Was bedeutet Ehe in der katholischen Kirche?

Trauen Sie sich! Zehn gute Gründe für die Ehe

Was meinen Katholiken, wenn sie von Ehe sprechen? Und warum ist der Kirche die Ehe so wichtig? Auskunft darüber gibt kurz und bündig ein neue Flyer mit dem Titel „Trauen Sie sich! Zehn gute Gründe für die Ehe“. Der Flyer möchte mit Illustrationen und Kurztexten einen Eindruck davon vermitteln, welche Tragweite und Tragkraft dieser Bund fürs Leben hat und er erläutert das katholische Verständnis der Ehe als Sakrament. Gleichzeitig machen die „Zehn guten Gründe für die Ehe“ diejenigen neugierig, die noch nie über die Ehe nachgedacht haben und bestärken jene, die den Weg der Ehe bereits gemeinsam gehen. Sie sind eine Einladung, sich zu trauen. Über das Bild gehts zum download.

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Das Sakrament der Ehe und seine Bedeutung

Alles, was Sie wissen müssen

In der katholischen Kirche hat die kirchliche Trauung einen sakramentalen Charakter inne und begründet so das Sakrament der Ehe. Im Gegensatz hat der evangelische Segensgottesdienst zur Trauung nur eine rituelle Bedeutung.

Gegenseitige Spendung des Sakramentes

Im so genannten Traugottesdienst spendet das Paar sich gegenseitig das Sakrament der Ehe. Dabei ist die Ehe nach dem katholischen Verständnis ein unauflöslicher Bund, mit dem das Ehepaar seine Lebensgemeinschaft begründet. So verspricht sich das Brautpaar am Altar die ewige Treue sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten.

Außerdem gehören zur Gültigkeit des Sakramentes der Ehe die Freiwilligkeit, die Überzeugung von der Unauflöslichkeit, die Treue, der Wille zur Elternschaft und zur christlichen Erziehung der Kinder.

Die Verbindung zwischen Mann und Frau erhält durch Christus eine ganz neue »Qualität« und wird auf diese Weise zum Sakrament erhoben. Alle Ehen, die zwischen Christen geschlossen werden, sind demnach ein Zeichen für Gottes neuen Bund mit den Menschen.

Unauflösbarkeit - Sakrament der Ehe

Die Unauflösbarkeit der Ehe folgt aus ihrer Sakramentalität: Gottes Zusage an die Menschen begründet in Christus einen unwiderruflichen Bund, weshalb das »Ja« der Brautleute am Altar als Abbild dieses Bundes nicht widerrufen werden kann. Durch dieses Jawort entsteht ein unlösbares Band.

Die Unauflösbarkeit der Ehe ist letztlich nur vom Glauben her zu verstehen, weil der Ehebund das Abbild des Bundes Gottes mit den Menschen ist.

Eine Vielzahl an weiteren Informationen zur Trauung finden Sie auch in unserer großen Checkliste zur Hochzeit (PDF| ePub).

Quellen

  • www.katholisch.de
  • www.bistum-trier.de
  • www.theology.de
  • Banner: © stock.adobe.com / Taiga

Unsere Empfehlungen für Sie

Ich nehme dich an als meinen Mann. Ich nehme dich an als meine Frau. Das Zweite Vatikanische Konzil betont die Ehe als umfassende personale und partnerschaftliche Lebensgemeinschaft von Mann und Frau. (GS 48) Der Ehebund, der durch das Ja-Wort (Konsens) zustande kommt, wird als Lebensprojekt, als lebenslange geistig-leibliche Gemeinschaft verstanden. Tragende Elemente sind die   gegenseitige Hingabe, das für den Anderen Da-Sein, ein Sich-selber-Schenken.

Im Katechismus der Katholischen Kirche ist formuliert:  

Der Ehebund, durch den Mann und Frau unter sich die Gemeinschaft des ganzen Lebens   begründen, welche durch ihre natürliche Eigenart auf das Wohl der Ehegatten und auf die Zeugung und die Erziehung von Nachkommenschaft hingeordnet ist, wurde zwischen Getauften von Christus dem Herrn zur Würde eines Sakramentes erhoben. (KKK 1601; CIC can. 1055 – § 1)

Die Ehe im Kirchenrecht: 

Die Ehe kommt durch den Konsens der Partner zustande, der zwischen rechtlich dazu   befähigten Personen in rechtmäßiger Weise kundgetan wird; der Konsens kann durch   keine menschliche Macht ersetzt werden. Der Ehekonsens ist der Willensakt, durch den Mann und Frau sich in einem unwiderruflichen Bund gegenseitig schenken und annehmen, um eine Ehe zu gründen. (CIC can. 1057 – §§ 1-2)

Ehe und Familie sind die Keimzellen einer Gesellschaft: Gesellschaften sind darauf angewiesen, dass sich Männer und Frauen finden, um eine dauerhafte Partnerschaft einzugehen und den Wunsch nach Kindern zu verwirklichen. Dadurch erneuert sich die Gesellschaft, hier werden Werte weitergegeben und der Hauptteil der Erziehungsleistungen erbracht.

Was bedeutet Ehe in der katholischen Kirche?

© KNAFamilienglück

In Ehe und Familie hat außerdem vieles, was das menschliche Miteinander lebenswert macht, seinen angestammten Platz: körperliche Zärtlichkeit, gemeinsame Tischgespräche, Urlaube und andere Freizeitaktivitäten, aber auch die täglichen Notwendigkeiten von der Zubereitung von Mahlzeiten, dem gemeinsamen Durchleben von Schwierigkeiten und Krankheiten bis hin zu dem Verlust geliebter Menschen. Durch Familien werden solidaritätsstiftende Leistungen in beträchtlichem Maße erbracht. Sowohl die Erziehungs- als auch die Pflegeleistungen bilden wichtige Grundlagen für eine Solidarität zwischen den Generationen.

Nach Auffassung der katholischen Kirche ist die Ehe in Gottes Schöpfung grundgelegt. Gott hat den Menschen aus Liebe erschaffen und ihn zur Liebe befähigt. Die Ehepartner bejahen einander mit der Liebe, mit der sie sich selbst einander von Gott geliebt wissen. So wird die christliche Ehe zu einer Frucht des Glaubens an die Liebe Gottes. Die Liebe zwischen Mann und Frau, an die Gott den Fortbestand der Schöpfung geknüpft hat, ist durch ihre dauerhafte Zusage, ihre unverbrüchliche Treue und ihre Offenheit für die Weitergabe von Leben ein Sakrament. Das Sakrament der Ehe spenden sich die Partner gegenseitig vor Gott und vor menschlichen Zeugen. In Christus hat dieser Bund von Mann und Frau eine neue Würde bekommen, indem er zum Zeichen des unauflöslichen Bundes Christi mit seiner Kirche wird.

Was bedeutet Ehe in der katholischen Kirche?
Das päpstliche Lehrschreiben Amoris laetitia.

Angeregt durch die beiden Synoden zum Thema Familie der Jahre 2014 und 2015 und dem darauf basierenden Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris laetitia (19. März 2016) von Papst Franziskus greift die Kommission für Ehe und Familie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz den Wunsch nach einer Intensivierung von Ehevorbereitung, Ehebegleitung und Ehespiritualität auf, um das Sakrament der Ehe weiterhin im Bewusstsein zu halten und zu stärken. Die deutschen Bischöfe sind sich bewusst, dass das Gelingen einer Ehe nicht nur von ihrer religiösen Dimension abhängt, sondern auch auf allgemeinmenschliche Grundlagen aufbaut. Daher stellt die Kirche ein kompetentes System von Beraterinnen und Beratern der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen zur Verfügung.

Weitere Informationen

  • Nachsynodales Apostolisches Schreiben Amoris laetitia
  • Familiensonntag
  • Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e. V. (AKF)
  • Familienbund der Katholiken
  • Informationen rund ums kirchliche Heiraten
  • Katholische Bundeskonferenz für Ehe-, Familien- und Lebensberatung

Was bedeutet es verheiratet zu sein?

Das Bürgerliche Gesetzbuch definiert die Ehe in § 1351 Abs. I BGB als eheliche Lebensgemeinschaft: “… Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen. Die Ehepartner sind einander zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet und tragen füreinander Verantwortung…“.

Warum ist die Ehe kein Sakrament?

Die Eheschließung zwischen Christen ist nach katholischer Auffassung stets ein Sakrament. Der Ehebund wird, abgesehen von Sonderfällen, im Rahmen einer liturgischen Feier öffentlich bekundet. Das Ehesakrament spenden sich nach katholischer Lehre die Brautleute gegenseitig.

Ist eine Ehe zwischen Katholiken und Nicht Christen möglich Ja Nein?

Grundsätzlich ist eine kirchliche Heirat zwischen Katholiken und Andersgläubigen erlaubt, wird aber oft von Seiten der Kirche als Ehehindernis betrachtet, wenn der Partner nicht getauft worden ist. Die Ehe weist somit keinen sakramentalen Charakter auf. Der Bischof kann aber dieses Ehehindernis dispensieren.

Woher kommt das Sakrament Ehe?

Die Ehe ist eines der sieben Sakramente. Spätestens seit dem 2. Konzil von Lyon (1276) ist die Siebenzahl der Sakramente in der Kirche festgelegt und die Ehe wird zu den sieben Sakramenten gezählt.