Was sagt der LDH Wert im Blut aus?

LDH-Wert

Bedeutung

LDH ist die Abkürzung für das Enzym Lactatdehydrogenase. Die LDH-Aktivität im Blut stammt aus einem Gemisch an mehreren Unterformen (Isoenzyme), die organspezifisch sind. Jede Körperzelle enthält das Enzym. Sie wird freigesetzt bei Undichtigkeit der Zellmembran, insbesondere beim Zelltod. Daher ist der LDH-Wert ein Marker für den Zellzerfall im Körper. Wenn Herzzellen beim Herzinfarkt absterben, kann die herzspezifische LDH-Wert im Blut gemessen werden. Diese geringe Spezifität muss bei der Interpretation des LDH-Werts berücksichtigt werden.

Erhöhter LDH-Wert

Ein erhöhter LDH-Wert findet sich besonders bei Entzündungen, Blutzerfall und Organ-Nekrosen:

  • Herzinfarkt: Beim Herzinfarkt steigt die LDH. Sie ist gegenüber der Creatinkinase (CK) und GOT verzögert.
  • Leberkrankheit: Bei akuter Hepatitis reagiert die LDH zeitnah auf Verschlechterung oder Verbesserung.
  • Tumoren: Jede Form von Zelltod kann zur LDH-Erhöhung führen, besonders bei bestimmten Phasen der Leukämie.
  • Blutzerfall (Hämolyse)

Erniedrigter LDH-Wert

Erniedrigte LDH-Werte haben keine Relevanz.

Referenzbereich

Die Normbereiche der LDH sind alters- und geschlechtsabhängig.

Frauen

  • 13 bis 15 Jahre: 100 – 275 U/l
  • 16 bis 18 Jahre: 105 – 230 U/l
  • > 18 Jahre: 135 – 215 U/l

Männer

  • 13 bis 15 Jahre: 120 – 290 U/l
  • 16 bis 18 Jahre: 105 – 235 U/l
  • > 18 Jahre: 135 – 225 U/l

Mehr Informationen

  • Das Blut
  • Blutzerfall
  • Herzinfarkt
  • Deutsche Herzstiftung – Umfangreiche Aufklärung über Herzkrankheiten
  • Bundesverband Deutscher Internisten e.V. – Was ist ein Herzinfarkt

Von Fachärzten verständlich geschrieben und wissenschaftlich überprüft

LDH ist die Abkürzung für Laktatdehydrogenase. Sie ist ein Enzym, das in jeder kernhaltigen Zelle des Körpers vorkommt und in der medizinischen Diagnostik als Marker für Zellzerfall dient, so bei bösartigen Tumoren und bei Blutzerfall.

Allgemeines

LDH im Blut besteht aus einem Gemisch an Isoenzymen, die organspezifisch sind. Sie gelangt bei Undichtigkeit der Zellmembran ins Blut, insbesondere bei beschleunigtem Zelluntergang. Ihre Werte steigen stark an bei Hämolyse (Untergang roter Blutkörperchen), bei akuten Herz- und Leberkrankheiten, bei Blut- und Lymphknotenkrebs und bei rasch wachsenden Tumoren.

Die organspezifischen Laktatdehydrogenasen haben unterschiedliche Halbwertszeiten (HWZ).

  • Die leberspezifische LDH-5 hat eine HWZ von ca. 8-12 Stunden,
  • die erythrozyten- und herzspezifische LDH-1 von 3-5 Tagen.

Bei einer akuten Leberquetschung steigen die Werte im Blut rasch und hoch an, können aber ebenso rasch wieder abfallen. Bei einem Herzinfarkt bleiben sie nach raschem Anstieg über Tage erhöht.


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Referenzwerte

Die Normbereiche der LDH sind alters- und geschlechtsabhängig (in U/l):

  • 13 – 15 Jahre
    • Mädchen 100 – 275
    • Jungen 120 – 290
  • 16 – 18 Jahre
    • Mädchen 105 – 230
    • Jungen 105 – 235
  • Erwachsene
    • Frauen 135 – 215
    • Männer 135 – 225

Bitte beachten: Normbereiche können von Labor zu Labor, je nach verwendeter Methode, unterschiedlich angegeben werden.

Erhöhte Werte

Erhöhte LDH-Werte finden sich besonders bei Entzündungen, Blutzerfall und Organ-Nekrosen. Beispiele:

  • Herzinfarkt: Anstieg und Verlauf der Laktatdehydrogenase ist deutlich gegenüber Creatinkinase (CK) und GOT verzögert.
  • Akute Hepatitis): Die Laktatdehydrogenase reagiert relativ zeitnah auf eine Verschlechterung oder Besserung.
  • Leberquetschung: ein Leberhaken (Boxen) kann erhöhte Werte hervorrufen, die innerhalb von Stunden abklingen.
  • Krebs mit vermehrtem Zellzerfall (besonders Blutkrebs, z. B. eine Leukämie): Eine erhöhte Laktatdehydrogenase weist auf Zelluntergänge hin. Sie treten insbesondere bei einer malignen Bluterkrankung oder einem malignen Tumor auf. Die Werte eignen sich daher zur Verlaufskontrolle.
  • Vermehrter Blutzerfall (Hämolyse): die Laktatdehydrogenase spiegelt die Ausprägung des Erythrozytenzerfalls wider. Ein akuter kurzzeitiger Zerfall bewirkt über Tage anhaltende erhöhte Werte.
  • Sepsis: Laktat erklärt meist eine zu große Anionenlücke im Säure-Basen-Haushalt und ist Zeichen einer schwerwiegenden Organ- und Gewebeschädigung.

Niedrige Werte

LDH-Werte, die im Normbereich liegen, sprechen gegen einen höhergradigen Zellzerfall. Eine diskrete Hämolyse oder ein niedrig maligner Tumor sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Mehr zum Thema

  • Hämolyse
  • Herzinfarkt
  • Hepatitis
  • Tumormarker

Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).



Welcher LDH Wert ist bedenklich?

LDH-5 ist bei Erkrankungen oder Schädigungen der Skelettmuskulatur erhöht. Dazu zählen Muskeldystrophie, Speicherkrankheiten, Muskelentzündungen, Verletzungen sowie toxische Muskelschädigungen.

Was bedeutet LDH im Blutbild?

Das Enzym Laktatdehydrogenase (LDH) kommt in allen Geweben des Körpers vor. Hohe Konzentrationen finden sich in Leber, Muskulatur, Nieren und roten Blutkörperchen. Bei Schädigungen im Bereich dieser Organe bzw. Organsysteme kann eine erhöhte Aktivität der LDH im Blut gemessen werden.

Wie hoch ist der LDH Wert bei Herzinfarkt?

Bei massiven Schäden des Herzmuskels, wie sie etwa bei einem Herzinfarkt oder Myokarditis (Herzmuskelentzündung) entstehen, steigt der Gesamt-LDH-Wert nach sechs bis zwölf Stunden an. Entsprechend der Verteilung im Körper steigt vor allem die LDH-1-Konzentration. Sie macht etwa 45 Prozent des Gesamt-LDH-Spiegels aus.