Was ist der unterschied zwischen keilschrift und hieroglyphen

Was ist der unterschied zwischen keilschrift und hieroglyphen

Das phönizische Alphabet (mittlere Spalte) ist Stamm vieler anderer Alphabete.

Phönizien war ein Landstreifen an der östlichen Mittelmeerküste, auf dem Gebiet der heutigen Staaten Israel, Libanon und Syrien. Es lag im Zentrum eines weitläufigen Handelsnetzes und es dauerte nicht lange, bis sich von hier aus das Alphabet im gesamten Mittelmeerraum verbreitete. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Hieroglyphen bereits auf eine rein alphabetische Schrift reduziert – die ursprüngliche Hieroglyphe für "Haus" ("beyt") stand nur noch für den Laut "B". Der Ausgangspunkt ihrer Verbreitung gab der Schrift ihren Namen: Man nannte es nun das phönizische Alphabet.

Adaption durch die Griechen

Aus dem phönizischen Alphabet gingen verschiedene Varianten hervor. Für uns am wichtigsten ist die Entwicklung des griechischen Alphabets. Im 8. Jahrhundert v. Chr. adaptierten die Griechen das phönizische Alphabet und passten es ihrer Sprache an: Sie nutzten phönizische Buchstaben, die für Konsonanten im Griechischen nicht gebraucht wurden, zur Abbildung von Vokalen. Außerdem schufen sie weitere Buchstabenvariationen, da ihnen im phönizischen Alphabet nicht genügend Zeichen für die verschiedenen griechischen Laute zur Verfügung standen.

Die Variation des westgriechischen Alphabets bildete die Grundlage für das Alphabet der Latiner – die späteren Römer – die auf der italienischen Halbinsel lebten. Sie fügten Zeichen aus anderen Sprachen hinzu und übernahmen beispielsweise abgewandelt das F und S der Etrusker und fügten später mit Y und Z Zeichen des ostgriechischen Alphabets hinzu. Auch die Angelsachsen mischten nach ihrer Bekehrung zum Christentum ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. noch in der Entwicklung des Alphabets mit: von ihnen bekamen wir beispielsweise das W, das U und das J.

Wie brachte man das ABC in seine Reihenfolge?

In Ugarit an der nordsyrischen Küste fand man Tafeln aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., die die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet dokumentieren. Unter vielen verschiedenen Tafeln fand man eine, auf der die Zeichen in einer Reihenfolge angeordnet sind, die im Großen und Ganzen dem hebräischen, griechischen und lateinischen Alphabet entsprechen. Die Abfolge der Buchstaben blieb also im Lauf der Jahrhunderte weitestgehend intakt.

Greifen Sie zu Füller und Tintenroller!

Kommen Sie mit uns zurück in die Gegenwart: Dass unsere Kinder heute das ABC lernen und damit die Grundlage dafür legen, später Bücher und Artikel zu lesen, Nachrichten zu schreiben und Fremdsprachen zu lernen, ist das Ergebnis eines jahrtausendelangen Prozesses. Ganz schön beeindruckend, finden wir von Ortloff. Da juckt es uns in den Fingern, zu Stift oder Füllhalter zu greifen und Buchstaben zu Wörtern und Geschichten aneinanderzureihen – Sie auch? Dann kommen Sie in unserem Geschäft in Köln vorbei. Bei uns gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Füller, Tintenroller oder Kugelschreiber, zum Beispiel von Faber-Castell. Das Unternehmen stellt bereits seit 250 Jahren Schreibgeräte her – das entspricht immerhin gut 7 Prozent der Zeit, die seit der Herstellung der Tafeln von Ugarit vergangen ist.

Was das Ideal einer Sprache heute für viele ausmacht, ist die Schrift. Selbst wenn die Sprache nicht überall korrekt gesprochen wird, in der Schrift sind alle Regeln verankert. Erst mit einem Schriftsystem geht eine Sprache dauerhaft in die Kultur ein, wird sie weiter vererbbar, werden Veränderungen über Jahrhunderte hinweg auch sichtbar. Und nur mit einer Schrift können Sprachen auch konserviert werden.

Jahrtausende alte Kulturen

Die erste Schrift überhaupt erfanden die Sumerer bereits vor 5.200 Jahren, die Keilschrift, keilförmige Ritzen und Einkerbungen auf Tontafeln. Diese Schriftform wurde rund 3.000 Jahre lang verwendet und den Bedürfnissen von rund 15 Sprachen angepasst.

Fast genau so lange, 2.700 Jahre, existierte das ägyptische Königreich der Pharaonen. Erst nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen im Jahr 332 vor Christus löste Griechisch die altägyptische Sprache ab, die bis dahin die Grundlage für die Hieroglyphen, die Schrift der Ägypter, gewesen war.

Steuererklärungen gaben den Anstoß

Tore Janson, ein schwedischer Wissenschaftler, der sich intensiv mit der Geschichte der Sprachen beschäftigt, hält es für außergewöhnlich, dass in Ägypten über Jahrtausende hinweg in einem relativ großen Gebiet mehrere Hunderttausend oder sogar Millionen Menschen nur eine Sprache nutzten. „Die politische Homogenität“, so Janson, „und die Notwendigkeit zur landesweiten Kommunikation waren die Kräfte, die die Sprache daran hinderten auseinander zu brechen.“

Und um ein solch großes Staatsgebilde zu organisieren brauchte es etwas, um Ordnung zu halten, um beispielsweise einen Überblick über die Tausenden von Sklaven beim Bau der Pyramiden zu behalten, um Steuern einzutreiben und termingerecht abzurechnen. Die Schrift sei dafür die Basisgewesen, so Janson. Der eigentliche Anstoß zur Erfindung der Schrift sei demnach die Notwendigkeit von Steuern und Quittungen gewesen.

Komplexes Symbolsystem

Anders als bei der Keilschrift der Sumerer entwickelten die Ägypter ein System, mit dem sich jede beliebige Botschaft formulieren und in Zeichen umsetzen ließ. Aus Bildern und Symbolen für bestimmte Worte entwickelten die Ägypter auch Darstellungen für abstrakte Bezeichnungen, für zusammengesetzte Wörter und sogar für Laute. In begrenztem Maße enthalten die Hieroglyphen deshalb auch eine Lautumschrift.

So war die gesprochene Form des ägyptischen Wortes für „Mund“ beispielsweise „r“. Das Zeichen für „Mund“ wurde auch für das Wort „dagegen“ genutzt, da es zufälligerweise die gleiche gesprochene Form hatte, auch „r“.

Leider beschränkten sich die Ägypter auf die schriftliche Darstellung von Konsonanten. Ob das ägyptische „Mund“ „ra“, „ru“, „ir“ oder „ar“ ausgesprochen wurde, kann deshalb heute nicht mehr rekonstruiert werden.

Selbst für Ägypter schwierig

Die ägyptischen Hieroglyphen zu entschlüsseln, erwies sich als ausgesprochen schwierig, zumal sich ein Großteil der überlieferten Dokumente auf Steuererklärungen und Grabinschriften beschränkte. Doch sogar die Ägypter selbst müssen am Ende Schwierigkeiten gehabt haben, die Schrift zu schreiben und zu entziffern. Denn die altägyptische Sprache hat sich im Laufe der fast 3.000-jährigen Pharaonen-Herrschaft enorm verändert. Die Schrift jedoch blieb nahezu unverändert. Ein Schriftgelehrter am Ende der Pharaonenzeit musste sich deshalb nicht nur ein komplexes Verfahren zur Übertragung von gesprochener in geschriebene Sprache merken, er musste auch wissen, wie die Sprache rund 3.000 Jahr zuvor geklungen hatte. Denn sonst hätte er das Zeichensystem nicht korrekt anwenden können.

Die alphabetischen Schriftsysteme, wie auch im Deutschen, bei denen die Zeichen für Laute stehen, aus denen Worte gebildet werden, gehen nicht auf Hieroglyphen, sondern auf die sumerische Keilschrift zurück. Doch auch logographische, also aus Symbolen bestehende Schriftsysteme existieren heute noch, wie Chinesisch, das mit allen seinen Untergruppen und Dialekten von immerhin 1,2 Milliarden Menschen weltweit gesprochen, gelesen und geschrieben wird.

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8. Januar 2010

Was versteht man unter Keilschrift?

Keilschrift f. Bezeichnung für die aus einer Bilderschrift entstandene, mit keilförmigen Schriftzeichen geschriebene Schrift der Sumerer, Babylonier und Assyrer (19. Jh.).

Was ist älter Hieroglyphen oder Keilschrift?

Sumerische Keilschrift. Die sumerische Keilschrift ist neben den ägyptischen Hieroglyphen die heute älteste bekannte Schrift. Sie entstand etwa um 3300 v. Chr.

Was versteht man unter Hieroglyphen?

Heilige Vertiefungen Für die Ägypter selbst waren die Hieroglyphen die "medu-netscher", die Gottesworte. Unser heutiger Ausdruck "Hieroglyphen" entstammt dem Griechischen und bedeutet "heilige Vertiefungen".

Wie viele Zeichen hat die Keilschrift?

In der ausgereiften Keilschrift bezeichneten die ca. 600 Schriftzeichen nicht nur Gegenstände, sondern als Ideogramme auch Ideen oder Tätigkeiten und als Phonogramme Laute. Die Keilschrift war im 2. vorchristlichen Jahrtausend im gesamten Vorderen Orient außerhalb Ägyptens verbreitet.