Kurzübersicht
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Nasenbluten: Erste HilfeExperten empfehlen folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen, um Nasenbluten zu stoppen:
Wie Sie einen Erwachsenen in die stabile Seitenlage bringen, lesen Sie hier. Eine Anleitung zur stabilen Seitenlage bei Kindern finden Sie hier. Nasenbluten beim Kind: Das können Sie tunKinder reagieren manchmal panisch, wenn ihnen auf einmal Blut aus der Nase rinnt. Es ist deshalb umso wichtiger, dass Sie als Ersthelfer ruhig bleiben. Sprechen Sie beruhigend mit dem Kind, erzählen Sie ihm eventuell eine Geschichte, um es abzulenken. Nehmen Sie den kleinen Patienten in den Arm und erklären Sie ihm, warum es den Kopf nach vorne neigen soll. Sie können dem Kind helfen, indem Sie seinen Kopf für die Dauer des Nasenblutens abstützen. Sie können auch die Nase des Kindes zusammendrücken. Blut, das in den Mund gelangt, soll das Kind ausspucken. Meist ist der Spuk nach wenigen Minuten wieder vorbei. Kontrollieren Sie gerade bei kleinen Kindern, ob ein Gegenstand in der Nase steckt, der die Blutung ausgelöst haben könnte. Nasenbluten: UrsachenNasenbluten (Epistaxis) tritt auf, wenn die feinen Gefäße der kräftig durchbluteten Nasenschleimhaut verletzt werden. Meist sind venöse Gefäße betroffen. Das erkennt man daran, dass das austretende Blut dunkelrot ist. Bei arteriellen Verletzungen ist die Blutung eher hellrot und spritzend. Da im vorderen Teil der Nase mehrere Blutgefäße zusammenlaufen (med.: Locus Kiesselbachi), entstehen dort auch die meisten Blutungen. Diese sind normalerweise harmlos. Gefährliches Nasenbluten hat seinen Ursprung öfter im hinteren Nasenteil. Das liegt daran, dass in den hinteren Nasenabschnitten die versorgenden Gefäße noch nicht so fein verzweigt sind wie weiter vorn, sodass ein Blutverlust schlicht größer ausfällt. Bei dieser Art von Nasenbluten muss oft der Hals-Nasen-Ohren-Arzt eingreifen, um die Blutung zu stoppen. Ebenfalls unterscheiden muss man beim Nasenbluten, ob die Ursache lokal ist, sich also in der Nase befindet, oder eine andere Erkrankung dahintersteckt. Oft ist Ersteres der Fall. Nasenbluten: Lokale UrsachenIn den meisten Fällen ist Nasenbluten nicht gefährlich und hat lokale Ursachen, zum Beispiel:
Nasenbluten: Systemische UrsachenNasenbluten kann unter Umständen auch ein Anzeichen für eine (ernste) Erkrankung sein. So können zum Beispiel folgende Erkrankungen Nasenbluten auslösen:
In seltenen Fällen treten starke Blutungen der Speiseröhre (etwa bei dort vorliegenden Krampfadern = Ösophagusvarizen) aus Mund und Nase aus, sodass es zwar aussieht wie Nasenbluten, jedoch keines ist. Auch Medikamente können Nasenbluten auslösen. Das gilt etwa für die sogenannten Thrombozytenaggregationshemmer. Das sind Wirkstoffe, die verhindern, dass sich die Blutplättchen bei der Blutgerinnung zusammenlagern. Dadurch werden Blutungen wie Nasenbluten oder Zahnfleischbluten wahrscheinlicher. Ein bekannter Vertreter der Thrombozytenaggregationshemmer ist das Schmerz- und Fiebermittel Acetylsalicylsäure (ASS). Auch die sogenannten Cumarine-Derivate (kurz: Cumarine) können Nasenbluten auslösen: Diese Wirkstoffe senken den Vitamin-K-Spiegel im Körper, was die Blutgerinnung beeinträchtigt. Das ist in diesem Fall durchaus gewollt - Cumarine (wie Phenprocoumon, Warfarin) verschreibt der Arzt Patienten, in deren Körper sich leicht Blutgerinnsel bilden, die ein Gefäß verstopfen können. Dazu gehören etwa Menschen mit Vorhofflimmern. Der Einsatz der Cumarine kann bei ihnen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken. Weitere Medikamente, die Nasenbluten begünstigen können, sind beispielsweise einige Antibiotika und Psychopharmaka. Oft lässt sich keine eindeutige Ursache für das Nasenbluten finden. Dann sprechen Mediziner von idiopathischer oder habitueller Epistaxis. Ursachen von Nasenbluten bei KindernNeben oben genannten Gründen, kann bei Kindern Nasenbluten noch andere Ursachen haben: Kleine Sprösslinge stecken sich aus Neugier oder beim Spielen oft Fremdkörper in die Nase, was eine Blutung auslösen kann. In anderen Fällen ist schlicht Nasenbohren der Grund für Nasenbluten. Bei älteren Kindern kann ein größerer Wachstumsschub (häufigeres) Nasenbluten verursachen. Die kleinen Gefäße in der Nasenschleimhaut sind dann nämlich empfindlicher und reißen leichter. Normalerweise ist diese Art von Nasenbluten aber schnell wieder gestoppt. Nasenbluten: Ursachen bei SchwangerenEine verstopfte Nase und in der Folge auch mal Nasenbluten sind in der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Der Grund hierfür ist der veränderte Hormonhaushalt. Der Körper produziert größere Mengen des weiblichen Sexualhormons Östrogen. Dieses lockert das Bindegewebe, auch in den Gefäßwänden. Dadurch erweitern sich die Gefäße, was die Durchblutung steigert - unter anderem auch in der Nasenschleimhaut. Nasenbluten: RisikenAuch wenn Nasenbluten meist unbedenklich ist und ohne Folgen für den Betroffenen von selbst wieder aufhört, gibt es doch ein paar Risiken: Verliert der Betroffene viel Blut oder kann er kein Blut sehen, besteht die Gefahr, dass er kollabiert, einen Schock erleidet - oder kurz davor steht. Erkennen lässt sich das etwa an kühler, blasser Haut. Der Betroffene fühlt sich zudem schwach und schwindelig. Ein weiteres Risiko: Hat der Betroffene einen Schlag ins Gesicht bekommen oder ist er mit dem Kopf auf einen harten Untergrund aufgeschlagen, kann es sein, dass die Nase oder der Schädel gebrochen sind. Ein Anzeichen für Letzteres ist, dass an sich klares, oft aber mit Blut vermischtes Hirnwasser aus der Nase (oder auch den Ohren) läuft. Ein medizinischer Notfall! Nasenbluten: Wann zum Arzt?Gelegentliches Nasenbluten muss noch kein Grund zur Sorge sein. Meist lässt sich die Blutung gut alleine stoppen. Ein Arztbesuch ist aber ratsam, wenn das Nasenbluten wiederholt (z.B. mehrmals pro Woche) auftritt oder etwas Neuartiges ist (der Betroffene bislang also kein Nasenbluten hatte). Dann ist es sinnvoll, die Ursache abklären zu lassen. Möglicherweise steckt eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinter dem Nasenbluten. Gehen Sie mit dem Betroffenen auch zügig zum Arzt, wenn sich die Blutung nicht stillen lässt - das heißt: wenn sie nach 20 Minuten (bei Kindern nach zehn Minuten) nicht gestoppt ist. Bei extrem starkem Nasenbluten, das sich nicht unter Kontrolle bringen lässt, müssen Sie eventuell sogar den Rettungsdienst rufen. Sonst könnte der Betroffene zu viel Blut verlieren. Zum Arzt müssen Sie auch, wenn die Nase sichtbar verletzt ist (etwa aufgrund eines heftigen Schlages). Nasenbluten: Untersuchungen beim ArztOft erledigt der HNO-Arzt Untersuchung und Behandlung parallel. Zunächst wird er den Patienten oder seine Begleitung fragen, ob es einen ersichtlichen Grund für das Nasenbluten gibt und ob es häufiger auftritt. Danach wird er versuchen, die Ursache mittels einer Nasenspiegelung (med.: Rhinoskopie) auszumachen. Eventuell bekommt der Betroffene dazu eine örtliche Betäubung. Untersuchungen bei wiederholtem NasenblutenHat der Patient häufiges Nasenbluten, wird der Arzt nach der Ursache dafür suchen. Dabei geht er zunächst so vor, wie er es bei jedem Patienten tun würde, der mit Nasenbluten zu ihm kommt: Er holt im Gespräch mit dem Patienten wichtige Informationen zur Krankengeschichte ein (Anamnese). Beispielsweise fragt der Arzt, in welchen Situationen oft Nasenbluten auftritt und ob der Patient noch andere Beschwerden hat. Dann folgt eine Untersuchung des Nasenraums mit dem Rhinoskop (vorderer Nasenhöhlenbereich) oder Nasenendoskop (hinterer Nasenhöhlenbereich). Des Weiteren können folgende Untersuchungen helfen, der Ursache von häufigem Nasenbluten auf den Grund zu gehen:
Findet sich bei häufigem Nasenbluten keine lokale Ursache, kann der Arzt den Betroffenen an einen Allgemeinmediziner für eine gründliche körperliche Untersuchung überweisen. So lassen sich diverse Krankheiten als Grund fürs Nasenbluten ausschließen beziehungsweise feststellen, zum Beispiel mittels einer Urin-Untersuchung. Nasenbluten: Behandlung durch den ArztJe nach Art und Heftigkeit des Nasenblutens wird der Arzt versuchen, die Blutung mit geeigneten Mitteln oder Methoden zu stoppen:
Zudem wird der HNO-Arzt Puls und Blutdruck des Patienten prüfen. Ist der Blutdruck stark erniedrigt und der Puls beschleunigt, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Betroffene viel Blut verloren hat. Der Arzt wird dann versuchen, den Kreislauf zu stabilisieren, indem er dem Patient Blutersatzmittel verabreicht. Eine Bluttransfusion ist nach Nasenbluten allerdings nur in extremen Fällen nötig. Nasenbluten vorbeugenEs gibt einige Tipps, die das Risiko von Nasenbluten senken können. Menschen mit einer empfindlichen Nasenschleimhaut und häufigem Nasenbluten können auf Folgendes achten:
Was darf man nicht bei Nasenbluten machen?Die DON'Ts – was man nicht machen sollte. den Kopf in den Nacken legen oder sich gar hinlegen. Dadurch läuft das Blut in den Rachen und somit durch die Speiseröhre in den Magen, was leicht zu Übelkeit oder sogar zu Erbrechen führen kann. ... . die Nase mit Taschentüchern oder Watte stopfen, um so die Blutung zu stillen.. Sollte man bei Nasenbluten zuhause bleiben?Nasenbluten - wann muss man zum Arzt? Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gebracht werden kann (bei Kindern früher!), droht ein zu hoher Blutverlust. Der Betroffene muss umgehend zum Arzt! Ebenso, wenn die Blutung außergewöhnlich stark ist oder die Nase sichtbar verletzt ist.
Welchen Finger drücken bei Nasenbluten?„Bekommen Kinder Nasenbluten, sollten Eltern mit Daumen und Zeigefinger einen leichten Druck auf die vorderen weichen Nasenteile ausüben, bis die Blutung aufhört.
Was sollte man nach Nasenbluten essen?Achten Sie auf eine vitaminreiche Ernährung: Vitamin C ist in Obst und Gemüse, vor allem in Zitrusfrüchten enthalten. Das fettlösliche Vitamin K, das zur Blutgerinnung notwendig ist, kommt in Grüngemüse vor, besonders in Brokkoli, Kohl und Spinat.
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