Früher stand Gas für verlässliche Wärme. Heute ist Gas knapp und teuer. Allen staatlichen Unterstützungsleistungen zum Trotz ist Gas zu einem kostbaren Energieträger geworden. Viele Menschen stellen sich deshalb die Frage: Wie viel Wärme kann ich mir eigentlich leisten? In unserem Blogbeitrag erfährst Du, wie Du Deinen Gasverbrauch berechnen und effizienter mit Gas umgehen kannst. Show
Aktuelle Situation zum GasverbrauchGas – Bundesrat einigt sich auf Senkung der Mehrwertsteuer Gemeinsame
Gaseinkäufe – Marktmacht der EU soll Preise senken Gaspreisbremse angekündigt Gasverbrauch berechnen – Gas einsparen So berechnest du deinen GasverbrauchDer russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat den Gasmarkt wie wir ihn kannten völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Infolge explodierender Preise wird der Gasverbrauch für viele Menschen zu einer existenziellen Frage. Um die eigene Lage besser einschätzen zu können, kannst Du Deinen Gasverbrauch berechnen. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie Du Deinen Gasverbrauch berechnest, die Jahresrechnung überprüfst oder die Heizkosten einer neuen Wohnung einschätzen kannst. Eine potenzielle Hürde auf dem Weg zum Ergebnis ist für viele die Verwendung unterschiedlicher Einheiten für den Verbrauch. Während der heimische Gaszähler Deinen Verbrauch in Kubikmeter (m3) angibt, weist die Rechnung die gelieferte Gasmenge in Kilowattstunden (kWh) aus. Für die Berechnung benötigst Du die Angaben aber in Kilowattstunden. Bei der Umrechnung hilft diese Formel: Die Formel zur Berechnung des Gasverbrauchs ist: Brennwert? Zustandszahl? Der Brennwert beschreibt die Qualität des Gases und gibt an, wie viel Energie ein Kubikmeter Gas enthält. Angegeben wird der Wert in Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3). Üblicherweise liegt der Brennwert zwischen 8,0 und 12,5 kWh/m3. Die Zustandszahl bleibt ohne Einheit und beschreibt das Verhältnis des Gasvolumens vom Normzustand (Temperatur 0 Grad Celsius, Druck 1 bar) zum Betriebszustand bei Dir zu Hause. Brennwert und Zustandszahl findest Du auf der letzten Gasrechnung. Sollte Dir die Abrechnung nicht vorliegen, dann kannst Du badenova für Nachfragen montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 2 79 10 20 erreichen. Berechnungsbeispiel: Deine Rechnung weist einen Gasverbrauch von 1.000 Kubikmeter (m3) aus. Der Brennwert liegt bei 10 Kilowattstunden pro Kubikmeter (kWh/m3) und die Zustandszahl bei 0,9. Daraus ergibt sich folgender
durchschnittlicher Gasverbrauch pro Jahr: Gesamtgasverbrauch in DeutschlandGas ist sauber. Gas ist sicher. Gas ist preiswert. Was über Jahrzehnte als unverrückbare Grundlage der Energieversorgung in Deutschland galt, hat mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine keine Gültigkeit mehr. Spätestens seitdem Russland seine Gaslieferungen unter fadenscheinigen Gründen eingestellt hat, beherrschen Schlagworte wie Gasmangel und Preisexplosion gefolgt von gut gemeinten Sparvorschlägen die Schlagzeilen. Ein derartiges Szenario galt bis dahin als undenkbar. Die Gewissheit, dass Russland seine Gasverträge auch im Krisenfall erfüllt, hat der Krieg in der Ukraine endgültig beendet. Folgerichtig bemüht sich die Bundesregierung intensiv darum, die ausgefallenen russischen Gasmengen zu substituieren. Das Vorhaben scheint zu gelingen – allerdings zu Gaspreisen, die sich bis vor kurzem niemand vorstellen konnte. Seither ist der Gasverbrauch ein zentrales Thema. In Anbetracht hoher Preise macht es doppelt Sinn, den eigenen Gasverbrauch zu berechnen – einerseits wegen der hohen Kosten und andererseits, um sicherzustellen, dass die vorhandene Gasmenge ausreicht, um über den Winter 2022 zu kommen. Betroffen sind alle Kunden – gewerbliche, industrielle und private Gasabnehmer, unabhängig davon, ob Sie in einem Einfamilien-, Zweifamilienhaus oder einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus wohnen. Durchschnittlicher Gasverbrauch: Was ist eigentlich normal?Gebot der Stunde ist es, so wenig Gas wie möglich zu verbrauchen. Dennoch: Der Gasverbrauch ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Er hängt von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab. Neben der Wohnfläche ist vor allem die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen maßgeblich für den durchschnittlichen Gasverbrauch. Auch die Art des Gebäudes spielt eine Rolle. Altbau, Neubau, Ein-, Zweifamilienhaus und die vorhandene Gebäudedämmung beeinflussen den durchschnittlichen Gasverbrauch stark. Moderne und effektive Dämmungen reduzieren den Verbrauch an Gas im Vergleich zu nicht gedämmten Gebäuden deutlich. Wird zusätzlich warmes Wasser über eine Gastherme erzeugt, so schlägt sich dies natürlich auch im Gasverbrauch nieder. Sparpotenzial bietet auch die Heizungsanlage: Alte Anlagen verbrauchen rund 30 Prozent mehr Gas als neue. Deswegen kann sich eine neue Gasheizung positiv auf Deine Gasrechnung auswirken. Ob die Entscheidung für eine neue Gastherme noch eine zukunftsweisende Entscheidung ist, hängt vom Einzelfall ab. Zu erwarten sind allerdings verstärkte Bemühungen der Politik, sich schnellstmöglich von fossilen Energieträgern zu befreien. Zählerstand am Gaszähler: Gasverbrauch senken © Shutterstock.comBei der Berechnung deines Gasverbrauchs solltest du dein persönliches Verhalten in die Analyse einbeziehen. Vor allem hinsichtlich der Wohlfühltemperatur in der Heizperiode gilt: Je niedriger die Temperatur, desto geringer fällt auch der Gasverbrauch aus. Als Faustformel gilt: Die Absenkung der Raumtemperatur um nur ein Grad Celsius spart sechs Prozent Gas. Die Tabelle 1 dient der Orientierung und bietet Gelegenheit, die angegebenen Verbräuche mit Deiner letzten Gasrechnung zu vergleichen. Weichen die Angaben auf Deiner Rechnung deutlich von diesen Werten ab, dann kann das ein Hinweis für einen zu hohen Gasverbrauch sein. Wie Du Deine Gaskosten senken kannst, das erfährst Du im Folgenden.
Tab. 1: Durchschnittlicher Gasverbrauch pro Jahr zur Einordnung Deines eigenen Verbrauchs. Gasverbrauch in Ein-, Zwei- und MehrfamilienhäusernAlter und Zustand des Gebäudes wirken sich direkt auf den Gasverbrauch aus. Ausschlaggebend ist die Dämmung: Schlecht oder unzureichend gedämmte Häuser wie Altbauten erhöhen den Gasverbrauch. Moderne, gut gedämmte Ein,- Zwei- oder Mehrfamilienhäuser üben einen echten Spareffekt auf den Gasverbrauch aus. Von Bedeutung für den Gasverbrauch ist auch die Unterscheidung in Ein- oder Mehrfamilienhäuser. Grundsätzlich gilt hier, dass der Gasverbrauch pro Quadratmeter in Ein- und Zweifamilienhäusern spürbar höher ist als in Mehrfamilienhäusern. Der vom Bundesumweltministerium geförderte „Heizspiegel“ hat die bundesweiten Durchschnittswerte im Jahr 2017 folgendermaßen zusammengefasst:
Gasverbrauch nach Quadratmeter WohnflächeJe größer Deine Wohnfläche ausfällt, desto mehr Gas wirst Du benötigen. Anhand unserer Formeln kannst Du Deinen Gasverbrauch schnell und unkompliziert selbst berechnen. Dazu benötigst Du die Quadratmeterzahl Deiner Wohnung oder Deines Hauses und den durchschnittlichen Jahresverbrauch an Gas pro Quadratmeter. Nutze dazu folgende Berechnungsgrößen: Wird ausschließlich geheizt, so liegt dieser Wert in Einfamilienhäusern und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bei rund 140 kWh. Beziehst Du zusätzlich Warmwasser, dann liegt der Wert bei 160 kWh. Für die Berechnung des durchschnittlichen Jahresverbrauchs werden beide Werte miteinander multipliziert. Die Formel dazu lautet: Wohnfläche in Quadratmeter x Gasverbrauch in kWh pro Quadratmeter = durchschnittlicher Jahresverbrauch in kWh Berechnungsbeispiel: Einfamilienhaus | Heizen
Berechnungsbeispiel: Einfamilienhaus| Heizen und Warmwasser
Berechnungsbeispiel: Wohnung Mehrfamilienhaus| Heizen
Berechnungsbeispiel: Wohnung Mehrfamilienhaus| Heizen und Warmwasser
Gasverbrauch nach HaushaltsgrößeDie Größe Deines Haushalts spielt für eine realistische Berechnung des Gasverbrauchs vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Du Gas nicht nur zum Heizen nutzt, sondern auch für die Warmwasseraufbereitung. In diesem Fall gilt: Je mehr Personen in Deinem Haushalt leben, desto höher fällt der Gasverbrauch aus. Mit welchem durchschnittlichen Gasverbrauch Du rechnen solltest, kannst Du der Tabelle 4 entnehmen.
Gasverbrauch nur zum Heizen und mit WarmwasseraufbereitungLanges Duschen oder tägliche Vollbäder lassen den Gasverbrauch ansteigen. Welche Auswirkungen die Warmwasseraufbereitung auf den Gasverbrauch durchschnittlich hat, kannst Du der Tabelle 5 entnehmen.
So setzen sich die Kosten für Gas zusammenDer Gaspreis für den Verbrauch in privaten Haushalten setzt sich aus drei wesentlichen Bestandteilen zusammen:
Die stark schwankenden Preise und die von der Bundesregierung beschlossene
Mehrwertsteuersenkung von 19 auf sieben Prozent (bis Ende März 2024) haben die tatsächlichen Kosten für Gas durcheinanderbracht. Zu Deiner Orientierung, wie sich die Kosten vor dem Beginn des Ukrainekriegs bei Ein- und Mehrfamilienhäusern zusammengesetzt haben, greifen wir an dieser Stelle auf eine Übersicht des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus dem Jahr 2017 zurück (siehe Tab. 6).
Nach der Berechnung: Gasverbrauch reduzierenUnabhängig davon, was die Berechnung Deines Gasverbrauchs ergeben hat: Nicht zuletzt die Tatsache, dass Gas knapp geworden ist, erfordert von uns allen einen sparsamen Umgang mit der Ressource. Sollten Deine Gasrechnungen aus der Vergangenheit aber wiederholt Nachzahlungen ausgewiesen haben, dann deutet das auf Sparpotenziale hin. Wir haben für Dich die wichtigsten Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen Du Deinen Gasverbrauch reduzieren kannst. Richtige HeiztemperaturHeizen mit zu hohen Temperaturen kann mächtig ins Geld gehen. Vor allem, wenn ein einziges Thermostat die Temperatur Deines Hauses regelt, kann der Gasverbrauch schnell in unnötige Höhen schnellen. Wenn Du Nachzahlungen durch einen zu hohen Gasverbrauch vermeiden möchtest, dann empfiehlt sich als Sofortmaßnahme ein Blick auf das Thermometer. Raumtemperaturen von 20 bis 21 Grad Celsius sorgen für eine angenehme Wärme und halten Deinen Gasverbrauch in Schach. Badezimmer können mit bis zu 23 Grad Celsius ein wenig wärmer werden. Im Schlafzimmer reichen in der Regel 18 Grad Celsius aus. Auch eine Nachtabsenkung der Temperatur ist sinnvoll. Weniger ist hier mehr. Nicht nur das Klima profitiert davon, sondern auch Dein Geldbeutel. Laut der Stiftung Warentest reduziert das Absenken der Raumtemperatur von 22 auf 21 Grad Celsius den Gasverbrauch so, dass die Heizkosten um rund sechs Prozent sinken. Das bedeutet: Ursache für einen zu hohen Gasverbrauch sind vielfach zu hohe Temperaturen. Dicht machenTür zu! Erinnert Dich das auch an Deine Kindheit? Dieser Hinweis ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Um Deinen Gasverbrauch zu senken, ist es ratsam, die Türen zu den Haupträumlichkeiten geschlossen zu halten. Offene Türen heizen Deinen Flur mit und sorgen dafür, dass Dein Gasverbrauch höher ausfällt. Selten genutzte Räume musst Du nicht immer auf die Wohlfühltemperatur aufheizen. Und nicht vergessen, dichtmachen, lohnt sich auch hier: Rollläden und Vorhänge vermindern den Wärmeverlust nach draußen. Dicht schließende Türen und Fenster senken Deinen Gasverbrauch ebenfalls. Hierfür benötigtes Dichtband und Gummidichtungen gibt es für wenig Geld im Baumarkt. Längere AbwesenheitWenn bei Dir für eine längere Zeit niemand zu Hause ist (z.B. Urlaub, Dienstreise etc.), dann senkst Du Deinen Gasverbrauch ganz erheblich, wenn Du Deine Gastherme einfach ausschaltest. Dadurch verhinderst Du, dass sich Haus oder Wohnung während Deiner Abwesenheit aufheizen und reduzierst gleichzeitig den Gasverbrauch. Doch Achtung: Die Außentemperaturen sollten nicht so niedrig sein, dass möglicherweise Wasserleitungen einfrieren. Moderne Heizungsanlagen verfügen über Ferienprogramme. Diese halten die Heizung gewissermaßen in Bereitschaft und schalten sich in diesen Fällen ein. Alternativ kannst Du beispielsweise Deine Nachbarn bitten, sich um die Heizung zu kümmern. Vor Deiner Abwesenheit solltest Du auf jeden Fall die Thermostate an den Heizkörpern auf Frostschutz (Sternchen-Symbol) stellen. Smarte WärmeModerne Heizungsanlagen unterstützen Dich bestmöglich dabei, Deinen Gasverbrauch zu senken. Die Technik macht es Dir möglich, konstante Temperaturen einzustellen und eine maximale Wohnraumtemperatur zu definieren. Wird diese erreicht, schaltet sich die Heizung automatisch ab. Häufig lässt sich die neue Technik sogar per Smartphone bedienen. Je nach System und Möglichkeiten kannst Du die Heizung automatisch einschalten, wenn Du nach Hause kommst. Oder Du senkst Deinen Gasverbrauch durch andere individuelle Schaltungsoptionen. Weitere Informationen rund um das Thema Smarte Wärme findest Du ebenfalls hier auf unserem Blog. Heizkörper entlüftenNicht erst wenn’s gluckert, befindet sich Luft im Heizungssystem. Lange bevor sich das verräterische Geräusch einstellt, kann Luft eine Ursache für zu hohen Gasverbrauch sein. Deswegen gilt: Regelmäßiges Entlüften ist eine effektive Möglichkeit, mit der Du Deinen Gasverbrauch reduzieren kannst. Wie es gemacht wird, kannst Du im Beitrag Heizung entlüften lesen. Heizkörper freihaltenKleidung auf den Heizkörpern ist eine häufig anzutreffende Ursache für einen hohen Gasverbrauch. Wenn Deine Heizkörper gut zugänglich sind, dann kannst Du bis zu zehn Prozent Heizenergie einsparen. Weiter reduzieren kannst Du den Gasverbrauch mit alubeschichteten Dämmmatten. Die gibt’s im Baumarkt und werden an der Rückseite des Heizkörpers direkt an die Wand geklebt. Das Material reflektiert die Wärme in den Raum und senkt den Gasverbrauch zusätzlich. Richtig lüftenLüften hilft – nicht nur gegen Corona. Kurzes Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern anstatt gekippter Fenster trägt dazu bei, Deinen Gasverbrauch zu senken. Während der Heizperiode reichen rund fünf Minuten aus.
Was tun bei Gasgeruch?Wenn Du Gas riechst, dann bewahre vor allem eines: Ruhe. Wir zeigen Dir, was Du zudem beachten solltest. Zum Beitrag Headerbild: © Shutterstock Wie viel Gas bei 100 qm?Durchschnittswerte: So sieht der Gasverbrauch in anderen Haushalten aus. Wie viel Gas bei 120 qm?Durchschnittlicher Gasverbrauch in Deutschland
Bei einer Wohnfläche von 120 m² können Sie mit 16.800 kWh pro Jahr rechnen.
Wie viel m3 Gas verbraucht ein 2Kalkulieren Sie pro Person mit einem Gasverbrauch zwischen 250 und 500 Kubikmeter im Jahr für Heizung und Warmwasser. Diese Faustformel geht davon aus, dass sich bei größeren Haushalten auch die Wohnfläche entsprechend vergrößert.
Wie viel Gas verbrauchen 3 Personen im Jahr?Die folgenden Werte stellen eine Näherung für den Gasverbrauch dar: im 2-Personen-Haushalt: 5.000 bis 10.000 kWh. im 3-Personen-Haushalt: 7.500 bis 15.000 kWh. im 4-Personen-Haushalt: 10.000 bis 20.000 kWh.
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