Hochzeitsfilmer liegt tot im Auto unter Wasser. Er wurde vergiftet. Kommissar Sievers und sein Team begeben sich auf Mördersuche. Show KrimiDE 2021 „„Tante“ Hannelore Hoger sorgt für Schwung auf Sylt“ Humor Anspruch Action Spannung Erotik Ein Mann taucht vor der Küste Sylts, findet am Meeresboden ein Auto mit einem Toten am Steuer. Fahrer Stefan Borg ist nicht ertrunken, er wurde vergiftet. Borg war Hochzeitsvideograf in der Agentur Der schönste Tag. Es stellt sich heraus, dass er nebenbei Brautpaare erpresste. Kollege Rumbuchner will davon nichts gewusst haben. Kommissar Sievers und seine Kollegen Feldmann und Ina Behrendsen ermitteln. Die hat zudem Stress mit ihrer Tante Marion Pless. Die quirlige alte Dame ist auf der Insel, um wieder mal zu heiraten. Diesmal ist es Robert Hofstetter. Doch der soll ein Heiratsschwindler sein, das behauptet zumindest Esther Lindgren. Hat der zukünftige Gatte von Inas Tante Borg getötet, da dieser hinter sein Geheimnis gekommen war? Von wegen Urlaubsparadies, auf Sylt lauert wieder mal das Böse! Erpresser, Giftmischer und Heiratsschwindler sind unterwegs, der kühle Peter Heinrich Brix ist ihnen auf der Spur, unterstützt vom WG-Pärchen Julia Brendler und Oliver Wnuk. Für die witzige Note beim Insel-Krimi-Puzzle sorgt die wunderbare Hannelore Hoger („Bella Block“), die sichtlich Spaß an der Rolle hat. Alle Highlights von Netflix, Prime, Disney+ & Co. Wir zeigen dir, welche Filme & Serien bei welchem Streaming-Anbieter laufen. ZUM GUIDE Infos und CrewGenre Krimi Jahr 2021 Regisseur Maria von Heland, https://www.tvspielfilm.de/kino/stars/star/maria-von-heland,1603350,ApplicationStar.html Falls diese 14. Episode aus der ZDF-Krimireihe „Nord Nord Mord“ �berhaupt in Erinnerung bleiben wird, dann vermutlich wegen Hannelore Hoger: Marion Pless, lebenslustige Tante von Kommissarin Ina Behrendsen (Julia Brendler), ist dank diverser Scheidungen einigerma�en verm�gend und hat endlich den richtigen Mann f�r den Lebensabend gefunden. Robert Hofstetter (Christian Kohlund), Gentleman und Charmeur alter Schule, ist ebenfalls wohlhabend; wenn die beiden ihrem dritten Fr�hling fr�nen, wirkt der Film wie eine heitere „Herzkino“-Romanze. Marion und Robert sind nach Sylt gekommen, um sich hier das Ja-Wort zu geben, aber selbstredend kann das beste Paar nicht in Frieden lieben, wenn’s eine b�se Neiderin gibt: Esther Lindgren (Nina Petri) bezichtigt Robert der Heiratsschwindelei; angeblich hat er sie um eine halbe Million Euro erleichtert und sich dann auf Nimmer-Wiedersehen aus dem Staub gemacht. Weil die verkniffene Chemielehrerin den sympathischen Assoziationen, die ihr Nachname weckt, nicht im Entferntesten gerecht wird, hat Robert leichtes Spiel, den Vorwurf zur�ckzuweisen; auch wenn ein Hauch des Zweifels bleibt. Mit dem vermeintlichen „Love Scamming“, wie diese Form des Liebesbetrugs auf neudeutsch hei�t, lie�e sich ohne Weiteres eine komplette Filmhandlung bestreiten, doch der Reihentitel erfordert einen Todesfall. Stefan Borg hat gemeinsam mit seiner Ex-Frau (Laura Lippmann) und einem Partner (Nikolai Kinski) eine Hochzeitsagentur betrieben. Es gab aber noch eine weitere Einnahmequelle: So gut wie jeder Mensch hat in seinem Leben mal eine Dummheit begangen, die er f�r sich behalten m�chte. Borg hat einige dieser Geheimnisse rausgefunden und seine Kunden erpresst; und nun hat offenbar irgendjemand diesem Treiben mit einer Dosis Parathion, besser bekannt als das verbotene Pflanzenschutzmittel E 605, ein Ende gesetzt.
Thomas Oliver Walendys f�nftes Drehbuch f�r „Nord Nord Mord“ hat zwar was, aber nicht genug, um aus dem Durchschnitt der Reihe herauszuragen. Das liegt auch an der ereignisarmen Inszenierung. Maria von Heland hat sich nach sehenswerten M�rchenfilmen und Freitagskom�dien f�r die ARD dem Krimi zugewandt und Episoden f�r „Solo f�r Weiss“ (ZDF) und „Julia Durant ermittelt“ (Sat 1) gedreht, die mal richtig gut, mal jedoch auch nur annehmbar waren. „Der sch�nste Tag“, ihr Sylt-Deb�t, geh�rt in die zweite Kategorie. Selbst Oliver Wnuk, sonst ein Garant f�r gro�es Vergn�gen, wirkt diesmal eher unterfordert, auch wenn viele der gemeinsamen Szenen mit Julia Brendler aus einer romantischen Kom�die stammen k�nnten: Nach zehn Jahren der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens wirken Behrendsen und Feldmann wie ein Paar, aber zu seinem gro�em Bedauern will die Kollegin, wenn �berhaupt, keine Freundschaft plus, sondern eher minus, also ohne „Benefits“. Ansonsten ist die Umsetzung sehr schematisch: Die beiden besprechen sich mit ihrem Chef Sievers (Peter Heinrich Brix) im Revier, dann steigen alle ins Auto, um eine der beteiligten Personen aufzusuchen; es wird ohnehin auff�llig viel Auto gefahren in diesem Film. Auch die touristischen Aufnahmen h�ufen sich derart, dass der Eindruck entsteht, die Regisseurin habe die F�llbilder verwenden m�ssen, um die Handlung auf neunzig Minuten zu strecken.
Umso mehr Spa� machen die Episodeng�ste, zumal Hoger und Kohlund offenkundig viel Freude an ihren Rollen hatten. Ein Vergn�gen sind vor allem die Dreierszenen mit Hoger, Wnuk und Brendler: Die Kommissarin mag Tante Marion nicht, weil sie immer nur nach Sylt gekommen ist, wenn sie Geld brauchte. Feldmann hingegen ist sehr angetan, und Marion findet ihn auch ganz entz�ckend, weshalb sie die beiden umgehend als Trauzeugen engagiert. Interessant ist auch, was Sievers’ Therapeutin (Victoria Trauttmansdorff) �ber Heiratsschwindler zu berichten wei�: Diese oft narzisstisch veranlagten M�nner sind so �berzeugt von ihren erfundenen Biografien, dass sie subjektiv gesehen tats�chlich nicht l�gen. Robert hat allerdings nicht nur eine plausible Erkl�rung f�r die offenkundigen Rachegel�ste von Esther Lindgren, sondern auch f�r den falschen Namen, den er damals gew�hlt hat. Die Lehrerin kennt ihn als „Anton Wohlbr�ck“, eine kleine Verbeugung vor dem antifaschistischen �sterreichischen Schauspieler Adolf Wohlbr�ck (1896 bis 1967), der 1936 nach England emigrierte und sich dort den K�nstlernamen Anton Walbrook gab. (Text-Stand: 22.2.2021)
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