Welcher Arzt bei Beschwerden am After?

Analbeschwerden wie Juckreiz, Nässen oder hellrote Blutungen sind häufig auf vergrößerte Hämorrhoiden zurückzuführen. Viele versuchen zunächst, die Symptome auf eigene Faust in den Griff zu bekommen. Aber ist das vertretbar? Und wenn ja: wie lange? Wann Sie mit Hämorrhoiden-Problemen den Arzt aufsuchen sollten.

Hämorrhoiden sind die natürlich vorkommenden Gefäßpolster im Enddarm. Sie tragen dazu bei, dass der Darmausgang verschlossen bleibt. Sind die Hämorrhoiden krankhaft vergrößert, können sie jedoch zeitweise oder permanent aus dem After hervortreten – und zu teils erheblichen Beschwerden führen.

Oft vergeht jedoch viel Zeit, bis die Betroffenen tatsächlich zum Arzt gehen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche scheuen den Arztbesuch, weil sie Angst vor der Behandlung haben. Anderen ist es schlichtweg peinlich, ihre Analprobleme zu schildern. Wieder andere schieben den Termin aus Zeitmangel vor sich her.

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Grundsätzlich gilt jedoch: Anhaltende und/oder starke Probleme am After sollten Sie immer ärztlich abklären lassen. Wie schnell, hängt dabei auch von den jeweiligen Symptomen ab.

Beschwerden können auch andere Ursachen haben

Laien können nicht unbedingt erkennen, ob hinter den Beschwerden tatsächlich vergrößerte Hämorrhoiden stecken – oder ob es sich nicht doch um eine andere, möglicherweise ernste Erkrankung handelt.

Zu Erkrankungen, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen, zählen zum Beispiel

  • ein kleiner Riss in der Afterhaut (Analfissur),
  • ein Blutgerinnsel am Rand des Afters (Analthrombose),
  • harmlose Hautfalten/Ausstülpungen am After (Marisken), aber auch
  • Darmkrebs.

Schon allein aus diesem Grund sollten Betroffene frühzeitig zum Arzt oder zur Ärztin gehen, wenn die Symptome länger anhalten oder gar zunehmen. Sind die Beschwerden nach wenigen Wochen immer noch/immer wieder vorhanden und/oder werden sie stärker, ist ein Arzttermin zu empfehlen.

Wann Sie umgehend zum Arzt gehen sollten

Insbesondere bei einem Symptom sollten Betroffene nicht abwarten, sondern direkt einen Arzttermin vereinbaren: Blut im Stuhl.

Hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier oder dem Stuhlgang ist häufig auf vergrößerte Hämorrhoiden zurückzuführen. Eine anale Blutung kann aber auch ernste Ursachen haben, etwa Darmkrebs.

Suchen Sie bei Blut im Stuhl zur Sicherheit innerhalb weniger Tage den Arzt oder die Ärztin auf – unabhängig davon, ob es sich um hellrotes oder dunkler gefärbtes Blut handelt. Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein.

Neben Blut im Stuhl sollten auch Schleimabsonderungen und Stuhlunregelmäßigkeiten ernst genommen werden. Ein zeitnaher Arztbesuch ist zudem nötig, wenn

  • Sie sehr starke Beschwerden haben,
  • die Symptome rasch zunehmen und/oder
  • weitere Symptome hinzukommen.
  • Im Zweifelsfall gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen.

Hämorrhoidenprobleme: Termin nicht unnötig hinauszögern

Symptome wie gelegentlicher Juckreiz oder Nässen im Analbereich sind normalerweise zwar kein Notfall, der eine sofortige Abklärung erfordert. Auf die lange Bank schieben sollten Betroffene den Arztbesuch aber auch nicht, denn: Je länger ein Hämorrhoidalleiden unbehandelt bleibt, desto komplizierter ist die Behandlung.

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Wer erst dann zum Arzt oder zur Ärztin geht, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, kommt möglicherweise um einen chirurgischen Eingriff nicht herum.

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In frühen Stadien lassen sich vergrößerte Hämorrhoiden hingegen unkompliziert und schmerzfrei ambulant behandeln.

25.08.2017

Über erweiterte Hämorrhoiden redet niemand gern. Zumindest beim Arzt sollten Beschwerden am After aber thematisiert werden. Unternimmt der Patient nichts, muss er schlimmstenfalls unters Messer.

Welcher Arzt bei Beschwerden am After?

Es juckt, es brennt - und das auch noch am Hintern. Vielen ist das so peinlich, dass sie vor lauter Scham nicht einmal mit ihrem Hausarzt darüber sprechen. Tun sie es doch, stellt sich häufig heraus, dass es sich um ein eigentlich harmloses Problem handelt: Die Hämorrhoiden sind vergrößert. Ignoriert der Patient das Leiden allerdings weiterhin, kann es richtig unangenehm werden.

Hämorrhoiden sind gut durchblutete Schwellkörper, die den Enddarm verschließen. „Jeder hat sie, das ist etwas ganz Natürliches“, erklärt Bernhard Strittmatter, Facharzt für Chirurgie und Proktologie in Freiburg. Ohne Hämorrhoiden wäre der Mensch inkontinent. Sind die Schwellkörper vergrößert, leiern sie aus und können den Enddarm nicht länger abdichten. In der Folge dringt Flüssigkeit aus dem unteren Mastdarm nach außen auf die empfindliche Haut im Analbereich.

Das kann nicht nur jucken und brennen, sondern auch nässen oder vielleicht sogar bluten. Mediziner sprechen von einem Hämorrhoidalleiden. „Ist das Blut hellrot, dann verdichten sich die Hinweise auf erweiterte Hämorrhoiden“, erläutert Andreas Ommer, Facharzt im Enddarm- und Dickdarmzentrum Essen. Ist das Blut indes dunkelrot, dann kann dies ein Indiz für eine Darmerkrankung sein. Betroffene sollten die Ursache unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Nur dann können die Beschwerden richtig behandelt werden.

Ein Hämorrhoidalleiden ist keine Krankheit des Alters. „Häufig trifft es Frauen und Männer zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr“, berichtet Ommer. Die Ursache ist meist Veranlagung. „Es kann etwa eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche vorliegen“, betont Strittmatter, der auch Vorsitzender des Berufsverbands der Coloproktologen Deutschlands (BCD) ist. Risikofaktoren sind Verstopfung und Bewegungsmangel: Ist der Körper nicht aktiv, wird auch der Darm träge.

Dann sitzt der Betroffene auf der Toilette - und presst und presst, wodurch die Hämorrhoiden ebenfalls auf Dauer ausleiern. Einen langen Aufenthalt auf dem WC mit ausgiebiger Zeitungslektüre sollte man möglichst vermeiden. Besser ist es, nur dann aufs Örtchen zu gehen, wenn man wirklich muss. „Ansonsten ist der Druck auf die Schwellkörper am Enddarm einfach zu groß“, erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.

Nach ihren Angaben entwickeln sich erweiterte Hämorrhoiden auch durch eine falsche Sitzposition auf dem WC. Heutzutage nimmt der Mensch im 90-Grad-Winkel auf der Toilette Platz. Besser sei es aber, im 35-Grad-Winkel zu hocken - dann kann sich der Darm besser öffnen und entleeren. Um in eine Hockposition zu kommen, gibt es im Sanitär-Fachhandel kleine Hocker. Das Gestell wird vor die Toilettenschüssel gerückt. Man setzt sich aufs WC und stellt die Füße auf den Hocker. So kommt der Körper in den 35-Grad-Winkel.

Sind die Hämorrhoiden trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erweitert, helfen Salben, Zäpfchen oder Anal-Tamponaden gegen das Jucken und Brennen, erklärt Sellerberg. Der Arzt führt in der Regel eine Enddarmspiegelung durch. Er führt ein Rohr mit eingebauter Linse in den After des Patienten ein und schließt so eine Enddarmentzündung (Proktitis) oder Tumore beziehungsweise Polypen im Enddarm aus. Mit einer Proktoskopie, die mit einem kürzeren Rohr erfolgt, schaut er dann nach, wie sehr die Hämorrhoiden vergrößert sind. Findet der Arzt dunkles Blut, ist auch eine Darmspiegelung sinnvoll, um Erkrankungen wie Darmkrebs auszuschließen.

Ein Hämorrhoidalleiden verläuft in vier Krankheitsstadien. Im Stadium eins sind die Hämorrhoiden vergrößert, aber von außen nicht sichtbar.

Im zweiten Stadium treten sie beim Stuhlgang aus dem After heraus und anschließend wieder zurück. „Im dritten Stadium können die Hämorrhoiden auch spontan herausrutschen“, erklärt Strittmatter - zum Beispiel bei schwerer körperlicher Arbeit. Die Hämorrhoiden ziehen sich dann aber nicht von selbst zurück, sondern nur per Hand. Im vierten Stadium lassen sie sich nicht mehr zurückschieben.

Damit es so weit nicht kommt, sollten Betroffene möglichst frühzeitig zum Arzt gehen. „Im Stadium eins wird ein Medikament in die vergrößerten Hämorrhoiden gespritzt, wodurch sich die Schwellkörper wieder zusammenziehen“, erläutert Ommer. Im zweiten Stadium wird ein Gummiring über den erweiterten Teil der Hämorrhoiden gestülpt, so wird er abgebunden. Das überschüssige Gewebeteil fällt nach etwa zwei Wochen mit dem Stuhlgang ab. Im Stadium drei und vier hilft nur noch eine Operation, bei der das überschüssige Gewebe entfernt wird.

Wer vorbeugend etwas gegen erweiterte Hämorrhoiden tun will, sollte viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen und sich oft bewegen. Viel Trinken sorgt ebenfalls dafür, dass der Darm optimal arbeiten kann. Wer zu Verstopfung neigt, sollte Flohsamen einnehmen und dabei viel trinken, rät Ommer. Flohsamen enthalten die Schalen des Strauchwegerichs (Plantago ovata), der hauptsächlich in Indien und Pakistan angebaut wird. Sie gelten als ballaststoffreich und sorgen durch ihr Quellvermögen für eine sanfte Regulierung des Darms.

Welcher Arzt bei Entzündung am After?

Grundsätzlich gilt: Bei häufig auftretenden oder anhaltenden Beschwerden im Analbereich sollten Sie einen Hausarzt oder Proktologen aufsuchen.

Welche Krankheiten gibt es im Analbereich?

Erkrankungen des Afters.
Analabszess / Perianalabszess. Abszesse im Bereich des Anus sind verbreitet und durch die vielfältigen Ursachen in Abklärung und Therapie nicht einheitlich. ... .
Analfissur. ... .
Analfistel. ... .
Analkrebs. ... .
Analprolaps / Rektumprolaps. ... .
Feigwarzen / Humane Papillomaviren (HPV) ... .
Hämorrhoiden. ... .
Analer Juckreiz..

Wann sollte man zum Proktologen gehen?

Proktologie – wann zum Arzt? Wenn sich Spuren von Schleim, Eiter, Blut oder Fett im Stuhl befinden, sollten Sie unbedingt einen Proktologen aufsuchen. Bitte sprechen Sie uns schon bei den ersten Beschwerden an.

Wann zum Arzt bei After Schmerzen?

Frühzeitig zum Arzt gehen Egal um welche Analbeschwerden es sich handelt: Wenn auf dem Klopapier oder in der Toilette Blut entdeckt wird, sollten Betroffene zum Arzt gehen. Frauen, die ähnliche Untersuchungen vom Gynäkologen kennen, tun das eher als Männer.