Warum sind lärmgrenzwerte nicht in allen ländern gleich

Eine Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsamts belegt, daß bei einem Viertel der Untersuchten das Hörvermögen deutlich und dauerhaft beeinträchtigt war. Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen Gehörschäden und überlautem Musikkonsum.

Zusätzlich wurde von der Kommission SOZIAKUSIS des Umweltbundesamtes, unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Musikhörgewohnheiten der Jugendlichen, eine Risikoabschätzung der Auswirkungen auf das Gehör erstellt. Danach führt ein Dauerschallpegel von 85 dB(A) bei einer täglicher Expositionszeit von 8 Stunden bei 5 % nach 10 Jahren zu einem Hörverlust von 30 dB bei 3 kHz. 94 dB(A) bei einer Stunde Expositionszeit pro Tag führen zu dem gleichen Ergebnis.

Physische und psychische Wirkung (extraaurale Reaktionen)
Lärm wirkt auch als psychosozialer und emotionaler Stressor und kann unspezifische Reaktionen hervorrufen, die sich aus der Erregung des autonomen Teils des vegetativen Nervensystems erklären. Diese Reaktionen können schon bei Schalldruckpegeln wesentlich unterhalb 85 dB (A) auftreten.
Dauerhafte Lärmbelastung beeinflußt somit die physischen als auch psychischen Regulationsmechanismen des menschlichen Organismus.

Allgemeine Störungen
Ab einem Dauerschallpegel von 40 dB(A) kann es zu einem Gefühl der Belästigung und der Verärgerung kommen.
Die psychosozialen Lärmwirkungen hängen von der körperlichen und seelischen Verfassung des Betroffenen ab, vom Zeitpunkt und Ort der Immission und der Einstellung zum Geräusch oder dem Verursacher. Sie können die Lebensqualität mindern und Verhaltensänderungen provozieren.
Anwohner stark befahrener Straßen und Flughafenanrainer führen z. B. kürzere Telefonate, schließen häufiger das Fenster und nutzen ihre Balkone, Terrassen und Gärten seltener.
Etwa 50 % der Bevölkerung (alte Länder) sind am Tag mit Geräuschpegeln von über 55 dB(A) durch den Straßenverkehr belastet.

Kommunikationsstörungen
Ist der Umweltlärm lauter als das gesprochene Wort, ist das Gespräch beendet oder zumindest gestört. Wenn der Außendauerschallpegel 70 dB(A) erreicht, ist in Innenräumen der Geräuschpegel normalerweise so hoch, daß bei offenem Fenster keine ungestörte Kommunikation mehr möglich ist.
Besonders lästig wird die Störung bei Einwegkommunikation (Rundfunk, Fernsehen) empfunden, wenn Informationen verloren gehen.
Die akustische Kommunikationsfähigkeit ist zudem entscheidend für den Spracherwerb, für Lernprozesse und für die schulische Wissensvermittlung.
Durch den Straßenverkehr sind über 6 % der Bevölkerung (alte Länder) tagsüber mit Geräuschpegeln über 70 dB(A) belastet.

Schlafstörungen
Gleichmäßige, andauernde Lärmpegel von über 30 dB(A) können bereits zu Schlafstörungen führen.
Ab Maximalpegeln von 50 - 60 dB(A) zeigen sich beim schlafenden Menschen Streßreaktionen, die zur vermehrten Ausscheidung von Streßhormonen (z.B. Cortisol) führen. Chronische Cortisolerhöhungen können das Risiko für Magen-Darm- und Herz-Kreislauferkrankungen steigern.
Mit steigendem Dauerschallpegeln nimmt die Traumschlafzeit ab, und die Einschlafzeit, sowie die Anzahl und die Gesamtzeit der Wachphasen nehmen zu. Die Schlafqualität wird subjektiv schlechter beurteilt und die physische und psychische Verfassung, die Leistung, die Konzentration und das Immunsystem können beeinträchtigt werden.
Über 30% der Bevölkerung (alte Ländern) sind nachts mit Dauerschallpegeln über 50 dB(A) durch den Straßenverkehr belastet. Bei einer Spaltöffnung der Fenster an einer Straße führt das zu einem Maximalpegel von 50 - 60 dB(A) im Innenraum.

Andere gesundheitlichen Auswirkungen
Der Organismus reagiert auch im wachen Zustand auf Lärm mit vegetativen Funktionsänderungen.
Schallbelastungen über 60 dB oder relevante Signale wie Knallen lösen typische Streßreaktionen im Körper aus: z. B. Beschleunigung der Herzfrequenz, Verengung der peripheren Blutgefäße mit Blutdrucksteigerung, vermehrter Freisetzung von Streßhormonen, Erweiterung der Pupillen.
Das Ausmaß der Funktionsänderungen nimmt mit dem Schalldruckpegel der einwirkenden Geräusche zu. Kurzfristiger Lärmstreß beeinflußt die Gesundheit nicht. Länger einwirkender Lärm kann jedoch eine chronische Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems zur Folge haben.
Rund 30 % der Bevölkerung (alte Länder) sind am Tag mit Geräuschpegeln über 60 dB(A) durch den Straßenlärm belastet, wobei der Pegel bei der Hälfte davon größer als 65 dB(A) ist.

Eine empirische Studie des Umweltbundesamtes (Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene) hat ergeben, daß das Herzinfarkt-Risiko signifikant und kontinuierlich mit der subjektiv empfundenen Arbeitslärmbelastung ansteigt.

Wissenschaftler der Universität Hamburg, aus den USA und Schweden haben bei Untersuchungen von fluglärmbelasteten Kindern am neuen Münchener Flughafen, im Gegensatz zu einer unbelasteten Kontrollgruppe, eine Steigerung der Blutdruckwerte sowie eine Zunahme von Streßhormonen im nächtlichen Urin gemessen.

Wie viel dB sind in Österreich erlaubt?

Autos stellen in großen Städten wie Wien die größte Lärmquelle da, aber auch hier gibt es Grenzwerte: Tagsüber darf der Schallpegel 60 dB nicht überschreiten, nachts liegt der Grenzwert bei 50 dB.

Wie viel dB ist zulässig?

Je mehr Motorleistung euer Auto hat, desto lauter darf es auch sein. Aktuell dürfen Fahrzeuge laut Straßenverkehrszulassungsordnung zwischen 72 und 75 Dezibel laut sein. In den nächsten Jahren wird dieser Wert schrittweise dann auf 68 bis 72 dB reduziert. Dabei genießen jedoch Altfahrzeuge Bestandsschutz.

Wie breitet sich Straßenlärm aus?

Lärm breitet sich in alle Richtungen aus und nimmt mit zunehmendem Abstand von der Quelle ab. Hindernisse im Ausbreitungsweg führen auch zu einer Reduktion. Der von einer Schallquelle emittierte Schall nimmt mit der Entfernung von der Quelle ab.

Wie weit hört man Straßenlärm?

Lärmstufen und Geräuschempfinden.