Wann ist die beste Zeit zum Abpumpen?

Mut­ter­milch ab­pum­pen kön­nen Sie ent­we­der von Hand, was dann eher wie Aus­strei­chen der Brust ist, oder mit Hil­fe ei­ner ma­nu­el­len oder elek­tri­schen Milch­pum­pe. Pro­bie­ren Sie aus, was Ih­nen we­ni­ger müh­sam bzw. an­ge­neh­mer ist.

Wenn Sie das ers­te Mal eine Milch­pum­pe be­nut­zen, wer­den Sie sich viel­leicht et­was ko­misch vor­kom­men - ein biss­chen, als wä­ren Sie an eine Melk­ma­schi­ne an­ge­schlos­sen. Der Trich­ter der Pum­pe wird über die Brust­war­ze ge­stülpt und die Milch di­rekt in ei­nen klei­nen Auf­fang­be­häl­ter ge­pumpt.

Am An­fang kommt beim Ab­pum­pen viel­leicht nur ein klei­nes Rinn­sal. Blei­ben Sie hart­nä­ckig, es wird mit der Zeit ein­fa­cher. Die­se Tipps kön­nen da­bei hel­fen:

  • Pum­pen sie mor­gens als ers­tes Milch ab, wäh­rend Ihre Brüs­te voll sind. Sie kön­nen auch gleich im An­schluss an die Still­mahl­zeit ab­pum­pen, um die Brust bes­ser zu ent­lee­ren und die Milch­bil­dung an­zu­re­gen.

  • Ein Foto oder ein ge­tra­ge­nes Klei­dungs­stück des Kin­des ver­stär­ken den Milch­spen­de­re­flex und den Milch­fluss.

  • Möch­ten Sie Milch für Ihr Früh­ge­bo­re­nes ab­pum­pen, fliesst die Milch bes­ser, wenn Sie ne­ben dem Brut­kas­ten sit­zen oder gleich nach dem "Kän­gu­ru­hen" ab­pum­pen.

  • War­me Wi­ckel oder ein an­ge­wärm­tes Kirsch- oder Trau­ben­kern­kis­sen auf der Brust las­sen den Milch­fluss leich­ter in Gang kom­men. Wär­men Sie die Brust am bes­ten schon vor dem Ab­pum­pen vor.

  • Eine Brust­mas­sa­ge sorgt da­für, dass die Milch bes­ser fliesst. Wenn Sie ein Pump-Bus­tier tra­gen, ha­ben Sie die Hän­de frei, um auch wäh­rend des Pum­pens zu mas­sie­ren.

  • Ver­su­chen Sie nicht ab­zu­pum­pen, wenn Sie ge­stresst sind. Ent­spannt geht es bes­ser.

  • Man­che Frau­en fin­den es ein­fa­cher eine Brust ab­zu­pum­pen, wäh­rend ihr Baby an der an­de­ren trinkt.

  • An je­der Brust wird 10-15 Mi­nu­ten ab­ge­pumpt. Je mehr Milch Sie ab­pum­pen, umso mehr pro­du­zie­ren Sie. Auch hier gilt: Durch­hal­te­ver­mö­gen zahlt sich aus.

  • Ein Dop­pel­pump­sys­tem bzw. eine elek­tri­sche Pum­pe spart Zeit. Zu­dem fliesst die Milch beim beid­sei­ti­gen Pum­pen bes­ser.

  • Über­prü­fen Sie, ob der Pump­auf­satz die rich­ti­ge Grös­se hat. Dies er­ken­nen Sie dar­an, dass die Brust­war­ze den Tun­nel des Trich­ters gut aus­füllt, je­doch noch et­was Be­we­gungs­frei­heit hat. Ist der Pump­auf­satz zu gross oder zu klein, wird die Brust nicht gut ent­leert.

  • Falls Ihr Baby noch nicht von der Brust trinkt und Sie es von An­fang an mit Mut­ter­milch er­näh­ren möch­ten, soll­ten Sie gleich häu­fig pum­pen, wie das Baby trin­ken wür­de - also in den ers­ten zehn Ta­gen rund um die Uhr etwa alle zwei Stun­den, spä­ter dann sechs- bis acht­mal in­ner­halb von 24 Stun­den.

Mut­ter­milch, die Ihr Baby nicht in­ner­halb der nächs­ten Stun­den trin­ken wird, muss nach dem Ab­pum­pen ste­ril um­ge­füllt und kühl ge­la­gert oder tief­ge­fro­ren wer­den.

Man­che Frau­en müs­sen re­gel­mäs­sig ab­pum­pen, um die Milch­bil­dung in Gang zu brin­gen und auf­recht zu er­hal­ten, z. B. weil ihr Baby zu früh zur Welt ge­kom­men ist und noch zu schwach ist, um an der Brust zu trin­ken. Hier kann das so­ge­nann­te Power-Pum­ping hel­fen, die Milch­pro­duk­ti­on an­zu­re­gen. Da­bei wird das so­ge­nann­te "Clus­ter-Fee­ding" imi­tiert, bei dem Ba­bys ins­be­son­de­re ge­gen Abend in sehr kur­zen Ab­stän­den nach der Brust ver­lan­gen und so da­für sor­gen, dass ge­nü­gend Milch ge­bil­det wird.

Für das Power-Pum­ping soll­ten Sie sich täg­lich min­des­tens eine Stun­de Zeit neh­men. Le­gen Sie ein paar Snacks, Ge­trän­ke und ein gu­tes Buch be­reit und wär­men Sie die Brust mit ei­nem war­men Um­schlag vor. Auch eine Brust­mas­sa­ge vor und wäh­rend des Pum­pens kann hilf­reich sein. Wenn Sie sich ge­müt­lich ein­ge­rich­tet ha­ben, pum­pen Sie mit ei­ner elek­tri­schen Dop­pel­milch­pum­pe nach dem fol­gen­den Sche­ma ab:

  • 15 Mi­nu­ten pum­pen

  • 10 Mi­nu­ten Pau­se

  • 15 Mi­nu­ten pum­pen

  • 10 Mi­nu­ten Pau­se

  • 15 Mi­nu­ten pum­pen

Wenn Sie nicht so viel Zeit aufs Mal ha­ben, kön­nen Sie auch mehr­mals täg­lich nach dem fol­gen­den Sche­ma pum­pen:

  • 5 Mi­nu­ten pum­pen

  • 5 Mi­nu­ten Pau­se

  • 5 Mi­nu­ten pum­pen

  • 5 Mi­nu­ten Pau­se

  • 5 Mi­nu­ten pum­pen

Man­che Frau­en stel­len schon nach we­ni­gen Ta­gen eine Stei­ge­rung der Milch­men­ge fest, bei an­de­ren kann es bis zu 14 Tage dau­ern, bis das Power-Pum­ping Wir­kung zeigt. Sie kön­nen auch Ihr ganz ei­ge­nes Sche­ma ent­wi­ckeln, so, wie es am bes­ten in Ih­ren Ta­ges­ab­lauf passt. Wich­tig ist, dass das Power-Pum­ping nicht zu­sätz­li­chen Stress ver­ur­sacht.

Wann Abpumpen vor oder nach dem Stillen?

Frauen, die ihr Baby auch stillen, sollten grundsätzlich gleich nach dem Stillen abpumpen. Anders herum besteht die Gefahr, dass die Brust leer ist, wenn das Baby hungrig wird. Die beste Zeit ist in der Regel früh am Morgen, da sich über Nacht ausreichend Milch sammeln konnte.

Wie viel sollte beim Abpumpen rauskommen?

Muttermilch abpumpen: Die richtige Milchmenge Bei gelegentlichem Muttermilch abpumpen reicht es aus, nur die akut benötigte Milchmenge mit Hilfe der Milchpumpe aus der Brust abzupumpen. Je nach Alter und Hunger des Säuglings sind dabei 50 ml bis 200 ml zu empfehlen.