Was passiert wenn man Untermieter nicht meldet?

Aktualisiert26. April 2015, 08:44

Benjamin (30) würde gern eines seiner Zimmer untervermieten. Muss er seinen Vermieter darüber informieren?

Was passiert wenn man Untermieter nicht meldet?

Der Hauptmieter ist verpflichtet, den Vermieter über die Untervermietung zu informieren. (Bild: Szene aus dem Film Ted; Screenshot Youtube)

Lieber Phil Geld

Ich würde gern eines der Zimmer in meiner Wohnung untervermieten. Ich habe jedoch keine Ahnung, was ich da alles beachten muss und wie ich vorzugehen habe. Muss ich meinen Vermieter darüber informieren? Und nach welchen Kriterien berechnet sich der Mietzins?

Lieber Benjamin

Als Untermieter gilt, wer mit dem Vermieter keinen Mietvertrag unterzeichnet hat, dennoch aber regelmässig Miete an diejenige Person bezahlt, die den Hauptmietvertrag für das Mietobjekt unterzeichnet hat. Der Mietvertrag besteht somit nur zwischen Vermieter und Hauptmieter.

Zwar kann der Hauptmieter allein Entscheidungen bezüglich des Mietobjekts treffen. Ebenso muss dem Hauptmieter auch bewusst sein, dass er gegenüber seinem Vermieter für sämtliche Schäden und Probleme seines Mietobjekts allein haftet. Obwohl rechtlich gesehen für ein Untermietverhältnis kein schriftlicher Untermietvertrag nötig ist, ist es ratsam, einen solchen abzuschliessen. Darin sollten die wesentlichen Vertragspunkte (Mietpreis, Mietdauer und Personalien des Untermieters) festgehalten werden. Der Mieterverband bietet eine Vorlage für einen solchen Vertrag kostenlos zum Herunterladen an.

Als Hauptmieter bist du verpflichtet, deinen Vermieter (Hausverwaltung) über die Untervermietung zu informieren und seine Zustimmung einzuholen. Es ist ratsam, dem Vermieter eine Kopie des Untermietvertrags zu senden, mit der Bitte, dir die Bewilligung zu erteilen. Im Falle einer Ablehnung durch den Vermieter kann eine schriftliche Begründung verlangt werden. Oft liegt jedoch keiner der im schweizerischen Obligationenrecht unter Art. 262 Abs. 2 OR beschriebenen Ablehnungsgründe vor, so dass eine Untervermietung bewilligt werden muss.

Gemäss Art. 262 Abs. 2 OR kann die Untervermietung nur verweigert werden, wenn der Hauptmieter sich weigert, dem Vermieter die Bedingungen der Untermiete bekanntzugeben, die Bedingungen der Untermiete im Vergleich zu denjenigen des Hauptmietvertrags missbräuchlich sind oder wenn dem Vermieter aus der Untermiete wesentliche Nachteile entstehen. Liegt kein solcher Grund vor, kann der Vermieter die Untermiete nicht verhindern. Falls der Vermieter mit einer Kündigung reagiert, kann diese bei der Schlichtungsbehörde als missbräuchlich angefochten werden.

Informierst du deinen Vermieter nicht oder täuschst du ihn absichtlich über die Untermietung, so kann er dir gegebenenfalls kündigen – je nach Schweregrad des Vertrauensmissbrauchs sogar innert 30 Tagen. Weiter kann er die Herausgabe des gesamten Gewinns verlangen. Der festgesetzte Untermietpreis sollte in einem objektiv begründbaren Verhältnis zum Hauptmietzins stehen.

Freundlich grüsst

Phil Geld

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Ohne Genehmigung Zimmer an Mitbewohner vermieten

Was passiert wenn man Untermieter nicht meldet?
Eine unerlaubte Untervermietung kann eine fristlose Kündigung bedeuten.

Eine Untervermietung ohne eine vorher eingeholte Erlaubnis ist laut deutschem Mietrecht ein ausreichender Grund für eine fristlose Kündigung.

Was gilt konkret als unerlaubte Untervermietung? Wie kann diese verhindert werden? Welche Folgen kann ein Vermieter daraus ziehen? Dies und mehr wird Ihnen in diesem Ratgeber beantwortet.

Das Wichtigste zur fristlosen Kündigung bei unerlaubter Untervermietung

Muss für eine Untervermietung eine Erlaubnis vorliegen?

Ja. Ohne die Erlaubnis des Vermieters darf kein Untermietvertrag abgeschlossen werden. Mieter verstoßen dann in der Regel gegen den Mietvertrag.

Berechtigt eine unerlaubte Untervermietung zu einer fristlosen Kündigung?

Eine unerlaubte Untervermietung stellt in der Regel einen erheblichen Vertragsbruch dar, was eine fristlose Kündigung begründen kann.

Kann eine Räumungsklage bei einer unerlaubten Untervermietung drohen?

Wurden Mieter wegen einer unerlaubten Untervermietung abgemahnt und setzen diese dennoch fort, kann das nach der Kündigung auch eine Räumungsklage nach sich ziehen.

  • Ohne Genehmigung Zimmer an Mitbewohner vermieten
  • Fristlose Kündigung wegen nicht genehmigter Untervermietung: Das steckt dahinter!
  • Darf ein Mieter seine Wohnung untervermieten? – Was sagt das Gesetz?
    • Unerlaubte Untervermietung: Fazit
    • Weiterführende Suchanfragen

Fristlose Kündigung wegen nicht genehmigter Untervermietung: Das steckt dahinter!

Nicht selten kommt es vor, dass sich Paare trennen und die Wohnung nun zu groß geworden ist. In diesem Fall werden Wohnungen häufig untervermietet. Auch Studenten machen dies gern mit ihrer Einraumwohnung, während sie beispielsweise ein Auslandssemester absolvieren.

Fakt ist: Eine Erlaubnis zur Untervermietung ist definitiv einzuholen, bevor ein Untermieter in die Wohnung einzieht. Denn generell gilt, dass die Wohnung dem Vermieter gehört und auch dieser das Entscheidungsrecht darüber hat, wer dort wohnen darf und wer nicht.

Eine Untervermietung ohne vorherige Zustimmung des Vermieters kann demnach weitreichende Folgen für den eigentlichen Mieter haben. In der Regel ist eine fristlose Kündigung hierfür angebracht, da ein erheblicher Verstoß gegen den Mietvertrag vonseiten des Mieters gegeben und das Vertrauensverhältnis zwischen beiden Parteien im Normalfall so weit geschädigt ist, dass ein normales Mietverhältnis nicht mehr vorliegt.

Darf ein Mieter seine Wohnung untervermieten? – Was sagt das Gesetz?

Im deutschen Gesetz ist die Untervermietung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Der § 540 zur Gebrauchsüberlassung an Dritte regelt die Grundlagen, um eine Wohnung untervermieten zu können. Er besagt im Wortlaut Folgendes:

(1) Der Mieter ist ohne die Erlaubnis des Vermieters nicht berechtigt, den Gebrauch der Mietsache einem Dritten zu überlassen, insbesondere sie weiter zu vermieten. Verweigert der Vermieter die Erlaubnis, so kann der Mieter das Mietverhältnis außerordentlich mit der gesetzlichen Frist kündigen, sofern nicht in der Person des Dritten ein wichtiger Grund vorliegt.

(2) Überlässt der Mieter den Gebrauch einem Dritten, so hat er ein dem Dritten bei dem Gebrauch zur Last fallendes Verschulden zu vertreten, auch wenn der Vermieter die Erlaubnis zur Überlassung erteilt hat.

Was passiert wenn man Untermieter nicht meldet?
Wird eine unerlaubte Untervermietung trotz Abmahnung fortgesetzt, kann eine Klage folgen.

Nach dem BGB bedarf eine Untervermietung also immer eine Genehmigung durch den Vermieter.

Erfolgt eine Untervermietung trotz Verbot vonseiten des Vermieters, gilt es als „untervermieten ohne Erlaubnis“ und hat in der Regel eine fristlose Kündigung durch den Vermieter zur Folge.

Achtung: Solch eine unerlaubte Untervermietung kann auch Konsequenzen bedeuten, die weitaus weitreichender sind, als Sie vielleicht annehmen.

Denn nicht nur für den Untermieter ist das schlecht, laut § 541 BGB zur Unterlassungsklage bei vertragswidrigem Gebrauch hat ein Vermieter im Mietrecht nämlich das Recht und den Anspruch darauf, den Mieter auf Unterlassung zu verklagen:

Setzt der Mieter einen vertragswidrigen Gebrauch der Mietsache trotz einer Abmahnung des Vermieters fort, so kann dieser auf Unterlassung klagen.

Unerlaubte Untervermietung: Fazit

Als Mieter sollten Sie niemals Ihre Wohnung untervermieten, ohne vorher Ihren Vermieter um Erlaubnis gebeten zu haben. Machen Sie das trotzdem, drohen im schlimmsten Fall eine Räumungs- und Unterlassungsklage.

Zumeist ist die Genehmigung eines Untermieters gar kein Problem und setzt nahezu keinen bürokratischen Aufwand voraus. Fragen Sie als Mieter also lieber, bevor Sie riskieren, Ihre Wohnung selbst zu verlieren. So bleibt sowohl dem Mieter als auch dem Vermieter der Ärger erspart, fristlos zu kündigen oder gekündigt zu werden.

Bildnachweise: istockphoto.com/photoQ, istockphoto.com/absolut_100

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Was passiert wenn man unerlaubt untervermietet?

Nach dem BGB bedarf eine Untervermietung also immer eine Genehmigung durch den Vermieter. Erfolgt eine Untervermietung trotz Verbot vonseiten des Vermieters, gilt es als „untervermieten ohne Erlaubnis“ und hat in der Regel eine fristlose Kündigung durch den Vermieter zur Folge.

Ist unerlaubte Untervermietung strafbar?

Zwar ist die unerlaubte Untervermietung grundsätzlich nicht strafbar, doch haben Sie als Vermieter mehrere Handlungsoptionen, wenn Sie Ihrem Mieter auf die Schliche kommen: Wurden Sie nicht um Ihr Einverständnis gebeten oder haben Sie dieses aus gutem Grund verweigert, liegt ein erheblicher Vertragsbruch vor, der eine ...

Wie illegale Untervermietung nachweisen?

Der einfachste Weg, an ein Beweismittel zu gelangen, mit dem die Untervermietung nachgewiesen werden kann, besteht darin, das Tür-, Briefkasten- oder Klingelschild der Wohnung in Augenschein zu nehmen und zu fotografieren, um das Foto vor Gericht als Augenscheinsobjekt vorlegen zu können.

Wie lange darf ich woanders wohnen ohne mich anzumelden?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.