Was bedeuten vogschwärme

Im Bild sichtbar ist die aktuelle BIRDTAM Landkarte für Deutschland, die mich spontan zum Schreiben des heutigen Blogs motiviert hat. Der Link dazu sollte in jeder besseren Favoriten-Sammlung abgespeichert sein. Denn auch wenn diese Karte für die meiste Zeit im Jahr weiß bleibt, so herrscht im Frühjahr und Herbst reger Verkehr bis hoch in 5000 Fuß.

Was bedeuten vogschwärme

Passieren hin und wieder Bird-Strikes mit einzelnen Vögeln, so stellen ganze Schwärme von Großvogelarten wie Kraniche, Großtrappen oder Gänsen auch für die Airliner eine ernstzunehmende Gefahr dar.

Das Bundesamt für Naturschutz und der DAeC haben in Zusammenarbeit mit den Vogelschutzwarten der Länder die wichtigsten Aircraft-relevant Bird Areas (ABA) identifiziert. Hier online eine Übersicht mit detaillierten Beschreibungstexten. Diese Gebiete sind auch in unseren ICAO Karten wiederzufinden. Und wer aufmerksam die AIP durchgelesen hat, dem wird die Deutschlandkarte im Abschnitt ENR vielleicht noch bekannt sein, wo der Korridor des Kranichzuges von Süd-West nach Nord-Ost gezeigt wird. Im digitalen Gegenstück fehlt diese.

Was bedeuten vogschwärme

Trivia am Rande: Auch wenn dank SERA die 2.000 Fuß entfallen sind, so sind diese zumindest noch in diesem Teil der AIP gegenwärtig. Und auch das Bundesamt für Naturschutz kennt auf seiner Website zumindest noch die alte Überland-Sicherheitsmindesthöhe. Es ist selbstverständlich diese Gebiete mit Ihren zahlreichen Seen, Talsperren, breiten oder renaturierten Flussläufen nicht in 500 Fuß zu überfliegen.

Kleiner Test: In welcher Farbe sind diese ABA auf der ICAO Karte markiert? Und was bedeuten die Zahlen? 09-04 zum Beispiel?

Keine Sorge, die Zahlen in der zweiten Zeile geben die Monate des höchsten Riskios an und rein rechtlich haben diese Gebiete keine Relevanz. Praktisch betrachtet kann eine Kollision mit einem mehreren Kilogramm schweren „Fliegerkollegen“ bei Geschwindigkeiten um 200 km/h für beide zu einem letalen Ende führen.

Das OLG Hamm durfte sich einmal mit der juristischen Aufarbeitung eines Vogelschlages beschäftigen (Aktenzeichen 13 U 194/03). Der Halter einer Taube durfte die Kosten für eine zerstörte Turbine hälftig ersetzen. Wer ein wenig schmunzeln mag, darf sich gerne die Urteilsbegründung durchlesen.

Wie schützt man sich?

Man kann sich für die Situation vorbereiten nicht jedoch verhindern. Hat man Glück und kann einen großen Schwarm rechtzeitig sichten, so sollte dieser großräumig umflogen und weiterhin beobachtet werden, bis dieser keinen Vektor mehr hat. Denn Vögel erkennen ein Flugzeug jenseits 100 km/h Reisegeschwindigkeit nicht mehr als Hindernis und können jederzeit einen schnellen Richtungswechsel vornehmen. Sowas wie Ausweichregeln und Vorflugrecht sind diesen Luftteilnehmern leider gänzlich unbekannt.

Um den eigenen Heimatplatz herum kennt man vielleicht noch die Gebiete, wo sich Vogelschwärme bevorzugt sammeln oder einen Zwischenstop einlegen. Auf fremden Plätzen können Flugleiter oder einheimische Piloten möglicherweise den einen oder anderen Tip geben. Diese sollten dann auch ernst genommen werden.

Der beste Schutz jedoch ist es ruhig und besonnen zu bleiben und bereits zuvor vielleicht im Zuge einer UL Fortbildung oder eines Sicherheitstrainings entsprechende Notfall-Maßnahmen geübt zu haben. Denn erst wenn man diese ohne nachzudenken blind - in diesem Zusammenhang leider wortwörtlich gemeint - abspulen kann, bleibt man auf der sicheren Seite.

wie zum Beispiel in Düsseldorf-Flingern am Sonntagnachmittag. Gerade für Kinder sind die Formationen faszinierend. Doch um welche Arten handelt es sich dabei überhaupt? Und wohin fliegen die Tiere? Wir klären die wichtigsten Fragen zu den gefiederten Formationen.

Wohin fliegen Zugvögel?

Derzeit sind es vor allem große Schwärme von Kranichen, die am Himmel zu sehen sind. Laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sind sie auf dem Weg in ihre Winterquartiere in Frankreich und Spanien, wo sie bei milderem Wetter die Wintermonate verbringen. Andere Arten zieht es in wärmere Gegenden Südeuropas oder sogar Afrikas.

Es gibt aber auch Vögel, die hierher kommen, um zu überwintern. Zu nennen sind hier vor allem die Wildgänse, die jährlich in großen Scharen am Niederrhein verweilen.

Vor allem der Mangel an geeigneter Nahrung, also Insekten, treibt die Zugbewegung an. Manche Arten sind dabei monatelang unterwegs wie beispielsweise der Sumpfrohrsänger.

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Zugvogelschwärme über Flingern lassen Kinder staunen

Naturschauspiel in DüsseldorfZugvogelschwärme über Flingern lassen Kinder staunen

Was bedeuten vogschwärme

Wie man Kranich, Gans und Co. erkennt

Zugvögel sind in NRW unterwegsWie man Kranich, Gans und Co. erkennt

Welche Zugvögel sind jetzt unterwegs?

Aktuell sind es vermehrt Kraniche, die am Himmel zu sehen sind. Laut Nabu waren sie in den vergangenen Wochen hauptsächlich über Hessen zu sehen. Am Sonntag habe es aber einen plötzlichen Aufbruch in den Mooren des südwestlichen Niedersachsens gegeben. In den Tagen davor waren dort fast 60.000 Kraniche vom Ostseebodden kommend eingetroffen. Innerhalb einer Woche seien die Rastzahlen in der Diepholzer Moorniederung von 22.600 auf 81.400 Kraniche gestiegen, während an der Ostseeküste von Rügen bis zum Darß nur noch 10.000 Kraniche verblieben, hieß es.

Am Sonntag entschieden dann Zehntausende Kraniche, dass es Zeit zum Weiterflug Richtung Champagne in Frankreich ist. Dabei überflogen die Vögel Teile des Münsterlandes, das mittlere und westliche Ruhrgebiet, Teile des Niederrheins, aber auch das Sauerland und das Bergische Land. Über das Rheinland und die Eifel ging es dann weiter nach Frankreich.

Warum fliegen Zugvögel in Formationen?

Besonders auffällig ist die keilförmige V-Formation, in der auch Kraniche unterwegs sind. Diese bringt laut der nordrhein-westfälischen Ornithologengesellschaft vor allem energetische Vorteile. Auch wenn die Tiere leicht versetzt, also nicht direkt im Windschatten des Tieres vor ihm fliegen, so ist diese Formation aufgrund von Luftverwirbelungen die effektivste. Die Tiere müssen nicht so viel Kraft aufwenden und können sich ihre Energie für die weite Reise besser aufteilen.

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Zugvögel ziehen über NRW – die Fotos unserer Leser

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Foto: dpa/Patrick Pleul

Welche Vögel gehören zu den Zugvögeln?

Tatsächlich sind es viele Arten, die in unseren Breiten heimisch sind, die in den Wintermonaten ihre Reviere verlassen und Richtung Süden ziehen. Typische Vertreter der Zugvögel sind laut Nabu der Weißstorch und der Schwarzstorch, aber auch Kranich, Wespenbussard, Kuckuck, Mauersegler, Rauchschwalbe, Brachvogel, Kiebitz, Singdrossel, Sumpfrohrsänger, Feldlerche, Fitis, Nachtigall und Hausrotschwanz machen sich im Herbst auf den Weg in wärmere Gefilde.

Warum rufen Zugvögel so laut?

Von den Zugvögeln, die aktuell über NRW unterwegs sind, sind es vor allem Wildgänse und Kraniche, die auch durch ihre lauten Rufe auffallen. Laut Nabu erinnern Kranichrufe dabei an ein „erhabenes“ Trompeten: „krru“ - „krarr“ im Wechsel. Im Herbst könne man außerdem die „Tschirp“-Rufe der Jungvögel aus nächster Nähe heraushören. Kraniche nutzen wie die meisten Vogelarten ihre Rufe zur Balz, zur Warnung oder zur Kommunikation mit den anderen Individuen im Schwarm. Im Vergleich mit anderen Vögeln hat der Kranich aber ein besonders großes Rufrepertoire, dass auch eine entscheidende Rolle im Sozialgefüge der Tiere spielt.

Gänse rufen je nach Art unterschiedlich, ähneln aber einander. Sie schnattern, quäken (wie beispielsweise Graugans), quieken (wie beispielsweise Blässgans) oder fliegen manchmal sogar fast stumm (Saatgans).

Was versteht man unter einem Vogelschwarm?

Bedeutungen: [1] Biologie: Schar von Vögeln; Gruppe von Vögeln, deren Mitglieder sich untereinander nicht individuell kennen, die aber gemeinsam einen Superorganismus bilden. Herkunft: Determinativkompositum aus den Substantiven Vogel und Schwarm.

Warum fliegen Vögel im Schwarm?

Die Schwarmbildung dient neben der Sammlung für den Vogelzug, die Nahrungssuche oder das gemeinsame Aufsuchen eines Schlafplatzes vor allem der Sicherheit, um etwa auf einen Angriff eines Beutegreifers (Wanderfalke, Sperber, Habicht) schnell und effektiv zu reagieren.

Warum versammeln sich Vögel?

Die Schwarmbildung schützt Stare vor Angreifern aus der Luft. Greifvögel als natürliche Feinde des Stars haben es so schwer, einen einzelnen Vogel innerhalb des Schwarms zu fixieren. Entscheidend zur Abwehr von Beutegreifern ist daher die synchrone Bewegung der Vögel zur Schwarmmitte.

Welche Vögel treten jetzt in Schwärmen auf?

Gerade im Herbst ist die beste Zeit, um Zugvögel wie Kranich, Star, Gans, Weißstorch oder Rauchschwalbe am Himmel zu beobachten - ob einzeln, in Formationen oder in dichten Schwärmen. Viele Vogelarten tun sich für ihren Flug in Richtung Süden zusammen.