Was passiert wenn man zu viel Diclofenac nimmt?

Wechselwirkungen

Andere NSAR einschließlich Salicylate

  • Die gleichzeitige Gabe mehrerer NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac mit anderen NSAR nicht empfohlen.

Digoxin, Phenytoin, Lithium

  • Die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac und Digoxin, Phenytoin oder Lithium kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen.

Diuretika, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten

  • NSAR können die Wirkung von Diuretika und Antihypertensiva abschwächen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion (einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens) kommen: Patienten müssen zu einer adäquaten Flüssigkeitseinnahme aufgefordert werden und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte sollte nach Beginn einer Kombinationstherapie in Erwägung gezogen werden.

Arzneimittel, die eine Hyperkaliämie auslösen können

  • Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac und kaliumsparenden Diuretika, Ciclosporin, Tacrolimus oder Trimethoprim kann zu einer Hyperkaliämie führen.

Glukokortikoide

  • Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen wie z.B. gastrointestinale Ulzera oder Blutungen.

Thrombozytenaggregationshemmer und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

  • Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen und gastrointestinaler Nebenwirkungen.

Methotrexat

  • Die Gabe von Diclofenac innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat im Blut und einer Zunahme seiner toxischen Wirkung führen.

Ciclosporin

  • Diclofenac kann die Nierentoxizität von Ciclosporin erhöhen.

Antikoagulanzien

  • NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken. Es wird besondere Vorsicht empfohlen, da eine Komedikation das Blutungsrisiko erhöhen könnte.

Antidiabetika

  • In vereinzelten Fällen wurde über eine Beeinflussung des Blutzuckerspiegels (z.B. Hyperglykämie oder Hypoglykämie) nach Gabe von Diclofenac berichtet, die eine Dosisanpassung der antidiabetischen Medikation erforderte. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie vorsichtshalber eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.

Probenecid

  • Arzneimittel, die Probenecid enthalten, können die Ausscheidung von Diclofenac verzögern.

Potente CYP2C9-Inhibitoren

  • Bei gleichzeitiger Verabreichung von Diclofenac und potenten CYP2C9-Inhibitoren (z.B. Voriconazol) ist Vorsicht geboten. Da der Abbau von Diclofenac gehemmt wird, kann es zu einer signifikanten Erhöhung der Exposition und der Spitzen-Plasma-Konzentration von Diclofenac kommen.

Chinolon-Antibiotika

  • Vereinzelt wurde über zerebrale Krämpfe berichtet, die möglicherweise auf die gleichzeitige Anwendung von Chinolonen (z.B. Ciprofloxacin, Ofloxacin) und NSAR zurückzuführen waren.
Antibiotika werden in Deutschland oft zu schnell verschrieben - und häufig falsch eingenommen (Symbolbild)

Freitag, 20.05.2016, 16:28

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Was also ist zu tun, wenn der Schmerz hinter den Schläfen hämmert oder der Zahn nicht aufhört zu pochen? Brune empfiehlt, auf die neueren Wirkstoffe Ibuprofen und Diclofenac auszuweichen. Diese Substanzen seien in den vergangenen 30 Jahren gründlich erforscht in die Rezeptfreiheit entlassen worden. „Natürlich sind auch diese Wirkstoffe keine Heiligen. Vor allem wenn man sie lange und in hoher Dosis zu sich nimmt, kann es zu Magenblutungen, Bluthochdruck oder Schlaganfällen kommen“, betont der Pharmakologe. Auch Ibuprofen und Diclofenac sind eben Medikamente und keine Lutschbonbons.

Dennoch seien die neueren Wirkstoffe besser verträglich als ihre Vorgänger. „Der Vorteil ist, dass der Körper Ibuprofen und Diclofenac schnell wieder aus dem Körper ausscheidet. Eine Überdosierung kommt daher selten vor, und sie führt – anders als durch Paracetamol – nicht zum Tod.“

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Trotz allem gilt für alle Schmerztabletten: Möglichst selten danach greifen – und wenn, dann nur über einen kurzen Zeitraum und in der richtigen Dosierung.

Video: Wie Sie erkennen, ob Ihr Kopfschmerz gefährlich ist

 

Übersicht: Schmerzmittel

Wirkstoffgängige Anwendungsgebietebekannte Nebenwirkungenvon Pharmakologen empfohlen?ParacetamolFieber und Schmerzenu.a LeberschädenneinASSKopf-und Gliederschmerzenu.a MagenblutungenneinIbuprofenGelenk-und Rückenschmerzenu.a Bluthochdruck, SchlaganfällejaDiclofenacRheuma, Prellungenu.a Bluthochdruck, SchlaganfällejaNaproxenGelenk-und Rückenschmerzenu.a Bluthochdruck, Schlaganfälleeingeschränkt ja

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Arzneimittel

Rezeptpflicht für zwei Wirkstoffe

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Leser-Kommentare (114)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Donnerstag, 22.03.2018 | 09:55 | Hank Dorbridge

Schon meine Eltern haben über Jahrzehnte

Togal - Thomapyrin - Aspirin regelmäßig in niedrigen, bei akuten Schmerzen hohen Doden eingenommen, weil Ärzte deren Beschwerdebilder auch nie ernst genommen hatten und mit gleichen Schmerztabletten abgefüttert hatten. Diese Mittel zählten zum ständigen Bestand unserer Hausapotheke. Dennoch sind beide über 80 Jahre geworden und an ganz anderen Alterskrankheiten verstorben als an Herzkrankheiten. Das so viele Menschen frei verkäufliche Schmerzmittel schlucken, liegt nicht zuletzt an der schlechten, oberflächlichen Sorgfaltspflicht der Ärzte richtige Diagnosen zu erstelllen und Therapien einzuleiten, wie Pharmakonzerne welche einzig an Gewinne interessiert sind. Dazu diese ganzen Klugscheißer hier bei Focus online, wie in anderen Fetisch Plattformen.

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Weitere Kommentare (10)

Sonntag, 18.01.2015 | 12:57 | Jörg Walter Schillhabel

Bitte Beipackzettel lesen...........

.......... und beachten ! Das hätte gereicht, anstatt so einen Artikel zu schreiben ! Kay Brune, Professor sagt: „Bereits bei der zugelassenen Dosis von vier Gramm pro Tag können Patienten schwere Leberschäden davontragen. Nimmt jemand die doppelte Dosis ein, kann das zu einem Leberversagen führen."... und wenn man die 3 fache Dosis einnimmt ....? „ASS und Paracetamol sind aus Tradition auf dem Markt, weil schon die Großmutter darauf vertraute." ...und ? Die Großmutter hat überlebt; ohne Kopfschmerzen ist sie dann aus altersgründen gestorben !!! Es gibt Artikel und Artikelschreiber(innen), auf die man verzichten kann !

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Freitag, 24.10.2014 | 08:59 | Karlheinz Braun

Hört endlich auf, uns zu bevormunden

Autofahren kann auch tödlich enden. Sollte rezeptpflichtig sein. Die Ärzte verdienen doch so wenig. Ein paar zusätzliche Euros fürs Rezepte schreiben werden da gerne genommen!

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Freitag, 24.10.2014 | 08:33 | Thomas Hempel

Jeder muss wissen was er tut ...

Schmerzmittel sind ganz sicher nicht harmlos. ich selbst muss gerinnungshemmende Mittel nehmen udn da erfährt man sehr schnell, das Mittel wie ASS, Aspirin oder Acesal Blutungen noch verstärken und diese Mittel man nicht nehmen darf. Wenn ich dann höre, aber auch lese, das viele Menschen jene Mittel nehmen als Herzinfarktprophylaxe ohne irgendeinen Grund zu haben, da muss man schon mal ernsthaft nachdenken was dies soll. Eine Rezeptpflicht bedeutet ja nicht automatisch mehr Geld für die Pharmaindustrie oder die Apotheken, nur so hätten gerade Apotheker aber auch Ärzte besser einen Überblick was die Menschen nehmen fernab dessen was sie noch einnehmen. Ich bekomme ja auch notwenige Mittel auf Rezept in der Apotheke die zuzahlungsfrei sind.

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Freitag, 24.10.2014 | 07:03 | Björn Kleinfrau

Natürliche Auslese

Wenn jemand tierische Schmerzen hat und sich innerhalb eines Tages 20 Paracetamol einwirft und noch eine Flasche Wodka dazu, ja, so einer wird sterben. Das nennt sich dann natürliche Auslese!

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Freitag, 24.10.2014 | 06:10 | Björn Kleinfrau

Unsinnige Lobbyarbeit

Klar will man Aspirin und Paracetamol verbieten, sie bringen keine Rendite mehr. Seit 50 Jahren nehmen Menschen diese Medikamente ein und die Anzahl an Todesopfern dadurch pro Jahr kann man an 2 Händen abzählen. Genauso kann man Wasser verbieten. 5 Liter am Tag gehen noch gut, wer 20Liter trinkt ist tot! Die Pharmalobby fragt sich halt, warum sollte jemand für 4Cent seine Kopfschmerzen los werden, wenn man es auch für 50Cent losbekommen kann?

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Donnerstag, 23.10.2014 | 23:46 | Frank Schüle

Jeder Stoff ist tödlich !!!

Der Sinn eines Mitels ist durch seinen Zweck bestimmt. Meiner Freundin wurde gerade ASS verschrieben, dazu ein Mittel für den Magen, welches sie gleichzeitig nehmen soll und und dazu ein Mittel was rückstände in Ihren Venen beseitigen soll. Wenn ich die Aussage des Arztes umsetze, könnte man Aspirin auch Magenschonend produzieren, oder ? Valium und andere Benzodaizepane werden benutzt um Alkoholepelepsie zu vermeiden, in den Nebenwirkungen dieser Stoffe werden genau diese Krampfanfälle erwähnt. Aspirim war der einzige Stoff den ich früher als Rettungssani verabreichen durfte, für Traubenzucker gab es eine extra Schulung (kann bei Alkoholiker Krampf auslösen, aber jemanden der Unterzuckert ist retten).Wenn jemand durch Alkohol unterzuckert ist, hatte man ein Entscheidungsproblem.

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Donnerstag, 23.10.2014 | 20:40 | Karl Haas  | 2 Antworten

Eine üble Masche

Also jetzt wird es kalr was dieser Bericht bedeutet. Da hat die Pharma Industrie zwei Mittel gegen Schmerzen auf den Markt gebracht , nämlich Ibu und Diclo. Wesentlich teurer als Aspirin und Paracetamol und deswegen läuft das Geschäft nicht so richtig an. Also startet die Pharma Industrie eine schäbige Aktion, bewährte Mittel zu diskriminieren um den Verkauf von Ibu und Diclo anzukurbeln. Man hilft gleichzeitig den Ärzten dabei die an dem Rezept verschreiben ebenso verdienen wie die Apotheken. Was ist das doch für ein Gesindel das mit solchen Mitteln Geschäfte macht und was sind das für Redakteure die sich dafür hergeben.

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  • Freitag, 24.10.2014 | 09:50 | Karl Haas

    @ Michael Hoffmann

    Sie bereifen wirklich nichts, ich habe gesagt, dass das satirisch gemeint war. Hier geht es nicht um mich persönlich, sondern darum, dass die Pharma Industrie im großen Stil abzocken will. Das ist ein Schmieren Theater was da abgezogen wird und nicht eine persönliche Sache, denn sie betrifft alle.

Alle Antworten (1)

Donnerstag, 23.10.2014 | 14:12 | Torben Rieker

Macht doch nichts, denn

viele wollen doch das Allheilmittel Cannabis legalisieren und frei verkäuflich an den Mann bringen.

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Donnerstag, 23.10.2014 | 14:08 | Gebhard Bluecher

Butter bei die Fische

All die lautrufenden Warner sollen doch mal Zahlen nennen. Wieviel Todesfälle oder schwere Schäden durch die angesprochenen Medikamente hat es in dnn letzten Jahren pro Jahr gegeben. Wieviel Leberversagen als Folge von Paracetamol, wieviel Patienten sind verblutet, die Asprin genommen haben? Ansonsten ist das Leben einfach gefährlich und endet IMMER tödlich, Medikamente ohne Nebenwirkung wirken gar nicht und welche Lobby hat diese Studie bezahlt. Dann wissen wir wenigstens warum das Ergebnis ist, wie es ist!

Was passiert wenn man Diclofenac überdosiert?

Vor allem wenn man sie lange und in hoher Dosis zu sich nimmt, kann es zu Magenblutungen, Bluthochdruck oder Schlaganfällen kommen“, betont der Pharmakologe. Auch Ibuprofen und Diclofenac sind eben Medikamente und keine Lutschbonbons. Dennoch seien die neueren Wirkstoffe besser verträglich als ihre Vorgänger.

Wie viel Diclofenac maximal?

Diclofenac wird in der Selbstmedikation ein bis dreimal täglich mit 25 mg oder bis zu 6-mal täglich mit 12,5 mg dosiert. Die Höchstmenge von 75 mg Diclofenac innerhalb von 24 Stunden darf nicht überschritten werden.

Wie viele Diclofenac am Tag?

Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren liegt zwischen 50 und 150 mg Diclofenac-Natrium pro Tag, evtl. verteilt auf 2 bis 3 Einzelgaben. Retardtabletten 100 mg: Erwachsene erhalten 1-mal täglich 1 Retardtablette.

Was macht Diclofenac mit dem Körper?

Diclofenac gehört unter den NSAR zu den sogenannten Cyclooxygenase (COX)-Hemmern. Diclofenac verhindert somit die Ausbreitung von Entzündungen und wirkt dadurch schmerzstillend (analgetisch). Prostaglandine haben außerdem Einfluss auf die Schmerzweiterleitung und Schmerzwahrnehmung.