Was tun wenn muskeln brennen

Die Erkrankung

Das Fibromyalgie-Syndrom (kurz: FMS) ist eine dauerhafte Erkrankung. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie "Faser-Muskel-Schmerz". Da hier unterschiedliche Beschwerden zusammentreffen, spricht man von einem Syndrom.  

Etwa 2 von 100 Menschen sind vom FMS betroffen, Frauen häufiger als Männer. Die Beschwerden treten meist im Alter von 40 bis 60 Jahren auf, seltener bei Kindern, Jugendlichen oder im hohen Lebensalter. Bis heute ist die Ursache nicht geklärt. Man vermutet, dass die persönliche Veranlagung, belastende Lebensereignisse, schlecht verarbeiteter Stress und Überlastung eine Rolle spielen.  

Obwohl die Schmerzen oft quälend und belastend sind, führt das FMS nicht zu Schäden an Muskeln, Gelenken oder Organen. Die Lebenserwartung ist normal.  

Anzeichen für ein FMS

Die drei wichtigsten Krankheitszeichen sind:

  • Länger als 3 Monate bestehende Schmerzen auf beiden Körperseiten. Mindestens 4 der 5 Körperbereiche sind betroffen: Rücken mit Brustkorb, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein und

  • Müdigkeit, Erschöpfung und

  • Schlafstörungen, man fühlt sich nicht ausgeschlafen.

Die Schmerzen können anhalten, wiederkehren oder wandern. Sie verstärken sich oft bei Stress, Nässe, Kälte und längerem Sitzen oder Liegen.  

Viele weitere Krankheitszeichen können bei einem FMS auftreten, zum Beispiel:  

  • Kopfschmerzen, schmerzhaft verspannte Muskeln an Brustbein, Kiefer oder im Gesicht

  • körperliche Beschwerden, wie Regelschmerzen, Herzrasen, Atem- oder Magen-Darm-Probleme

  • Reiz-Überempfindlichkeiten, zum Beispiel der Augen, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit

  • Konzentrationsprobleme oder Leistungsabfall

  • seelische Beschwerden, wie Nervosität, innere Unruhe, Niedergeschlagenheit oder Angst

Ein FMS erkennen

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt befragt Sie ausführlich zu Ihrer Lebenssituation, weiteren Erkrankungen und Ihren Medikamenten. Auch Fragebögen kommen zum Einsatz, etwa zu Ihren Schmerzen.

Anschließend untersucht man Sie körperlich. Meist folgen weitere Untersuchungen, zum Beispiel ein Bluttest. Das dient dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, unter anderem Gelenk-Entzündungen oder Stoffwechsel-Krankheiten. Dafür sind manchmal weitere fachärztliche Untersuchungen empfehlenswert.

Ein FMS behandeln

Das FMS ist nicht heilbar. Nur selten verschwinden die Schmerzen dauerhaft und vollständig. Eine Behandlung kann die Beschwerden aber wirksam lindern. Sie richtet sich nach Ihrer persönlichen Situation.

Wissen und Schulung

Sie können lernen, mit Ihren Beschwerden besser umzugehen. In einer Patientenschulung erhalten Sie viele Informationen zu Ihrer Erkrankung und deren Behandlung sowie praktische Hinweise, um Ihr Wohlbefinden zu steigern und Stress zu verringern. 

Sehr wirksam: Körperliche Bewegung

Fachleute empfehlen mehrmals pro Woche für mindestens 30 Minuten ein leichtes Ausdauertraining, wie Walking, Schwimmen oder Radfahren. Sanftes Kraft- und Funktionstraining zweimal wöchentlich sind ebenfalls wirksam, zum Beispiel (Wasser-)Gymnastik in Gruppen. Wichtig ist, Muskeln und Bänder regelmäßig zu bewegen, ohne sie dabei zu stark zu belasten.

Seelische Begleit-Erkrankungen behandeln

Bei seelischen Belastungen empfehlen Fachleute zusätzlich eine Psychotherapie, insbesondere eine kognitive Verhaltenstherapie. Zudem sind hier manchmal Medikamente hilfreich. Studien weisen darauf hin, dass das Arzneimittel Amitriptylin helfen kann. Es kann niedrig dosiert für eine gewisse Zeit zum Einsatz kommen. Häufige Nebenwirkungen sind Benommenheit, trockener Mund und Kopfschmerzen. Wenn das nicht wirkt, kommen in Einzelfällen vorübergehend andere Arzneimittel in Frage. Besprechen Sie dies mit Ihrem Ärzteteam.  

Kombinationen bei schwerem Krankheitsverlauf

Bei einem schweren Verlauf empfehlen die Fachleute, verschiedene Verfahren zu kombinieren, etwa Ausdauertraining und kognitive Verhaltenstherapie. Dazu können auch Physiotherapie und Ergotherapie gehören.  

Eine Behandlung in einer Schmerzklinik oder psychosomatischen Klinik kann hier ebenfalls hilfreich sein.

Nicht empfohlene Behandlungen

Folgende Behandlungen bringen oft keine Linderung und können teils sogar schaden. Daher empfehlen die Fachleute sie nicht: die meisten Schlaf- und Schmerzmittel (insbesondere starke Opioide), Spritzen in schmerzende Körperstellen, Hormone wie Kortison und einige physikalische Verfahren, zum Beispiel Massage, Magnetfeldtherapie und Chirotherapie. Fachleute raten auch von speziellen Operationen ab, die angeblich ein FMS heilen sollen.

Was tun wenn muskeln brennen

Den Kater nach einer durchzechten Nacht kennen die meisten von uns wohl genauso wie den Muskelkater – erster das Ergebnis übermäßigen Feierns, zweiter die Folge von zu viel körperlicher Betätigung. Beiden ist gemeinsam, dass man wohl ein bisschen übertrieben hat…

Muskelkater und Kater haben übrigens nichts mit unserem vierbeinigem schnurrenden Haustier zu tun; vielmehr leitet sich der Begriff vom griechischen “Katarrh” ab, was nichts anderes als punktgenau “Entzündung” bedeutet.

Wie entsteht Muskelkater?

Lange Zeit meinte man, dass Muskelkater durch Übersäuerung des Muskels verursacht wird, heute weiß man, dass kleine Risse im Muskelgewebe schuld an den unangenehmen Schmerzen sind. Genauer gesagt kommt es zu einer reversiblen Schädigung in den bindegewebsartigen Z-Scheiben des Muskelgewebes, die die einzelnen Muskelfasern miteinander verbinden.

Infolge der Überlastung beim Training kommt es zu kleinsten Einrissen in diesen Z-Scheiben. Diese minimalen Verletzungen der winzigen Blutgefäßen im Muskel führen zu einer lokalen Entzündung und zu einer (nicht wahrnehmbaren) Schwellung, die wiederum den typischen Schmerz bewirkt: die eingeschränkte Dehnbarkeit bewirkt einen Dehnungsschmerz und dieser Schmerz wird als Muskelkater wahrgenommen.

Der Schmerz tritt meist einen Tag nach der Überlastung auf – und das obwohl die mikroskopisch kleinen Verletzungen im Muskel bereits unmittelbar beim Training erfolgen. Der Grund dafür ist, dass die Schmerznervenendigungen außerhalb der Muskelfasern im Bindegewebe liegen. Nur wenn auch dort Risse entstünden, fühlt man den Schmerz sofort.

Bei einem Muskelkater müssen die beschädigten Strukturen aber zunächst in der Zelle abgebaut werden. Diese Spaltprodukte können die Schmerznerven dann unmittelbar nach ihrem Austritt reizen oder mittelbar dadurch, dass sie Wasser in die Zelle ziehen. Das führt über Zellschwellungen zu Gefäßeinengung, was wiederum die Durchblutung verschlechtert und zusätzlich Schmerz verursacht.

Muskelschmerz führt zudem zu einer reflektorischen Verspannung und Verhärtung des Muskels, was die Durchblutung weiter vermindert und so in einer Art Teufelskreis den Schmerz weiter verstärkt.

Die Summe und das Zusammenspiel dieser Faktoren erklären, warum die Schmerzen des Muskelkaters erst verzögert wahrgenommen werden, obwohl die Verletzung unmittelbar erfolgt.

Ausdauer- oder Krafttraining?

Ob Ausdauer- oder Krafttraining – entscheidend für die Entstehung des Muskelkaters ist das jeweilige Leistungsniveau.

Der häufige Eindruck, dass Muskelkater-Schmerzen nach Krafttraining-Sporteinheiten rascher einsetzen, als beim Ausdauertraining, ist wohl eher darauf begründet, dass beim Krafttraining bereits wenige Minuten Anstrengung ausreichen können, um einen Muskelkater zu provozieren.

Doch der Eindruck täuscht. Auch in Folge simplen Wanderns können die schmerzhaften Risse im Muskelgewebe auftreten, auch Schwimmen oder andere Ausdauersportarten zeichnen häufig für Muskelkater verantwortlich.

Ein Muskelkater entsteht beim Bergabgehen übrigens leichter als beim Bergaufgehen, obwohl das Bergaufgehen als anstrengender wahrgenommen wird. Der Grund dafür ist, dass beim Bergabsteigen das ganze Körpergewicht von den Beinmuskeln abgefedert werden muss, was belastender ist als das ‘Hinaufziehen’ des Körpers beim Raufgehen.

Der Sinn des Muskelkaters liegt im Übrigen schlicht darin, dem Betroffenen die Schädigung des Muskels ‘mit zu teilen’. Doch was nutzt dieses Wissen? Und was soll man tun, um die Verletzung zu heilen und den Schmerz zu lindern?

Exkurs: Weiter Trainieren trotz Schmerz?

Es spricht nichts dagegen, die betroffene Muskelgruppe trotz Muskelkaters durch leichte Bewegung weiter zu trainieren – soweit es eben möglich ist. Der Schmerz setzt hier ohnedies eine Art natürliche Grenze und wenn es zu weh tut, ist ein (übertriebenes) Training der spezifischen Muskelgruppen nahezu unmöglich.

Will man trotz Muskelkaters keine Sportpause einlegen, so können natürlich alle anderen, nicht vom Muskelkater betroffenen Muskelgruppen trotzdem weiter trainiert werden. So dient ein Muskelkater indirekt auch dazu, seinen Körper und die einzelnen Muskelpartien besser kennen zu lernen und zu ‘erleben’ welche Muskelpartien bei welcher Anstrengung am meisten gefordert werden.

Kann man Muskelkater vermeiden?

Leider nein – wenn man untrainiert ist und Muskeln überbeansprucht folgt der Muskelkater wie das Amen im Gebet. Weder Aufwärmen, noch spezifische Ernährung können hier vorbeugen.

Aufwärmen ist zwar für die Minimierung der Verletzungsgefahr immer sinnvoll, dient aber nicht der Vermeidung eines Muskelkaters.

Auch verstärkte Eiweißzufuhr ist keine Muskelkaterprophylaxe. Bei einer normalen, ausgewogenen Ernährung ist es zudem nicht notwendig, Eiweiß extra zu zuführen – beim Leistungssport kann es aber schon Sinn machen, dem Körper zeitnah zum Training verstärkt mit Eiweiß zu versorgen. Allerdings haben proteinreiche Speisen und Getränke keinerlei Auswirkung auf die Entstehung eines Muskelkaters.

Was tun gegen die Schmerzen?

Wenn man unter starkem Muskelkater leidet, wünscht man sich nichts mehr, als ein Zaubermittel, um den unangenehmen Schmerz zu stoppen. Und ja, bei sehr starken Schmerzen hilft manchmal ein leichtes Schmerzmittel – zumindest kurzfristig. Aber leider, das einzige was Sie zum Auskurieren wirklich brauchen, ist Geduld.

Unterstützen kann man den Heilungsprozess aber sehr wohl, indem man die Durchblutung des Muskels anregt, um eine bessere Versorgung sicher zu stellen und so die Heilung zu beschleunigen. Doch Vorsicht bei Massagen: die verletzte Muskelstruktur sollte nicht (zu fest) geknetet werden.

Besser sind wärmende Bäder oder auch Einreibsalben und -öle. Es reicht vollkommen aus, oberflächliche Reize zu setzen, um die Durchblutung der betroffenen Partien zu fördern. Auch externe Wärme wird von vielen Sportlern als angenehm und leicht schmerzlindernd empfunden.

Folgende ‘Hausmittel’ haben sich bei Muskelkater bewährt:

  • Durchblutungsfördernde Salben oder Öle auftragen
  • Leichte Bewegung, z.B. Gymnastik oder entspanntes Joggen
  • Voll – oder Teilbad mit durchblutungsfördernden Zusätzen
  • Sauna oder Dampfbad
  • Wechselbäder (3 Minuten warm, 20 Sekunden kalt abbrausen, öfter wiederholen)

Zum Abschluss ein Rezept für ein selbstgemachtes Einreiböl gegen Muskelkater. Da das Öl längere Zeit ziehen muss, empfehlen wir eine vorsorgliche Zubereitung.

  • 6 x 50 g Johanniskraut
  • 6 x 1 TL Olivenöl
  • 750 ml Sonnenblumenöl

Zunächst 50 g Johanniskraut in 1 TL Olivenöl zerdrücken, 750 ml Sonneblumenöl darübergießen und zwei bis Tage möglichst in der Sonne stehen lassen. Diese Prozedur mit allen sechs Einheiten von Johanniskraut und Olivenöl wiederholen und jeweils zum bereits angereicherten Sonnenblumenöl geben.

Das Öl in die betroffenen Muskelpartien zart einreiben.

Fotohinweis: sofern nicht extra anders angegeben, Fotocredit by Fotolia.com (bzw. Adobe Stock)

Linktipps

– Muskelkater vermeiden
– Joggen und Laufen in der Kälte
– Sportverletzungen vorbeugen
– Frauen an die Hanteln – Krafttraining für Frauen
– Training der Tiefenmuskulatur

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Schlagwörter: MuskelkaterSportSportverletzung

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Was bedeutet das wenn die Muskeln brennen?

Laktat kann ohne Sauerstoff nicht weiter gespalten werden. Darum „brennen“ die Muskeln oder versagen. Lässt die Belastung nach, zum Beispiel, wenn du bei einem Workout, Intervalltraining oder nach einem Sprint pausierst, wird wieder Laktat in deine Zellen transportiert.

Wie lange dauert Muskelbrennen?

Die schmerzhaften Symptome treten in der Regel mit ein bis drei Tagen Verzögerung nach der körperlichen Belastung auf und können bis zu eine Woche andauern. Zu den häufigsten Ursachen, die zu einem Muskelkater führen können, zählen ungewohnte oder besonders intensive körperliche Belastungen.