Bargeld, Karte oder App - Eine Übersicht über aktuelle BezahlmöglichkeitenMittlerweile gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Online oder vor Ort zu Bezahlen. Immer mehr neue, innovative Technologien kommen jährlich auf den Markt dazu. Eine Auflistung der wichtigsten Bezahldienste finden Sie hier: Show
BargeldNatürlich darf das bewährte Bargeld hier nicht fehlen. Vor allem die Deutschen hängen ganz besonders an dieser Zahlmethode. Ob als reine Bezahlmöglichkeit, für das Taschengeld oder als Geschenk, Bargeld ist bei uns in fast allen Situationen die präferierte Wahl. EC-Karte / girocardNeben dem Bargeld ist die girocard die am weitesten verbreitete Zahlungsmöglichkeit in Deutschland. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK besaßen im Jahr 2015 knapp 95%3 aller Bürger eine girocard. An dieser Quote hat sich sehr wahrscheinlich kaum etwas im erheblichen Umfang seither geändert. Mit ihr kann in so gut wie bei allen Einzelhändlern und Online-Shops gezahlt werden. KreditkarteAuch die Kreditkarte ist eine sehr verbreitete Zahlungsmöglichkeiten in Deutschland und wird in nahezu jedem Laden akzeptiert. Das Besondere an der Kreditkarte ist, dass der zu zahlende Betrag am Ende des Monats dem Girokonto belastet wird. Das verschafft dem Kreditkarteninhaber Liquiditäts-Spielräume. Zudem haben Kreditkarten den großen Vorteil, dass sie auch international und für Online-Einkäufe nutzbar sind. PayPalPayPal ist ein Online-Bezahldienst, welcher ebenfalls weit verbreitet ist. Über PayPal können Zahlungen an Einzelhändler oder an Freunde und Bekannte gesendet werden. Hauptsächlich wird der Zahlungsdienst zum Versenden von kleinen und mittelgroßen Geldbeträgen genutzt. KlarnaKlarna ist ein schwedisches Finanztechnologie Unternehmen. Ihre Bezahl-Technologie ist bereits weit verbreitet und kann auf vielen E-Commerce Seiten genutzt werden. Hauptsächlich übernimmt das Unternehmen die Zahlungsansprüche der Händler und wickelt in deren Namen die Zahlungen mit den Kunden ab. Mit der Klarna App hat der Kunde seine Rechnungen bestens im Blick und bestimmt, wann sie beglichen werden soll. Google Pay / Apple PayWie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Google Pay bzw. Apple Pay um online Zahlungsdienstleister von den US-amerikanischen Unternehmen Google und Apple. Das Zahlungssystem funktioniert mithilfe einer mobilen E-Wallet und einer NFC (Near Field Communication) Technologie. So können Einkäufe direkt mit den Endgeräten, wie einer Smart Watch oder einem Smartphone getätigt werden. Diese müssen dazu lediglich an die gängigen Kartenterminals gehalten werden. KryptowährungenAuch verschiedene Kryptowährungen werden immer beliebter. Besonders der Bitcoin ist in den letzten Jahren nicht nur im Wert, sondern auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz stark gestiegen. Sogar manche Cafés, Einzelhändler oder Essens-Lieferdienste akzeptieren bereits die Bezahlung mit Bitcoins. Es ist denkbar, dass Kryptowährungen auch in den kommenden Jahren immer stärker im alltäglichen Leben als Bezahloption genutzt werden. Wer profitiert von der Abschaffung des Bargelds?Die Meinung der Bürger ist eine Seite der Diskussion über die Bargeldabschaffung. Unabhängig davon gibt es jedoch auch noch weitere Interessengruppen, welche von einer Abschaffung des Bargeldes grundsätzlich profitieren könnten. ZentralbankenIm Falle einer Bargeldabschaffung würden die Zentralbanken bedeutend an Macht gewinnen. Denn sie legen den Leitzins fest, für den alle anderen Kreditinstitute sich bei ihnen Geld leihen oder anlegen können. Je niedriger der Leitzins für die Banken ist, desto niedriger werden auch die Zinsen, welche von Privatpersonen in Anspruch genommen werden können, beispielsweise für ihre Konten. Fällt dieser Zinssatz in einen negativen Bereich, spricht man auch von sogenannten Strafzinsen (Negativzinsen). Dann müssen Kunden eine Abgabe in Form von Zinsen dafür zahlen, dass sie ihr Geld anlegen können. Je länger das Vermögen auf der Bank verweilt, desto mehr Geld verlieren die Kontoinhaber. Aktuell können solche Maßnahmen schwer umgesetzt werden, da Kontoinhaber immer die Möglichkeit haben, ihr Geld abzuheben und beispielsweise in Tresoren aufzubewahren. Bei einer Bargeldabschaffung fällt diese Maßnahme weg. Somit wäre es für die Zentralbanken leichter, niedrige oder sogar negative Leitzinsen anzusetzen. GeschäftsbankenAuch für die Geschäftsbanken gäbe es einige Vorteile bei einer Bargeldabschaffung. Denn gibt es kein Bargeld mehr, müssen die Banken keinen Bank-Run mehr befürchten. Bei einem solchen Bank-Ansturm wollen viele Kunden in kürzester Zeit ihr Geld von der Bank abheben. Da die Banken jedoch die meiste Zeit einen Großteil ihrer Einlagen investiert haben, kommt es bei so einem Ansturm zu Liquiditätsengpässen und führt im schlimmsten Fall zur Insolvenz des Kreditinstituts. Ohne Bargeld ist so ein Bank-Run nicht mehr möglich. Zudem können die Banken nach einer Bargeldabschaffung einfacher Gebühren durchsetzen, denn auch hier können die Bankkunden ihr Geld nicht mehr aus “Protest” gegen die Gebühren abheben. FinTechsDer Begriff FinTech leitet sich von dem Wort Finanztechnologie ab. Er steht also für neue und innovative Ideen im Bereich der Finanzdienstleistungen. Oft werden damit neue Technologien oder auch dementsprechende Start-Ups gemeint, welche neue Zahlungsarten entwickeln oder bestehende Prozesse verbessern. Im weitesten Sinne umfasst der Begriff Kreditkarten-Anbieter, Bezahl-Apps, Anbieter elektronischer Zahlungssysteme (bspw. E-Wallets) oder Mobile Payment Technologien. Es liegt auf der Hand, dass diese Branche stark von der Bargeldabschaffung profitieren würde. Ein Geschäft im FinTech Bereich würde sich noch stärker lohnen als aktuell, da die Zielgruppe sich enorm erweitern würde und schneller mehr Nutzer für neue Finanz Technologien gewonnen werden könnten. Welche Vor- und Nachteile hätte eine BargeldabschaffungDas Thema der Bargeldabschaffung polarisiert. Immer wieder werden Stimmen zu den positiven oder negativen Folgen der Abschaffung groß. Wir haben für sie die wichtigsten Argumente für und gegen ein Leben ohne Bargeld zusammengestellt. Pro Abschaffung
Contra Abschaffung
Coronavirus: Wie jetzt mit dem Bargeld umgehenCorona rüttelt am Vertrauen ins BargeldIm Zuge der Corona Krise veränderte sich die gesellschaftliche Sicht auf Bargeld. Lange war unklar, ob über die Scheine und Münzen das Virus übertragen werden kann. Viele Läden fingen an, kontaktlose Zahlungsmittel als präferierte Zahlungsoptionen anzugeben. Sowas hat es vorher noch nie gegeben. Ein Gewinn ist das sicherlich für alternative Zahlungsanbieter wie PayPal und Klarna. Gibt es ein erhöhtes Infektionsrisiko durch BargeldDoch besteht wirklich ein erhöhtes Infektionsrisiko bei der Nutzung von Bargeld? Die Deutsche Bundesbank und auch der Infektiologe René Gottschalk halten diese Gefahr für sehr gering. Der Bundesbank Vorstand gab sogar an, die Scheine so entworfen zu haben, dass sie auch bei täglicher Nutzung noch sauber und hygienisch bleiben. Stark verschmutzte Scheine werden zudem regelmäßig aus dem Verkehr gezogen und gegen neue Banknoten ausgetauscht. Dennoch ist ein Ansteckungsrisiko in der aktuellen Zeit nie auszuschließen. Für eine mögliche Ansteckung müssten jedoch einige sehr spezielle Umstände herrschen.
Selbst bei eintreten der ersten beiden Umstände sollte durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen beziehungsweise -desinfizieren kein großes Risiko bestehen. Coronavirus - Der richtige Umgang mit BargeldWer auch aktuell nicht auf die Nutzung von Bargeld verzichten, aber dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, hat natürlich die Möglichkeit, die Scheine zu desinfizieren. Auf ein herkömmliches Desinfektionsspray sollte dabei jedoch verzichtet werden. Diese können die Scheine potenziell schädigen. Münzen können jedoch ohne Bedenken auf diese Art und Weise desinfiziert werden. Für die Scheine empfiehlt es sich, sie nach Erhalt für ein bis drei Tage aus dem Geldbeutel zu nehmen und in die direkte Sonne zu legen. So stirbt das potenzielle Virus auf den Scheinen von allein ab. Prognose - Wann wird das Bargeld abgeschafftEine Bargeldabschaffung wird nicht vom einen auf den anderen Tag geschehen. Aktuell ist schwer absehbar, wann dieses Thema stärker und aktiv in den Fokus rücken wird. Sehr wahrscheinlich wird das Aufgeben des Bargeldes in kleinen Schritten vollzogen, indem die Nutzung des Bargeldes nicht nur teurer, sondern auch unpraktischer als seine Alternativen wird. Ein erster Schritt war beispielsweise die Abschaffung des 500 Euro Scheins. Ein mögliches Szenario zu Bargeldabschaffung könnte ungefähr so ablaufen:
FazitAbschließend lässt sich sagen, dass Deutschland weit entfernt von dem schwedischen Modell der bargeldlosen Zahlungen liegt. Der Deutsche liebt sein Bargeld. Dennoch ist zu beobachten, dass vor allem die jüngere Generation, für welche die Smartphone Nutzung eine Selbstverständlichkeit ist, den bargeldlosen Zahlungen offen gegenüberstehen. 1https://www.finanzfluss.de/blog/was-ist-bargeldverbot/ 2https://www.finanzfluss.de/blog/was-ist-bargeldverbot/ 3https://web.archive.org/web/20160315071440/http://www.girocard.eu//files/gfk-studie_juli_2015_bekanntheit_girocard_in_deutschland.pdf Was würde passieren wenn das Bargeld abgeschafft wird?Wer das Bargeld abschafft, riskiert ein starkes Geldmengenwachstum und damit die Gefahr von steigenden Preisen, prognostizierte schon vor 80 Jahren der berühmte Ökonom John Maynard Keynes in seinem Buch „Vom Gelde“.
Kann Bargeld wertlos werden?Das ist Expert:innen zufolge nicht mehr lange hin. In 10 Jahren könnten wir bereits ohne Scheine leben. Besonders in Deutschland wird immer noch sehr gern mit Scheinen bezahlt. Gerade kleine Beträge von 0 bis 5 Euro werden hierzulande zu gut 96 % in bar bezahlt.
Wie lange wird es noch Bargeld geben?In Deutschland ist Bargeld immer noch der König.
Auch wenn 2021 in Brüssel über den digitalen Euro entschieden wird, bleiben den Bundesbürgern Münzen und Scheine auf jeden Fall erst einmal erhalten. Viele Banken und Politiker sprechen sich gegen Bargeld abschaffen ebenfalls aus.
Warum Bargeld abgeschafft werden soll?Abschaffung des Bargeldes trifft vor allem die Arme hart
Die Folge: Verunsicherung und Existenzangst bei den kleinen Händlern, die bis dato nur mit Bargeld arbeiteten. Brett Scott meint: "Für die Banken sind ärmere Menschen nicht sehr profitabel. Und arme Menschen haben oft kein Vertrauen in den Bankensektor.
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