Partner nimmt meine Bedürfnisse nicht ernst

Köln - In jeder Beziehung gibt es Streit, das ist normal. Wenn aber beide Partner nicht mehr glücklich sind, kommen Gedanken an eine Trennung hervor. Doch wie erkennt man, ob die Beziehung wirklich am Ende ist oder ob es sich lohnt, für sie zu kämpfen?

20.10.2018, 12:00

Partner nimmt meine Bedürfnisse nicht ernst

Wird der Gedanke an Trennung zum stetigen Begleiter, sollte er ernst genommen werden. imago stock&people

An Trennung denkt jeder ab und zu. Auch Menschen, die eigentlich in einer glücklichen Beziehung leben, spielen die Trennung vom Partner nach einem Streit schon mal in Gedanken durch. Doch das heißt in der Regel nicht, dass sie die Beziehung tatsächlich beenden wollen.

Wird der Gedanke an Trennung jedoch zum stetigen Begleiter, sollte er ernst genommen werden. Zu schlecht um zu bleiben, zu gut um zu gehen – Männer und Frauen die so fühlen, befinden sich laut der Zeitschrift Psychologie Heute-compact in einer Beziehungsambivalenz. Bestimmte Merkmale schaffen aber Klarheit, ob die Beziehung gefährdet ist. Kommen mehrere zusammen, ist eine Trennung möglicherweise die richtige Entscheidung.

Geringe Einsatzbereitschaft

Spricht einer der beiden Partner oft von Trennung oder trifft er Entscheidungen für die Zukunft (zum Beispiel einen Jobwechsel) ohne den anderen, ist seine Einsatzbereitschaft gering. Einsatzbereit ist der Partner dagegen, wenn er sich an Abmachungen hält, zum Beispiel anruft, wenn es bei der Arbeit später wird.

Illoyalität

Einen einzelnen Seitensprung kann eine Beziehung überstehen. Doch ständige Untreue entzieht der Beziehung ihre Basis. Auch wer sich den Bedürfnissen des Partners verweigert oder vor Dritten schlecht über seinen Partner redet, verhält sich illoyal und zerstört damit Vertrauen.

Verunsicherung und Einengung

Wenn man sich mit dem Partner nicht frei fühlt sondern eingeengt. Wenn man Angst hat, vor dem anderen seinen Ärger oder auch seine Ängste zu zeigen, aus Sorge der Partner könnte schmollen, wütend werden oder gar Dinge beschädigen, ist die Partnerschaft kein sicherer Ort.

Respektlosigkeit

Es gibt viele Varianten, dem Partner respektlos zu begegnen. Zum Beispiel, wenn man meint, den Partner erstmal erziehen zu müssen. Andere zeigen, dass sie den anderen für dumm halten oder sie machen seinen Geschmack lächerlich. Alle Arten der Respektlosigkeit führen dazu, dass sich der Betroffene gedemütigt fühlt – ein Zeichen dafür, dass die Beziehung nicht in Ordnung ist.

Verlorene Achtung

Wenn jemand ständig betrunken ist, oder regelmäßig ausrastet und die Kontrolle verliert, ist es schwer denjenigen auf Dauer weiter zu achten. Ohne gegenseitige Achtung hat eine Beziehung jedoch wenig Zukunft.

Unterschiedliche Lebensplanung, fehlende Gemeinsamkeiten, körperliche Distanzierung

Gravierende Unterschiede in der Lebensplanung

Ist der eine ein häuslicher Typ, der andere möchte jeden Abend etwas unternehmen, führt das zu Konflikten, wenn das Paar es nicht schafft, Kompromisse zu finden. Schwieriger wird es, wenn zum Beispiel einer von beiden Kinder möchte und der Partner nicht. Lassen sich wichtige Lebensziele nicht vereinbaren, ist eine Trennung möglicherweise langfristig die glücklichere Entscheidung.

Fehlende Gemeinsamkeit

Wenn es nichts mehr gibt, was das Paar gemeinsam unternimmt, es sei den, beide sind zusammen eingeladen oder haben einen anderen Pflichttermin, steht es nicht gut um die Beziehung.

Mangel an Humor

Ein Kriterium einer guten und langen Beziehung ist, dass beide Partner miteinander lachen können. Humor macht viele Probleme leichter. Ist der Humor dagegen aus der Beziehung verschwunden, ist das ein weiteres Alarmzeichen.

Nur wegen der Kinder oder des Geldes zusammenzuleben, das wünschen sich heutzutage die wenigsten Menschen. Die Erwartungen an eine Beziehung sind gestiegen: Das Fundament einer jeden Paarbeziehung soll unbedingt die Liebe sein. Wenn aber die Romantik eines Tages ausbleibt, grübeln einige Menschen darüber nach, sich zu trennen. Liegt es am Partner oder an einem selbst, dass die romantischen Gefühle sich verflüchtigt haben? Ist es nur eine Phase oder bleibt diese Unzufriedenheit länger? Woran erkennt man, dass es eine ungesunde Beziehung ist? Ist eine Trennung die richtige Entscheidung?

Das sind ganz schön viele Fragen, die da durch den Kopf kreiseln. Bevor es hinterher – nach einer Trennung – noch schlimmer wird, bleiben viele Menschen lieber unglücklich zusammen als glücklich allein. Das ist auch nicht immer schön, aber wenigstens weiß man, was man hat.

Aber: Es gibt 5 Anzeichen einer ungesunden Beziehung. Eine Trennung muss dann trotzdem nicht das erste Mittel der Wahl sein, mindestens jedoch sollten Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin darüber sprechen, wie es für Sie beide weiter gehen soll.

1. Anzeichen für eine ungesunde Beziehung: Fehlendes Vertrauen

Verlässlichkeit und Treue sind vertrauensbildend und die Basis einer romantischen Liebesbeziehung. Sie sollten sich aufeinander verlassen können. Das beinhaltet nicht nur die sexuelle, sondern auch die emotionale Treue. Eine emotionale Affäre mit einer Freundin oder mit einem Kollegen ist ein No-Go, denn sie verletzt das Vertrauen. Es gibt aber noch andere Treulosigkeiten innerhalb einer Partnerschaft. Wenn der Partner beispielsweise seine Karriere grundsätzlich über die Beziehung stellt, ist das Untreue. Droht die Partnerin bzw. der Partner bei jedem Streit gleich mit Trennung, ist das Untreue. Es geht um das Gefühl der Treue innerhalb einer Beziehung, die ein Paar stärkt und die jedem Einzelnen das Gefühl von Zugehörigkeit, Sicherheit und Vertrauen schenkt.

Es scheint selbstverständlich zu sein, dass in einer Beziehung das Vertrauen die Basis bildet, trotzdem ist diese Voraussetzung nicht für alle Menschen, die in einer Beziehung leben, natürlich. Glückliche Paare erneuern ihr gegenseitiges Vertrauen nahezu täglich – dabei wirken nicht die großen Worte, sondern die kleinen Taten. Unglückliche Paare vermissen in ihrer Beziehung oft die Verlässlichkeit und die Treue im Alltag. Wenn das Vertrauen fehlt, kann sich eine Beziehung schnell ungesund anfühlen.

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2. Anzeichen für eine ungesunde Beziehung: Fehlende gemeinsame Interessen

Was machen Sie als Paar gern gemeinsam? Was verbindet Sie? Wenn Menschen sich ineinander verlieben, machen sie sich erst einmal wenig Gedanken darüber, was sie miteinander verbindet. Falls Sie aber als Paar glücklich zusammenleben wollen, brauchen Sie unter anderem auch gemeinsame Interessen. Wenn die Lebensentwürfe eines Paares sehr weit auseinandergehen – beispielsweise einer wünscht sich Kinder und der andere ist kinderlos zufrieden – wird es früher oder später zu Konflikten kommen.

Falls ein Paar mit diesen Konflikten auch noch destruktiv umgeht und nicht über sie spricht, ist eine ungesunde Beziehung nahezu vorprogrammiert. Das Paar wird sich schwertun, gemeinsame Entscheidungen zu treffen und die unterschiedlichen Bedürfnisse aufeinander abzustimmen. Insgeheim träumen beide von einem anderen, vielleicht besseren Leben. Wenn die Interessen oder die jeweiligen Lebensplanungen der Partner sehr weit auseinanderliegen, benötigen beide viel Toleranz für sich und den Partner sowie eine gute Art, miteinander zu kommunizieren.

Bleibt beides aus, wird diese Beziehung unglücklich verlaufen. Da kann die Trennung mitunter eine Möglichkeit sein, um sich einen neuen Partner zu suchen, der zum eigenen Lebensentwurf besser passt.

3. Anzeichen für eine ungesunde Beziehung: Angst vor der Partnerin oder dem Partner

Angst ist ein Gefühl, das uns vor möglichen Gefahren schützen soll. Wer sich innerhalb einer Beziehung möglichen Gefahren ausgesetzt fühlt, sollte sich fragen, was ihm die Beziehung eigentlich noch gibt. Eine Beziehung sollte durch gegenseitiges Vertrauen, Liebe, Zuneigung, Verständnis und Offenheit geprägt sein, nicht durch Angst.

Wer es dem anderen immer recht machen möchte, um dadurch vielleicht Streit zu vermeiden, hat möglicherweise Angst vor dem Partner oder der Partnerin. Der oder die sich Anpassende spürt einen permanenten Druck, der sich auch als Leistungsdruck in anderen Lebensbereichen äußern kann. Die Gedanken und Handlungen des Angepassten sind voll und ganz auf die mögliche Reaktion des Partner oder der Partnerin ausgerichtet. Das bedeutet in der Regel für alle Beteiligten Stress.

Hier können ein offenes Gespräch oder eine Paarberatung helfen, wieder einen Ausgleich zu schaffen und Ängste abzubauen. In einer gesunden Beziehung ist es wichtig, dass beide ihre Meinung offen vertreten dürfen. Eine gesunde Partnerschaft sollte ein angstfreier Raum sein, in dem jeder so sein darf, wie er oder sie ist und beide sich geschätzt und respektiert fühlen.

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4. Anzeichen für eine ungesunde Beziehung: Die Gefühle und Bedürfnisse nicht ernst nehmen

Werden die Gefühle und Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin nicht ernst genommen, entsteht ein Ungleichgewicht. Wenn einer von beiden seine Gefühle verstecken oder seine Bedürfnisse permanent hinten anstellen muss, ist das ein Zeichen einer ungesunden Beziehung. Wenn einer von beiden sich ständig zurücknimmt und der andere gar nicht bereit ist, einen Kompromiss einzugehen, fühlt der Zurücksteckende sich auf Dauer unverstanden und wird innerlich einsam. Er oder sie wird unzufrieden und beginnt, an der Beziehung zu zweifeln.

In einer gesunden Beziehung achten beide gemeinsam darauf, dass jeder seine Gefühle und Bedürfnisse in die Beziehung mit einbringen darf bzw. dass jeder auch einmal einen Kompromiss eingeht.

Neben Nähe und Geborgenheit wünschen wir uns in einer Beziehung u. a. auch Freiheit. Niemand möchte sich eingeengt oder gemaßregelt fühlen. Ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und gesunder Distanz erzeugt auch Erotik, denn ein erfülltes Sexualleben darf ebenfalls in einer glücklichen Beziehung nicht zu kurz kommen. Wer seinen Partner bzw. seine Partnerin nicht mehr gern küsst oder berühren möchte, befindet sich sehr wahrscheinlich in einer ungesunden Beziehung.

In „10 Fakten, was Liebe wirklich bedeutet“ ist erklärt, warum Liebe auch gesunde Distanz braucht.

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5. Anzeichen für eine ungesunde Beziehung: Fehlende Aufmerksamkeiten

Beziehung braucht Pflege. Das ist keine neue Erkenntnis, trotzdem wenden sich Menschen in unglücklichen Beziehungen lieber der Gartenpflege oder dem Haushalt zu. Auch in einer Beziehung fällt Staub an oder wächst das eine oder andere Unkraut – beides sollte ein Paar mittels guter Gespräche entfernen bzw. zupfen.

Wenn ein Paar dann auch noch mit den kleinen Aufmerksamkeiten im Alltag geizt, hat das früher oder später Konsequenzen. Je länger Sie den Garten Ihrer Liebe verwahrlosen lassen, desto wahrscheinlicher ist es, dass einer von beiden oder auch beide innerhalb der Beziehung unzufrieden werden.

Trennung ist selten eine spontane Entscheidung. Im Durchschnitt warten unglückliche Partner 3 Jahre, bis sie sich endgültig trennen. Das kann eine lange Zeit sein, wenn man unglücklich ist. Trotzdem muss eine Trennung nicht immer sein, denn in den meisten Fällen einer unglücklichen Beziehung ist es die Kommunikation, die verkehrt läuft. Sie hilft, Unkraut von Nutz- und Zierpflanzen innerhalb einer Beziehung zu unterscheiden. Der gemeinsame Austausch ist wie Dünger für die Beziehung und schenkt beiden wieder die Aufmerksamkeit, nach der sie sich schon so lange sehnen.

Möchten Sie einen Termin zur Paarberatung vereinbaren oder allein etwas für sich tun, unterstütze ich Sie gern auf Ihrem Weg.

Was tun wenn der Partner einen nicht ernst nimmt?

Wenn du dich von der Partnerin bzw. vom Partner nicht verstanden fühlst, dann prüfe also, ob du vielleicht einen falschen Zeitpunkt für ein Gespräch gewählt hast. Wenn du in der Beziehung Probleme ansprechen willst, dann nimm die abwehrende Reaktion deines Gesprächspartners nicht persönlich!

Was tun wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden?

Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen Manchmal spüren wir gar nicht mehr, was wir fühlen. Um Missverständnissen zu vermeiden ist es aber wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um versteckte Gefühle wahrzunehmen. Dann können Sie erst die unbewußten Bedürfnisse finden und sich darum kümmern.

Wie erkenne ich eine ungesunde Beziehung?

Folgende Anzeichen tauchen in toxischen Beziehungen immer wieder auf und können auf eine dysfunktionale Partnerschaft hindeuten:.
Man kann es dem Partner/der Partnerin nie recht machen. ... .
Extreme Stimmungsschwankungen. ... .
Man kann nicht man selbst sein. ... .
Isolation. ... .
Manipulation. ... .
Egoismus. ... .
Abhängigkeitsgefühle..

Wann ist es sinnvoll eine Beziehung zu beenden?

Du findest keinen Trost bei ihr/ihm. Dir geht es schlecht, aber du rufst lieber deine Freundin oder Schwester an, als mit deinem/deiner Partner:in zu reden? Wenn das immer häufiger der Fall ist, ist das Vertrauen verlorengegangen – und das ist nun mal die Basis für jede Beziehung.