Warum juckt eine wunde wenn sie heilt

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Gesundheit:Was hilft bei juckenden Wunden?

8. August 2018, 4:55 Uhr

Hamburg (dpa/tmn) - Wenn die Wunde juckt, heilt sie - dieses Credo kennen die meisten noch aus ihrer Kindheit. Tatsächlich ist da etwas dran. Dennoch ist es etwas kontraproduktiv, wenn die Wunde juckt.

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Hamburg (dpa/tmn) - Wenn die Wunde juckt, heilt sie - dieses Credo kennen die meisten noch aus ihrer Kindheit. Tatsächlich ist da etwas dran. Dennoch ist es etwas kontraproduktiv, wenn die Wunde juckt.

Was da passiert?

Dass Wunden irgendwann zu jucken beginnen, hat mit der Nebenwirkung eines Botenstoffs zu tun. Wird die Haut verletzt, dichtet der Körper die Wunde erstmal ab. Drunter beginnen allerhand Reparaturprozesse. Unter anderem schickt der Körper einen Botenstoff namens Histamin, erläutert Jana Witte, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf.

Dieser Neurotransmitter lockt andere Botenstoffe an, stellt die Gefäße weit und macht sie durchlässiger. Außerdem ist Histamin an der Abwehr von körperfremden Stoffen beteiligt - was sinnvoll ist, damit sich die Wunde nicht entzündet. Histamin löst allerdings auch einen Juckreiz aus. Bei der Heilung von Wunden ist das gewissermaßen ein unerwünschter Nebeneffekt.

Was also tun?

Jedenfalls nicht kratzen. Damit würde man die Wunde wieder aufreißen, warnt Witte. Sie rät, die betroffene Stelle bei starkem Juckreiz vorsichtig zu kühlen. Dafür schlägt man ein sauberes Tuch um ein Coolpack und hält das Ganze für kurze Zeit auf die Wunde. "Zu stark oder zu lange darf man die empfindliche Haut nicht kühlen", sagt die Expertin. Sonst drohen Erfrierungen.

Die gute Nachricht ist: Irgendwann hört das Jucken auch wieder auf. Dann nämlich, wenn das Histamin seinen Job erledigt hat.

Warum juckt eine wunde wenn sie heilt

© istockphoto, simplytheyu

Wir sprechen von einer Erfahrung, die vermutlich jeder von uns schon einmal gemacht hat. Ob beim Fahrradfahren, beim Rasieren oder einfach bei der Hausarbeit - wir verletzen uns. Zuerst verspüren wir starke Schmerzen, dann scheint die Wunde wie betäubt. Wenn sich Schorf über der Verletzung bildet und der Heilungsprozess beginnt, verspüren wir häufig einen starken Juckreiz. Warum jucken heilende Wunden und was kann man dagegen tun?

Jucken - ein gutes Zeichen

Das Jucken einer Wunde ist nichts, was uns beunruhigen sollte. Es ist sogar ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich die Verletzung im Heilungsprozess befindet. Unser Körper gleicht einer aufeinander abgestimmten Organisation, in der jede Zelle ihre Funktion und Aufgabe hat. Um Abläufe zu koordinieren, tauschen die Zellen untereinander Botenstoffe aus. Diese biochemischen Stoffe dienen so zu sagen als Kommunikationsmittel der Zellen.

Die Botenstoffe reizen die Wunde

Bei einer Verletzung gerät diese Organisation kurzzeitig aus dem Gleichgewicht. Es werden plötzlich zahlreiche Reparaturzellen aktiviert, die verschiedene Hautschichten wiederherstellen müssen. Die Zellen müssen sich neu ordnen und einen schnellst möglichen Heilungsprozess einleiten. Um Blutverlust und ein erhöhtes Infektionsrisiko zu vermeiden, müssen die Zellen verstärkt und vor allem schnell miteinander kommunizieren. Da die Wunde sehr empfindlich ist, wird sie durch die Botenstoffe der Zellen gereizt. Dadurch verspüren wir den Juckreiz.

Was tun bei Juckreiz?

Es ist zwar sehr verlockend dem Juckreiz nachzugeben und sich an der Wunde zu kratzen, doch das sollten wir unbedingt vermeiden. Bakterien könnten in die noch nicht verheilte Wunde eindringen und eine Entzündung hervorrufen. Ein viel besseres Hilfsmittel ist das Kühlen der Wunde. Die Nervenzellen übermitteln dem Gehirn nun nicht mehr das Jucken, sondern die Kälte.

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Warum juckt Wunde beim heilen?

Wachstumsfaktoren sorgen für den Neubau des Gewebes. Auch dabei wird Histamin ausgeschüttet und einige andere Stoffe, von denen vermutet wird, dass sie zu Juckreiz führen. Wenn Nervenenden heilen, senden sie neue Signale ans Gehirn und auch das wird als Juckreiz empfunden. Es stimmt also: wenn es juckt, dann heilt's!

Was kann man tun wenn eine Wunde juckt?

Sie rät, die betroffene Stelle bei starkem Juckreiz vorsichtig zu kühlen. Dafür schlägt man ein sauberes Tuch um ein Coolpack und hält das Ganze für kurze Zeit auf die Wunde. „Zu stark oder zu lange darf man die empfindliche Haut nicht kühlen“, sagt die Expertin. Sonst drohen Erfrierungen.

Wie fühlt sich eine heilende Wunde an?

Die Wundheilung ist ohnehin komplex. Unser Immunsystem antwortet auf Verletzungen, indem sich die Wunde zunächst entzündet. Der betroffene Bereich schwillt an, schmerzt, wird warm und funktioniert kaum noch. Außerdem rötet sich die Haut rings um die Verletzung sichtbar, weil sie gut durchblutet wird.

Warum Jucken Wunden Nachts?

Zu Juckreiz kommt es, wenn eine Wunde verschorft und verheilt. Möglichst schnell braucht es neue Zellen, um die offene Hautstelle wieder zu verschliessen. Damit alle Zellen an der richtigen Stelle wachsen und ihre Arbeit strukturiert verrichten, werden Botenstoffe ausgesandt.