Wie nennt man jemanden der getauft wird?

Ein Taufpate hat die Aufgabe, das Kind auf seinem Glaubensweg zu begleiten. Wenn jemand nicht katholisch ist, kann er das Kind als Taufzeuge unterstützen.

Ein Zeuge hat die Aufgabe, über eine bestimmte Handlung oder einen bestimmten Akt anderen Personen Rechenschaft zu geben. So ist dies auch in der katholischen Kirche. Hierbei werden Frauen und Männer berufen, um den Empfang eines Sakraments, wie beispielsweise die Taufe, zu bezeugen. Bei der Taufe deines Kindes ist wahrscheinlich ein Taufpate anwesend, der gemeinsam mit den Eltern und der versammelten Gemeinde die Taufe deines Kindes vor der Welt bezeugt.

Wozu braucht man einen Taufzeugen?

Nicht jeder kann Taufpate sein. Mit diesem Amt sind Verpflichtungen verbunden, die über die Feier der Taufe hinaus- und in das Leben deines Kindes hineinreichen. Eine der Grundvoraussetzungen ist, dass der Pate katholisch ist.

Es kann den Fall geben, dass ein besonders guter Freund oder jemand aus der Familie zwar eine sehr gute Beziehung zum Kind hat, aber nicht katholisch, sondern bspw. evangelisch ist. Diese Person kann gemeinsam mit einem katholischen Paten Taufzeuge sein.

Dadurch kommt einerseits eine besondere Wertschätzung der Eltern für diese Person zum Ausdruck. Zum anderen achtet man dadurch auch die wichtige Funktion, die das Patenamt innehat. Dies heißt jedoch keineswegs, dass diese Person als Taufzeuge nicht ebenso in vielen Lebenslagen eine große Stütze für das Kind sein kann. Sie hat auch die Möglichkeit, später einmal als Firmzeuge bei einem weiteren wichtigen Sakrament dabei zu sein. Eine Unterstützung im Leben ist aber etwas anderes als jemanden auf seinem Glaubensweg zu begleiten. Da muss man die eigenen Traditionen und Feiern kennen und leben.

Warum sind meist evangelische Christen Taufzeugen?

Ist man katholisch und erfüllt alle weiteren Kriterien für das Patenamt, ist es nicht notwendig, sich nach einem Taufzeugen umzusehen. Evangelische Christen feiern ebenso wie wir Katholiken das Sakrament der Taufe. Egal ob ein Kind in einer katholischen oder in einer evangelischen Kirche getauft wird, ist es in beiden Fällen und im gleichen Umfang Kind Gottes. Jedoch unterscheiden sich die beiden Konfessionen (evangelisch und katholisch) in einigen Punkten voneinander. So glauben evangelischen Christen an zwei, wir Katholiken aber an sieben Sakramente. Da ist es nicht sehr sinnvoll, jemanden als Taufpaten zu wählen, dessen Glaube sich vom katholischen unterscheidet. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass ein evangelischer Christ die Taufe eines Kindes bezeugt. So wird die Person nicht in eine Rolle als Pate gedrängt, die sie nicht erfüllen kann, und erfährt doch eine beachtliche Wertschätzung von Seiten der Familie des Kindes.

Auch für orthodoxe Christen, also jenen, die den sogenannten Ostkirchen angehören, besteht die Möglichkeit, Taufzeuge zu sein.

In gewissen Fällen ist es hierbei sogar möglich, dass orthodoxe Christen neben einem katholischen Paten als weiterer Taufpate fungieren. Dies sollte aber im Vorfeld immer mit dem Spender des Sakraments, dem Priester oder Diakon, geklärt werden.

Es empfiehlt sich generell, vor der Feier der Taufe, bspw. beim Taufgespräch, gegenüber dem Diakon oder Priester zu erwähnen, dass man beabsichtigt, die Möglichkeit eines Taufzeugen in Anspruch zu nehmen. Diese Person kann im Rahmen der gebotenen Möglichkeiten in die Feier miteinbezogen werden und bspw. ein besonderes Gebet für den Täufling sprechen.

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Ein Artikel von

Stephan Fraß

Ich bin Theologe und arbeite bei der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien. Dort bin ich als Bildungsreferent unter anderem für die thematischen Schwerpunkte Firmung, Weiterbildung und Ökumene zuständig.

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Wer kann getauft werden?
Jeder Mensch kann getauft werden. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Weil die Taufe aber nicht wiederholt werden kann, darf der Täufling nicht bereits in einer anderen Kirche gültig getauft worden sein.

Was spricht für eine Kindertaufe?
Die Taufe ist ein Geschenk Gottes. Gott spricht den kleinen Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie viel sie verstehen oder wie sie sich verhalten. Ein gutes Zeichen in einer von Leistung und Erfolg geprägten Gesellschaft.

Taufe und Kirchenmitgliedschaft

Wird man mit der Taufe automatisch Mitglied der Kirche?
Ja, mit der Taufe beginnt die Kirchenmitgliedschaft.

Müssen die Eltern Mitglied der Kirche sein?
Wenigstens ein Elternteil sollte Mitglied der evangelischen Kirche sein, um für die christliche Erziehung des Kindes einstehen zu können. Wenn beide Eltern der Kirche nicht angehören, wird die Taufe in der Regel aufgeschoben.

Wir sind nicht verheiratet. Können wir unser Kind trotzdem taufen lassen?
Ja, denn entscheidend für die Taufe eines Kindes ist nicht, ob die Eltern verheiratet sind, sondern die Kirchenmitgliedschaft der Eltern.

Ein Partner ist evangelisch, der andere katholisch. In welcher Konfession sollen wir unser Kind taufen lassen?
Mit der Taufe übernehmen Sie die Aufgabe, das Kind zum Glauben hin zu erziehen. In der katholischen Kirche gibt es die Verpflichtung, dass der katholische Ehepartner auf eine katholische Taufe und Erziehung des Kindes hinwirken soll. Nach evangelischem Verständnis sollten darüber aber allein die Eltern entscheiden.

Gibt es eine ökumenische Taufe?
Nein, es gibt keine ökumenische Taufe. Da die Taufe zugleich Aufnahme in eine konkrete Kirchengemeinde ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession. Allerdings erkennen die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen Kirchen die Taufe gegenseitig an. Die Taufe ist einmalig und wird - auch beim Übertritt in eine andere Konfession - nicht wiederholt.

Taufe und Gottesdienst

Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?
In der Regel bitten die Verantwortlichen der Gemeinde darum, während des Gottesdienstes vom Fotografieren Abstand zu nehmen. Um das eigentliche Geschehen in der Taufe zu erspüren, braucht es eine ungestörte Feier. Wir bitten um Verständnis.

Wie soll der Täufling während der Taufe gekleidet sein?
So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Das ist eine schöne Tradition.

Woher bekommen wir einen Taufspruch?
Bei der Taufe wird dem Täufling ein Spruch aus der Bibel mit auf seinen weiteren Lebensweg gegeben. Den Spruch können die Eltern, die Paten oder auch die Pfarrerin / der Pfarrer aussuchen. Sie können in der Bibel blättern oder auch im Internet recherchieren. Achten Sie bitte nur darauf, dass Sie einen biblischen Vers / Sinnspruch finden.

Kann ich mir die Kirche selber aussuchen, in der ich mein Kind taufen lassen möchte?
Normalerweise findet die Taufe innerhalb der Gemeinde statt, in der Sie wohnen. Es ist auch möglich, Ihr Kind in einer anderen Gemeinde taufen zu lassen, z. B. wenn Sie intensive Beziehungen zu der anderen Kirchengemeinde haben. Ähnliches gilt auch für die Frage nach der Wahl der Taufpfarrerin / des Taufpfarrers. Sprechen Sie vorher mit Ihrer zuständigen Gemeindepfarrerin bzw. Ihrem zuständigen Gemeindepfarrer.

Was kostet die Taufe?
Grundsätzlich ist die Taufe für die Kinder von Kirchenmitgliedern kostenlos, da die anfallenden Kosten durch die Kirchensteuerzahlung abgedeckt sind. Nur wenn Sie besonderen Blumenschmuck oder ausgefallene musikalische Einlagen wünschen, entstehen Ihnen Kosten. Die Kirchengemeinde freut sich auch über Spenden, mit der Sie ihre Arbeit unterstützen.

Wir möchten unser Kind taufen lassen. Können wir gleichzeitig kirchlich heiraten?
Das können Sie. Es haben sich inzwischen eigene Formen für einen Gottesdienst mit Trauung oder Taufe entwickelt. Sprechen Sie Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer!

Taufe und religiöse Erziehung

Ich bin alleinerziehend. Kann ich mein Kind trotzdem taufen lassen?
Ja, denn bei der Taufe geht es zuallererst um das Kind. Gerade für alleinerziehende Eltern können die Paten eine besonders wichtige Hilfe und Unterstützung in der Begleitung des Kindes sein.

Kann mein Kind auch konfirmiert werden, ohne getauft worden zu sein?
Nein, um konfirmiert werden zu können, muss Ihr Kind getauft sein. Wenn Ihr Kind nicht getauft ist, kann es aber trotzdem am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Die Taufe findet dann während der Konfirmandenzeit oder kurz vor der Konfirmation statt.

Darf mein Kind auch ohne Taufe einen kirchlichen Kindergarten besuchen?
Ja, in kirchlichen Kindergärten sind alle Kinder unabhängig davon willkommen, ob sie der evangelischen Kirche angehören oder einer anderen Glaubensgemeinschaft oder Religion. Auch die Elternbeiträge sind für alle Eltern gleich. Sie als Eltern müssen aber damit einverstanden sein, dass Ihr Kind christliche Glaubensinhalte kennen lernt.

Darf mein Kind auch ohne Taufe am Religionsunterricht in der Schule teilnehmen?
Ja. Es gehen z. B. auch Kinder aus anderen Religionen in den kirchlichen Religionsunterricht.

Das Patenamt

Was ist ein Pate?
Der Pate oder die Patin verpflichtet sich, das Patenkind auf seinem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten und die Eltern bei der religiösen Erziehung des Kindes zu unterstützen.

Wer kann Pate oder Patin werden?
Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören oder deren Taufverständnis dem unserer Kirche nicht widerspricht. Evangelische Christen müssen konfirmiert und mindestens 14 Jahre alt sein. In der Regel sollte mindestens einer der Paten evangelisch sein.

Kann ich mein Kind auch ohne Paten taufen lassen?
Die Paten unterstützen die Eltern bei der Aufgabe, dem Kind zu helfen, in den christlichen Glauben hineinwachsen zu können und haben einen wichtigen Anteil an einer Begleitung im Leben. Deshalb sollten dem Kind - wenn irgend möglich - bei der Taufe Paten mit an die Seite gestellt werden. In besonderen Fällen kann das Kind aber auch ohne Paten getauft werden.

Kann ich nachträglich in eine Patenschaft eintreten oder jemanden als Paten nach benennen?
In der Regel werden die Paten im Taufgottesdienst in ihr Patenamt eingeführt. Es ist aber auch möglich, später in das Patenamt einzutreten oder einen Paten nach zu benennen. Ein solcher späterer Eintritt wird in einem Gottesdienst mit Gebet für Täufling, Verpflichtung des Paten und Eintrag ins Kirchenbuch vollzogen.

Wann endet die Patenschaft?
In der evangelischen Kirche endet die Patenschaft formal mit der Konfirmation des Kindes. Dennoch ist eine Begleitung im Glauben weiterhin sinnvoll und möglich. Die Patenschaft erlischt mit sofortiger Wirkung, wenn der Pate aus der Kirche austritt.

Was ist eine Patenbescheinigung?
Kommt der Pate oder die Patin nicht aus der Kirchengemeinde des Täuflings, werden sie um eine Patenbescheinigung gebeten. Die Patenbescheinigung bestätigt die Kirchenzugehörigkeit der Patinnen und Paten und wird vom Heimatpfarramt des Paten oder der Patin ausgestellt.

Dimissoriale
Dieses kompliziert klingende Papier brauchen Sie, wenn Sie bei uns wohnen, aber Ihr Kind anderswo getauft werden soll. Wie die Patenbescheinigung bescheinigt auch dieses Papier Ihre Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche. Es stellt aber auch sicher, dass die fremde Gemeinde unserem Gemeindeamt Mitteilung über die Taufe machen kann, weil solche Dinge auch bei uns, als Ihrer Wohnsitzgemeinde, ins Kirchenbuch eingetragen werden.

Wie nennt man den Getauften?

In Deutschland wird die Bezeichnung Kindertaufe bzw. Säuglingstaufe für die Taufe von religionsunmündigen Personen angewandt.

Wie nennt man die Leute die nicht getauft sind?

„Personen, die weder einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft noch einer staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft angehören, gelten als Personen ohne Bekenntnis (o.B.). “

Was ist man wenn man getauft ist?

Bei der Taufe „im/auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ handelt es sich also darum, dass der Täufling in Christus hineingenommen wird und teilhat an dessen Tod und Auferstehung.

Wie nennt man jemanden der evangelisch ist?

Wie aber nennt man die Anhänger der evangelischen Kirche? [A] Es gibt verschiedene Bezeichnungen für die Angehörigen der evangelischen Kirche, auch in Abhängigkeit ihrer Ausrichtung. Standardsprachlich und ausrichtungsübergreifend werden sie als Protestanten bezeichnet.