Mittlerweile sollte es sich herumgesprochen haben: Stillen alleine ist keine wirksame Verhütungsmethode! Doch wenn junge Eltern nicht bereits kurz nach der Geburt des ersten Kindes wieder Nachwuchs planen, müssen sie verhüten. Geht es Ihnen auch so? Dann verraten Sie uns Ihre Lösung. Show
Verhüten in der Stillzeit?© detailblick - Fotolia Früher war Verhütung kein Thema - für die meisten von uns war klar, dass sie die Pille nahmen. Und als es an die Familienplanung ging, hat man einfach aufgehört, zu verhüten. In der Stillzeit ist das komplizierter: Denn das Stillen alleine ist keine sichere Verhütungsmethode. Richtig ist zwar, dass im Gehirn der Mutter durch das Saugen des Kindes das Milchbildungshormon Prolaktin ausgeschüttet wird. Je mehr davon im Blut zirkuliert, desto eher wird der Eisprung unterdrückt. Doch schon bei Stillpausen ab vier Stunden kann der Prolaktinpegel so weit sinken, dass es zum Eisprung kommen kann. Die normale Pille ist jedoch in der Stillzeit nicht zu empfehlen. Die in ihr enthaltenen Östrogene können den Milchfluss hemmen und die Hormone werden über die Muttermilch dem Baby zugeführt. Durch die relativ hohe Dosierung der Pille kann das Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung des Kindes haben. Wir möchten deshalb von Ihnen wissen: Wie verhüten Sie jetzt? Machen Sie mit bei unserer Umfrage - wir sind gespannt! Welche Verhütungsmittel eignen sich in der Stillzeit?Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der östrogenfreien Verhütung nach einer Entbindung. Unsere Übersicht der Verhütungsmittel zeigt Ihnen die sichersten Methoden für Mütter in der Babyzeit - mit allen Vor- und Nachteilen. Auch wenn das Hormon Prolaktin nicht nur die Milchbildung aufrecht hält, sondern gleichzeitig Eisprung und Menstruation hemmt, kann dieser natürliche Prozess nicht als ausreichender Schutz vor einer Schwangerschaft gesehen werden. Grundsätzlich steigt zwar die Chance auf eine natürliche Verhütung je konsequenter gestillt wird, dennoch ist ein Eisprung nicht auszuschließen. Neben Kondomen oder einer Spirale kann während der Stillzeit auf Anti-Baby-Pillen mit ausschließlichem Gestagengehalt (Minipille) zurückgegriffen werden. Kombinationspräparate, die Östrogene enthalten, müssen vermieden werden. Östrogene verringern die Milchproduktion, können die Qualität der Milch negativ beeinflussen und gehen auf den Säugling über. Gestagenhaltige Anti-Baby-Pillen oder Depot-Präparate beeinträchtigen hingegen nicht die Milchsekretion oder deren Qualität. Bei stillenden Frauen setzt der erste Regelzyklus etwa in der 30. Woche nach der Geburt wieder ein. Beim Abstillen ist nach 4 bis 6 Wochen mit dem Eintreten der ersten Regelblutung zu rechnen. Wird nicht gestillt, beginnt die Menstruation meist in der 6. bis 10. Woche nach der Geburt wieder. Auch wenn Sie kurz nach der Geburt viel anderes im Kopf haben: An die Verhütung sollten Sie denken! © GettyImagesNach einer Entbindung braucht Ihr Körper vor allem eins: Ruhe und Erholung. Eine erneute Schwangerschaft würde ihm eine enorme Leistung abverlangen. Zudem belegen aktuelle Studien, dass ein sehr kurzes Zeitintervall zwischen zwei Geburten ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen - für Sie und Ihr Baby - bedeutet. Inhalt
Wenn Sex nach der Geburt wieder zum Thema wirdDer Gedanke an Sexualität oder Erotik liegt den meisten Frauen in den ersten Wochen nach einer Geburt fern. Einerseits können Geburtsverletzungen wie zum Beispiel ein Dammschnitt noch schmerzen und andererseits sind durch das Stillen die Scheidenschleimhäute eher trocken. Sobald sich die neue Situation mit dem Baby und der Alltag ein wenig eingespielt haben, wächst die Lust auf körperliche Nähe wieder. Einige Frauen erleben nun ihre Sexualität mit einer neuen Intensität, da ihnen Schwangerschaft und Geburt ein neues Körperbewusstsein vermittelt haben. Spätestens wenn Mann und Frau ihr Sexualleben wieder aufleben lassen, sollte an die Verhütung gedacht werden, unabhängig davon, ob Sie stillen oder nicht. Die Hebamme, welche Sie im Wochenbett betreut, kann Ihnen grundlegende Fragen zur Verhütung nach der Geburt beantworten. Ihre Ärztin wird Sie im Rahmen der Kontrolluntersuchung nach Abschluss der Wochenbettzeit ebenfalls auf das Thema Verhütung ansprechen und Sie gerne beraten. Ihr Zyklus nach der GeburtIhr Menstruationszyklus braucht ungefähr 8 bis 16 Wochen, um sich wieder einzupendeln. Wenn Sie nicht stillen, kann aber auch schon etwa drei Wochen nach einer Geburt der erste Eisprung stattfinden – und zwar bevor Sie eine Periodenblutung haben. Sie können sich also nicht darauf verlassen, dass Sie anhand der Menstruation wissen, ab wann Sie wieder schwanger werden könnten. Die Verhütung nach der Geburt anpassenNehmen Sie nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Gynäkologen ein hormonelles Verhütungsmittel ein, welches Sie vielleicht schon vor der Schwangerschaft angewendet haben. Viele der gängigen Anti-Baby-Pillen sind nämlich nicht für stillende Mütter geeignet. Auch mechanische Methoden, wie zum Beispiel das Diaphragma, müssen nach einer Geburt neu angepasst werden. Als Verhütungsmethode gänzlich ungeeignet während der Stillzeit ist die natürliche Empfängnisregulierung. Mit dieser Methode werden anhand der Körpertemperatur und des Zervixschleims die fruchtbaren Tage bestimmt. Da die Körpertemperatur während der Stillzeit keine charakteristischen Verläufe zeigt und die Menstruation als Anhaltspunkt für den Beginn eines neuen Zyklus ausbleibt, eignet sich die natürliche Familienplanung nicht zur Verhütung nach der Geburt. Verhütungsmethoden in der StillzeitAntibaby-Pillen sind häufig Kombinationspräparate aus verschiedenen Hormonen. Da Östrogen den Milchfluss reduziert und über die Muttermilch dem Baby weitergegeben werden kann, werden östrogenhaltige Präparate nicht empfohlen. Hormonelle Verhütungsmittel mit dem Gelbkörperhormon Gestagen – die Minipille – eignen sich für stillende Mütter deutlich besser. Gestagen verhindert den Eisprung und bewirkt, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals so verdickt, dass er für Spermien undurchlässig wird. Verhütungsmethoden ohne Hormone sind zum Beispiel die Barrieremethoden wie das Kondom, Diaphragma oder auch chemische Verhütungsmittel wie Scheidenzäpfchen. Ausserdem können Sie als Paar bei abgeschlossener Familienplanung auch über einen operativen Eingriff zur Sterilisierung nachdenken. Die Hormonspirale Zum ArtikelDas Verhütungsstäbchen Zum ArtikelDie Dreimonatsspritze Zum ArtikelDie Minipille Zum ArtikelBarrieremethoden Operative Eingriffe zur Verhütung Zum ArtikelStillen ist kein EmpfängnisschutzWährend der Stillzeit bleibt die Regelblutung meist bis nach dem Abstillen aus, da das während der Stillzeit freigesetzte Hormon Prolaktin, das an der Milchproduktion beteiligt ist, den Eisprung verzögert. Bei voll stillenden Frauen ist deshalb eine erneute Schwangerschaft zwar selten, aber auch nicht ausgeschlossen. Immerhin kann schon vor der ersten Menstruation ein Eisprung und damit auch eine Befruchtung stattfinden. Stillen als Empfängnisschutz? Zum ArtikelWie sicher ist welche Methode? Zum ArtikelSexualität nach der Geburt Zum Artikel〈〉 Im Falle einer VerhütungspanneMit der "Pille danach" lässt sich eine ungewollte Schwangerschaft auch nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr noch verhindern. Die Pille danach schützt aber nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, wenn sich eine allfällig befruchtete Eizelle noch nicht in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, sie ist also keine Abtreibungspille. Die Pille danach verzögert oder stoppt nämlich die Eireifung, verzögert oder verschiebt den Eisprung und verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle.
Verhütungsberatung Diese spezialisierten Beratungsstellen helfen nicht nur bei Schwangerschaftskonflikten, sondern bieten meist auch gratis Verhütungsberatungen an. Wenn Sie eine neue Verhütungsmethode suchen und mit einer Fachperson die verschiedenen Optionen besprechen möchten, sind Sie bei einer Familienplanungsstelle richtig.FAQHäufige Fragen zum ThemaWie lange dauert es, bis man nach einer Entbindung wieder einen normalen Zyklus hat? 80% der Mütter, die nicht stillen, haben spätestens 10 Wochen nach der Geburt wieder eine Menstruationsblutung. Aber jede Frau hat einen individuellen Hormonhaushalt, und theoretisch kann schon drei Wochen nach einer Geburt der erste Eisprung stattfinden. So kann möglicherweise schon vor der … Vollständige Antwort anzeigen Mein Sohn ist jetzt einen Monat alt. Wir möchten bald ein zweites Kind, da ich schon über 40 bin. Wie lange sollte man warten? In der Zeit, in der Sie voll stillen, haben Sie recht geringe Chancen auf eine erneute Schwangerschaft. Ausserdem muss aufgrund Ihres Alters mit einer leicht verminderten Fruchtbarkeit und leicht erhöhten Fehlgeburtsrate gerechnet werden. Sofern Sie gesund sind und die Rückbildung bisher normal … Vollständige Antwort anzeigen Wo kann ich mich über Verhütung nach der Geburt beraten lassen? Die Hebamme, welche Sie im Wochenbett betreut, kann Ihnen grundlegende Fragen zur Verhütung nach der Geburt und in der Stillzeit beantworten. Ihre Ärztin/ Ihr Arzt wird Sie ebenfalls auf das Thema Verhütung ansprechen und Sie bei Fragen gerne beraten. Alle hormonellen und einige mechanische … Vollständige Antwort anzeigen Wann kann man nach einem Dammschnitt wieder Sex haben? Viele Geburtshelfer und -helferinnen raten sicherheitshalber dazu, sich Zeit zu lassen mit dem ersten Geschlechtsverkehr nach der Geburt. Mindestens 5 Wochen werden empfohlen. Dabei spielt der Dammschnitt eine nur geringe Rolle, denn er sollte nach wenigen Tagen verheilt sein. Aber die … Vollständige Antwort anzeigen Quiz über Empfängnisverhütung Wie sicher sind Sie beim Thema Empfängnisverhütung? Testen Sie ihr Wissen!Zum ArtikelAus der ForschungAbstand halten Zum ArtikelPille für den Mann Zum ArtikelVerhütungs-Pfunde Zum Artikel〈〉 kurz&bündigkurz&bündig Anti-Baby-Pillen gratis Auf den Philippinen sollen mehrere Millionen arme Frauen die Antibabypille und anderen Verhütungsmittel künftig gratis … Wann fängt man mit der Stillpille an?Da die Minipille somit auch in der Stillzeit eingenommen werden kann, wird sie umgangssprachlich manchmal auch als „Stillpille“ bezeichnet. Stillende Frauen können frühestens sechs Wochen nach der Geburt mit der Anwendung beginnen, nicht stillende Frauen jederzeit, wenn wieder Verhütungsbedarf besteht.
Wie wahrscheinlich ist es in der Stillzeit schwanger zu werden?Das ist angeblich bei etwa 5% der stillenden Mütter der Fall. Bei den meisten dauert es aber weitaus länger. Einer Untersuchung von 1999 zufolge haben nach 12 Monaten 44 % der Frauen, die nach Bedarf stillen, ihre Periode wieder und können demzufolge auch trotz stillen schwanger werden. Nach 24 Monaten sind es 92%.
Kann ich schwanger werden wenn ich noch stille?Kann ich in der Stillzeit schwanger werden? Ja. Wenn Sie nicht direkt mit dem ersten Zyklus erneut schwanger werden möchten, sollten Sie unbedingt verhüten.
Wann muss ich nach der Geburt wieder verhüten?Frauen, die nicht stillen, sollten frühestens 21 bis 28 Tage nach der Geburt mit der Anwendung beginnen. Wenn vor der ersten Anwendung ungeschützter Geschlechtsverkehr und noch keine Blutung stattgefunden hat, sollte zunächst eine Schwangerschaft ausgeschlossen und in den ersten sieben Tage zusätzlich verhütet werden.
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