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Übersäuerung: Der pH-Wert als SäureindikatorJede Zelle unseres Körpers funktioniert am besten innerhalb eines bestimmten Flüssigkeitsmilieus. Der pH-Wert ist der Indikator und sagt aus, ob eine Flüssigkeit neutral, sauer oder basisch ist. Abhängig davon, ob es sich um eine Haut-, Magen- oder sonstige Körperzelle handelt, ist ein anderes Milieu ideal. Während das Blut einen konstant neutralen pH-Wert beibehalten muss, können die Werte anderer Zellen und Organe schwanken. Grund dafür kann unsere Ernährung sein, denn je nach Lebensmittel fallen bei der Verstoffwechslung entweder Säuren oder Basen an. Moderne Essgewohnheiten führen in der Regel zu einem deutlichen Säureüberschuss, den vor allem Naturheilkundler und Hersteller von Basenpräparaten für das Entstehen unzähliger Gesundheitsprobleme verantwortlich machen. Grund zur Panik besteht allerdings nicht, denn der Körper hat effektive Puffersysteme wie Leber, Nieren und Lunge, die ein Zuviel an Säure – bis zu einem gewissen Grad – neutralisieren. Unumstritten ist trotzdem, dass eine basische Ernährung Vorteile für Gesundheit, Aussehen und Wohlbefinden hat – und eine Basendiät ein Booster für Stimmung und Immunsystem ist. Wie entsteht Übersäuerung?Unser Säure-Basen-Haushalt ist in Balance, wenn sich alle pH-Werte im Körper in ihrer vorgesehenen Spanne zwischen sauer (0 bis 6,9), neutral (7) oder basisch (7,1 bis 14) befinden. Wenn alle Enzyme und Stoffwechselprozesse funktionieren sollen, ist zu viel Säure ein Problem. Und allein beim Verdauungsprozess entsteht ein Kilogramm saures Kohlendioxid, dessen sich unsere Lunge aber beim Ausatmen entledigt. Säuren aus der Nahrung, etwa aus Proteinen, werden vorwiegend von den Nieren über den Urin ausgeleitet. Diese Regulationsmechanismen finden automatisch statt, sobald der pH-Wert im Blut von der Norm abzuweichen droht, sonst würde der gesamte Körper Schaden nehmen. Was wir essen, hat dank dieser Puffer keine dramatischen Auswirkungen auf den Säure-Basen-Haushalt, und eine klinische Übersäuerung ist extrem selten – etwa wenn Nieren oder Lunge geschwächt sind.
Kann man Übersäuerung fühlen?Kurzfristig nicht unbedingt, wobei manche Experten einen Zusammenhang mit Schlappheit, Allergien oder Infektanfälligkeit vermuten – siehe dazu auch weiter unten mehr bei dem Diät-Punkt. Ein Arzt kann den pH-Wert über eine Blutgasanalyse feststellen. Für zu Hause gibt es Urin-Teststreifen, die jedoch wenig aussagekräftig sind. Sie zeigen lediglich an, ob die Nieren viele Säuren ausscheiden. Um Säuren zu neutralisieren, braucht der Körper Basen. Von Natur aus sind wir mit einem Puffer von etwa 20-mal mehr Basen als Säuren ausgestattet. Stehen dennoch nicht ausreichend viele zur Verfügung, zapft der Körper eigene Reserven an, wie das Kalzium in unseren Knochen. Es neutralisiert die Säuren und wird mit ihnen über den Urin ausgeschieden. So kann Übersäuerung die Knochenstruktur schwächen. Gleiches gilt für die Muskeln, wenn ihnen basisches Glutamin entzogen wird. Kanadische Forscher belegten, dass umgekehrt altersbedingter Muskelverlust durch basische Ernährung aufgehalten werden kann. Zudem soll sie Rücken- und Gelenkschmerzen lindern. Übersäuerung: Wo dein Körper wie reagiert …Karin Dreher/Fit For Fun Wenn vom Säure-Basen-Haushalt die Rede ist, entsteht schnell der Eindruck, im Körper gäbe es nur einen ph-Wert – und der soll möglichst basisch sein. Tatsächlich herrschen im Körper aber je nach Areal und Funktion ganz unterschiedliche Milieus – von stark sauer bis basisch. Magen: Unser Magen weist den sauersten pH-Wert auf, da stark konzentrierte Salzsäure unsere Nahrung zersetzt. Zudem Der Schnelltest: Bin ich übersäuert?Auflösung: Diäten verstärken ÜbersäuerungDie meisten Diäten machen den Stoffwechsel langsamer, sind zu einseitig und verstärken die Übersäuerung im Fett- und Bindegewebe. Säuren blockieren die Nährstoffversorgung der Zellen, aber auch den Abbau von Fett und Kohlenhydraten. Der gesamte Stoffwechsel wird träge.
Weitere unerwünschte Folge: Übersäuerung macht hungrig. Wir essen mehr und mehr und meist das Falsche. So die These des Ökotrophologen und Fastenexperten Ralf Moll. Seine Methode: durch eine ausgewogene, basische Ernährung den Körper mit allen wichtigen Vitalstoffen gut versorgen. In der Folge wird
der Stoffwechsel aktiviert, wir können Fette und Kohlenhydrate besser verbrennen. Übersäuerung: Die Lebensmittel-ListeDiese Auflistung (nach Ralf Moll) gibt einen Überblick über die Zuordnung der wichtigsten Lebensmittel. Achtung: Viele andere Listen führen Getreideprodukte und Reis unter Säurebildner. Nach Ansicht von Ralf Moll ist dies jedoch eine Fehlinterpretation. Aufgrund des hohen Kaliumgehalts (basenbildendes Mineral) zählen diese Lebensmittel ebenfalls zu den Basenbildnern. Säurebildend
Basenbildend
Neutral
In 3 Schritten gegen die Übersäuerung – und abnehmen mit basischer ErnährungDas Programm „Schlank statt sauer” basiert auf drei Schritten:
/abnehmen/gesund-essen/basische-rezepte-wie-koche-ich-basisch-154164.html Übersäuerung: Wird zu viel Tamtam gemacht?Wie so oft gehen aber auch beim Thema Übersäuerung die Meinungen auseinander. Während einige Experten spezielle Diäten und Fastenkuren für sinnvoll halten, sehen andere solche Maßnahmen bei gesunden Menschen als völlig überflüssig an. Andrea Schauff, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen, ergänzt:
Ihre Empfehlung lautet:
Gerade wenn diese Punkte nicht deinem Lebensstil entsprechen, kann eine Umstellung der Ernährung nach den Ansichten von Ralf Moll für dich aber eine gute Sache sein, nicht nur als Schlankmacher. Vorteil: Alte, ungesunde Gewohnheiten über Bord werfen, ein neues Gesundheitsbewusstsein entwickeln und neue, fitte Rezepte zubereiten – das bringt dich deinem Wunschgewicht auf jeden Fall näher. Quelle: Verbraucherzentrale Hessen |