Lebensweisheiten lehren die großen Zusammenhänge über Glück, Erfolg und das Leben. Sie inspirieren und regen zum Nachdenken an. Dieser Artikel enthält 121 wenig bekannte Weisheiten, die ich in guten Sach- und Ratgeberbüchern gefunden habe. Show Inhaltsverzeichnis
Lebensweisheiten zum Nachdenken
Suche nicht den Sinn des Lebens – gib deinem Leben selbst einen Sinn!
Der Weg entsteht, indem man ihn geht. „Man wählt im Leben nicht den richtigen Weg. Man wählt einen Weg und dann macht man den gewählten Weg zum richtigen Weg.” – Elliott Hulse.
Im Leben eines Menschen gibt es Jahreszeiten. Im Herbst können die Früchte der Arbeit nur dann geerntet werden, wenn man im Frühjahr ausgesät und das Feld im Sommer bewässert hat. Alles kommt zu seiner Zeit. Es macht keinen Sinn, sich mit Menschen zu vergleichen, die sich in einer anderen Jahreszeit befinden.
Werte sind im Leben wie ein Magnet oder Leuchtturm. Nur wer seine Werte kennt, weiß, wo es ihn im Leben hintreibt und hinzieht.
Wenn du in deinem Beruf wirklich gut werden und etwas bewegen möchtest, musst du dich auf deine Stärken und Werte konzentrieren. „Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind.” – Meister Eckhart.
Dieses kurze Video setzt diese Lebensweisheit sehr schön emotional um (auf Englisch):
Fehler sind gut, sofern sie nicht offensichtlich vermeidbar waren und wenn man sie nur einmal macht.
Niemand, außer dir selbst ist daran interessiert, dass es dir über das durchschnittliche Maß hinaus gut geht.
„Es ist gut, zu wissen, ob man das Streben nach materiellem Reichtum ablehnt, weil man es wirklich ablehnt, oder weil man lediglich die eigene Unfähigkeit, erfolgreich zu sein, rationalisiert“ – Nassim Taleb
Die Extra-Meile lohnt sich!
„Der Natur kann man nur befehlen, indem man ihr gehorcht.“ – Francis Bacon
„Übermuttis arbeiten daraufhin, aus dem Leben ihrer Kinder das Versuch-und-Irrtum Moment, die Antifragilität zu eliminieren, sie bewegen sie vom ökologischen, von der realen Welt weg und verwandeln sie in Nerds, die in vorgefertigte Realitätsentwürfe passen.“ – Nassim Nicholas Taleb
Habe keine Angst vor Niederlagen!
Verbringe viel Zeit damit, dir über Ursache-Wirkungs-Prinzipien klar zu werden. “Will man Probleme nachhaltig beseitigen, müssen sie oft auf der Ebene angegangen werden, die sich unter dem offensichtlichen befinden.” – John Whitmore “Ich bestehe darauf, jeden Tag viel Zeit damit zu verbringen, nur dazusitzen und nachzudenken. … Ich sitze da und denke. Letztlich lese und denke ich mehr, und dadurch treffe ich weniger impulsive Entscheidungen als die meisten anderen in der Wirtschaft.” – Warren Buffett
Nichts zu tun ist oft eine gute Option. Von den meisten Menschen wird das Aussitzen gar als Option erkannt. “Information besteht aus Nullen und Einsen. Die meisten Menschen beschäftigen sich nur mit den Einsen.” – Nate Silver
Im Heuhaufen gibt es noch bessere Nadeln. “Die meisten Menschen, die nach einer Nadel im Heuhaufen suchen, hören auf, sobald sie sie gefunden haben. Das Geheimnis besteht darin, weiter zu suchen, bis man noch bessere Nadeln gefunden hat.” – Albert Einstein
Und mit Fokus und Konzentration klappt Geduld besonders gut!
Die meisten Menschen machen sich die falschen Sorgen. Die Ursache davon ist komplex und teilweise bei den Medien zu suchen. Es gibt Sorgen, die von den Medien lieber verbreitet werden, als andere Sorgen. Das Resultat ist, dass die Menschen ein unrealistisches Portfolio an Sorgen haben. Die Menschen haben zum Beispiel Angst davor, dass das Öl knapp wird, aber kaum jemand weiß, dass Phosphor ebenfalls knapp werden wird und, dass unsere Landwirtschaft so sehr davon abhängt. Die Menschen haben also mehr Angst davor, nicht mehr mit ihrem Auto fahren zu können, als zu verhungern. Jeder weiß, dass der Meeresspiegel ansteigen könnte, aber kaum jemand weiß, dass der fruchtbare Mutterboden an vielen Stellen auf der Welt immer dünner wird und nicht ohne Weiteres ersetze werden kann. Entgegen verbreiteter Vorstellungen, besteht die Aufgabe der Medien nicht darin, dafür zu sorgen, dass die Menschen objektiv und allumfassend informiert werden. In erster Linie geht es den Medien darum, konsumiert zu werden. Die Quoten, Auflagen und Besucherzahlen sind umso höher, je besser die Medien den Nerv der Kunden treffen. Wenn die Menschen nicht an der Wahrheit interessiert sind, wird auch nicht über die Wahrheit berichtet. Ob die Menschen an der Wahrheit interessiert sind oder nicht, entscheidet sich nicht daran, ob sie behaupten, an der Wahrheit interessiert zu sein. Die Entscheidung wird letztlich nur mit dem Portemonnaie gefällt (oder mit dem Mauszeiger, wenn es sich bei den Medien um Onlineangebote handelt). Wer behauptet, an der Wahrheit interessiert zu sein, in Wahrheit aber die Bildzeitung kauft – auch wenn es ihm nur darum geht, zu erfahren, was die “Idioten” so schreiben – ist technisch gesehen nicht an der Wahrheit, sondern an der Verbreitung von Blödsinn interessiert. (Eine sehr gute Lektüre zu diesem Thema ist das Buch Das Risikoparadox* von Ortwin Renn.)
Menschen neigen dazu, einfach Dinge zu kompliziert und komplizierte Dinge zu einfach zu machen. “Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.” – Albert Einstein
Miss deine Optionen immer an den alternativen Optionen!
Extreme Sichtweisen sind in komplexen Zusammenhängen fast immer unangebracht und deuten darauf hin, dass die Anhänger dieser Ideologie kein gutes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge der Realität haben.
Das Erwarten von Scheitern kann selbst ein wichtiger Verursacher von Scheitern sein. Trotzdem sollte man den Kopf nicht in den Sand stecken und zumindest grob wissen, was bei einem Vorhaben schief gehen könnte. Zu wissen, was schief gehen kann, ist nicht das gleiche, wie das Scheitern zu erwarten. Zu wissen, was schief gehen kann, ist natürlich nur dann hilfreich, wenn dieses Wissen auch genutzt wird, um Vorkehrungen für den Fall zu treffen, dass man auf eines dieser absehbaren Hindernisse stößt. Eine Möglichkeit, sich gegen Ausfälle abzusichern ist Redundanz. Nicht selten hört man von Menschen, die es sich nicht leisten können, krank zu sein, weil sie es geschafft haben, sich selbst unersetzbar zu machen. Krankheit ist eines der absehbarsten Ereignisse überhaupt. Man sollte niemals alles auf eine Karte setzen. Selbsterfüllende Prophezeiungen gibt es auch in die positive Richtung. So kann sich Optimismus positiv auf die Geschehnisse auswirken, denen gegenüber man optimistisch ist. Es kann also durchaus optimal sein, die Dinge etwas zu optimistisch zu sehen. In dem Buch Wie wir aufblühen* schreibt Martin Seligman, der Begründer der positiven Psychologie, dass Ehen dann am glücklichsten sind, wenn beide Partner übertrieben optimistische Vorstellungen voneinander haben. Wahrscheinlich würden diese Vorstellungen dafür sorgen, dass die Ehepartner versuchen, den Vorstellungen gerecht zu werden. Die Folge ist eine glückliche Ehe, die nicht so glücklich sein könnte, wenn sich die Ehepartner realistisch betrachten würden. Realismus, so Seligman, sei nur gegenüber unverrückbaren Wahrheiten angebracht, die sich nicht von Optimismus beeinflussen lassen. “Es ist nur dann sinnvoll, Realist zu sein, wenn es eine objektive Wahrheit gibt. Wenn (übertriebener) Optimismus positiv auf die Realität zurückwirkt, dann ist es besser, Optimist zu sein, auch wenn man die Dinge nicht Objektiv sieht. ” – Martin Seligman.
Kopiere funktionierende Strategien von anderen. Du kannst nicht selbst auf alles kommen. In einem komplexen System ist es oft mühsam und langwierig, selbst auf gute Strategien und Lösungen zu kommen. Da das Leben kurz ist, hat man meistens nicht so viel Zeit. Anstatt zu versuchen, das Rad selbst neu zu erfinden, lohnt es sich, nach bereits existierenden Lösungen und Strategien zu suchen und diese zu übernehmen. Das zu tun ist kein Zeichen schon Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. “Wenn ich weiter geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.” – Isaac Newton.
Wir Menschen können lineare Entwicklungen einigermaßen gut im Kopf simulieren. Wenn ich in einem Jahr 50.000 Euro verdiene, dann werde ich in 20 Jahren eine Million Euro verdient haben. Das ist nicht schwer zu verstehen. Exponentielles Wachstum ist hingegen nicht so intuitiv. Besonders anschaulich wird das in der als Weizenkornlegende bekannten Geschichte, die sich im vierten Jahrhundert in Indien zugetragen haben soll: Der Erfinder des Schachspiels bekam von seinem König als Belohnungen einen Wunsch frei. Er wünschte sich, dass sein Schachbrett folgendermaßen mit Weizenkörnern belegt werden sollte: Ein Korn auf dem ersten Feld und dann jeweils die doppelte Anzahl von Körnern auf den nächsten Feldern: 2, 4, 8, 16 usw. Der König empfand diesen Wunsch zunächst als äußerst bescheiden und befahl seinen Leuten, ihn zu erfüllen. Dies war aber nicht möglich. Auf dem letzten Feld des Schachbrettes müsste sich ein Vielfaches der weltweiten jährlichen Weizenernte befinden. Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der die Anzahl der Weizenkörner intuitiv überschätzt hätte. Das Gehirn ist lineares Extrapolieren gewöhnt, kommt mit exponentiellem Extrapolieren aber nicht so gut klar. Zum Teil kann das sicherlich damit erklärt werden, dass der Mensch bis zur Erfindung von Geld nie wirklich mit exponentiellem Wachstum zu tun hatte. Heute spielt exponentielles Wachstum in einigen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Wer sich hier auf seine Intuition verlässt, begeht einen großen Fehler. Gary Kellers Buch The One Thing* handelt im Prinzip davon, wie man sich exponentielles Wachstum zunutze machen kann. Die Basis bilden das Pareto Prinzip (80/20-Regel) und die Tatsache, dass man in einer bestimmten Disziplin durch Übung mit der Zeit immer besser wird. Zunächst wendet Keller das Paretoprinzip mehrmals hintereinander auf die im Job regelmäßig durchzuführenden Tätigkeiten an, bis am Ende nur eine einzige Tätigkeit übrig bleibt: The One Thing. Mit dieser Tätigkeit solle man sich am Vormittag etwa 4 Stunden lang beschäftigen, ohne dabei unterbrochen oder gestört zu werden. Auf diese Weise wird man in dieser Tätigkeit mit der Zeit immer besser. Andere Tätigkeiten werden entweder am Nachmittag erledigt oder sie werden delegiert. Keller hält es für besonders wichtig, dass man das One Thing zu einer Art Heiligtum erklärt und die entsprechende Zeit in seinem Terminkalender konsequent freihält. Die meisten Leute, so Keller, machen genau das Gegenteil der One Thing Methode: Sie springen von Tätigkeit zu Tätigkeit, lassen sich dabei ständig ablenken und erreichen damit nur mittelmäßige Ergebnisse. Dass die One Thing Methode ziemlich extrem und nicht uneingeschränkt praxistauglich ist, sollte klar sein. Sich die dahinter stehende Philosophie anzueignen, schadet aber bestimmt nicht!
„Lernen Sie, Haupt- und Nebenfächer zu unterscheiden. Viele Leute haben einfach deswegen keinen Erfolg, weil sie unwichtige Dinge zu ihrem Hauptfach machen.“ – Jim Rohn.
Den Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität erkläre ich in diesem Artikel.
Die Work-Life-Balance wird oft als Präventionsstrategie gegen Burn-out ins Spiel gebracht. Ein ausgeglichenes Lebensmodell mit kräftezehrender (und oft als sinnlos empfundener) Arbeit in der einen Waagschale und regenerierenden Aktivitäten wie Freizeit und Urlaub in der anderen Waagschale. Für jemanden, der einen kräftezehrenden Job hat, den er aus irgendwelchen Gründen nicht kündigen kann, ist die Work-Life-Balance wahrscheinlich eine gute Lösung. Für jemanden, der noch alle Freiheiten hat, ist die Work-Life-Balance aber nicht erstrebenswert. In dem Fall gilt es, eine bessere Lösung. Diese bessere Lösung besteht darin, das Leben nicht in Arbeit, Freizeit und Urlaub zu kompartimentalisieren. Eine Kompartimentalisierung des Lebens kann nicht optimal sein. Nur für den Feierabend und für das Wochenende zu leben, macht auf Dauer keinen Sinn. Work-Life-Balance ist eine Form von Multitasking. Beim Multitasking kann man sich nicht fokussieren. Man ist ständig abgelenkt. In der Freizeit denkt man an die Arbeit und während der Arbeit denkt man an Urlaub und Freizeit. Burn-out tritt nicht auf, weil man zu viel arbeitet. Zu Burn-out kommt es, wenn Stress und empfundene Sinnlosigkeit aufeinandertreffen. Wer einer Tätigkeit nachgeht, bei der die Sinnfrage beantwortet ist, wird gar keinen Erholungsurlaub brauchen und auch keinen Erholungsurlaub haben wollen. Keinen Erholungsurlaub zu brauchen heißt nicht, dass man nicht verreist. Man verreist durchaus, aber nicht weil man auf dem Zahnfleisch geht und den Akku bei Cocktails und Bingo am Pool wieder aufladen muss, sondern weil man an unbekannten Orten aktiv sein und Neues entdecken möchte. „Wenn Du für Wochenenden und Urlaube lebst, stimmt etwas nicht.“ – Gary Vaynerchuck.
Man sollte Wissen ansammeln, bevor man es braucht, Muskeln aufbauen, bevor man sie braucht und Geld sparen, bevor man es braucht. Die meisten Leute machen das falsch. Sie fangen erst damit an, Vorkehrungen zu treffen und beispielsweise gesund zu leben, wenn sie ihren Körper schon fast zerstört haben. Es ist aber wichtig, sich schon im Vorfeld Gedanken zu machen. Wenn die Katastrophe schon eingetreten ist, wird man im Eifer des Gefechts keine Zeit und Ruhe für klare Gedanken haben. Sobald unvermeidliche Emotionen (vor allem Angst und Stress) beteiligt sind, wird unser Verhalten von Teilen des Gehirns gesteuert, auf die wir bewusst wenig Einfluss haben. Für wahrscheinlich eintretende Ereignisse mit pozentiell großen Auswirkungen gilt: Es ist besser, Vorsorge zu treffen, die sich hinterher als unnötig erweisen, als große Probleme zu bekommen, weil man auf ein absehbares Ereignis nicht vorbereitet war. Viele Menschen scheuen es, negative Ereignisse in Betracht zu ziehen, weil sie negativen Gedanken aus dem Weg gehen wollen. Es ist jedoch eine Illusion, dass man durch das in Betracht ziehen negativer Ereignisse unglücklicher wird. (Siehe dazu auch meinen kritischen Artikel über das positive Denken.) „Ich habe jeden Tag meines Lebens mit verbracht, mich auf das Schlimmste vorzubereiten, und die Arbeit hat mich nicht unglücklicher, sondern glücklicher gemacht.” – Charles Munger.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Vorhersagen und Prognosen. Wenn jemand sagt, dass die Welt im Jahre 2242 untergehen wird, dann ist das eine Vorhersage. Wenn jemand aber sagt, dass es in San Francisco mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % innerhalb der nächsten 100 Jahre zu einem Erdbeben der Stärke 7 kommen wird, dann ist das eine Prognose (die Zahlen sind frei erfunden und dienen nur dazu, den Sachverhalt zu erläutern). Zu sagen, dass es morgen zu 70 % regnen wird, ist eine Prognose. Zu behaupten, dass es morgen auf jeden Fall regnen wird, ist eine Vorhersage. Eine Prognose hat den Anspruch, möglichst immer richtig zu sein. Eine Vorhersage gleicht eher einem Glücksspiel und ist ein Zeichen von Unseriosität.
Insbesondere im Internet kann man häufig den motivierenden Spruch “Gib niemals auf!” lesen. Manchmal werden in diesem Zusammenhang auch Geschichte über hartnäckige Menschen, wie zum Beispiel Thomas Edison erzählt, der erst nach einer vierstelligen Anzahl von gescheiterten Versuchen ein brauchbares Material für einen Glühfaden fand. Man sollte sich von solchen Sprüchen und Geschichten nicht in die Irre führen lassen. Niemals aufzugeben ist vermutlich fast nie die beste Strategie. Wahrscheinlich gibt es bei jedem Vorhaben einen optimalen Zeitpunkt zum Aufgeben. Da Menschen aber tendenziell eher zu früh, als zu spät aufgeben, machen diese Sprüche und Geschichten zumindest teilweise Sinn. Hartnäckigkeit kann zum Erfolg führen. Neben “Gibt niemals auf!” braucht man aber noch einen zweiten Spruch: „Wenn das Pferd tot ist, steige ab!“ Vermutlich macht es manchmal Sinn, den Zeitpunkt, um aufzugeben, schon im Voraus festzulegen. Wenn der theoretisch richtige Zeitpunkt zum Aufgeben gekommen ist, wird man wahrscheinlich von Stress und Angst geplagt sein. Stress und Angst stören bekanntlich das rationale Denken. Dass man den richtigen Zeitpunkt zum Aufgeben in genau dem Moment als solchen erkennt, ist daher eher unwahrscheinlich.
Ziele lenken deinen Fokus und bestimmen, was dir im Leben widerfahren wird. In dem Buch Konzentriert euch!* erklärt Daniel Goleman, dass Ziele dafür sorgen, dass sich unsere Konzentration auf all das richtet, was für die Zielerreichung wichtig ist und “Nein” zu den Dingen sagt, die für die Zielerreichung falsch sind. Ziele “programmieren” also die selektive Wahrnehmung. Sie führen dazu, dass wir Chancen, die zu unseren Zielen führen, mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wahrnehmen. Es gibt noch einen ganz anderen wichtigen Grund sich Ziele zu setzen: Wer keine eigenen Ziele hat, wird für die Ziele anderer Menschen eingespannt werden. Selbstbestimmung ist also nur mit eigenen Zielen möglich. Man ist selbst nicht so standhaft, wie man oft glaubt. Man denkt oft, nichts könne einem etwas anhaben, aber in Wirklichkeit sind wir eher wie eine Nussschale auf dem weiten Ozean. Es gibt kaum etwas, was keinen Einfluss auf uns ausübt. Wenn wir keinen eigenen Antrieb in Form von eigenen Zielen haben, sind wir dem Wind und den Wellen schutzlos ausgeliefert. Wie du dir mithilfe deines Fokus wahre Superkräfte aneignen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Warum hinterfragen manche Menschen ihr Leben nicht? Möglicherweise haben sie Angst davor, herauszufinden, dass sie keine Antworten haben. Man sollte es sich abgewöhnen (oder gar nicht erst angewöhnen), so sehr damit beschäftigt zu sein, Aufgaben zu erledigen, dass man nicht mehr weiß, warum man das alles überhaupt tut.
Viele Menschen haben kein besonders starkes Selbstvertrauen. Die gleichen Menschen glauben gerne, dass die meisten anderen Menschen ein starkes Selbstvertrauen haben. Tatsächlich sind die allermeisten Menschen aber gar nicht so selbstbewusst, wie sie erscheinen. Den anderen geht es meist auch nicht anders als einem selbst. Menschen sind manchmal einfach nur gute Schauspieler. Vermutlich haben die meisten Menschen heutzutage ein irreführendes Verständnis von Selbstvertrauen. Der Punkt ist: Selbstvertrauen geht Hand in Hand mit den Fähigkeiten, die man hat. Je besser die eigenen Fähigkeiten sind, umso größer ist auch das Selbstvertrauen. Selbstvertrauen sollte also nicht in Isolation betrachtet werden. Es wäre gar nicht wünschenswert, das Selbstvertrauen zu erhöhen, ohne gleichzeitig die Fähigkeiten zu verbessern. Ein unfähiger, aber selbstbewusster Mensch fühlt sich zwar etwas besser, hat auf der anderen Seite aber unter den negativen Aspekten zu leiden, die mit einem unangebracht hohen Selbstbewusstsein verbunden sind. Ein höheres Selbstbewusstsein ist mit einer niedrigeren Aufmerksamkeit verbunden. Damit einher geht eine hohe Fehlerquote bei Tätigkeiten, die man noch nicht sehr gut beherrscht. Sein Selbstbewusstsein kann man nur durch das Verbessern seiner Fähigkeiten auf sinnvolle Art und Weise verbessern. „Der erste Schritt, um neues Selbst-Vertrauen zu gewinnen, ist deshalb die Erkenntnis, dass wir die Person von ihrem Verhalten unterscheiden müssen – denn unser Verhalten können wir steuern, unser Wesen nicht.“ „Selbstvertrauen bauen wir nach meiner Erfahrung am wirkungsvollsten auf, indem wir uns Dinge vornehmen, die wir dann auch wirklich ausführen (Commitments).“ – Jens Corssen.
Was man heute tut, wird einen morgen entweder unterstützen oder behindern. Eine dritte Möglichkeit gibt es nicht.
Wer untersucht, was Menschen tun, um ihre Wünsche zu verwirklichen, wird feststellen, dass es etwa drei unterschiedliche Ansätze gibt. Zwei dieser Ansätze sind passiv und einer ist aktiv. Der erste Ansatz ist der Lotterie-Ansatz, bei dem man einfach hofft, dass man eines Tages zufällig ans Ziel kommen wird, ohne sich nennenswert anstrengen zu müssen. Es ereignen sich ja sowieso manchmal unerwartet Dinge, warum also sollte sich nicht auch mal der Zufall ereignen, dass ich genau das bekomme, was ich haben will? In finanzieller Hinsicht kann dieser Ansatz in sehr seltenen Fällen tatsächlich funktionieren. Man erbt oder gewinnt in der Lotterie. In allen anderen Lebensbereichen ist es aber ausgeschlossen, mit diesem Ansatz ein erstrebenswertes Ziel zu erreichen. Der zweite Ansatz ist, zu glauben, dass einem Dinge zustehen, nur weil man sich selbst für etwas besonderes oder sogar für auserwählt hält. Menschen überschätzen generell ihre Fähigkeiten und entsprechend glauben sie auch, dass ihnen mehr zusteht, als sie tatsächlich erhalten. Im dritten Ansatz übernimmt man selbst die Verantwortung für das Erreichen seiner Wünsche und Ziele. Der Milliardär und Geschäftspartner von Warren Buffett, Charles Munger drückt es so aus: „To get what you want, you have to deserve what you want. The world is not yet a crazy enough place to reward a whole bunch of undeserving people.” Alles was man haben möchte, muss man sich durch zielgerichtetes Handeln verdienen. Zielgerichtetes Handeln ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für den Erfolg. Es gibt keine Garantie dafür, dass man bekommt, worauf man hinarbeitet. Auf ein Ziel hinzuarbeiten ist aber mit der höchsten Wahrscheinlichkeit verknüpft, dieses Ziel auch zu erreichen. Dieser Ansatz ist der beste Ansatz, den es gibt. Auf lange Sicht gleichen sich Glück und Pech aus. Was übrig bleibt, ist der Lohn für die Mühe, die man sich gemacht hat. Wenn man sich unter den Leuten umschaut, die man kennt, wird man eine Regelmäßigkeit feststellen: Diejenigen, die Erfolg haben, haben es in der Regel auch mehr verdient, als diejenigen, die keinen Erfolg haben. Die Welt ist gerechter, als sie von den Medien und den erfolglosen Mitmenschen oft dargestellt wird. Wenn man mit durchschnittlichen Ergebnissen nicht zufrieden ist, darf man sich nicht so verhalten wie die durchschnittlichen Menschen sich verhalten. “Die Definition von Wahnsinn ist immer wieder das gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ – Albert Einstein
Erfolg ist auch von scheinbar zufälligen Begebenheiten abhängig, die einem neue Möglichkeiten aufzeigen. Man muss aber dafür sorgen, dass man diese Chancen auch bemerken kann. Wer bildlich gesprochen regelmäßig mit dem Smartphone in der Hand und Kopfhörern auf den Ohren herumläuft, verhindert, auf Chancen aufmerksam zu werden. Dass die selektive Aufmerksamkeit durch das Formulieren von Zielen erhöht wird, haben wir schon besprochen. Es gibt noch eine Reihe anderer Faktoren, die bestimmen, wie aufmerksam wir sind. Man kann aktiv nach Chancen suchen, indem man sprichwörtlich Steine umdreht und unbekannte Knöpfe drückt und Hebel umlegt, um zu sehen was passiert. Laut Daniel Goleman gibt es drei Empfänger von Aufmerksamkeit: das eigene Innere selbst (Introspektion), andere Menschen und das Äußere beziehungsweise die Umwelt oder Umgebung. „Konzentration nach innen, auf andere und nach außen. Unser Leben können wir nur dann gut führen, wenn wir alle drei beherrschen. Die Konzentration nach innen stimmt uns auf unsere Intuitionen, Wertvorstellungen und bessere Entscheidungen ein. Die Konzentration auf andere sorgt für reibungslose Verbindungen zu den Menschen in unserem Leben. Und mit der Konzentration nach außen finden wir uns in unserer Umwelt zurecht.“ – Daniel Goleman „Der Lehrer kommt, wenn der Schüler bereit ist.“ – Chinesisches Sprichwort (Wie du konzentrierter und aufmerksamer werden kannst, erfährst du in meinem Buch Erfolg durch Fokus und Konzentration.)
Es sind nicht die Ziele selbst, die einen Menschen motivieren, sondern die mit den Zielen verknüpften Belohnungen. Wer ein Ziel erreichen möchte, sollte sich daher nicht auf das Ziel konzentrieren, sondern auf die mit dem Ziel verknüpften Belohnungen und auf die konkreten Schritte, die zu diesem Ziel führen. Gewicht zu verlieren ist das Ziel, aber schlank und begehrt zu sein, ist die entsprechende Belohnung. Wenn ein Ziel nicht auf natürliche Weise mit einer Belohnung verknüpft ist, kann es Sinn machen, sich selbst extrinsisch für die Zielerreichung zu belohnen.
Perfektionismus ist der größte Feind der Zielerreichung! Wie du mit dem Pareto Prinzip Zeit, Geld und andere Ressourcen sparen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
In Die Berechnung der Zukunft* bringt Nate Silver das Problem klar auf den Punkt: „Unter Tausenden von Finanzexperten wird es immer einige geben, die mit ihren Vorhersagen richtig liegen. Selbst eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Uhrzeit an.“ – Nate Silver
Vertrauenswürdige statistische Daten belegen einen Sachverhalt grundsätzlich besser als persönliche Beweise in Form von Geschichten. Trotzdem schenken die Menschen den Geschichten in den meisten Fällen deutlich mehr Aufmerksamkeit und glauben ihnen viel eher, als einer Statistik. Eine sympathisch erscheinende Person, die im Fernsehen etwas sagt, kann unsere Meinung in vielen Fällen eher ändern, als eine Statistik. Die Industrie hat längst reagiert und setzt zu Marketingzwecken auf sogenanntes Storytelling: Geschichten werden emotional aufgeladen präsentiert, um potenziellen Kunden einen bestimmten Gedanken einzupflanzen. Wann immer man gewillt ist, seine Meinung zu einem Sachverhalt zu ändern, sollte man sich fragen, ob dies gerechtfertigt ist, oder ob man einem persönlichen Beweis gerade zu viel Gewicht beimisst.
„Wann immer wir (nämlich) glauben, die Lösung eines Problems gefunden zu haben, sollten wir unsere Lösung nicht verteidigen, sondern mit allen Mitteln versuchen, sie selbst umzustoßen.“ – Karl Popper
Viele Rätsel lassen sich ganz einfach lösen, wenn man von den Extremen oder vom Gegenteil her denkt. Anstatt sich also zu fragen, wie man sein Ziel am besten erreicht, kann man sich auch fragen, wie man sein Ziel am besten sabotieren könnte. Menschen die ein Ziel verfolgen denken zu oft nur darüber nach, was sie aktiv tun sollten, um dieses Ziel zu erreichen. Oft lässt sich ein Ziel aber auch dadurch erreichen, dass man bestimmte Handlungen einfach nur unterlässt.
Es wird immer wichtiger werden, gute Fragen zu stellen, denn in Zukunft wird es immer mehr künstliche Intelligenzen, wie zum Beispiel Suchmaschinen geben, denen man Fragen stellen kann. Den Part des Antwortens wird die Technik übernehmen. Die Qualität einer Antwort hängt aber maßgeblich davon ab, wie gut die Frage gestellt wurde. Fragen zu haben ist wichtig. Wenn der bewusste Verstand eine wichtige Frage formuliert, besteht eine gute Chance, dass das Unterbewusstsein an einer Antwort arbeitet. Diese Art von Fragen an das Unterbewusstsein zu stellen funktioniert am besten, wenn man abgelenkt ist, beispielsweise beim Spaziergang oder im Schlaf. Ray Kurzweil (der Entwicklungschef von Google) geht kurz vor dem Schlafengehen noch einmal alle relevanten Punkte eines Problems durch. Am nächsten Morgen bekommt er oft die Antwort serviert. Fragen sind ein Werkzeug, mit dem Gedanken gesteuert oder gelenkt werden. Dabei kommt es auch auf den Ton oder das Framing der Frage an. Gut ist z.B. sich zu fragen „Wie kann ich …“ … „was wäre wenn…?“
„Der Vorzug probabilistischen Denkens ist, dass es einen ständig zum Innehalten animiert und die Informationen infrage stellt. Es erfordert eine Entschleunigung, um über die Unvollkommenheit des Denkens zu meditieren. Im Laufe der Zeit führt dies zur Verbesserung der eigenen Entscheidungen.“ – Nate Silver „Erfahrene Pokerspieler können wahrscheinlich besser als 99,9 % der Bevölkerung halbwegs gute probabilistische Urteile unter unsicheren Verhältnissen abgeben. Ich kenne kein Spiel und keine Übung, mit der sich diese Fähigkeit besser trainieren ließe.“ – Nate Silver.
Risiko: Einem Risiko kann eine Wahrscheinlichkeit zugeordnet werden. Die beste Option ist berechenbar. Ungewissheit: Die beste Option ist nicht berechenbar.
Das Einzige, was absolut sicher ist, ist die Mathematik. Alles andere ist mit Unsicherheit behaftet. Je komplexer ein Thema ist, umso größer sind die Unsicherheiten. Es gibt oft den Schein großer Sicherheit, was daran liegt, dass wir bestimmte Dinge als gegeben hinnehmen und sie nicht hinterfragen weiter (Glaubenssätze oder Paradigmen). Glaubenssätze und Paradigmen können sich immer als falsch herausstellen.
Ein Kennzeichen von Komplexität sind Nichtlinearitäten und Rückkopplungsschleifen. Komplexe Systeme sind aber nicht zufällig, sondern durchaus deterministisch. Die Systeme sind aber zu komplex, um in der Praxis vorhergesagt werden zu können. „Sein klassisches Lehrbuch über die Anwendung des systemorientierten Denkens in Unternehmen und anderen komplexen Einrichtungen enthält eine grundlegende Aussage: Sogenannte Nebenwirkungen sind keine. In einem System gibt es keine Nebenwirkungen, sondern nur vorhergesehene und unvorhergesehene Wirkungen. Wenn wir sie für Nebenwirkungen halten, spiegelt sich darin einfach nur unser fehlerhaftes Verständnis des Systems wieder. In einem komplexen System, so seine Aussage, können Ursache und Wirkung räumlich und zeitlich weiter voneinander entfernt sein, als uns klar ist.“ – Daniel Goleman „Wer behauptet, unfehlbares und detailliertes Vorauswissen über ein komplexes System zu besitzen, hat keine Ahnung.“ – Jaron Lanier
Viele Menschen sind in bestimmten Bereichen darauf konditioniert, hilflos zu sein. Sie haben verlernt, Dinge selbst in Angriff zu nehmen. Stattdessen lässt man sich lieber vom Arzt eine Pille verschreiben oder schiebt sein Unglück auf einen äußeren Faktor, den man nicht beeinflussen kann. Auf diese Weise lässt sich die eigene Hilflosigkeit vor sich selbst rechtfertigen. Wenn wir ein gutes Leben wollen, müssen wir aus dieser Konditionierung ausbrechen. „Erlernte Hilflosigkeit kann die künftige Motivation beeinträchtigen, überhaupt einen Versuch zur Veränderung zu machen. Sie kann uns daran hindern, in künftigen Situationen zu entdecken, dass wir Einfluss nehmen können. Sie kann das Immunsystem unseres Körpers schwächen und damit den hilflosen Organismus einer Vielzahl von Krankheiten ausliefern. … daher lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass unser Wohlbefinden in ganz grundsätzlichem Sinne von unserer Fähigkeit abhängt, unsere Umgebung zu kontrollieren und schließlich zu erkennen, dass wir es tun.“ – Barry Schwartz.
Theoretisch würde es vermutlich reichen, erst später im Leben mit einer gesunden Lebensführung zu beginnen. Praktisch ist es aber unwahrscheinlich, dass das funktionieren wird, weil die Gewohnheiten dann umso stärker sind und schwieriger geändert werden können. Außerdem hat man dann weniger Zeit/Energie, die optimale neue Gewohnheit in stressfreiem Zustand zu finden. Wer als junger Mensch nicht damit anfängt, gesund zu leben, wird das als älterer Mensch auch nicht in Angriff nehmen (Ausnahme: Die Gesundheit ist schon kaputt und eine Änderung ist überlebenswichtig). Der präfrontale Cortex ist mit ungefähr 25 Jahren voll entwickelt. Das ist der beste Zeitpunkt, um anzufangen. „Menschen wählen nicht ihre Zukunft. Sie wählen ihre Gewohnheiten und die Gewohnheiten entscheiden dann über die Zukunft.“ – F. M. Alexander „Wähle das Beste, Gewohnheit wird es angenehm und leicht machen. Denn Gewohnheit ist die höchste Obrigkeit im menschlichen Leben.“ – Francis Bacon
Eine Gewohnheit ist eine automatische Verhaltensweise, die durch einen situationsbedingten Reiz ausgelöst wird. Bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Webseiten und elektronische Geräte, können Gewohnheiten erzeugen und sie werden tatsächlich dahingehend erstellt, designt und optimiert. Damit versuchen die Unternehmen, unterm Strich mehr Geld zu verdienen, als mit herkömmlichen Produkten. „Wir sehen einer Zukunft entgegen, in der alles potenziell stärker gewohnheitsprägend sein wird. Wie der berühmte Silicon-Valley-Investor Paul Graham schreibt: „Wenn diese Form des technologischen Fortschritts, die solche Dinge hervorgebracht haben, nicht anderen Gesetzen unterworfen sind als der technologische Fortschritt im Allgemeinen, wird die Welt in den kommenden 40 Jahren stärkere Abhängigkeiten unterliegen als in den letzten 40 Jahren.“ – Nir Eyal.
Willensstärke ist begrenzt. Sie hängt vom Blutzuckerspiegel ab und ermüdet wie ein Muskel. Man muss sich Gewohnheiten aneignen, die einem dabei helfen, die Dinge zu tun, die getan werden müssen, ohne dass man viel Disziplin braucht. „Es ist besser, seine vorhandene Disziplin besser zu managen, als auf mehr Disziplin zu hoffen.“ – Gary Keller. „Die Fähigkeit, unsere Konzentration auf einen Gegenstand zu richten und anderes zu ignorieren, ist das Kernstück der Willenskraft.“ – Daniel Goleman. Wie du disziplinierter werden kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Das beste Feedback kommt in Form von Fragen, sodass derjenige, der das Feedback erhält, selbst auf die wichtigsten Punkte stößt.
Ein dynamisches Selbstbild hat man, wenn man davon ausgeht, dass man sich selbst im Laufe der Zeit – zum Guten wie auch zum Schlechten – verändern kann. Das Gegenteil ist ein statisches Selbstbild. Das dynamische Selbstbild entspricht der Realität, während das statische Selbstbild ein hinderlicher Denkfehler ist. Wer ein statisches Selbstbild hat, neigt dazu, Fehler (und damit Lernen und Wachstum) aus dem Weg zu gehen. Fehler werden als endgültige Niederlage gesehen. Wer einen Fehler macht, erhält lebenslang einen Stempel „Versager“. Ein dynamisches Selbstbild unterstützt man bei anderen Menschen, indem man deren Anstrengungen und Taten lobt, aber nicht die (oft zufälligen) Ergebnisse oder Ist-Zustände.
Glaubenssätze sind Regeln, die wir in unserer Vergangenheit gelernt haben und die wir nun als gegeben hinnehmen und nicht weiter infrage stellen. Viele unserer Glaubenssätze behindern uns, weil sie unsere Optionen einschränken. Ein typisches Beispiel für einen Glaubenssatz ist, dass man im Restaurant von der Karte bestellen muss. Je erfolgreicher Menschen sind, umso weniger Glaubenssätze haben sie. Bei Jeff Bezos (der CEO von Amazon) steht mit Ausnahme von physikalischen Gesetzen alles zur Debatte. Man muss Amazon nicht gut finden, um diese Ansicht übernehmen zu können. Um seinen eigenen Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen, muss man seine eigenen Gedanken eine Weile lang beobachten. „Glaubenssätze ändern: Es ist leichter, sich in eine neue Art zu denken „hineinzuhandeln“, als in eine neue Art zu handeln „hineinzudenken“. – Millard Fuller. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der Selbstdiagnosen – ich bin sportlich, ich bin introvertiert, ich bin faul, ich kann nicht vor Leuten reden – zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden und damit unsere Selbst-Entwicklung blockieren.“ – Jens Corssen. „Die Faktoren, die am häufigsten unsere kreativen Ideen verhindern, sind implizite Annahmen, die uns meist nicht bewusst sind.“ – Jens Corssen.
Wir können durchaus mehrere Dinge gleichzeitig tun, aber wir können uns nicht effektiv auf zwei Dinge gleichzeitig fokussieren. Multitasking ist dann schlecht, wenn man versucht, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, die Aufmerksamkeit erfordern. Multitasking hat negative Auswirkungen: Die Fehlerquote beider Tätigkeiten wird größer und man wird schlecht darin, die Dauer von Tätigkeiten richtig einzuschätzen. Multitasking führt außerdem zu Stress, was in hoher Dosierung schlecht für die Gesundheit ist. Wer Multitasking betreibt, schafft weniger, als jemand, der die Dinge der Reihe nach erledigt. Es gibt kein echtes Multitasking: In Wirklichkeit machen wir immer eines nach dem anderen, auch beim Multitasking. Wir wechseln nur schnell zwischen den Tätigkeiten hin und her. Bei jedem Wechsel verlieren wird Zeit. „Multitasking bedeutet in Wirklichkeit, dass wir zwischen zwei verschiedenen Inhalten, welche die Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses auslasten, umschalten – und die häufige Unterbrechung der Konzentration auf eine bestimmte Tätigkeit kann bedeuten, dass Zeit für die ursprüngliche Aufgabe verloren geht. Unter Umständen dauert es 10 bis 15 Minuten, bis die volle Konzentration wiederhergestellt ist. “ – Daniel Goleman.
Verschwörungstheorien sind ein unwiderstehliches Mittel zur Arbeitsersparnis, wenn man mit einem komplexen Problem konfrontiert wird. Verzichte auf diese Art der Arbeitsersparnis!
“Der gesunde Menschenverstand ist nichts anderes als eine Sammlung irriger Annahmen, zu denen man im Alter von 18 Jahren gelangt ist.” – Albert Einstein
Wir Menschen haben die Tendenz, uns Leuten, die hoch hinaus wollen, in den Weg zu stellen. Wir machen das, um zu verhindern, dass wir selbst nicht mehr so gut dastehen. Diese Angewohnheit fällt letzten Endes nur auf uns selbst zurück. Wir sollten keine Hater sein. Viele Menschen sind Hater, weil es einfacher ist, Ideen zu kritisieren, als selbst welche zu haben. Es gibt also immer mehr Kritiker als Innovatoren.
Der Grund: kognitive Rigidität. Wenn unser Bewusstsein eine plausible Erklärung für etwas gefunden hat, wird diese Erklärung zum Rahmen, in den alle nachfolgenden Informationen eingeordnet werden. Wir neigen unbewusst dazu, alle folgenden Erkenntnisse so zu verdrehen und zu verzerren, bis sie in den Rahmen passen, ob das der Wirklichkeit entspricht oder nicht. Die Fakten, die zum Aufstellen einer Prämisse führen, können sich längst in Luft aufgelöst haben, die Schlussfolgerung daraus bleibt – unsere etablierte Meinung schwebt sozusagen frei über dem zusammengebrochenen Fundament, das zu ihrer Bildung geführt hat. (Quelle: Operation Shitstorm*). Aus dem gleichen Grund ist es so wichtig, bei anderen Menschen einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Warum ein Buch eines Fachmannes immer einem Buch eines Journalisten vorzuziehen ist: Ein Journalist wird in seiner Ausdrucksweise geschult, nicht darin, Themen tiefsinnig zu ergründen. Der Selektionsprozess begünstigt die kommunikativsten Vertreter dieser Zunft, nicht notwendigerweise die Kenntnisreichsten. Es ist besser, von denjenigen zu lernen, die sich mit einem Thema am besten auskennen, d. h. es wirklich verstanden haben.
Willst du recht haben, oder willst du erfolgreich sein? Die meisten Menschen wollen lieber recht haben. Nimm dir den Erfolg und gibt den anderen recht!
Hintergrund: Der Spotlight-Effekt: Wir überschätzen das Maß in dem andere Menschen uns beachten, beobachten und Aufmerksamkeit schenken. „Ihre Mitmenschen widmen Ihnen nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit, wie sie denken.“ – Richard Thaler
In einer „Herde“ macht man eher was die anderen auch machen. In einer Studie mit über zwölftausend Teilnehmern wurde herausgefunden, dass wenn jemand fettleibig wurde, dessen gute Freunde auch dreimal so häufig fettleibig wurden. Man variiert seine Vorstellung davon, wie ein akzeptabler Körper aussieht in Abhängigkeit davon, wie die Leute um einen herum aussehen. Wenn wir viel prokrastinieren oder den Arsch nicht hochkriegen, dann liegt das oft an unserer sozialen Umgebung. Man möchte eigentlich nicht Leute um sich herum haben, die einen für das akzeptieren, was man ist, sondern man möchte Leute um sich herum haben, die einen auch antreiben. Gebauchpinselt zu werden ist nur kurzfristig förderlich. Auch Glück ist ansteckend. Wer glückliche Nachbarn hat, ist mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst glücklich. Wer sich in ein glückliches Umfeld begibt, oder sich ein glückliches Umfeld schafft, wird selbst auch glücklich werden. Aufgrund der Negativitätsverzerrung kann eine einzelne negative Person eine ganze Gruppe positiver Personen herunterziehen. Man sollte negative Leute nach Möglichkeit vermeiden.
Es gibt einige Dinge, die jeden Menschen stressen und auch immer stressen werden. Es handelt sich dabei um einen ganz natürlichen Vorgang und nicht etwa um eine Charakterschwäche, die man mit Willenskraft oder durch Gewöhnung überwinden kann. Beispiele sind weite Anfahrtswege zur Arbeitsstelle, Straßenlärm, ungeklärte Konflikte mit nahe stehenden Personen, chronischer Schlafmangel oder auch eine schlechte Ernährungsweise. All diese Stressfaktoren führen zu einer vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Ein dauerhaft erhöhter Level an Cortisol gilt als Ursache vieler schwerer Krankheiten und mindert außerdem die Leistungsfähigkeit eines Menschen. Der Leistungswille eines Menschen hängt nämlich davon ab, wie viel Stress er ausgesetzt ist bzw. wie hoch sein Grundlevel an Stress ist. Das tückische an Stress ist, dass ein Teufelskreis entstehen kann: Die ausgeschütteten Stresshormone helfen dem Körper kurzfristig, besser mit dem Stress klar zu kommen. Diese Energie ist aber nur geborgt, denn im Anschluss an den Energieschub erfolgt ein Energieloch, welches viele Menschen zu Stimulanzien wie Koffein greifen lässt. Diese Stimulanzen lösen aber weiteren Stress für den Körper aus. Die Folge ist ein Teufelskreis, der zu immer mehr Stress führt. Da es nur sehr langsam (aber stetig) bergab geht, merkt man davon bewusst nichts. „Stress lässt vermutlich Hirnzellen (im Hippocampus) absterben“ – Manfred Spitzer.
Körperhaltung und emotionales Empfinden beeinflussen sich gegenseitig. Je nachdem ob man einen Stift mit den Zähnen oder mit den Lippen festhält, hebt oder senkt sich die Stimmung.
Zum Thema Ernährung sind längst nicht alle Fragen geklärt. Wenn man Experten reden hört, erwecken diese trotzdem immer den Eindruck, als wäre alles sonnenklar. „In Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA haben die Überzeugungen von Ärzten über Ernährung und Gesundheit – etwa über die Einnahme von Vitaminzusätzen und die Ausübung von Sport – mehr Ähnlichkeit mit der öffentlichen Meinung in ihrem eigenen Land als mit denen ihrer Kollegen in anderen Ländern.“ – Gerd Gigerenzer.
Nicht das, was man einmal pro Woche isst, macht einen Unterschied, sondern das, was man täglich isst.
„Wissenschaftlern zufolge, stieg die Häufigkeit der Fettleibigkeit in den USA während der letzten 30 Jahre parallel zur explosionsartigen Vermehrung von Computern und anderen technischen Geräten im Leben der Menschen. Es besteht der Verdacht, dass diese Korrelation kein Zufall ist. Ein Leben voller (digitaler) Ablenkungen ist mit einer nahezu ständigen kognitiven Überforderung verbunden. Und durch eine solche Überforderung nutzt sich die Selbstbeherrschung ab. Den Entschluss, eine Diät zu machen, kann man dann vergessen. In die digitale Welt vertieft, greifen wir gedankenlos nach den Kartoffelchips.“ – Unbekannt.
Im Schlaf werden neue Gedächtnisinhalte in bereits existierendes Wissen integriert. Wer gerade viel lernt, braucht mehr Schlaf.
„Klinische Studien und Laboranalysen ergaben, dass Schlafmangel und Schlafqualität praktisch jedes körperliche System beeinflussen, besonders das Gehirn. Nachweislich schreibt uns der Schlaf vor, wir viel wir essen, wie schnell der Stoffwechsel arbeitet, wie dick oder dünn wir werden, ob wir Infektionen abwehren können, wie kreativ und einfühlsam wir sind, wie gut wir mit Stress fertigwerden, wie schnell wir Informationen verarbeiten und Neues lernen und wie gut wir Erinnerungen organisieren und speichern können.“ – David Perlmutter.
„Manch einer wird überrascht sein, wie schnell ihn im Bett – nach dem abendlichen Verzicht auf Stimulanzien und die damit verbundene Energieaufnahmen – der Schlaf übermannt, und wie fit und leicht er am nächsten Morgen erwacht.“ – Ingo Schymanski. Lebensweisheiten für Klarheit
Menschen sind nicht dazu in der Lage dazu, ihre zukünftigen Gefühle akkurat einzuschätzen. Um künftige Gefühle akkurat einschätzen zu können, müsste man wissen, welche Gefühle man in der Vergangenheit hatte und diese Gefühle müsste man dann in die Zukunft projizieren. Wissenschaftler konnte zeigen, dass wir Menschen nicht einmal dazu in der Lage sind, uns korrekt an die Gefühle in unserer Vergangenheit zu erinnern. Diese hat damit zu tun, wie vergangenes Empfinden im Gehirn gespeichert wird: Wir merken uns nur den stärksten Ausschlag bei der Intensität eines Gefühls, sowieso die Intensität ganz am Ende der Erfahrung. Die Dauer, sowie irgendwelche Zwischenstände werden von unserem Gehirn nicht gespeichert. Viele Menschen neigen dazu, zu denken, dass ihr Leben endlich gut werden wird, wenn sie eine bestimmte Sache erreichen: Partner finden, Job an Land ziehen, Gehaltserhöhung, Lottogewinne etc. Diese Denkweise ist nicht klug, denn zukünftige Gefühle sind fast immer weniger extrem, als wir im Vorfeld glauben. Deswegen haben wir zu viel Angst vor negativen Auswirkungen und verfolgen außerdem Ziele, die wir vermutlich nicht verfolgen würden, wenn wir wüssten, wie minimal die Auswirkungen auf unser Gefühlsleben in Wirklichkeit sind. Durch gewisse Medien wird diese Denkweise leider verstärkt. Oft enthalten diese Medien auch noch Werbung für Produkte, von denen die Menschen glauben, dass sie ihr Leben „heilen“ können.
(Die Fokussierungsillusion)
Abgesehen von den Bereichen, in denen der »evolutionary mismatch« eine Rolle spielt, haben wir Menschen eine gute und äußerst nützliche Intuition. Leider wird die Intuition heutzutage zu wenig wertgeschätzt. Unter anderem hat dies damit zu tun, dass man ständig und überall über seine Handlungen und Entscheidungen Rechenschaft ablegen muss. Eine gute Methode, die eigene Intuition zurate zu ziehen, besteht darin, sich zunächst mit Argumenten für sämtliche Optionen auseinanderzusetzen, dann aber doch auf das Bauchgefühl zu hören. Sein Bauchgefühl zu interpretieren klappt mit der Zeit immer besser. Trick: Eine Münze werfen, und zwar so, dass sie lange kreist. Man wird dann ein Gefühl haben, welches einem sagt, welche Seite der Münze man oben liegen sehen möchte. „Lassen Sie nicht zu, dass ihre innere Stimme in den Stimmen anderer untergeht. Und was am wichtigste ist: Haben sie den Mut, ihrem Herzen und ihrer Intuition zu folgen. Irgendwie wissen sie schon, was sie wirklich werden wollen.“ – Steve Jobs.
„Eines Abends erzählte ein alter Cherokee seinem Enkel von dem Seelenkampf, der im Inneren der meisten Menschen tobt. Er sagte: ‚Mein Kind, dieser Kampf findet zwischen den beiden Wölfen statt, die uns allen innewohnen. Der eine Wolf ist böse. Er ist Zorn, Neid, Eifersucht, Leid, Bedauern, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuldgefühl, Groll, Unterlegenheit, Lügen, falscher Stolz, Überlegenheit und Ego. Der andere Wolf ist gut. Er ist Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Heiterkeit, Demut, Freundlichkeit, Wohlwollen, Einfühlungsvermögen, Großherzigkeit, Wahrheit, Mitgefühl und Glauben.‘ Der Enkel dachte eine Weile darüber nach. Dann fragt er seinen Großvater: ‚Und welcher Wolf gewinnt? Der alte Cherokee aber antwortet nur: ‚Derjenige, den Du fütterst.“ (Quelle)
Das Gehirn stört sich an Widersprüchen im Denken und Handeln und korrigiert diese entsprechend. Wenn man beispielsweise damit anfängt, Sport zu treiben, um allgemein gesünder zu werden, dann wird man oft auch automatisch weniger Süßigkeiten essen oder rauchen. „Man kann sich (und andere) in neue Denkweisen hineinhandeln. “ – Chip & Dan Heath.
Eine unangenehme Sache zu beginnen ist immer schwieriger, als diese Sache fortzuführen. Es ist ratsam, möglichst früh Erfolge zu haben. Das schafft Hoffnung und treibt den weiteren Prozess an. „Kleine Gewinne definieren die Größe des Problems neu, sodass es leichter wird, aktiv zu werden oder zu bleiben.“ – Chip & Dan Heath.
Begründung: Fluency Heuristic: Eine Sache erscheint wichtiger und ist leichter auszusprechen und zu denken, wenn sie einen einprägsamen Namen hat. Es macht daher Sinn, neues Vokabular für wichtige Konzepte zu erfinden.
Worüber bin ich froh? Worüber bin ich dankbar?
„Was uns belastet ist dieses ständige Beurteilen … es ist die Beurteilung der Situation, die uns in Rage bringt, nicht die Situation selbst.“ – Jens Corssen.
„Erst wenn wir uns selbst beim Denken und Handeln beobachten, also Zeugen sind, haben wir eine Chance, […] zu ändern.“ – Jens Corssen.
„Zur Achtsamkeit für uns selbst, so Sachs, gehört auch, dass wir genau wahrnehmen, was uns wirklich glücklich macht. Die globalen Wirtschaftsdaten zeigen es ganz deutlich: Sobald in einem Land ein bescheidenes Einkommensniveau erreicht ist – das ausreicht, um grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen -, besteht zwischen Glück und Wohlstand keinerlei Zusammenhang mehr. Immaterielle Dinge wie enge Beziehungen zu geliebten Menschen und sinnvolle Tätigkeiten machen die Menschen weitaus glücklicher als beispielsweise Einkaufen oder die Berufstätigkeit. Aber wenn es um die Frage geht, unter welchen Voraussetzungen wir uns wohlfühlen, sind wir selbst unter Umständen schlechte Schiedsrichter. Wenn wir mehr Achtsamkeit darauf verwenden, wie wir unser Geld ausgeben, werden wir nach Sachs‘ Ansicht seltener verführerischer Werbung für Produkte nachgeben, die uns kein bisschen glücklicher machen.“ – Daniel Goleman.
„Negative Emotionen lenken ab, sodass wir uns nicht mehr auf die Entscheidung, sondern auf die Emotion konzentrieren.“ – Barry Schwartz. „Negatives Denken konzentriert sich auf einen schmalen Bereich: auf das, was uns ärgert. Eine Faustregel aus der Kognitionstherapie besagt, dass die Konzentration auf die negativen Seiten eines Erlebnisses ein Rezept für Depressionen darstellt.“ – Daniel Goleman.
Eine Bewertung erfolgt immer relativ zu einem Bezugspunkt. Die Zufriedenheit eines Menschen berechnet sich aus drei Differenzen:
Das Beste, was man in der Vergangenheit hatte, ist der sogenannte hedonistische Nullpunkt. Dieser kann nur steigen, niemals fallen. Mit dem hedonistischen Nullpunkt steigen die Erwartungen. „Ein wahres Lusterlebnis stellt sich nur ein, wenn die Erfahrung die Erwartung übertrifft. … wahrscheinlich können wir unsere Lebensqualität durch die Kontrolle unserer Erwartungen nachhaltiger beeinflussen als durch irgendwelche anderen Maßnahmen.“ – Barry Schwartz.
Unsere emotionale Energie wird durch die Entscheidungen verbraucht, die wir täglich zu treffen haben. Nach einer bestimmten Anzahl von Entscheidungen ist die Energie für den Tag aufgebraucht.
„Achtsamkeitstraining stärkt die Verknüpfung zwischen den präfrontalen exekutiven Arealen und der Amygdala; insbesondere beeinflusst es die Schaltkreise, die zu Impulsen Nein sagen können.“ – Daniel Goleman. „Durch Achtsamkeitstraining vermindert sich die Aktivität in den ichbezogenen Schaltkreisen, deren Mittelpunkt der mediale präfrontale Cortex ist – und je weniger Selbstgespräche wir führen, desto stärker können wir den Augenblick erleben.“ – Daniel Goleman. „Durch Achtsamkeitstraining entwickelt sich unsere Fähigkeit, von Augenblick zu Augenblick unser eigenes Erleben unparteiische und leidenschaftslos zu beobachten.“ – Daniel Goleman.
„Wenn man Menschen fragt, was sie vorhaben, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie so handeln werden, wie sie geantwortet haben.“ – Richard Thaler.
„Jegliche Form von Bewegung tut Ihrem Gehirn besser als alle Rätsel, Matheaufgaben oder Krimis.“ – David Perlmutter. „… dass ältere Menschen, die 24 Wochen lang regelmäßig körperlich trainieren, bei Tests zu Gedächtnisleistung, Sprachbeherrschung, Aufmerksamkeit und anderen wichtigen kognitiven Funktionen um fast das 20-Fache besser abschnitten als eine Kontrollgruppe. …Diese Verbesserung scheint auf eine bessere Durchblutung, dem Wachstum neue Blutgefäße, dem Wachstum neuer Hirnzellen und einer verbesserten Hirnplastizität zu beruhen.“ – David Perlmutter.
Die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen reichen grundsätzlich nicht aus, um ein komplexes Thema in seiner Gesamtheit zu erfassen. Es gelingt einfach nicht, das komplette Gebilde vor dem geistigen Auge zu platzieren. Beispiele für komplexe Themen sind Auseinandersetzungen auf individueller, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene. Andere Beispiele sind gesellschaftliche Systeme, das Öko- und Klimasystem, oder die Funktionsweise des menschlichen Körpers oder Geistes. In der Praxis nähern wir uns einem solchen komplexen Thema durch Vereinfachung und Abstraktion. Wir erzeugen ein mentales Modell in unseren Köpfen, welches einfach genug ist, um von unserem Gehirn verarbeitet zu werden. Je stärker dieses Modell vereinfacht beziehungsweise abstrahiert ist, umso weniger deckt es sich aber mit dem ursprünglichen komplexen Thema und umso weniger ist das Modell in der Lage, zutreffende Erklärungen zu liefern oder Ereignisse vorherzusagen. Die mentalen Modelle verschiedener Personen zu ein und demselben Thema werden sich immer mehr oder weniger stark voneinander unterscheiden. Abhängig von ihrer persönlichen Geschichte und ihres Hintergrundes, hat jede Person eine ganz individuelle Sichtweise. Diese Sichtweise bestimmt maßgeblich die mentalen Modelle jeder Person. In Diskussionen und Streitgesprächen, beispielsweise im Fernsehen sprechen verschiedene Personen nur scheinbar über das gleiche Thema beziehungsweise über die gleiche Realität. In Wirklichkeit geht jede Person von ihrem eigenen mentalen Modell aus und überprüft die Argumente der anderen Personen nicht an deren Modell oder an der Realität, sondern am eigenen Modell. Die Leute reden also die meiste Zeit aneinander vorbei, verstehen sich nicht und werden oft auch keinen Konsens finden. In solchen Situationen ist es hilfreich, sich klar zu machen, dass wir mentale Modelle verwenden. Wenn man sich mit einer anderen Person nicht einig werden kann, dann liegt das oft nicht daran, dass diese Person keine Ahnung hat oder dumm ist, sondern der Grund ist, dass nicht über das gleiche Modell gesprochen wird. Wer sich dessen bewusst ist, kann das Gespräch entsprechend lenken und in vielen Fällen etwas Interessantes über das mentale Modell seines Gegenübers herausfinden. Die meisten Menschen verhalten sich aber leider anders: Sie drehen sich mit ihrer Diskussion ewig im Kreis und jeder hört dem anderen nicht wirklich zu weil er stillschweigend davon ausgehen, dass er selbst recht hat und der andere nicht. „Systeme sind auf den ersten Blick für unser Gehirn unsichtbar – keines der vielen Systeme, die über unsere Lebensrealität bestimmen, nehmen wir unmittelbar wahr. Wir können sie nur indirekt durch mentale Modelle verstehen und auf ihrer Grundlage handeln. Je stärker sich solche Modelle auf Daten stützen, desto wirksamer werden unsere Eingriffe (beispielsweise wenn wir Raketen zu Asteroiden schicken). Je schwächer die Datengrundlage ist, desto geringer fällt auch die Wirkung aus (wie in großen Teilen der Bildungspolitik).“ – Daniel Goleman.
Der Grund: Die sogenannte hedonistische Anpassung bezeichnet die Anpassung der Lust oder des Vergnügens an das, was man über die Zeit bereits hatte. Daraus resultiert die hedonistische Tretmühle: Man braucht immer mehr, um die gewohnte Lust zu erzeugen, da man sich an einen bestimmten Level von Lust gewöhnt.
Es macht Sinn, regelmäßig Daten über den eigenen Körper zu sammeln. Dabei geht es in erster Linie gar nicht um die Daten selbst, sondern um Nebeneffekte, die mit dem Sammeln verbunden sind. Wer Daten trackt, lenkt dadurch seine Aufmerksamkeit und verhindert böse Überraschungen. Wer beispielsweise Körpergewicht und Bauchumfang regelmäßig misst, wird niemals plötzlich 10 kg zugenommen haben. Wer seine Finanzen im Auge hat, wird nicht plötzlich unerwartet Pleite gehen. Daten zu tracken kann langfristig auch bei der Motivation zum Sport helfen. Bestimmte Daten können uns süchtig nach der Tätigkeit machen, durch die die entsprechenden Daten erzeugt werden. Wenn man sich bisher stark dazu überwinden musste, laufen zu gehen, kann es helfen, die Läufe m einer GPS-Uhr zu tracken. Irgendwann wird man allein der Daten wegen laufen gehen.
Coaches sollten nicht Antworten geben, sondern einem dabei helfen, die Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Selbstcoaching: „Was würde ein optimistischer/erfolgreicher/… Mensch in dieser Situation tun?“ „Was würde ich versuchen, wenn ich nicht scheitern könnte?“ besser: „Was würde denn schlimmstenfalls passieren, wenn ich tatsächlich scheitere? Wäre das so schlimm?“ „Der größte Unterschied zwischen Amateuren und Élite Performern ist, dass sich letztere Trainer und Coaches nehmen. “ – K. Anders Ericsson.
„Es gab eine Princeton-Studie, die gezeigt hat, dass sich Menschen in Gegenwart von sichtbarem Durcheinander schlechter konzentrieren und Informationen verarbeiten konnten.“ – Gretchen Rubin.
„Um Authentizität zu erreichen, bedarf es eines langen Prozesses. Es geht darum, uns von falschen Annahmen und Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens angenommen haben, zu trennen. Ebenso geht es darum, Angst abzubauen: Versagensangst, Angst anders als die anderen zu sein, dumm dazustehen, davor, was die anderen denken, abgelehnt zu werden und andere egozentrische Befürchtungen.“ – John Whitmore. Lebensweisheiten über Geld und Finanzen
Die Wirtschaft ist wie ein Spiel: Die Teilnehmer schieben sich gegenseitig Geld hin und her. Wer darauf aus ist, möglichst viel Geld bei sich selbst anzusammeln, muss das Spiel besser spielen, als die anderen Teilnehmer. Eine Möglichkeit, dieses Spiel besser spielen zu können als weniger erfahrene Teilnehmer, besteht darin, die Spielregeln möglichst kompliziert zu gestalten. Beim Einkaufen im Supermarkt lassen sich die Leute nicht so leicht übers Ohr hauen, denn sie sind im Einkaufen sehr geübt und können zu hohe Preise leicht erkennen. Entsprechend niedrig sind die Margen, die ein Supermarkt hat. Wer seine Marge erhöhen möchte, muss das Spiel komplexer gestalten. Ein extremes Beispiel sind Kredite mit möglichst komplexen Konditionen: variable Laufzeit, variabler Zinssatz etc. All das soll den wahren Preis des Produktes verschleiern. Für den Kreditnehmer macht das alles in der Regel keinen Sinn. Es ist nur ein Instrument, um die wahren Kosten zu verschleiern. Je komplexer die Spielregeln, umso mehr profitiert derjenige, der sich am besten mit der Materie auskennt, bzw. derjenige, der die meiste Erfahrung hat. Im Autohaus ist es das Gleiche. „Je komplizierter die Vorschriften sind, desto einfacher können sie von Insidern ausgenutzt werden.“ – Nassim Taleb. „Wenn Ihnen jemand etwas verkaufen möchte das Sie nicht begreifen … sollten sie davon ausgehen, dass es sich um eine „Zitrone“, eine minderwertige Ware handelt.“ George Akerlof (Nobelpreisträger) verfasste einen berühmten Aufsatz zu dem Thema: „The Market of Lemmons“: Die Warenqualität in einem von Informationsasymmetrie gebeutelten Markt nimmt stetig ab, bis betrügerische Verkäufer und gutgläubige Käufer oder Käufer, die keine Wahl haben, den Markt beherrschen.“ – Nate Silver.
„Bei der Beurteilung einer Anlagemöglichkeit, die einem angeboten wird, muss man strengere Standards anlegen, als bei Anlagen, die man aktiv sucht.“ – Nassim Taleb. Der Grund ist, dass einem nur Anlagemöglichkeiten angeboten werden, die den Markt eher nicht schlagen (sonst würde derjenige, der die Empfehlung ausspricht selbst anlegen), aber in der Vergangenheit aufgrund von Varianz überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben (dies dient als Verkaufsargument). Lebensweisheiten über Liebe und Freundschaft
Man muss mit ihnen zusammen etwas durchgemacht haben. Es existiert ein starker Zusammenhang zwischen Glück und starken Beziehungen. „Was einst Nachbarschaft und Arbeitsplatz lieferten, muss jetzt erworben werden. Die Menschen sind gezwungen, sich ihren Freundeskreis zu schaffen … und ihre Verwandtschaftsbeziehungen aktiv zu pflegen. Mit anderen Worten: Unser soziales Netz ist kein Geburtsrecht mehr, sondern von einer Reihe bewusster und schwieriger Entscheidungen abhängig.“ – Barry Schwartz.
Wer bessere soziale Beziehungen haben möchte, muss die Bedürfnisse seiner Mitmenschen besser verstehen! Wenn man bessere Beziehungen möchte, muss man die Leute besser verstehen, mit denen man eine bessere Beziehung möchte. Wichtig ist, sich gut zu überlegen, in wen man investieren möchte. Gute Eigenschaften sind: Energie, Intellekt, Integrität und Loyalität. Komplementarität ist auch wichtig. Man möchte nicht lauter Freunde haben, die genau so sind wie man selbst. Damit schmeichelt man sich nur selbst, kommt aber nicht voran.
Wenn man interessante Freunde haben möchte, muss man selbst interessant sein. Wenn man selbst interessanter wird, dann wird man auch für andere Leute interessanter. Gemeinsamkeiten sind der Schlüssel für Verbindungen. Mit jemandem eine Gemeinsamkeit zu finden, ist der Schlüssel, um eine Verbindung herzustellen.
Wenn man möchte, dass andere Menschen etwas für einen tun, dann muss man ihnen Anreize geben. Lebensweisheiten zum Thema Lernen
Grund: Gruppendenken und der Feuerwachen-Effekt! Der Feuerwachen-Effekt: Wenn Feuerwehrleute, wenn sie lange keine Einsätze fahren müssen, sich zu viel miteinander unterhalten, teilen sie in vielen Dingen Meinungen, die ein externer, objektiver Beobachter absurd fände. Sie alle übernehmen allmählich auch sehr ähnliche politische Einstellungen. Gruppendenken: Das unausgesprochene Bedürfnis, eine geschätzte Meinung zu schützen, lässt gemeinsame blinde Flecken entstehen, die zu schlechten Entscheidungen führen. … „Tatsachen, die Grundannahmen infrage stellen – und dadurch das Auskommen und die Selbstachtung von Menschen bedrohen –, werden einfach ausgeblendet.“ … Um ans Licht zu bringen, was eine Gruppe in einem Grab aus Gleichgültigkeit beerdigt hat, bedarf es der Metakognition – in diesem Fall des Bewusstseins für unser fehlendes Bewusstsein. Klarheit beginnt damit, dass wir erkennen, was wir nicht wahrnehmen – und dass wir nicht wahrnehmen, dass wir nicht wahrnehmen. … Ein anderes Gegenmittel gegen das Gruppendenken lautet: Erweitere deinen Bekanntenkreis über die Zone des Angenehmen hinaus und schütze dich vor der Abschottung der Gruppe, indem du dir einen größeren Kreis von außenstehenden Vertrauten schaffst, die ehrlich mit dir umgehen.
Natürlich ist es noch effektiver, direkt von anderen Personen zu lernen. Man hat normalerweise aber nicht die Chance dazu, mehrere Stunden in der Woche Experten um sich zu scharen. Bücher sind daher der ultimative Weg zu Weisheit und Bildung. Beim Lesen laufen auch viele Dinge unterbewusst ab. Man denkt, man habe nichts gelernt, aber in Wirklichkeit hat man doch etwas gelernt, nur unterbewusst. „Einige Bücher darf man nur kosten, andere muss man verschlingen und nur wenige sollte man durchkauen und verdauen.“ – Francis Bacon. „Wenn wir ein Buch, einen Blog oder irgendeine Erzählung lesen, konstruiert unser Verstand ein mentales Modell, mit dessen Hilfe wir den Sinn des Geschehens erkennen, und er verbindet es mit dem Universum anderer Modelle, über die wir bereits verfügen und die das gleiche Thema betreffen. Dieses sich ständig erweiternde Verständnisnetzwerk ist Kernstück des Lesens.“ – Daniel Goleman.
Man muss nicht nur Dinge lernen, sondern nach und nach auch Teile der eigenen Ignoranz aus seinem Denken entfernen. Das gilt vor allem für hinderliche oder falsche Glaubenssätze. Es ist schwierig, Dinge zu entlernen. Besser ist es, schädliches Wissen oder falsche Glaubenssätze gar nicht erst zuzulassen. Aus diesem Grund macht es Sinn, Lektüren gut auszusuchen und nicht zufällig irgendetwas zu lesen, nur weil es verfügbar war (nicht opportunistisch sein). Das gleiche gilt natürlich auch für Dinge, die man sich im Internet oder im Fernsehen anguckt. Man sollte es auch vermeiden, in den falschen Dingen gut zu werden. Die meisten Leute werden in den falschen Dingen gut.
Wenn man anderen etwas beibringt, lernt man dabei selbst auch sehr viel. „Wenn Information von Menschen im Dialog oder in einer Diskussion verarbeitet wird, dann ist dies nach allem, was wir wissen die tiefstmögliche Art der Verarbeitung.“ – Manfred Spitzer.
Das Gedächtnis ist kein Archiv. Unsere Erinnerungen werden nachträglich verändert. Die einzige Möglichkeit, wahre Erinnerungen zu behalten, ist das Archivieren der Erinnerungen außerhalb des eigenen Kopfes.
Die meisten Leute wollen nur besonders raffiniertes oder aufwendiges Wissen aufstöbern. Dabei ist es viel wichtiger, die Basics drauf zu haben. Das meiste raffinierte Wissen kann man sowieso kaum anwenden.
„Bildung ist der wichtigste Faktor für die Gesundheit, und umgekehrt ist die Gesundheit der wichtigste Faktor für geistige Leistungsfähigkeit.“ – Unbekannt. Information wird erst dann zu Wissen, wenn sie in einem Kontext ausgewertet wird. „Eine große Gefahr des Informationszeitalters: Das Wissen in der Welt nimmt zwar zu, aber die Diskrepanz zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir zu wissen glauben, möglicherweise ebenfalls.“ – Nate Silver.
Der Grund: Das Gehirn kann nicht nicht lernen. Es saugt den Müll auf, wie ein Staubsauger und macht ihn zu einem Teil deiner Gedanken und Weltanschauungen. „Die Bottom-up-Schaltkreise lernen begierig – und in aller Stille; jeden Tag nehmen sie neue Lektionen in sich auf. Solche unausgesprochenen Lernprozesse brauchen nie in unser Bewusstsein zu dringen und wirken dennoch im Leben – zum Besseren oder zum schlechteren – als Lenkungsmechanismen.“ – Daniel Goleman.
„Hüten Sie sich davor, Richtigkeit und Verständlichkeit eines Arguments miteinander zu verwechseln. Teilweise favorisiert die konventionelle Weisheit Dinge, die sich kurz und bündig auf den Punkt bringen lassen – in vielen Kreisen wird dies als Gesetz betrachtet.“ – Nassim Taleb.
Du kannst nicht alles selbst herausfinden und alleine schaffen!
Sie werden dir dafür dankbar sein!
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