Was hat langer blickkontakt mit dozent zu bedeuten

Wenn ein Mensch sein Bein in Richtung seines Sitznachbarn über das andere schlägt, zeigt er damit seine Sympathien für diese Person. Überschlägt er allerdings "weg" von diesem Menschen... - oh je, dann steht es schlecht um die Beziehung zwischen den beiden. So oder so ähnlich wird oft argumentiert. Aber stimmt das auch?

Das können Sie jetzt sofort und auf der Stelle auf Plausibilität überprüfen - mit einem simplen Selbstversuch. Schlagen Sie dazu einfach mal ein Bein über das andere. Konzentrieren Sie sich kurz darauf, wie sich das anfühlt. Und nun machen Sie dieselbe Übung mit dem anderen Bein und überschlagen auf der anderen Seite. Fällt Ihnen was auf? Höchstwahrscheinlich fiel es Ihnen auf eine Seite deutlich leichter als auf der anderen Seite.

Ist das ungewöhnlich? Nein! 80 bis 90 Prozent aller Menschen schlagen nahezu immer dasselbe Bein über das andere, immer auf der gleichen Seite. Das heißt: Am Überschlagen der Beine können Sie nicht erkennen, ob jemand seinen Sitznachbarn sympathisch findet. Höchstens, ob er ein Hüftleiden hat.

Es kommt noch besser: Wenn eine Frau sexy auf ihren Sitznachbarn wirken will, macht sie genau das, was landläufig als abweisendes Körpersignal interpretiert wird: Sie schlägt das Bein über das andere, das der Person am nächsten ist und dreht dabei ihre Hüfte ein wenig nach außen. (Damit zeigt sie dem Mann ihre Kehrseite, da fahren Männer seit Urzeiten nämlich voll drauf ab). In diesem Fall also ist die angebliche Antipathie - ein sehr starkes Flirtsignal.

Sie sehen, wie schnell man allzu einfache Deutungen der Körpersprache entzaubern kann. Leider ist Körpersprache niemals ein Vokabelheft, das man einmal durcharbeitet und anschließend nonverbale Signale "lesen" kann. Um Körpersprache interpretieren zu können, müssen wir immer das große Ganze im Auge haben.

Lassen Sie sich also nicht irritieren, wenn ein Gesprächspartner während Ihrer Unterhaltung "das falsche" Bein überschlägt und sie damit vermeintlich von Ihnen abwendet. So lange er dabei den Blickkontakt hält, Sie anlächelt, seinen Hals frei zeigt und sich interessiert am Gespräch beteiligt, ist alles okay.

Image by Guille Faingold via Stocksy

Ein Zwinkern ist die schnellste und sexyeste Art, mit einem fremden Menschen zu flirten. Es ist das unmissverständlichste Zeichen, um unserem Gegenüber ohne falsche Bescheidenheit deutlich zu machen, wie sexy wir sind und darüber hinaus rundet es als Emoji so gut wie jede Nachricht, die wir nach 2:00 Uhr nachts verschicken, auf charmante Art und Weise ab. Unklar ist aber, was genau so heiß daran sein soll, ein Auge zuzukneifen—es ist sogar so unklar, dass sich bisher noch nie jemand die Mühe gemacht hat, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Es gibt keine Aufzeichnungen über das allerste Mal, als ein Mensch einem anderen zugezwinkert hat, doch wir wissen, dass das deutsche Wort „zwinkern" auf das altenglische Wort twinclian zurückgeht, was vermutlich so viel hieß wie „die Augen zusammendrücken."

Mithilfe unserer Augen nehmen wir die äußere Erscheinung des Objekts unserer sexuellen Begierde wahr. Diese antworten wiederum freiwillig als auch unfreiwillig, wenn uns jemand oder etwas antörnt. In den 1960er- und -70er-Jahren hat der US-amerikanische Psychologe und Ethnologe Eckhard Hess die Pupillometrie—die Messung des Pupillendurchmessers in der Psychologie—begründet, nachdem er entdeckt hat, dass sich unsere Pupillen weiten, wenn wir jemanden ansehen, den wir sexuell attraktiv finden. In Körpersprache der Liebe schreibt Dr. David Givens, Direktor des amerikanischen Center for Nonverbal Studies, dass „ein schneller Lidschlag (oder ein ‚Wimpernzucken') bedeutet, dass man den psychologischen Erregungszustand seines Gegenübers erhöht hat—schnelles Blinzeln könnte daher ein Zeichen für sexuelle Erregung sein." Außerdem stehen die Chancen, den Grundstein für eine leidenschaftliche, vertrauensvolle Beziehung zu legen, umso besser, je länger man in die geweiteten, zuckenden Augen seines Gegenübers schaut.

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Patti Wood ist eine Expertin für Körpersprache und erforscht die Bedeutung des Zwinkerns in ihrem Buch SNAP: Making the Most of First Impressions, Body Language, and Charisma. Sie konzentriert sich bei ihrer Betrachtung nicht darauf, was das Zwinkern zur Kommunikation beisteuert, sondern legt den Fokus vielmehr darauf, was es ihr nimmt: die Bedrohlichkeit.

„[Zwinkern] ist eine Möglichkeit, um den langanhaltenden und potenziell bedrohlich wirkenden Blickkontakt zu entspannen", sagt sie. „Ich habe die Körpersprache des Weihnachtsmanns aus dem englischen Original von Als der Nikolaus kam analysiert. Darin heißt es wörtlich übersetzt: ‚Er drehte sich um und zwinkerte mir zu.' Diese Geste soll beruhigend wirken, wie um zu sagen: ‚Ich bin zwar durch den Kamin in euer Haus gekommen, aber ich bin harmlos.'"

Man kann winken, lächeln und den Kopf neigen, aber Zwinkern ist sehr viel schneller, diskreter und aussagekräftiger.

Joa Navarro ist ein Experte für Körpersprache, der früher als FBI-Agent gearbeitet hat. Er merkt auch an, dass der Mensch nur eine begrenzte Zahl an Möglichkeiten hat, um wortlos mit jemandem zu kommunizieren, der einige Meter weit entfernt steht. Man kann winken, lächeln und den Kopf neigen, aber Zwinkern ist sehr viel schneller, diskreter und aussagekräftiger.

Ein Zwinkern, sagt er, ist die schnellste und leichteste Art, mit jemandem zu kommunizieren, der sich am anderen Ende des Raums befindet. „Selbst in einem überfüllten, lauten Raum wird die Nachricht ankommen", sagt er.

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Auch jenseits von reellen Pupillen und Wimpern hat das Zwinkern seinen Platz in der nonverbalen Welt virtueller Kommunikation gefunden und zwar in Form von Emojis und Emoticons. In einer von Match.com im Jahr 2015 veröffentlichten Studie zu Singles in Amerika hat die Dating-Website über 5.600 US-amerikanische Singles aller Altersgruppen zu Flirtnachrichten, Sexting und sonstigen Gewohnheiten befragt. Dreiundfünfzig Prozent der Befragten gaben an, dass sie den „Zwinkersmiley" verwenden, wenn sie versuchen zu flirten. Damit erreichte der Zwinkersmiley einen beachtlichen Vorsprung vor dem „einfachen Smiley" (38 Prozent) und dem „Kusssmiley" (27 Prozent).

Jeffrey Hall, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität von Kansas und Autor von The Five Flirting Styles, hat eine eigene Interpretation für diese Statistik. Er ist der Meinung, dass der Zwinkersmiley zum Ausdruck bringen soll, dass man „verspielt, witzig oder unterhaltsam ist", was nicht weit von der Bedeutung eines Zwinkerns im wirklichen Leben abweicht.

„Ich denke [ein Zwinkergesicht] lässt die Informationen unbeschwerter beziehungsweise einladender wirken, genau wie beim Schäkern zu Beginn eines Flirts", sagt Hall. „Wenn Menschen Zwinkersmileys in Nachrichten oder auf Dating-Seiten wie Match.com verwenden, dann ist ihnen vielleicht klar, dass übermittelte soziale Interaktionen mit einer natürlichen Distanz einhergehen, die es zu überbrücken gilt—ähnlich, wie wenn man Augenkontakt zu jemandem in einer Bar oder einem Club herstellt. Vielleicht wird der Zwinkersmiley dazu genutzt, diese Distanz zu überwinden, die Übermittlungslücke zwischen den beiden Menschen zu schließen und eine Verbindung zwischen ihnen herzustellen."

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Foto: David Antis | Flickr | CC BY 2.0

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Was sagt ein langer Blickkontakt aus?

Ein wiederholter und langer Blickkontakt ist ein Zeichen von Vertrauen und Sympathie. Ein zu intensiver Blickkontakt kann wiederum aufdringlich, dominant oder bedrohlich wirken. Wer sein Gegenüber visuell fixiert, schüchtert ihn bewusst oder unbewusst ein.

Was bewirkt intensiver Blickkontakt?

Ein intensiver Blickwechsel vermittelt Nähe, ein abgebrochener Augenkontakt zeigt deutlich den Wunsch nach Distanz. Im Dating ist der Austausch via Blickkontakt elementar. Denn so ist ganz schnell klar, ob das Interesse beidseitig besteht – und wenn ja, ob sich daraus mehr entwickeln wird.

Was löst Augenkontakt aus?

Denn intensiver Augenkontakt vermag es, tiefe Gefühle in uns auszulösen: Ein Kribbeln im Bauch, Glück – aber auch Traurigkeit. Und genau diesen Effekt können wir ausnutzen: Etwa, um in einer langen Beziehung die alte Verliebtheit hervorzuholen oder eine verloren geglaubte Intimität wiederzuentdecken.

Ist Augen Kontakt flirten?

Egal, ob du große oder kleine, braune, grüne oder blaue Augen hast, ob du eine Brille trägst oder nicht – Augenkontakt ist der erste und wichtigste Schritt beim Flirten. Augenkontakt bedeutet natürlich nicht gleich, dass man flirtet.