Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein

Die Anfangsphase einer Beziehung ist geprägt von Lächeln, Freude, Aufregung und Idealisierung. Wir stellen uns vor, was passieren könnte, und projizieren, was wir uns wünschen. Wir konzentrieren uns auf das, was wir sehen wollen, anstatt das zu sehen, was wirklich vor uns ist. Wenn wir nicht vorsichtig sind, können wir leicht Red Flags übersehen. Red Flags, also rote Flaggen, sind Warnhinweise beim Dating und in der Kennenlernphase. Wenn du sie erkennst, kannst du Red Flags zu deinem Vorteil nutzen und dich von Menschen, die dir nicht guttun, frühzeitig abwenden.

Deshalb ist es wichtig, an dir selbst zu arbeiten und dich um deine emotionale Gesundheit zu kümmern, bevor du eine neue Beziehung eingehst. Denn nach welchen Kriterien du potentielle Partner aussuchst, ist immer auch davon abhängig, wo du emotional und geistig stehst.

Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein
Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein

Hast du den Mann über eine Dating-App oder eine Singlebörse kennengelernt, dann triffst du erst mal einen völlig Fremden. In der Anfangsphase einer Beziehung kennst du ihn noch nicht, darum ist eine längere Kennenlernphase besonders wichtig, wenn du eine feste Partnerschaft suchst.

Springt der Funke sofort über und ist die Anziehungskraft groß, dann willst du einfach nur mit ihm zusammen sein. Ihr habt noch kein gemeinsames Leben, keine Meinungsverschiedenheiten und keine schwierigen Zeiten erlebt. Es gab noch keine Zeit, in der du dein Leben mit diesem Menschen geteilt hast. Dieser Mann hat sich dir noch nicht offenbart, so dass du sein wahres Ich noch nicht sehen kannst. Du kennst weder seine emotionalen Wunden noch seine inneren Trigger. Es ist noch nichts geschehen, was dir die Gewissheit gibt, dass dieser Mann der richtige für dich ist. Alles, was du weißt, ist, dass du in seiner Nähe Schmetterlinge im Bauch hast.

In der Verliebtheitsphase erleben wir oft eine körperliche und „chemische“ Anziehung zu einer Person. Unsere Emotionen kochen hoch, und wir sehnen uns danach, mit dem Menschen zusammen zu sein, in den wir uns verliebt haben. Jede Beziehung durchläuft diese Anfangsphase, und manche Paare kehren im Laufe ihrer Beziehung immer wieder dorthin zurück. Bei der Verliebtheit geht es um die Fantasie, um das „Was wäre wenn“ einer neuen Beziehung. Und oft neigen wir, wenn wir verliebt sind, dazu, eine Person zu idealisieren, von der wir zwar glauben, sie zu kennen, die wir aber eigentlich noch nicht wirklich „gesehen“ haben.

Nur, in der Liebe geht es darum authentisch zu sein. Es geht darum, unserem Partner zu zeigen, wer wir sind. Es geht auch darum, dich in deiner eigenen Haut wohl zu fühlen dich deinem Partner gegenüber verletzlich zu zeigen. In der Liebe geben wir alles von uns preis: das Gute, das Schlechte, das Schöne und das Hässliche.

Beziehungen sind mit einigen Erfordernissen verbunden. Eine davon ist Akzeptanz. Eine Person zu akzeptieren bedeutet nicht, dass du eine Beziehung mit ihr eingehen musst, aber es bedeutet, dass du siehst, wen du vor dir hast – ohne die Idealisierung, die der Verliebtheit zu eigen ist. Akzeptanz bedeutet auch, dass du reif und gesund genug bist, um zu entscheiden, ob das, was du siehst, gut für dich ist.

Der Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe ist eine Entscheidung, die du treffen musst. Verliebtheit ist viel mit Fantasie, Träumerei, Idealisierung verbunden. Liebe dagegen ist zwar ein Gefühl, aber auch eine Entscheidung. Die Emotionen, die du empfindest, kommen ganz natürlich, denn wir sind emotionale Lebewesen. Jemanden zu lieben bedeutet jedoch nicht nur Gefühle, sondern auch die bewusste Entscheidung für diesen Menschen, der vor dir steht. So, wie er ist – nicht so, wie du ihn dir in der Phase der Verliebtheit vielleicht „erschaffen“ hast.

Auch wenn Beziehungen eine Kombination aus gesunder Verliebtheit und der „Honeymoon Phase“ sind, geht es doch im Laufe der Zeit eher darum, jemanden zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist, nicht, wie wir ihn uns vorgestellt haben oder wünschen würden. Es geht darum, unsere Wunden, Schwächen und unser emotionales Gepäck (in einem vernünftigen Rahmen) zu zeigen und diese auch beim Anderen zu sehen und die Liebe trotzdem zuzulassen. Es geht darum, zu verstehen, dass niemand von uns perfekt ist – aber es bedeutet auch, nicht weniger zu akzeptieren als das, was du verdienst.

Zugegeben: Wenn nicht einmal Wissenschaftler eine eindeutige Definition für den Unterschied von Liebe und Verliebtsein ausmachen können, dann müssen wir hier leider auch passen. Ein paar Anhaltspunkte gibt es aber doch, um die eigenen Gefühle besser einordnen zu können. Diese können sich in bestimmten, unterschiedlichen Merkmalen äußern. Dabei stellt das Verliebtsein in vielen Fällen eine frühe Phase der Liebe dar. Lesen Sie, welche möglichen Anhaltspunkte es gibt, um den den Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe zu erkennen.

Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein

Von Maria Perez

Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein
© Patrizia Tilly - www.fotolia.de

InhaltUnterpunkte anzeigen

  1. Warum verliebt man sich?
    1. Körperliche Merkmale
  2. Grundlegende Unterschiede zwischen "Verliebtsein" und "Liebe"
  3. Aus Verliebtheit kann Liebe werden
    1. Den Partner kennen und verstehen
  4. Verlieben ist nicht schwer, verliebt bleiben umso mehr
  5. Liebe braucht Zeit
    1. Zu frühe Liebesbekundungen können nicht ernst genommen werden

Inhalte dieser Seite

  1. Warum verliebt man sich?
    1. Körperliche Merkmale
  2. Grundlegende Unterschiede zwischen "Verliebtsein" und "Liebe"
  3. Aus Verliebtheit kann Liebe werden
    1. Den Partner kennen und verstehen
  4. Verlieben ist nicht schwer, verliebt bleiben umso mehr
  5. Liebe braucht Zeit
    1. Zu frühe Liebesbekundungen können nicht ernst genommen werden

Warum verliebt man sich?

Der Irrglaube, dass eine Liebe ohne Mühe und Kompromisse auskommt, liegt an unsem Gehirn. Oder zumindest den chemischen Botenstoffen. Neurologen haben herausgefunden, dass wir im ersten Stadium des Verliebtseins bestimmte Botenstoffe in unserem Gehirn ansammeln, die im Wesentlichen die gleiche Wirkung wie Amphetamine haben. Frisch Verliebte sind also rein physiologisch konstant "high".

Körperliche Merkmale

  • Schmetterlinge im Bauch
  • Herzklopfen
  • Appetitlosigkeit

- wenn wir verliebt sind, dann fahren nicht nur unsere Gefühle Achterbahn. Nein, die Verliebtheit macht sich regelrecht körperlich bemerkbar. Und hier dürfte Experten zu Folge auch ein entscheidender Unterschied zu dem Gefühl bestehen, das wir landläufig mit "Liebe" bezeichnen.

Grundlegende Unterschiede zwischen "Verliebtsein" und "Liebe"

Die Verliebtheit gleicht einem regelrechten Hormonchaos, mit dem der Alltag für einige Zeit wie durch eine rosarote Brille betrachtet wird und so herrlich aufregend wirkt. Bei der Liebe sind diese körperlichen Symptome deutlich weniger ausgeprägt. Zwar vermissen wir unseren geliebten Partner und denken nach wie vor gern an ihn, trotzdem scheint sich dieses Gefühl eher auf der emotionalen statt auf der unmittelbar körperlichen Ebene abzuspielen.

Natürlich bestehen auch einige Gemeinsamkeiten, anderenfalls wäre es nicht so schwierig, den Unterschied dieser beiden Gefühlslagen zu erkennen. Zu solchen Übereinstimmungen zählen

  • die Freude, mit dem Partner zusammen zu sein
  • eine starke Zuneigung zum Partner sowie
  • Zärtlichkeiten.
Was ist der unterschied zwischen liebe und verliebt sein
Die Freude, Zeit mit dem Partner zu verbringen

Zu den Unterschieden, dass man, spricht man von "Liebe", nicht so häufig und intensiv an den Partner denkt und ihn vermisst, sowie die körperlichen Merkmale des Verliebtseins nicht unbedingt verspürt, kommt noch hinzu, dass die Liebe bestimmte Merkmale aufweist, die beim Verliebtsein (noch) keine bedeutende Rolle spielen. Zu diesen zählen

  • Offenheit und Ehrlichkeit
  • der Wille, Verantwortung für den anderen zu übernehmen
  • starkes Vertrauen
  • Wertschätzung des Partners
  • Großes Verständnis für den Partner
  • eine enge Verbundenheit
  • das gegenseitige Akzeptieren der Schwächen
  • Mitfreude sowie
  • Trauer beim Beziehungsaus

Somit lässt sich festhalten, dass das Verliebtsein häufig als Vor-Phase der Liebe angesehen werden kann. Es bestehen intensive Gefühle, die sich durch die besagten körperlichen Merkmale sowie große Sehnsucht nach dem Partner bemerkbar machen, allerdings herrscht noch kein Vertrauen in den anderen; Schwächen werden eher verheimlicht.

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Aus Verliebtheit kann Liebe werden

Fast immer steht das Verliebtsein also vor der Liebe. Wenn man sich neu kennenlernt, dann gehören Schmetterlinge im Bauch fast immer dazu.

Umgekehrt muss aber längst nicht jede Verliebtheit auch tatsächlich in Liebe münden. Manchmal stellen wir fest, dass die Verknalltheit doch nur oberflächlicher Natur war, vielleicht gar nicht so viel mit dem begehrten Gegenüber zu tun hatte, als wir zu Beginn gedacht haben. Möglich ist zudem auch, dass man sowohl verliebt in seinen Partner ist, diesen aber auch liebt - diese Kombination stellt natürlich die schönste Variante dar und ist mit ein wenig Beziehungsarbeit auch nicht unmöglich.

Den Partner kennen und verstehen

Zu einer Liebe gehört deshalb durchaus ein bisschen mehr als die heftige Begeisterung für einen Menschen. Echte Liebe setzt voraus, dass wir den anderen kennen und einschätzen können, ihn also gewissermaßen um seiner selbst willen lieben. Liebe ist somit ein Gefühl, das deutlich mehr auf Beständigkeit angelegt ist.

Hierzu gehört auch, dass wir

  • dem Partner vertrauen
  • uns mit ihm rundum wohlfühlen und
  • ihm auch beispielsweise bei Krankheit oder in peinlichen Situationen gegenüber treten möchten.

Beim Verliebtsein hingegen präsentieren wir uns gern von unserer besten Seite - ob daraus mehr wird, zeigt meist allein die Zeit.

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Verlieben ist nicht schwer, verliebt bleiben umso mehr

Nicht selten wartet eine anfängliche starke Liebe mit unvermutet starken Problemen und Kopfzerbrechen auf. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, zu lernen, wie man eine Partnerschaft langfristig aufrecht erhalten kann.

Dieser Lernprozess ist häufig mit Enttäuschungen und seelischer Pein verbunden, kann aber über kurz oder lang zu einer intensiven und beständigen romantischen Verbindung führen.

Sich gegenseitig Emotionen und Kummer einzugestehen, kann helfen, die Beziehung auf die nächste Stufe zu tragen. Bitter aber wichtig ist die Erkenntnis, dass einseitige Beziehungen zum Scheitern verurteilt sind.

Eine erfüllte Partnerschaft bedarf der Anstrengungen aller Beteiligten. Und zwar auf beiden Seiten in gleichem Maße.

Liebe braucht Zeit

Liebe auf den ersten Blick ist ein weit verbreitetes Thema. Allzu oft ist es der Fall, dass man sich in der Romantik des Gefühls verirrt. Liebe ist etwas, das von Anbeginn an zwischen zwei Menschen besteht.

Liebe ist aber weit mehr als die körperliche Zuneigung. Alles, was darüber hinaus geht, braucht Zeit und Raum, um zu wachsen. Wenn Ihnen ein Mensch nach einer ersten Verabredung bereits mit treuen Augen beteuert, dass er Sie liebt, dann belassen Sie es bei diesem Treffen.

Zu frühe Liebesbekundungen können nicht ernst genommen werden

Der "Ich liebe dich"-Satz sollte erst nach einer Phase des Kennenlernens kommen - wenn man genügend Zeit miteinander verbracht hat, um den anderen im Ansatz begriffen zu haben und verstehen zu können.

Zu früh gegebene Liebesbekundungen können schnell die Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit untergraben und die Besonderheit der Formulierung nehmen. Zu oft gemachte Liebesbekundungen können ebenso abschwächend wirken. Weniger und dafür klarere Sätze der Zuneigung sind daher von größerer und tieferer Bedeutung.

Liebe und Verliebtsein sind ganz unterschiedliche Gefühle, die beide ihre Berechtigung haben. Es gibt keine "guten" oder "besseren" Emotionen. Deshalb genießen Sie alle Phasen des Kennenlernens, vom heftigen Verknalltsein bis zur ganz besonderen Verbindung, die immer einmalig ist für die Menschen, die sie miteinander teilen.

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Maria Perez

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Aktualisiert am 9. Januar 2020

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Bin ich verliebt oder ist es Liebe?

Verliebt oder Liebe – das ist der Unterschied Wer verliebt ist, schwebt auf Wolke sieben: Alles scheint irrational schön zu sein. Wer verliebt ist, hat körperliche Empfindungen bei Anwesenheit des Partners. Wenn er nicht anwesend ist, ist es die Sehnsucht nach ihm und das ständige Denken an ihn.

Wann wird aus verliebt sein Liebe?

Die Verliebtheitsphase ist nach ca. drei bis 18 Monaten vorbei – und damit oftmals auch die Partnerschaft. Viele Menschen steigen an diesem Punkt bereits aus ohne jemals zu erfahren, welche wahren Qualitäten diese Beziehung gehabt hätte.

Kann man jemanden lieben ohne verliebt zu sein?

Ja, Liebe kann auch ohne eine Phase anfänglicher Verliebtheit entstehen. Im Laufe der gemeinsamen Zeit entwickelt sich zwischen Paaren nämlich das, was in der Psychologie als Bindung bezeichnet wird. Je mehr beide Partner miteinander erlebt haben, desto verbundener und näher fühlen sie sich.

Wann ist es eine Liebe?

Unter Liebe verstehen viele folgendes: Die tiefe Verbundenheit zu einem Menschen und der Wunsch nach einer erfüllenden Liebesbeziehung. Es geht dir um Zärtlichkeit und Nähe. Das ist die Form von Liebe, von der in diesem Text die Rede ist.