Mit 4-Sterne-Bestuhlung finden 48 Fahrgäste einen Platz in dem Bus, der über einen topmodernen Antriebsstrang mit neuerdings leistungsgesteigerten 470 PS(346 kW) Show
und 2.400 Nm maximalem Drehmoment sowie die neue MAN TipMatic Coach verfügt. Gerätesteckdose(zugelassene Typen siehe Datenblatt) festschrauben, dabei maximales Drehmoment 1 Nm beachten. Wie ein Automotor funktioniert wissen wir meist – was Hubraum bedeutet oder PS, wozu der Drehzahlmesser da ist und wofür das maximale Drehmoment steht. Wir können uns sogar für Details wie für obenliegende Nockenwellen und die Anzahl der Ventile je Zylinder begeistern. Beim E-Auto wird es schwieriger, und beim E-Bike? Deshalb möchte ich für mich und Euch als Leser etwas tiefer gehen als der klassische Motorenvergleich. Und auch das Thema, wo der E-Bike-Motor im Rahmen sitzt, soll hier nur untergeordnet eine Rolle spielen. Es kommt mir hier darauf an, über die Unterschiede in der Kraftentfaltung, in der Tretunterstützung, in der Auswirkung auf das Fahrverhalten zu sprechen. Inhalt Ausblenden 1 Mittelmotor, Nabenmotor, Rahmenmotor: Unterschiedliche Stärken 2 Welche Rolle spielt das Drehmoment beim E-Bike-Motor? 3 Drehmoment-Angaben verschiedener E-Bike-Motoren: 4 Praxis: Welches Drehmoment für welche Steigung? 5 Die Trittkraft steuert die Leistung – Schaltfaules Fahren kostet Akkupower 6 Fitness: Akku und Gelenke profitieren von höheren Trittfrequenzen 7 Wieviel Kraft kommt auf der Straße, dem Schotter oder dem Trail an? 8 Wie hängen Trittfrequenz und Drehmoment zusammen? 9 Zum starken Motor gehört eine ausreichend abgestufte Schaltung 10 Ähnliche Artikel: Mittelmotor, Nabenmotor, Rahmenmotor: Unterschiedliche StärkenDie Frage Mittelmotor oder Nabenmotor vorn/hinten streifen wir hier nur kurz. Wir wissen, dass der E-MTB-Mainstream momentan (Sommer 2019) beim Mittelmotor liegt (siehe unser Vergleich der Mittelmotoren von Bosch, Brose, Shimano, Yamaha und TQ). Hinterrad-Nabenmotoren folgen in der Verkaufszahl mit Abstand danach, haben ihren Schwerpunkt bei den wendigen Urban e-Bikes. E-Bikes mit Motor an der Vorderachse gibt es kaum noch, etwa in manchen Klapp-Ebikes. Als dritte Motorklasse sind in den Rahmen integrierte Motoren, etwa von Fazua oder Vivaxx. Was sind nun die Merkmale, die uns darüberhinaus interessieren? Gerade beim Thema Steigungen kommt hier das Drehmoment ins Spiel. Kurze Werbeunterbrechung Welche Rolle spielt das Drehmoment beim E-Bike-Motor?Das Drehmoment ist das Produkt aus Kraft x Kraftarmlänge (beim Rad: Kurbelarmlänge, meist 17 oder 17,5 Zentimeter) – also die Power, die das System aus Motor und Muskelkraft auf die Antriebsachse oder zum Getriebe (Kettensystem, oder Nabenschaltung mit Kette, Riemen) bringt. Beim E-Bike Motor ist es die Kraft, mit der Dich der Motor zusätzlich zu Deiner eigenen Kraft unterstützt. Was bedeutet es nun, wenn Motoren Dich mit unterschiedlichen Drehmomenten versorgen? Und wirkt sich das auf die Einsatzmöglichkeiten des E-Bikes aus? Drehmoment-Angaben verschiedener E-Bike-Motoren:Zunächst ein paar Zahlen zu aktuellen Pedelec-Motoren verschiedener Hersteller und E-Bike-Modelle:
Im Vergleich dazu Motoren mit mehr als 250 W Leistung – also nicht mehr Pedelecs:
Das maximale Drehmoment wird in der höchsten Unterstützungsstufe (Fahrmodus Turbo, High, oder auch Extra – je nach System und Hersteller) abgegeben und abhängig von der Kraft, die Du selbst an die Pedale weitergibst. An der Auflistung erkennst du schon: Mittelmotore liefern das größte Drehmoment. Deshalb sind sie bei E-Bikes im E-MTB und Trecking-Bereich die geeignetste Motorart. Hier geht es schließlich oft mal steil bergauf, oder Steigungen ziehen sich im hügeligen bis bergigen Gelände. Auch bei Cargo-E-Bikes, wo es größere Lasten zu schleppen gilt. Am stärksten spürst Du (und wirkt) das Drehmoment im „Drehzahlkeller“ des Motors, wenn Dich das E-Bike fast aus dem Stand heraus unterstützt, und in der Unterstützung bei steilen Anstiegen und längeren Steigungen. Einen „Drehzahlmesser“ haben meines Wissens nicht alle E-Bike-Displays. Ich kenne die Anzeige von meinem Yamaha-Display: Hier werden die rpm (revolutions per minute = Umdrehungen/Minute = U/min) angezeigt. Im Intuvia-Display von Bosch werden keine Trittfrequenz-Angaben angezeigt, sondern mit einem kleinen Pfeil oben links in der Anzeige Schaltempfehlungen gegeben wie beim Auto heute üblich. Beim Bryton Rider 750 können die rpm-Werte z.B. von Shimano-Motoren angezeigt werden. Was die Lebensdauer von E-Bike-Motoren betrifft, scheint diese vom Drehmoment unabhängig zu sein, hier spielen andere Faktoren eine Rolle. Ich finde die Lebensdauer bei allen Motoren erstaunlich hoch – mit einer Ausnahme. Lest dazu gern den Artikel „Die Lebensdauer von E-Bike Motoren„. Praxis: Welches Drehmoment für welche Steigung?Für die meisten Fahrer und Motoren stellen tatsächlich Steigungen die größtem Ansprüche an die körperliche Fitness und die Motorpower. An der flachen Küste kann das natürlich auch mal starker Gegenwind sein. Aber am spannendsten finde ich das Thema Steigungen (-> siehe unser Fahrbericht: Mit dem E-Bike auf die Kampenwand„). Ein interessanter Grundlagenartikel von Dieter Drewanz (-> PDF) aus 2015 zeigt die Auswirkungen unterschiedlicher Drehmomente für die „Steigfähigkeit“ mit dem E-Bike. Eine Steigung von 12% entspricht oft den steileren Auffahrten bei Tiefgaragen. Eine Steigung von >20% tritt meist nur auf Nebenstrecken in den Bergen auf. An der Kampenwand sind es stellenweise 22%.
60 Nm ermöglichen bei einem Rad mit 26″-Felgen (Radius inkl. Reifen 32,5cm) eine Steigung von 23,3%. Die Tiefgaragenausfahrt sollte man also mit einem fitten Akku und Hinterradnabenmotor gut hochkommen, mit einem guten Mittelmotor mit 83 Nm schafft man auch steile Anstiege in den Alpen mit rund 25% Steigung oder 14° Steigungswinkel (bei gutem Grip und gutem Akku!). Für 90% Unterstützung sind bei 25% Steigung 80 Nm nötig. Für die Steigungen, wie sie mit aktuellen E-MTB, besonders den All-Mountain- und Endoro-E-Bikes möglich sind, muss also ein möglichst hohes Drehmoment den E-Biker unterstützen. Noch steilere Climbs als 25%, eventuell bei losem Untergrund, erfordern noch mehr Drehmoment. Entsprechende Drehmomentwerte von > 100 Nm, wie beim Haibike Modell Flyon, waren in dem Artikel aus 2015 natürlich noch nicht in den Berechnungen berücksichtigt … Die Trittkraft steuert die Leistung – Schaltfaules Fahren kostet AkkupowerDas besondere beim Pedelec ist ja, dass die Motorleistung nicht wie beim Auto über ein Gaspedal gesteuert wird, sondern durch die Tretleistung des Fahrers. Sensoren messen Trittfrequenz (hier ausführlicher über die beste E-Bike Trittfrequenz) und Tretkraft. Zusammen mit der gewählten Unterstützungsstufe wird daraus die Leistung berechnet, die der Motor bringen soll. Während Autos mit niedriger Drehzahl am sparsamsten laufen, kommt man auf dem Pedelec mit Mittelmotor mit höheren Drehzahlen am weitesten, in der Regel bei einer Trittfrequenz von 75 bis 90 Kurbelumdrehungen pro Minute. In schweren Gängen bei langsamer Trittfrequenz muss der Motor mehr arbeiten als der Mensch – das kostet Strom. Bei zu hoher Trittfrequenz hingegen kommt der Motor nur sehr schwach zum Einsatz und man selbst ins Schwitzen. Fitness: Akku und Gelenke profitieren von höheren Trittfrequenzen“Flottes, lockeres Treten ist auch für Muskulatur, Kreislauf und insbesondere die Kniegelenke deutlich gesünder, als mit langsamem Tritt schwere Gänge zu drücken”, fasst Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad die Meinung von Sportmedizinern zusammen, die sich auf das Fahren mit dem E-Bike übertragen lässt. Sind eigene Tretkraft und Motorleistung optimal ausbalanciert, läuft das System Mensch-Elektromotor am effizientesten. Dann ist auch die Reichweite einer Akkuladung ist am größten (siehe auch unsere Artikelserie „Alles zur E-Bike Reichweite„), Weil der Motor des Pedelecs beim langsamen Treten viel Leistung hinzugibt, lassen sich ungeübte Fahrer gern zum „schaltfaulen“ Fahren verführen: Sie fahren im schweren Gang an. Doch damit steigt auch der Stromverbrauch rapide. Deshalb Gunnar Fehlaus Tipp für E-Bike-Einsteiger:
Wieviel Kraft kommt auf der Straße, dem Schotter oder dem Trail an?Nach der Formel Leistung = Drehmoment x Winkelgeschwindigkeit hängt die Leistung stark von der „Drehzahl“ beim Radeln, sprich der Trittfrequenz oder „Kadenz“ ab. Wieviel Leistung aus der kombinierten Bewegung und Kraft von Beinen und Motor auf der Straße tatsächlich ankommt, hängt dann noch von weiteren Fakoren ab: Von der Art der Kraftübertragung aufs (allermeistens) Hinterrad und von der Bereifung bzw. vom „Grip“. Nicht umsonst haben Formel-1-Renner breite „Schlappen“, und sportliche E-MTBs für besonders steile Anstiege immer öfter Reifen mit 2.6 oder 2.8 Zoll Breite. Abseits der Formel 1 bietet sich der Vergleich mit Standardmotorisierungen bei Renault Twingo and Smart ForTwo an: Auch diese haben Ihre Leistungsmaximum bei einem Drehmoment von etwa 90 Nm. Wie hängen Trittfrequenz und Drehmoment zusammen?Bei niedriger Trittfrequenz und hoher Kraft wird das maximale Drehmoment des Motors zur Unterstützung benötigt. Also beim Anfahren, bei steilen Passagen, beim kurzfristigen starken Beschleunigen. Bei höherer Trittfrequenz unterstützt das Drehmoment z.B. besonders bei langen Steigungen und bei Gegenwind. Je höher das verfügbare maximale Drehmoment, desto „flacher“ fühlen sich Steigungen an. Eine Trittfrequenz von > 75 Umdrehungen pro Minute empfiehlt übrigens auch die Sportmedizin. Je höher die Trittfrequenz, desto weniger Kraft wird bei gleicher Leistung benötigt – von Kniegelenken wie vom Motor. Deshalb ist das auch akkusparend und besonders effektiv. Übrigens wirst du als Patient in der Reha auf 75 u/min trainiert – das ist die unterste Grenze, die man dort treten sollte, um Kniebelastungen möglichst gering zu halten. Deshalb gilt: Zum starken Motor gehört eine ausreichend abgestufte SchaltungDeshalb machen gute Schaltungen mit hoher Übersetzungsbandbreite z.B. am Berg Sinn: Damit kann ich auch bei langsamen Geschwindigkeiten (oder beim Anfahren) mit relativ hoher Trittfrequenz im optimalen Bereich fahren. Du fährst ja auch mit dem Auto nicht im vierten Gang den Berg hoch oder an der Ampel los… Kettensysteme sind in der Kraftübertragung in der Regel etwas effektiver als Nabenschaltungen. Deshalb setzen E-MTBs vor allem auf diese Schaltungen etwa von Shimano. An Vielzweck- und Trecking-Bikes machen auch Nabenschaltungen mit guter Gangabstufung (z.B. 14 Gang) Sinn. Einige automatische Schaltungen wie die elektronische 14-Gang-Nabenschaltung Rohloff E-14 schalten beim Anhalten übrigens automatisch in den niedrigsten Gang runter – eingesetzt etwa beim Riese & Müller Delite Mountain Rohloff – nachzulesen in unserer Besprechung des R&M Delite. Ein sehr sinnvolles Feature, gerade für noch nicht so erfahrene oder weniger schaltfreudige E-Biker.
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