Was ist in dieser Situation richtig Nebel?

Bei Nebel ist Ihre Sicht häufig stark eingeschränkt. Müssen Sie sich als Autofahrer dann anders verhalten? An welche Vorschriften sollten Sie sich bei Nebel halten, damit Sie sicher und ganz legal unterwegs sind? EFAHRER.com erklärt Ihnen, was es zu beachten gibt.

Und plötzlich ist die Nebelwand da - ein typisches Phänomen in der kälteren Jahreszeit. Aber wie jetzt richtig verhalten? 

Wie schnell darf ich bei Nebel fahren?

Grundsätzlich gilt: Sie dürfen nur so schnell fahren, dass Ihr Bremsweg nie länger ist als die von Ihnen übersehbare Strecke. Wenn die Sicht aber stark eingeschränkt ist und Sie durch den Nebel weniger als 50 Meter weit sehen, dürfen Sie gemäß StVO maximal 50 km/h fahren, es sei denn natürlich, es ist ein niedrigeres Tempolimit vorgegeben.

Achtung: Diese Regelung gilt sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Ortschaften. Das heißt, dass Sie bei starkem Nebel auch auf der Autobahn auf eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h beschränkt sind. Ob die Sichtweite unter 50 Meter beträgt, können Sie gut an den Leitpfosten am Fahrbahnrand erkennen. Der Abstand zwischen den Leitpfosen beträgt in der Regel eben jene 50 Meter.

Welche Bußgelder drohen bei zu schnellem Fahren im Nebel?

Fahren Sie bei einer Sichtweite unter 50 Meter schneller als die vorgegebenen 50 km/h, drohen Ihnen hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg und Fahrverbote, die strenger sind als bei einer regulären Geschwindigkeitsüberschreitung bei normalen Wetterverhältnissen.

Bei einer festgestellten Überschreitung bis zu 20 km/h zahlen Sie 80 Euro und bekommen sofort einen Punkt in Flensburg, egal ob Sie innerorts oder außerorts zu schnell waren. Bei normalen Sichtverhältnissen ist das übrigens erst ab 21 km/h zu viel der Fall. Mit einem LKW oder einem Fahrzeug, das mehr als 3,5 Tonnen wiegt, droht Ihnen diese Strafe bei Nebel schon bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 15 km/h.

Bei höheren Geschwindigkeitsüberschreitung drohen Ihnen bei eingeschränkter Sicht durch Nebel ein Bußgeld bis zu 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg und bis zu drei Monate Fahrverbot.

Welches Licht bei Nebel einschalten?

Um sicherer zu fahren, sollten Sie bei stark eingeschränkter Sicht durch Nebel nicht nur Ihre Geschwindigkeit drosseln, sondern auch auf die richtige Beleuchtung achten. 

Wenn der Nebel Ihre Sicht erheblich behindert, empfiehlt die StVO auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Außerdem dürfen (und sollten) Sie zusätzlich die Nebelscheinwerfer anschalten. Die Nebelschlussleuchte dürfen Sie nur anschalten, wenn die Sichtweite unter 50 Meter beträgt. Sobald der Nebel sich lichtet und die Sicht besser wird, müssen Sie diese Lichter wieder ausschalten, da Sie sonst andere Autofahrer irritieren.

Nutzen Sie die Nebelscheinwerfer bei guter Sicht oder die Nebelschlussleuchte, wenn die Sichtweite mehr als 50 Meter beträgt, droht Ihnen ein Bußgeld von 20 Euro. Gefährden Sie durch die Nutzung dieser Beleuchtung andere, zahlen Sie 25 Euro, bei einem dadurch verursachten Unfall 35 Euro.

Auch interessant: Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte richtig einsetzen: So geht's

Achtung: Bei Nebel sollten Sie nie das Tagfahrlicht nutzen, da es zu schwach ist und Sie somit für andere Verkehrsteilnehmer auch zu schlecht erkennbar sind. Ebenso ist es nicht ratsam, das Fernlicht einzuschalten. Dieses wird vom Nebel reflektiert und verschlechtert Ihre Sicht zusätzlich. Sie fahren mit Fernlicht in eine "Nebelwand" hinein. 

 

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In jeder Situation das richtige Licht

Viele Autos verfügen heute über Sensoren, die das Licht automatisch den aktuellen Verhältnissen anpassen. Dabei kommt es jedoch häufig zu Verzögerungen. Bei Nebel und schlechter Sicht kann dies fatale Folgen haben. Deshalb gilt: Handeln Sie proaktiv und passen Sie ihr Licht manuell den Sichtverhältnissen an. Sie können das Umschalten der Scheinwerfer auch im parkierten Auto üben und gewinnen so mehr Sicherheit.

Doch welches Licht wird in welcher Situation verwendet?

Tagfahrlicht

Auch bei guten Verhältnissen tagsüber müssen Sie zumindest das Tagfahrlicht einschalten. Dabei leuchten jedoch nur die vorderen Lichter am Fahrzeug. Während der Nacht oder bei schlechten Bedingungen (Regen, Schnee, Nebel, etc.) genügt das Tagfahrlicht nicht.

Abblendlicht

Beim Abblendlicht leuchten sowohl die vorderen wie auch die hinteren Scheinwerfer. Auch wenn das Abblendlicht bei guten Verhältnissen tagsüber nicht vorgeschrieben ist, empfehlen wir Ihnen es immer einzuschalten.

Nebellicht

Um den Nebelscheinwerfer benützen zu können, muss zwingend das Abblendlicht eingeschaltet sein. Benutzen Sie den Nebelscheinwerfer bei einer Sichtweite unter 150m.

Nebelschlussleuchte

Die Nebelschlussleuchte leuchtet sehr hell und kann die hinteren Autofahrer stark blenden. Daher sollten Sie sie nur bei einer Sichtweite unter 50m – also bei sehr starkem Nebel – einschalten.

Fernlicht

Dieser Scheinwerfer ist für weite, schlecht beleuchtete Distanzen in der Dunkelheit gedacht. Schalten Sie ihn bei Nebel nicht ein: die feinen Wassertropfen im Nebel reflektieren die Helligkeit des Fernlichts, wodurch die Sicht sogar verschlechtert wird.

Generell gilt: überprüfen Sie bevor Sie losfahren immer, ob alle Ihre Lichter funktionieren.

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Geschwindigkeit anpassen und Abstand halten

Zusätzlich zum richtigen Licht, sollten Sie beim Autofahren im Nebel auch die Geschwindigkeit den Umständen anpassen. Bei tiefen Temperaturen besteht aufgrund der hohen Feuchtigkeit im Nebel zudem Glatteis-Gefahr. Fahren Sie bei starkem Nebel mit angepasster Geschwindigkeit und genügend Abstand, damit Sie immer rechtzeitig reagieren können.

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