Was ist besser ein Heimtrainer oder ein Ergometer?

Stand: 15.12.2015 12:10 Uhr  | Archiv

Was ist besser ein Heimtrainer oder ein Ergometer?

Der Stepper soll das Treppensteigen nachahmen.

Schon 20 Minuten Sport am Tag genügen, um Herz und Kreislauf in Schwung zu bringen - doch anders als bei schönem Wetter machen Joggen, Radfahren oder Walken bei Nieselregen und Kälte deutlich weniger Freude. Hometrainer versprechen wetterunabhängigen Sportspaß in den eigenen vier Wänden.

Fahrradergometer bei Gelenkproblemen ideal

Für Menschen mit Gelenkproblemen ist ein Fahrradergometer sehr gut geeignet, weil auf dem Sattel das Körpergewicht keine Rolle spielt und nicht auf den Gelenken lastet. Zwei bis drei Mal pro Woche sollte man 30 Minuten fleißig strampeln. Besonders effektiv und nicht so langweilig ist Intervalltraining: Zehn Minuten leichtes Training zum Aufwärmen, dann eine Minute maximale Leistung, wieder eine Minute leichtes Treten - davon bis zu acht Wiederholungen. Der Nachteil: Auf dem stationären Fahrrad trainiert man nur Ausdauer und Beine, der Oberkörper hat Pause. Und man kann auch falsch radeln: Wichtig ist, dass man gerade sitzt und Sattel und Lenker optimal eingestellt sind. Sonst kann es zu Nackenverspannungen kommen, zu Beschwerden in den Kniegelenken durch Überstreckung oder zu starke Beugung oder zu Irritationen des Handgelenks durch Abknicken des Handgelenkes.

Stepper trainiert Oberschenkelmuskulatur

Ein Stepper soll das Treppensteigen nachahmen, Po- und Oberschenkelmuskulatur trainieren, aber auch Körperstabilität und Gleichgewicht. Dafür werden nur wenige Gelenke trainiert, die Ausdauer profitiert kaum und auch der Oberkörper hat wenig zu tun. Zehn Minuten auf dem Stepper pro Tag reichen. Ganz ungefährlich ist auch das auf der Stelle-Treten nicht: Es kann die Kniegelenke überlasten und bei einer Fehlhaltung zu Irritationen der unteren Lendenwirbelsäule und der Brustwirbelsäule führen. Wird nur über den Vorfuß gehebelt, führt das zu Irritationen im Bereich des Vorfußbereiches.

Laufband - Training für den ganzen Körper

Gelenkschonender und effektiver ist das Training auf dem Laufband: Ist die Lauffläche gut gedämpft, ist das selbst für Menschen mit Gelenkproblemen geeignet. Beim Laufen werden Beine und Arme bewegt, Rumpf, Rücken und Bauch - es ist also ein klassisches Ganzkörpertraining. Zwei Mal pro Woche sollte man 30 Minuten laufen. Auch auf dem Laufband gilt: Fünf Minuten Warmlaufen, dann eine Minute schneller, eine Minute gehen und das bis zu acht Mal wiederholen, damit es nicht langweilig wird. Noch wichtiger ist die richtige Technik: Um Stürze zu vermeiden, sollte man nicht zu weit hinten laufen. Ein dynamisch federnder Laufstil schützt die Gelenke vor zu hoher Belastung.

Cross-Trainer am effektivsten

Das effektivste Sportgerät ist der Cross-Trainer: Er trainiert Ausdauer, Muskeln und Koordination, bewegt den ganzen Körper, ist gelenkschonender als das Laufen und trainiert mehr Muskelmasse als das Fahrrad. Auch auf dem Cross-Trainer sind zwei Trainingseinheiten von jeweils 30 Minuten pro Woche sinnvoll. Auf dem Cross-Trainer wird am meisten Energie in der kürzesten Zeit verbrannt. Zieht man dabei allerdings die Schultern nach oben, kann es zu Irritationen des Nackenmuskels und Nackenbeschwerden kommen. Rotationsbewegungen im Oberkörper irritieren die Brustwirbelsäule und im Beckenbereich die Hüfte, sodass es zu Schleimbeutelreizungen am Hüftgelenk kommen kann. Eines gilt aber für alle Hometrainer: Sie machen nur fitter, wenn man sie auch regelmäßig benutzt. Deshalb sollte der Hometrainer der Wahl immer an einem Ort aufgestellt werden, an dem man sich gern aufhält - und keinesfalls in der Abstellkammer.

Interviewpartner im Beitrag:

Dr. Sabine Bleuel
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Schwerpunkt Hand- und Fußchirurgie, Faszientherapie
Orthopädie und Chirurgie Elbchaussee
Elbchaussee 567
22587 Hamburg
Tel. (040) 86 23 21
Fax (040) 86 81 65
Internet: www.orthopaedie-elbchaussee.de

Stefan Patra
Dipl.-Sportwissenschaftler
UKE-Athleticum
Universitäres Kompetenzzentrum für Sport- und Bewegungsmedizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Internet: www.uke.de/kliniken-institute/zentren/uke-athleticum/

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Visite | 15.12.2015 | 20:15 Uhr

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Was ist der Unterschied zwischen Ergometer und Hometrainer?

Im Vergleich zum Ergometer ist beim Heimtrainer keine exakte Trainingsvorgabe möglich. Das heißt, Sie trainieren lediglich mit Schätzwerten! Abhängig vom Warm- beziehungsweise Kaltzustand des Geräts, variiert der Widerstand stufenabhängig.

Was ist besser Fahrrad oder Ergometer?

Man schwitzt auf dem Ergometer sowieso schon viel stärker als auf dem Fahrrad. Der kühlende Fahrtwind entfällt nämlich, da läuft einem ratzfatz die Suppe in Strömen aus dem Gesicht. Die Kühlung durch den Fahrtwind hat aber auch ihre Nachteile, zumindest für solche Sonnencreme-Vergesser wie mich.

Ist ein Ergometer sinnvoll?

Beim Fahrrad-Ergometer werden vor allem die Muskeln des Unterkörpers, also der Beine und des Gesäßes trainiert. Beansprucht wird sowohl die Vorder- als auch die Rückseite des Oberschenkels. Die Gesäßmuskeln werden trainiert und auch die Wadenmuskeln werden gestärkt.

Wie effektiv ist ein Heimtrainer Fahrrad?

Die Ausdauer und Kondition stärken, die Bewegung erhöhen, das Herz-Kreislaufsystem optimal in Schwung bringen, Gewicht reduzieren und die Gesundheit im Allgemeinen effektiv fördern, das alles bieten Heimtrainer als die klassischen, beliebten Fitnessgeräte für zu Hause.