taz" schrieb schon 2011, dass laut der Künstlersozialkasse Buchautoren durchschnittlich 13.588 Euro verdient hätten - brutto und pro Jahr wohlgemerkt. Diese Gehaltshöhe bestätigt ein Schriftsteller in der "Zeit"-Rubrik "Kontoauszug", er verdient rund 1200 Euro brutto im Monat.

Wie viel verdient man mit einem erfolgreichen Buch?

Bei einem Achtungserfolg von 3.000 verkauften Exemplaren liegt das Honorar für die Autor*in also bei 2.160 €. Bei einem erfolgreich verkauften Buch mit 5.000 Stück sind es 3.600 € und bei einem Beinahe-Besteller mit 10.000 verkauften Exemplaren sind es 7.200 €.