Was ist der Unterschied zwischen Gottesdienst und heilige Messe?

In der katholischen Kirche findet das Hochamt am Sonntag sowie an besonderen Feiertagen statt. Bei einem Hochamt sind zusätzlich zum Priester/Pastor noch Messdiener zugegen, alternativ kommen ihre Aufgaben einem Diakon zu. Überdies finden Evangeliumsleuchten, mitunter auch Weihrauch, Verwendung. Neben den Geistlichen unterstützen Lektoren und Kommunionhelfer den liturgischen Ablauf. Gelegentlich werden zwei Evangelien vom Priester vorgelesen. Aus diesem Grund gelten Hochämter in ihrer Gestaltung als besonders feierlich. Klassische Anlässe für ein Hochamt sind die Weihnachts- sowie die Ostertage. Daneben werden Hochämter an kirchlichen Festen wie Christi Himmelfahrt, Maria Himmelfahrt, Fronleichnam oder Allerheiligen zelebriert. Häufig nehmen mehrere Priester zusammen mit anderen kirchlichen Würdenträgern daran teil.

Inhaltsverzeichnis (bitte aufklappen)

  • Was ist ein Hochamt?
  • Was ist eine Heilige Messe?
  • Worin liegt der Unterschied?

Die Geschichte des Hochamts geht bis in die Zeit um das 10./11. Jahrhundert zurück. Das Hochamt war von der damals verbreiteten Bischofsmesse zu differenzieren, die von einem Bischof geleitet wurde. Somit können Hochämter als die ‚verkleinerte‘ Variante vom Pontifikalamt angesehen werden. Im Mittelalter fand ein Hochamt ursprünglich in größeren Sakralbauten wie zum Beispiel Kathedralen statt. Darüber hinaus kam Hochämtern die Rolle als alltägliche Messfeiern in Klöstern und Konventen zu. Heute gibt es diese Beschränkung nicht mehr, sodass auch in kleinen Kirchen Hochamtsmessen gefeiert werden.

Was ist eine Heilige Messe?

Anders als das Hochamt ist die Heilige Messe für Gottesdienste unter der Woche, also an den Werktagen, anberaumt. Hier ist zumeist nur ein Priester als Zelebrant anwesend. Festliche Elemente wie Weihrauch, Leuchten oder das Besprengen der Gemeinde mit Weihwasser entfallen ebenfalls. Im Gegensatz zu Hochämtern werden das Kyrie, Gloria und alle weiteren Gebete während der Heiligen Messe gesprochen. Das Vortragen in Liedform ist den Sonn- und Feiertagen vorbehalten. Bei einer Heiligen Messe liest der Priester nur ein Evangelium vor. Auf eine darauffolgende Predigt wird an Wochentagen verzichtet. Die Lesung trägt ein Lektor vor, jedoch geschieht dies nicht regelmäßig und stellt für Heilige Messen in der Woche keine Notwendigkeit dar. Auch das Austeilen der Heiligen Kommunion nimmt der Priester ohne Begleitung eines Kommunionhelfers vor.

Worin liegt der Unterschied?

Sowohl im Hochamt als auch in der wochentäglichen Heiligen Messe wird der Gottesdienst feierlich begangen. Folglich sind der Zweck und der liturgische Ablauf bei beiden Formen von Messfeiern gleich. Die Unterschiede bestehen in der Inszenierung beziehungsweise in den Zeitpunkten, wann welche Art Messe vorgesehen ist.

Grundsätzlich lässt sich das Wesentliche beider Messformen mit dem folgenden Satz zusammenfassen: Hochfeste können in der Woche stattfinden, aber normale Heilige Messen nicht am Sonntag oder an Festtagen.

Sofern ein Hochfest auf einen Werktag fällt, wird der Gottesdienst auch dann als Hochamt gefeiert. Ansonsten zelebrieren Priester außerhalb des Sonntags in der Woche die Heilige Messe. Verglichen mit dem Hochamt fallen Werktagsmessen einfacher aus. Auf ‚dekorative‘ Ergänzungen wird hier verzichtet, abgesehen vom Priester sind in der Regel keine Laien, Diakone oder Akolythen bei der Heiligen Messe dabei. In besonderen Fällen können sie aber trotzdem mitwirken.

Die Vorabendmesse am Samstag befindet sich zwischen der Heiligen Messe und dem Hochamt. Sie ist festlicher als eine Wochentagsmesse, wird aber dennoch schlichter gehalten als Hochämter. Beispielsweise singen Kirchenchöre nur in Ausnahmefällen an Samstagabendmessen, sondern üblicherweise am Sonntag oder an Hochfesten. Allerdings ist die Präsenz von Lektoren und Kommunionhelfern an Vorabendmessen üblich. In der Hinsicht unterscheidet sich die Messe am Samstag von den Gottesdiensten in der Woche.

Seinen Ursprung hat das Abendmahl im Judentum. Während des Pessach feiern Juden den Auszug Israels aus Ägypten. Dabei war es bis 70 n. Chr. üblich, eine Pilgerreise nach Jerusalem zu unternehmen, Pessachlämmer zu schlachten und gemeinsam zu verzehren.

Das letzte Abendmahl Jesu ist ein Teil des Pessach. Dabei bestimmte er Brot und Wein zu den Speisen, die im Gedächtnis seiner Anhänger bleiben sollten. Der Überlieferung nach trug er seinen Jüngern sogar auf, das Mahl auch nach seinem Tod zu feiern. Auf diese Weise sollte er in ihrer Erinnerung bleiben.

Erstmals überliefert sind Eucharistiefeierlichkeiten in der Kirche durch Justin den Märtyrer. Er lebte etwa zwischen 100 und 165 n. Chr. In Aufzeichnungen beschreibt er einen Gottesdienst, in dem ein gemeinsames Mahl, angelehnt an das Abendmahl, eingenommen wurde. Auch in der Traditio Apostolica, einer Kirchenordnung des 3. Jahrhunderts, ist das Abendmahl als Teil des Gottesdienstes erwähnt.

Wie es in den darauf folgenden Jahrhunderten weiterging, ist unbekannt. Vermutlich orientierte man sich zunächst an bereits bestehenden Traditionen aus anderen Glaubensrichtungen.

Theologische Bedeutung der Eucharistiefeierlichkeiten

Das Abendmahl hat für die Kirche mehrere wichtige, theologische Bedeutungen. So soll es das Pascha-Mysterium lebendig halten. Als Pascha-Mysterium bezeichnet man in der katholischen Theologie die Gesamtheit der Leiden, des Todes und der Auferstehung Jesu. Indem man regelmäßig die Eucharistiefeierlichkeiten abhält, bleibt dieses Mysterium im Gedächtnis, nach christlichem Glauben, bis Jesus zurückkehrt. Gleichzeitig sollen sie Jesus der versammelten Gemeinde vergegenwärtigen. Indem man das Abendmahl mit Brot und Wein nachstellt, fühlen ihm sich die Gläubigen näher. Die katholische Kirche sieht Jesus teilweise sogar als hauptsächlich handelnde Figur während eines Gottesdienstes.

Das gemeinsame Abhalten des Abendmahls stärkt den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde. Gleichzeitig, da es Teil der ganzen katholischen Welt ist, führt es auch unterschiedliche Konfessionen zusammen. Da diese das Sakrament jedoch unterschiedlich auslegen, ist es dennoch nicht immer möglich, dass sie es gemeinsam feiern.

Interessant zu erwähnen ist außerdem, dass Wein kein außergewöhnliches Getränk der Antike war. Viel mehr war es aus dem Alltag der meisten Menschen kaum wegzudenken. Sie mischten den Wein häufig mit Wasser, um ihn zu strecken. Aber Wein war kein Getränk, das es nur zu besonderen Anlässen gab. Ebenso war Brot kein ungewöhnliches Lebensmittel. Beide Ritualmedien der Eucharistie sind also alltäglich und wenig feierlich.

Der feierliche und übernatürliche Charakter kommt erst durch die Übertragung vom Brot zum Leib und Wein zum Blut. Zusätzlich versuchten gerade die Menschen der Antike durch besondere Auswahl der Zutaten dem Abendmahl mehr Bedeutung zu geben. Üblich war es auch, das Mahl durch gehobenere Speisen wie Käse, Öl und Oliven zu ergänzen.

Was ist die Heilige Messe?

In der katholischen Kirche wird der eucharistische Gottesdienst als Heilige Messe oder nur Messe bezeichnet. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier. Eingerahmt werden beide durch Eröffnungs- und Abschlussriten.

Die Eucharistiefeierlichkeiten sind daher ein Teil der Heiligen Messe der katholischen Kirche. Das Wort „Messe“ stammt aus dem Lateinischen. Es kommt im Satz „Ite, missa est!“ vor, der übersetzt „Gehet hin in Frieden“, bzw. wörtlich „Geht hin, es ist die Aussendung“ bedeutet.

Entstehung der Heiligen Messe

Die Heilige Messe bestand vermutlich zunächst hauptsächlich aus den Eucharistiefeierlichkeiten. Grund dafür war, dass Jesus seinen Jüngern aufgetragen hatte, das Abendmahl zur Erinnerung an ihn zu feiern.

Zunächst traf man sich zu Hausmessen, in denen nur wenige Familien gemeinsam die Messe feierten. Daher gab es keine einheitliche Regelung, wie eine solche Messe abgehalten wurde.

Im Vordergrund dürfte das Mahl in unterschiedlichen Ausführungen gestanden haben. Hinzu kamen die Segensworte, die zu Beginn noch nach dem Mahl gesprochen wurden. Später wurden diese vom Abendmahl getrennt und dem morgendlichen Gebetsgottesdienst zugeführt.

In den folgenden Jahrhunderten wurde der Gottesdienst gemeinsam mit dem Abendmahl in Kirchen gefeiert. Dennoch blieben die Hausmessen ein fester Bestandteil der christlichen Welt. Häufig war es den Gläubigen gar nicht möglich, regelmäßig eine Kirche zu besuchen. Es gab davon schlicht zu wenig. Die Menschen auf dem Land hatten bedingt durch ihre Abgeschiedenheit ebenfalls keine andere Wahl. Sie waren gezwungen, weiterhin zu Hause zu feiern.

Ab dem 5. Jahrhundert versuchte Papst Innozenz I. die gesplittete Art und Weise, auf die die Messe gefeiert wurde, zu vereinheitlichen. Dieser Prozess war zusätzlich durch selbst formulierte, nicht vorgeschriebene Gebete verstärkt worden. Außerdem hatte sich in den Jahren zuvor eine Trennung zwischen griechischen und lateinischen Gottesdiensten gebildet. Diese feierten ebenfalls unterschiedlich.

Ablauf der Heiligen Messe

Der Ablauf eines katholischen Gottesdienstes ist streng geregelt. Er wird in vier Teile gegliedert, wobei jeder Teil weiter untergliedert wird.

1. Eröffnung

Die Eröffnung der Heiligen Messe besteht aus sechs Teilen: Zunächst zieht die Gemeinde und der Vorsteher unter Musik und/oder Gesang in die Kirche ein. Ziel ist dabei der Altar, der als Zeichen für Jesus steht. Er wird kurz stumm von jedem Gläubigen verehrt, bevor die Gemeinde sich setzt und der Vorsteher das Wort ergreift.

Nach dem Einzug und der Verehrung des Altares folgt die Begrüßung der Gemeinde. Das Kreuzzeichen ist dabei ein elementarer Bestandteil. Wechselrufe und Wechselgesang, auch Responsorium genannt, bei dem der Vorsteher beginnt und die Gemeinde antwortet, soll die Präsenz Jesu ausdrücken.

Als dritter Punkt folgt der Bußakt. Beim allgemeinen Schuldbekenntnis bittet die Gemeinde um Vergebung dafür, der durch Taufe geschenkten Verbindung zu Gott und Jesus niemals gerecht werden zu können.

Im Anschluss an den Bußakt steht die Kyrie. Dabei wird eine meist dreigliedrige Litanei, ein gemeinschaftliches Gebet, gesungen, in dem an die Barmherzigkeit Gottes erinnert und appelliert wird.

Die Gloria in excelsis Deo ist der fünfte Teil der Eröffnung. Dabei handelt es sich um eine Hymne, die Gott lobt und Jesus seine Göttlichkeit zuspricht.

Schließlich folgt das Tagesgebet. Dieses unterscheidet sich jeden Tag. Der Vorsteher spricht dabei aus, was die Gemeinde bewegt.
Mit dem Tagesgebet endet die Eröffnung und der Wortgottesdienst beginnt.

2. Wortgottesdienst

Der Wortgottesdienst besteht aus acht einzelnen Abschnitten. Er beginnt mit der ersten Lesung.
Bei der ersten Lesung liest der Lektor aus dem Alten Testament vor. Er beendet seine Lesung mit den Worten „Wort des lebendigen Gottes“. Die Gemeinde antwortet mit „Dank sei Gott“. An Festtagen liest der Lektor zwei Stellen aus der Bibel vor, wobei die erste weiterhin meist aus dem Alten Testament stammt.

Nun folgt der erste Zwischengesang, der Bezug zur ersten Lesung nimmt. Dabei wird ein passender Antwortpsalm vorgelesen und die Gemeinde spricht den Kehrvers.

Die zweite Lesung stammt aus dem neuen Testament. Sie läuft so ab, wie die erste Lesung.
Anschließend steht der zweite Zwischengesang an. Dabei singt die Gemeinde das Halleluja. Das Wort stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Preist den Herrn“.

Als Nächstes folgt das Evangelium. Dabei bekreuzigt sich die ganze Gemeinde, um offen für die Begegnung mit Jesus Christus zu sein. Der Priester liest aus einem Evangelium vor.

Nach dem Evangelium folgt die Predigt. Ziel ist es, dass die Gemeinde das Evangelium versteht und umsetzt. Außerdem soll sie den Glauben stärken.
An siebter Stelle des Wortgottesdienstes kommt es zum Glaubensbekenntnis. Dieses spricht die gesamte Gemeinde zusammen. Das Glaubensbekenntnis soll das Taufversprechen erneuern und die Zugehörigkeit zum Christentum verdeutlichen.

Als letzter Punkt folgen nun die Fürbitten. Dabei trägt jeder Gläubige still seine Bitten vor Gott. Ein Teilnehmer des Gottesdienstes spricht diese zudem stellvertretend laut aus. Mit den Fürbitten endet der Wortgottesdienst.

3. Eucharistiefeier

Zu Beginn der Eucharistiefeier werden die Gaben, also Brot und Wein, zum Altar getragen. Überdies wird eine Kollekte gesammelt. In dieser Zeit werden Gebete gesprochen, der Priester wäscht sich und bereitet alles für das Abendmahl vor.

Nun folgt das Eucharistische Hochgebet. Dabei wird Gott gepriesen und gedankt. Die gesamte Gemeinde stimmt mit ein.
Im Verlauf wird deutlich herausgestellt, dass man das Abendmahl so feiert, wie Jesus es seinen Anhängern aufgetragen hat. Das Hochgebet endet mit einem „Amen“ der Gemeinde.

Anschließend wird das Vaterunser, Friedensgebet und der Friedensgruß gesprochen. Bei ersterem und letzterem Antwortet die Gemeinde auf den Priester. Lediglich das Gebet spricht er allein.

Jetzt wird die Gemeinde zur Kommunion, dem Abendmahl, eingeladen. Jeder darf ein Stück Brot, den Leib, und einen Schluck Wein, das Blut, empfangen. Damit bekennen die Katholiken ihre Fehlbarkeit und bitten um göttliche Heilung.

Nach der Eucharistiefeier spricht der Priester ein kurzes Schlussgebet. Damit enden die Feierlichkeiten.

4. Entlassung

Die Entlassung besteht aus drei, bzw. vier Teilen. Sie beginnt mit einem Segen. Zuvor kann der Priester noch Informationen über andere kirchliche Veranstaltungen mit der Gemeinde teilen. Der Segen wird wieder im Wechsel mit der Gemeinde gesprochen.

Nach dem Segen folgt die eigentliche Entlassung. Der Priester spricht die Worte „Gehet hin in Frieden“ und die Gemeinde antwortet mit „Dank sei Gott dem Herrn“.

Der Auszug beginnt, indem der Priester den Altar küsst und anschließend den Auszug anführt. Ihm folgt die Gemeinde unter Musik und/oder Gesang.

Dauer einer Heiligen Messe

Die Heilige Messe kann bei Festlichkeiten deutlich länger dauern als normal. In der Regel ist sie nach 45 bis 60 Minuten abgeschlossen. Der Wortgottesdienst endet dabei meist nach etwa 30 Minuten, sodass sich Wortgottesdienst und Eucharistiefeierlichkeiten ungefähr die Waage halten. Beiden Bestandteilen der Messe wird in der katholischen Kirche als der gleiche Wert beigemessen.

Ist eine Messe ein Gottesdienst?

Heilige Messe, kurz auch Messe genannt, ist der in der römisch-katholischen und von ihr abstammenden katholischen Kirchen gebräuchliche Name für den eucharistischen Gottesdienst. Die heilige Messe besteht aus zwei Hauptteilen: der „Liturgie des Wortes“ (Wortgottesdienst) und der „eucharistischen Liturgie“.

Was ist der Unterschied zwischen einer Messe und einem Wortgottesdienst?

Die Eucharistie ist Hauptteil der Heiligen Messe neben der Verkündung des Wortes Gottes. Sie besteht aus zwei gleichwertigen Hauptteilen: Der erste Teil ist die "Liturgie des Wortes". Dieser Teil wird auch Wortgottesdienst genannt. Der zweite Teil wird als "Eucharistische Liturgie" bezeichnet.

Was passiert in der Heiligen Messe?

Eröffnung der heiligen Messe Priester und Messdiener ziehen in die Kirche ein. Die Gemeinde singt das Eingangslied. Der Priester küsst den Altartisch. Dieser ist Symbol für Jesus Christus, der Kuss Zeichen der Liebe zu ihm.

Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einer Andacht?

Zu einem vollständigen Gottesdienst gehören der Eingangsteil mit Votum, Psalm und Eingangsgebet, der Verkündigungsteil mit Schriftlesung, Wochenlied und Predigt sowie der Sendungsteil mit Fürbittengebet, Vaterunser und Segen. Die Andacht stellt einen verkürzten Gottesdienst dar.