Menschen treten nicht ohne Grund in dein Leben

Menschen treten in dein Leben aus drei verschiedenen Gr�nden:

Aus einem Motiv, f�r die Dauer einer Zeit, f�r ein ganzes Leben.
Wenn du herausfindest, welcher es ist, dann wei�t du, was du zu tun hast.

Wenn jemand in dein Leben tritt aus einem Grund, dann hei�t das, dass du dich mit einem Bed�rfnis auseinander setzen musst, dass du ge�u�ert hast, bewusst oder unbewusst. Diese Menschen treten in dein Leben um dich durch eine schwere Zeit zu begleiten, dich zu sch�tzen durch F�hrung und Unterst�tzung, dich zu heilen, k�rperlich, emotional oder seelisch.

Sie sind da aus dem Grund, f�r den du sie ben�tigst da zu sein. Dann, ohne dass du etwas Falsches getan h�ttest, oder ohne dass es einer unm�glichen Zeit bedarf, wird diese Person etwas sagen oder tun, was diese Freundschaft beendet.

Wenn Menschen f�r eine bestimmte Zeit in dein Leben treten, dann weil deine Zeit gekommen ist, zu teilen, zu wachsen und zu lernen. Sie bringen dir Erfahrungen oder bringen dich zum Lachen. Sie k�nnen dich etwas lehren, was du nie zuvor gelernt hast. Aber es ist nur f�r eine bestimmte Zeit. Das diese Zeit vergeht liegt nicht in dem Menschen selbst, es ist Raum und Zeit und Endlichkeit. Du gehst in Freude und gewachsen an Erfahrung.

Menschen, die f�r ein ganzes Leben in dein Leben treten, lehren dich Lebensweisheiten. Sie haben keinen Grund an deiner Seite zu sein, sie sind es weil sie innerlich verwandt mit dir sind. Diese Freundschaft kennt und stellt keine Bedingungen, sie rechnet nichts auf. Man sieht sich von innen an und kann sich gegen�berstehen voller Wahrhaftigkeit. Nichts, was verg�nglich w�re, da sich sowohl St�rken als auch Schw�chen als gleichgestellte Werte gegen�berstehen. Eine derartige, seltene, Freundschaft l�sst dich kritisch mit dir und der Welt umgehen. Sie bereichert dich da du einen Begleiter f�rs Leben hast der es dir erm�glicht die kleinen sowie gro�en Dinge des Lebens mit allen Sinnen zu begreifen.

Auf diese Dinge musst du bauen, damit du eine solide emotionale Grundlage hast. Du musst die Lektionen, die man dich lehren will, gut lernen und diese Personen dennoch lieben und die Lektionen auch in andere Freundschaften und Zeiten deines Lebens einflie�en lassen.

Man sagt, dass Liebe blind macht, aber wahre Freundschaft macht dich sehend!

Verfasser unbekannt

Menschen treten nicht ohne Grund in dein Leben

Ganz früh in meiner Jugend hörte ich einmal den Spruch „Menschen treten in dein Leben und verlassen es wieder.“ Damals war die Bedeutung noch nicht greifbar: Familienmitglieder waren allgegenwärtig, immer ins eigene Leben verwebt, und sie blieben scheinbar ein Leben lang. Kindheitsfreunde saßen jahrein, jahraus neben uns auf der Schulbank und blieben; Nachbarn, Bekannte und Freundeskreise zirkulierten vielleicht leicht um uns herum - aber sie blieben.

Erst wenn man mit dem Studium beginnt, die erste lange Liebesbeziehung hinter sich lässt, neue Menschen kennenlernt und alte Gesichter aus dem Alltag verschwinden, bemerkt man es: Es gibt Lebensabschnitts-Begleiter, die in einer Periode alles überstrahlen und omnipräsent neben uns durchs Leben schreiten, und dann in der nächsten Periode ins Nichts verschwinden. Menschen treten in unser Leben und verlassen es wieder - das klingt ein wenig einschüchternd, kann Angst machen und bedeutet einen immensen Kontrollverlust über Menschen, die uns nahe stehen.

Liebenswürdige Mitbewohner, verkuppelte Freunde von Freunden, erste Anlaufstellen in der neuen Stadt - sie alle können sich im eigenen Leben fest etablieren. Lustige Arbeitskollegen, neue Partner, zugezogene und wiedergewonnen Freunde, sie alle kommen, etablieren sich und gehen wieder. Das ist das ganze Leben so, bis auf die wenigen, wirklich wertvollen Juwelen, die man meist als „beste Freunde“ bezeichnet. In jene Kronjuwelen-Freunde investiert man langfristig. Das Investment sieht für Frauen- und Männerfreundschaften überraschend gleich aus: Whatsapp-Nachrichten, Anrufe, aufwändig organisierte und häufig länderüberschreitende Besuche, spontane Bilder oder eine Nachricht mit den Worten „Digga/Maus, ich vermiss’ dich“.

Jede Begegnung ist eine wertvolle Lektion

Was können wir daraus lernen? Erstens, dass die wenigen Menschen, die uns langfristig durchs Leben begleiten, ein hochanspruchsvolles Auswahlverfahren hinter sich haben. Wenn wir sie behalten wollen, müssen wir uns weiterhin um sie bemühen.

Zweitens, dass ein Mensch nicht weniger Bedeutung für uns haben muss, nur weil er nicht mehr wie ein Satellit um unseren Lebensmittelpunkt kreist. Zu jenem Zeitpunkt, als er da war und ganz nahe ans eigene „Ich“ herankam, hatte er eine nützliche Funktion. Wenn die Geschichte positiv ausgegangen ist, hat dieser Mensch unser Leben bereichert und viele Momente verschönert. Bei einer unpässlichen, schlechten oder traurigen Geschichte war er unser Lehrer. Er hat uns Dinge gezeigt, die wir ohne ihn niemals gesehen hätten. Jedes Missverständnis, jedes Ärgernis und jede Träne konfrontiert uns stärker mit dem eigenen Selbst - die immer wiederkehrende Lösung: Schüttel’ den Dreck ab, reiß' dich zusammen und gehe weiter. Jede unangenehme Begegnung gleicht einem Lehrer, ohne den wir eine starke Seite in uns, die nun vorhanden ist, niemals entwickelt hätten. Jeder Mensch zeigt uns etwas und bedeutet entweder eine liebevolle Bereicherung oder eine wichtige Lehre.

In diesem Sinne gibt es keine falsche Bewegung im Leben, solange wir bewusst agieren und in jeder Sekunde hellwach sind. Hinter der nächsten Ecke finden wir entweder unsere Kronjuwelen oder begegnen unserem Lehrmeister, der uns wertvolle Lektionen erteilt.

Menschen treten in unser Leben und verlassen es wieder - das ist nicht nur vollkommen in Ordnung, sondern auch unabdingbar für die eigene Entwicklung.

Andrea Bruchwitz