Wer kommt wenn ich die 112 anrufe?

Heute, am 11.2., ist der Tag des Notrufes 112. 

Die Notrufnummer 112 geht auf das Jahr 1973 zurück. Bis dahin gab es keine einheitliche Nummer für den Notruf. Nach dem Unfall Tod seines Sohnes setzte sich Siegfried Steiger für eine einheitliche Notrufnummer für medizinische Notfälle sein. 

Seit dem 11.02.1991 gilt die 112 als Notrufnummer in allen europäischen Ländern. 

Das statistische Bundesamt hat ausgewertet, dass jeder Bundesbürger einmal in seinem Leben in die Situation kommt den Notruf zu wählen. Es ranken sich immer viele Mysterien und Geschichten um den Notruf.

Mit unserem FAQ möchten wir die wichtigsten Punkte beleuchten. 

Wen erreiche ich unter der 112?

Wer in unserer Region die 112 wählt, wird in der integrierten Rettungsleitstelle Trier (ansässig bei der Berufsfeuerwehr Trier) abgefragt. Dort sitzen Disponenten des DRK, des Malteser Hilfsdienstes und der Berufsfeuerwehr Trier, die speziell für den Einsatz in der Leitstelle geschult sind. Alle Disponenten sind Notfallsanitäter oder Rettungsassistent und haben eine jahrelange Erfahrung im Rettungsdienst. Zudem haben alle Disponenten eine Feuerwehrausbildung absolviert. Es sind also Profis! 

Was muss ich alles wissen, wenn ich den Notruf absetze?

Nichts, außer der Notrufnummer 112. Der Disponent fragt alles, was er wissen muss, um einen Einsatz zu generieren. Die 5-W-Fragen sind Geschichte. Das Notrufgespräch beginnt in aller Regel mit "Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst - WO genau befindet sich der Noftallort?". Damit ist die wichtigste Information schon bekannt. Alles Weitere ergibt sich im Gespräch. Also nicht nervös, unruhig, ungehalten werden, wenn die Kollegen fragen!

Ich habe versehentlich die 112 gewählt - werde ich bestraft?

NEIN! Wer versehentlich den Notruf wählt, der sollte sich einfach freundlich entschuldigen, dass er den Notruf getätigt hat. Der Disponent weiß dann, dass kein Notfall vorliegt. Außer einem "kein Problem - ich wünsche Ihnen einen schönen Tag" wird nichts passieren. Anders ist es, wenn man den Notruf missbräuchlich anruft, die Leitstelle mit Scherzanrufen belästigt oder gar falsche Notfallmeldungen absetzt. Das ruft dann schnell die Kollegen der Polizei auf den Plan. Ein versehentlicher Anruf des Notrufes ist nicht schlimm!

Es gibt doch noch mehr Notrufnummern oder?

Jaein. An folgende Nummern kann man sich mit diversen Hilfeersuchen auch wenden:

110 - Notruf der Polizei (nur dann, wenn kein medizinischer Notfall oder ein Einsatz für die Feuerwehr gemeldet werden soll)

19222 - Servicenummer Krankentransport (ein pflegebedürftiger Angehöriger soll übermorgen von zu Hause zum Arzt gefahren werden? - dann die 19222 anrufen - Notfälle nur über die 112!)

116117 - der Kassenärztliche Bereitschaftsdienst (immer dann, wenn ich mit meiner Erkrankung den Hausarzt aufsuchen würde, dieser aber wegen Wochenende, Nachtzeit oder Feiertag geschlossen hat) 

06131/19240 - Giftinformationszentrale (Achtung: dies ist kein Notruf - hier bekomme ich Auskunft über Medikamente und Giftstoffe, wenn ich diese zu viel genommen habe, mir unsicher bin, ob die eingenommene Dosis zu hoch war oder ich versehentlich etwas inkorporiert habe - im Zweifel oder bei akuten Symptomen immer erst die 112 wählen!)

911 - das amerikanische Äquivalent zur 112. Wählt man in Deutschland die 911, wird man automatisch auf die 112 durchgestellt. 

Ich habe kein Netz, kann ich den Notruf absetzten?

Ja. Das Handy bucht sich bei einem anderen Provider ein. Nur weil ich durch meinen Provider keinen Service bekomme, heißt das aber nicht, dass nicht ein anderer Provider meinen Notruf weiter schalten kann. Das Handy muss eine gültige SIM-Karte haben.

In unserer Region kommt es vor, dass man durch Netzüberschneidungen bei den Kollegen in Luxemburg landet, wenn man die 112 wählt. - kein Problem: die Kollegen vermitteln den Notruf mit einem Tastendruck auf die Leitstelle in Trier. 

Übrigens: bei Sprachassistenten (z.B. Siri bei iOS) kann der Notruf auch durch "Hey Siri Feuer" oder "Hey Siri Notfall!" über Lautsprecher angerufen werden, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen. 

Ich habe keine Ahnung von erster Hilfe - kann der Notruf helfen?

JA! Neben der Aufnahme der relevanten Daten für die Alarmierung der Rettungskräfte geben die Disponenten Tipps, wie dem erkrankten oder verletzten Mitbürger geholfen werden kann. Teilweise werden diese Maßnahmen auch kleinschnittig am Telefon erklärt bis der Rettungsdienst oder die First Responder eingetroffen sind.

Der Disponent beendet das Gespräch mit dem Hinweis: "Die Kollegen sind auf dem Weg zu Ihnen. Wenn sich etwas ändert oder verschlechtert bis die Kollegen da sind, rufen Sie wieder die 112 an, damit wir Ihnen weiterhelfen können!"

Kommt nach jedem abgefragten Notruf der Rettungsdienst oder die Feuerwehr?

Nein. Teilweise richten sich die Mitbürger an den Notruf, da sie keine andere Anlaufstelle wissen oder kennen. Manche wollen auch einfach nur eine Auskunft haben, welches Krankenhaus aufnehmen kann etc. 

Einige Anrufer werden beispielsweise an den ärztlichen Bereitschaftsdienst verwiesen, weil deren Nummer einfach zu wenig bekannt ist. Die Bürger wenden sich dann mit "Ich brauche mal einen Notarzt, meine Frau hat seit gestern Durchfall" an die Leitstelle. Der Disponent fragt auch diesen Notruf ab und wenn sich zeigt, dass mit "Notarzt" der Bereitschaftsdienst und nicht unser Spezialist für Herzinfarkt und Co. gemeint war, verweist oder verbindet die Leitstelle diesen Anrufer an die 116117. 

Aber auch Vermittlungen zur Polizei oder anderen Behörden kommen des Öfteren vor. 

Wir hoffen, dass wir euch damit einen kleinen Einblick in die Welt des Notrufes geben konnten! - Wir hoffen natürlich, dass ihr aus der Statistik fallt und nicht in die Lage kommt den Notruf wählen zu müssen!

Das Team vom DRK OV Konz 

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