Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main: trotz unruhiger Aussichten den Weg weitergehen. Show
© Quelle: Boris Roessler/dpa Die EZB steht vor der nächsten großen Zinserhöhung. Das könnte die Wirtschaft in die Rezession führen. Es wäre der Preis, der für die späte Inflationsbekämpfung zu zahlen ist, meint Stefan Winter. Stefan Winter 07.09.2022, 18:09 UhrWhatsAppFacebookTwitter WhatsAppFacebookTwitterLinkedInXingMailPocket Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen WhatsAppFacebookTwitterLinkedInXingMailPocket
Viel ist im Moment von Inflationsbekämpfung die Rede, und oft klingt es ganz einfach: Die EZB muss nur die Zinsen erhöhen, dann fängt sie die Preisentwicklung schon wieder ein. Ja, das muss sie, und endlich hat sie damit angefangen. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Aber dazu muss man auch sagen, auf welche Art höhere Zinsen die Inflation bremsen. Das Thema ist im Moment der Elefant im Raum, über den niemand reden mag, weil er alles nur schwieriger macht. Steigende Zinsen dämpfen die Nachfrage, also die gesamte Konjunktur. Und wenn man es mit der Inflationsbekämpfung ernst meint, muss man Zinsen notfalls so weit erhöhen, dass es die Wirtschaft vorübergehend in die Rezession schickt. Das ist mehr als eine unerwünschte Nebenwirkung – es kann die Voraussetzung für sinkende Inflationsraten sein.
Reaktion auf steigende InflationReaktion auf steigende Inflation Größte Zinserhöhung ihrer Geschichte erwartet: EZB und Lagarde setzen zum großen Sprung an
Glossar zur ZentralbankGlossar zur Zentralbank Die EZB erhöht die Zinsen: Was heißt das eigentlich?Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Unangenehme NebenwirkungenDer Chef der US‑Notenbank Fed, Jerome Powell, sagt das relativ deutlich und wünscht sich ausdrücklich weniger Nachfrage nach Arbeitskräften. Seine EZB‑Kollegin Christine Lagarde ist mit dem Thema sehr viel vorsichtiger, aber auch in Europa stellt sich die Frage, ob die Inflation noch ohne große Kollateralschäden auf ein erträgliches Maß gedrückt werden kann. All das spiegelt sich aktuell am Ölmarkt wider: Der Bedarf für den Universalrohstoff wird sinken, weil die Wirtschaft gebremst werden muss. Wenn der Preis in dieser Erwartung bereits im Vorfeld der Zinsentscheidung fällt, ist das schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Energiekrise: Bäcker wenden sich mit Existenzsorgen an die BundesregierungIn ganz Deutschland bangen Bäckereien wegen der steigenden Preise für Energie und Lebensmittel um ihre Existenz. Nun machen sie auf ihre Situation aufmerksam und fordern Unterstützung von der Bundesregierung. Jetzt mit RND+ lesen Solche hoffnungsvollen Signale befreien die EZB allerdings nicht davon, ihren eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Sie muss glaubwürdig und stringent ihren Teil tun, um die Inflation zu bekämpfen. Auch wenn es unangenehme Nebenwirkungen hat. Was passiert im Falle einer Rezession?In einer Rezession halten Unternehmen und private Haushalte ihr Geld in der Regel beisammen. Zu den Folgen einer Rezession zählen steigende Arbeitslosenzahlen, außerdem arbeiten mehr Menschen in Kurzarbeit. Beides führt zu geringerer Nachfrage. Denn wenn die Bürger weniger Geld verdienen, konsumieren sie auch weniger.
Was sollte man bei einer Rezession tun?Rezession - das sollten Sie tun
Stabilisieren Sie Ihr Portfolio mit Staatsanleihen. Wenn die Zinsen fallen, steigen die Kurse der Anleihen. Prüfen Sie Ihre laufenden Sparpläne. Bei einem langfrsitigen Anlagehorizont können Sie diese weiterlaufen lassen.
Was passiert mit Aktien in einer Rezession?Die Erkenntnis, dass sich ein Land in einer Rezession befindet, unterliegt meist einem Time-Lag. Denn: Wenn die die offiziellen Zahlen belegen, dass sich ein Land in einer Rezession befindet, haben die Aktienkurse meist bereits nachgegeben.
Wie investiert man in einer Rezession?7 Dinge, in die man während einer Rezession investieren sollte. Defensive Aktien.. Dividenden-Aktien.. Value-Aktien.. ESG-Strategien.. ETFs mit Short Exposure.. Anleihen.. |