Wer ist heute mit 100 Jahren gestorben?

Der deutsche Schauspieler und Moderator Herbert Köfer ist gestorben. Er wurde 100 Jahre alt. Köfer hat in seinem langen Leben in sehr vielen Filmen, Fernseh-Serien und Theater-Stücken mitgespielt.

Wer ist heute mit 100 Jahren gestorben?

Noch mit weit über 90 Jahren auf der Bühne: Herbert Köfer (Imago / Future Image / M. Wehnert)

Herbert Köfer war einer der bekanntesten Schauspieler in der DDR. Nach der Wieder-Vereinigung war er in ganz Deutschland erfolgreich.

Köfer spielte zum Beispiel in dem bekannten Kinofilm "Nackt unter Wölfen" und bei "Polizeiruf 110" mit. Besonders bekannt war er außerdem für seine Rolle in der Serie "Rentner haben niemals Zeit". Später konnte man ihn auch in den Serien "Soko Leipzig" und "In aller Freundschaft" sehen.

Köfer hat noch im hohen Alter gearbeitet: Mit 82 Jahren hat er ein eigenes Theater gegründet. Und auch mit fast 100 Jahren hat er noch Rollen gespielt. Damit hielt er sogar einen Rekord: Er war der älteste aktive Schauspieler der Welt.

Wörterbuch

  • DDR

    Bis zum Jahr 1990 war Deutschland in 2 Länder geteilt. Der Osten von Deutschland hieß DDR. Der Westen hieß BRD. Am 3. Oktober 1990 haben sich die BRD und die DDR zusammengeschlossen. Seitdem gibt es die DDR nicht mehr. DDR war die Abkürzung für Deutsche Demokratische Republik.

  • Wieder-Vereinigung

    Deutschland war bis zum Jahr 1990 in zwei Länder geteilt. Der Osten von Deutschland hieß DDR. Der Westen hieß BRD. Am 3. Oktober 1990 haben sich die BRD und die DDR zusammengeschlossen. Das nennt man "Wieder-Vereinigung". Seitdem gibt es die DDR nicht mehr.

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Wer ist heute mit 100 Jahren gestorben?
Schauspieler Herbert Köfer ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Ob Theater, Film oder Fernsehen: Herbert Köfer war in der DDR und auch nach dem Mauerfall Schauspieler mit vollem Terminplan. Selbst als Renter hatte er niemals Zeit - wie in seiner Paraderolle.

Er stand noch mit fast 100 Jahren auf der Bühne. Herbert Köfer, einer der bekanntesten Schauspieler der DDR und auch nach dem Mauerfall erfolgreich, ist am Samstag (24.7.) im Alter von 100 Jahren gestorben. Das teilte seine Witwe Heike Köfer der dpa mit.

Der gebürtige Berliner stand rund 80 Jahre auf der Bühne. Er war Theater- und Filmschauspieler, Moderator und Synchronsprecher. Vor allem in seiner Paraderolle als Opa Paul Schmidt in der DDR-Fernseh-Serie "Rentner haben niemals Zeit" spielte er sich in die Herzen der Zuschauer.
 

Herbert Köfer: Dreht mit 99 "In aller Freundschaft"

Köfer war von Anfang an ein prägendes Gesicht des DDR-Fernsehens: 1952 verlas er dort die ersten Nachrichten - in der "Aktuellen Kamera". Auch bei der letzten Sendung an Silvester 1991 war er dabei. Der Mime spielte in DEFA-Filmen wie "Nackt unter Wölfen" (1963) mit und nach der Wende in "SOKO Leipzig", "Ein starkes Team" oder in der beliebte TV-Serie "In aller Freundschaft". Kurz vor seinem 100. Geburtstag stand Herbert Köfer für die Episode 925 vor der Kamera. In "Zusammen ist man weniger allein" spielt der Jubilar Leo Lachmann, der auf die Geburt seiner Ur-Ur-Enkelin wartet. Das war sein 5. Gastaufritt in der Sachsenklinik. Zuvor war er das letzte Mal 2016 zu sehen.

"Ich lebe mit jeder Vorstellung, jeder Lesung und jedem Tag, an dem ich spiele auf", hatte er selbst sein Lebenselixier beschrieben, aus dem er Kraft und Energie schöpfte. Die Arbeit halte ihn jung, hatte er immer wieder betont.

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ZDFheute

Schauspieler Herbert Köfer mit 100 gestorben ZDFheute Logo

Er stand noch mit fast 100 Jahren vor der Kamera und auf der Bühne: Jetzt ist der Schauspieler Herbert Köfer gestorben. Das bestätigte seine Agentur gegenüber ZDFheute.

Herbert Köfer Herbert Köfer ist im Alter von 100 Jahren gestorben.
Quelle: imago/STAR-MEDIA

DDR-Fernsehlegende und Publikumsliebling über Generationen: Der Schauspieler Herbert Köfer, der auch noch hochbetagt beruflich aktiv war, ist tot. Das bestätigte die Künstleragentur Mosblech gegenüber ZDFheute am Sonntagabend.

80 Jahre lang im Rampenlicht

Köfer starb am Samstag im Alter von 100 Jahren. Rund 80 Jahre stand der Mime mit den lustig blitzenden Augen auf der Bühne, die für ihn stets die Welt war. Den Applaus hat er immer bis zur letzten Sekunde ausgekostet, wie er einmal lächelnd gestand. Sein Lebenselexier beschrieb er so:

Ich lebe mit jeder Vorstellung, jeder Lesung und jedem Tag, an dem ich spiele, auf.

Das Wort Ruhestand war aus seinem Munde nicht zu hören - und sein Name bleibt mit der DDR-Fernsehserie "Rentner haben niemals Zeit" verbunden. Sein Part als Opa Paul Schmidt war legendär. Jahrzehnte später schlüpfte er bei Aufführungen des von ihm gegründeten Tournee-Theaters wieder in die Rolle des umtriebigen Rentners.

Schauspieler und Geschichtenerzähler

Köfer, am 27. Februar 1921 in Berlin geboren, sah man sein Alter nie an. Immer modisch gekleidet und sehr gepflegt, wirkte er wie ein junger Senior. Charmant und sehr detailreich berichtete er über sein Leben und seine vielen Erlebnisse mit Kollegen - tote und lebende. Seine Gedanken und Erfahrungen hielt er stichpunktartig in einem immer griffbereiten kleinen Notizbuch fest, das er bei Bedarf fix aus der Hosentasche holte. Daraus entstanden auch einige seiner Bücher.

Die Arbeit halte ihn jung, hatte er immer wieder betont. Mit seiner dritten, 40 Jahre jüngeren Ehefrau Heike ging Köfer viel spazieren. Mit fast 90 baute er 2012 ein neues Haus am Seddiner See in Brandenburg - und ließ sich dabei mit einer Schubkarre in Aktion fotografieren. Tatkräftig, von robuster Gesundheit, so präsentierte er sich gern. Seine im Vergleich zu Altersgenossen stets hohe Fitness stellte Köfer zuweilen auch mit Liegestützen zur Schau. Mögliche gesundheitliche Beschwerden wischte er mit einer Handbewegung weg.

Auch im Netz aktiv

Auch moderne technische Entwicklungen entgingen ihm nicht: Als bald 100-Jähriger hatte er eine gut gepflegte eigene Internetseite, einen Facebook-Auftritt und einen Youtube-Kanal. Mit rund 99 Jahren sagte er ganz klar:

Ich finde es gut, dass man sich über die sozialen Medien äußern kann.

Herbert Köfer

Alles was auf seiner Facebookseite erscheine, füge er selbst ein - kein Management. Allerdings helfe ihm seine Frau: "Weil sie einfach schneller auf der Tastatur unterwegs ist."

Seinen Fans verdanke er, "dass ich mein Leben schön finde". "Ich wollte etwas machen, mit dem man Aufmerksamkeit erregt", erinnerte sich der Mime an den Beginn seiner Schauspielkarriere in den 40er Jahren, zunächst am Theater. Er fand sich als Jugendlicher eher schmächtig und wollte damit herausragen.

Erster TV-Sprecher in der DDR

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er beim DDR-Fernsehen, wo er 1952 die ersten Nachrichten verlas - auch einen Geburtstagsgruß der DDR-Führung an Stalin. Und Köfer war auch bei der Silvestergala 1991 dabei, als für das DDR-Fernsehen die Lichter ausgingen. Er spielte in DEFA-Filmen wie "Nackt unter Wölfen" (1963) mit, in dem ein Kind in das KZ Buchenwald geschmuggelt wird. Nach der Wende war er in beliebten Serien wie "In aller Freundschaft", "SOKO Leipzig" oder "Ein starkes Team" zu sehen.

In Schwänken und Komödien, aber auch Stücken über ernsthafte Themen war er auf Leinwand, Bühne oder im Fernsehen zu sehen. "Eine schöne Rolle im Film macht Spaß, auf der Bühne ist es ganz anders, die Bühne ist mein Podium." Jetzt ist er von dieser Bühne abgetreten.

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