Sind Alzheimer und Demenz das selbe?

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe "Alzheimer" und "Demenz" oft gleichbedeutend verwandt. Der Begriff "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß "ohne Geist". Über 50 verschiedene Störungen der Gehirnleistung werden darunter zusammengefasst. Demenz ist also ein Überbegriff und nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Genauer gesagt: Alzheimer ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Weitere Demenzformen sind beispielsweise die Vaskuläre Demenz, die Frontotemporale Demenz, die Lewy-Körperchen Demenz und die Demenz bei Parkinson.

Obwohl Ursachen und Verlauf unterschiedlich sind, führen alle Demenzerkrankungen zum Abbau der geistigen Fähigkeiten. Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Typische Symptome einer Demenz sind Störungen des Gedächtnisses, der Sprache, des Denkens, der Wahrnehmung, der logischen Argumentation und des Verhaltens.

Einen Überblick über die häufigsten Demenzformen bietet der kostenfreie AFI-Ratgeber "Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen". Beleuchtet werden jeweils die Risikofaktoren, die Symptome, der Krankheitsverlauf sowie die Diagnose und Behandlung.

Bestellinformation: "Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzen" kann kostenfrei bestellt werden bei der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 - 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/alzheimer-und-andere-demenzen.

Kostenfreies Fotomaterial:

www.alzheimer-forschung.de/presse/fotos-videos/

Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit:

www.alzheimer-forschung.de/alzheimer

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher*innen und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 327 Forschungsaktivitäten mit 13,3 Millionen Euro unterstützen und über 900.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Viele verwenden die Begriffe „Alzheimer“ und „Demenz“ wie Synonyme. Das ist zwar nicht grundlegend verkehrt – aber richtig ist es deswegen auch noch nicht. Eine kleine Begriffs-Präzisierung.

Sind Alzheimer und Demenz das selbe?

Alzheimer ist eine Form von Demenz und sogar die häufigste – aber nicht jede Demenz ist deswegen auch Alzheimer. – Foto: AdobeStock/Osterland

Warum ist es so, dass viele bei „Demenz“ automatisch an „Alzheimer“ denken? Dies ist nicht weiter überraschend, denn: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Rund 60 Prozent der an einer Demenz erkrankten Personen leiden an dieser Variante. Aber sie ist nur eine von vielen unterschiedlichen Formen dieser Krankheitsfamilie.

Unter dem Begriff „Demenz“ werden über 50 Krankheiten zusammengefasst, bei denen die Gehirnleistung abbaut. Sie unterscheiden sich in Ursache, Symptomen und Verlauf von der Alzheimer-Krankheit.

Zwei Klassen von Demenzen: Primäre und sekundäre

Grundsätzlich werden zwei Klassen von Demenzen unterschieden – und zwar nach ihrem Ursprung beziehungsweise ihrer Ursache. Hier die Definitionen des Patienten- und Fachportals „Demenz.behandeln“:

1. Primäre Demenzen

Primäre Demenzen haben ihren Ursprung im Gehirn. Daher werden sie auch als hirnorganische Demenzen bezeichnet. Sie machen 90 Prozent der Demenzerkrankungen aus und sind nicht heilbar. Im Krankheitsverlauf sterben im Gehirn Nervenzellen ab und die Verbindungen zwischen den einzelnen Zellen verkümmern. Mediziner sprechen daher auch von „neurodegenerativen“ Erkrankungen. Zu den primären Demenzen zählen neben der Alzheimer-Demenz zum Beispiel auch gefäßbedingte (vaskuläre) Demenzen, die Lewy-Körperchen-Demenz oder die seltene frontotemporale Demenz.

2. Sekundäre Demenzen

Bei den selteneren, sekundären Demenzen stellt sich der geistige Verfall oft als Folge einer anderen, bereits vorhandenen Erkrankung ein wie zum Beispiel Depression, Schilddrüsen-Erkrankung oder Alkoholsucht. Aber auch ein Schädel-Hirn-Trauma, Vitaminmangel und bestimmte Medikamente können eine sekundäre Demenz verursachen.

 

Überblick: Demenzformen nach Häufigkeit

Anteile der einzelnen Krankheitsbilder innerhalb der Gesamtheit der Demenz-Patienten (Zahlen gerundet) in absteigender Bedeutung:

  • 60 Prozent: Alzheimer-Demenz
  • 15 Prozent: Vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz
  • 15 Prozent: Mischform aus Alzheimer und Vaskulärer Demenz
  • 10 Prozent: weitere, seltenere Demenzformen.

(Quelle: Demenz.behandeln.de)

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Was bei den einzelnen Demenzformen im Körper passiert

Bei der Alzheimer-Demenz stören Eiweißablagerungen im Gehirn den Stoffwechsel der Nervenzellen. Sie führt zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen. Das Gehirn kann mit der Zeit um bis zu 20 Prozent schrumpfen. Die Alzheimer-Demenz beginnt schleichend, die Symptome verschlechtern sich mit der Zeit. Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz, die auf Durchblutungsstörungen des Gehirns zurückgeht. Diese beiden Demenzerkrankungen können auch kombiniert auftreten und sich als Mischform zeigen (dritthäufigste Gruppe).

Die kleine Gruppe der selteneren Demenzformen umfasst folgende Krankheitsbilder: die Lewy-Körperchen-Demenz, die Parkinson-Demenz, die frontotemporale Demenz, oder eine Demenz, die medikamentös oder stoffwechselbedingt oder Folge eines Schädel-Hirn-Traumas ist.

Alzheimer: Definition der häufigsten Demenzform

„Die Alzheimer-Krankheit – auch ‚Alzheimer-Demenz‘ oder ‚Morbus Alzheimer‘ genannt – ist die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Störung des Gehirns“, heißt es bei der „Alzheimer Forschung Initiative“ (AFI). Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen mit Alzheimer demnach zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Auch die Persönlichkeit und das Verhalten ändern sich im Verlauf der Erkrankung. Viele Patienten werden unruhig, aggressiv oder depressiv. Das Urteilsvermögen und die Sprachfähigkeit lassen nach. Benannt wurde Morbus Alzheimer nach dem deutschen Neurologen Dr. Alois Alzheimer, der die Symptome 1906 zum ersten Mal beschrieben hat.

Je höher das Alter, desto höher das Demenz-Risiko

Wie entsteht Alzheimer? Diese Frage ist trotz jahrzehntelanger Forschung noch immer nicht restlos aufgeklärt. Es gibt inzwischen zwar Möglichkeiten, die Krankheit und ihre Folgeerscheinungen zu behandeln – stoppen lässt sie sich nach wie vor nicht. „Meistens ist das Alter das größte Risiko für eine Alzheimer-Krankheit“, heißt es bei der AFI. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen steigt mit zunehmendem Alter stark an. Während von den 65- bis 69-Jährigen weniger als 2 Prozent betroffen sind, sind es bei den über 90-Jährigen schon 35 Prozent. Die altersbedingte Form der Erkrankung macht rund 99 Prozent aller Fälle aus.

Alzheimer-Prävention: Vorbeugen und Vorsorgen

Lässt sich das Risiko einer Alzheimer-Demenz verringern? Statistisch gesehen: Ja! Denn große Studien zeigen, dass Bewegung, geistige Fitness, soziale Kontakte und die richtige Ernährung das Risiko für eine Erkrankung senken können.

Was ist der Unterschied zu Alzheimer und Demenz?

Wie bereits ausgeführt, ist Demenz der Oberbegriff dieser Erkrankungsbilder, in deren Folge das Denken, das Erinnerungsvermögen und die Orientierung verloren geht. Alzheimer stellt dabei eine spezielle Form der Demenz dar. Man kann also nicht von einem Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz per se sprechen.

Was ist schlimmer Demenz oder Alzheimer?

Alzheimer gilt als die extremste Form der Demenz. Das Krankheitsbild verschlimmert sich mit Voranschreiten der Krankheit zunehmend. Für Erkrankte und Angehörige beginnt mit der Diagnose Alzheimer oft ein langer Leidensweg.

Was kommt zuerst Demenz oder Alzheimer?

Während Alzheimer meist ab dem 7. Lebensjahrzehnt auftritt, manifestiert sich die frontotemporale Demenz oft schon früher (im 5. bis 7. Jahrzehnt).

Was ist der Oberbegriff Alzheimer oder Demenz?

Demenz ist der Oberbegriff. Es gibt ganz viele verschiedene Demenzerkrankungen. Die Alzheimer-Demenz ist mit circa zwei Drittel bis drei Viertel der Fälle die häufigste Form einer Demenzerkrankung. Das heißt: Jeder Mensch, der Alzheimer hat, ist dement.