Nebenwirkungen von johnson & johnson impfstoff impfung gegen coronavirus

Stand: 23.09.2022 11:00 Uhr

Sechs Corona-Impfstoffe sind in der EU zugelassen, fünf werden in Deutschland verimpft. Drei an Omikron angepasste Vakzine von Biontech und Moderna haben mittlerweile ebenfalls die EU-Zulassung.

Drei Omikron-Vakzine haben im September die EU-weite Zulassung als Booster erhalten: zwei Impfstoffe von Biontech und Moderna, die an die Subvariante BA.1 angepasst sind, sowie ein weiterer Omikron-Booster von Biontech, der gegen die dominierenden Subvarianten BA.4 und BA.5 schützen soll. Die beiden an BA.1 angepassten Impfstoffe werden bereits in Deutschland verimpft. Das Vakzin gegen BA.4 und BA.5 ist seit Ende September vereinzelt verfügbar.

Neben den beiden mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna werden in Deutschland aktuell noch das proteinbasierte Vakzin von Novavax sowie der Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson (Impfstoff Jcovden, vormals Janssen)verimpft. Der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca ist in der EU nicht mehr erhältlich. Ein weiteres Vakzin, der Totimpfstoff von Valneva, ist seit Juni EU-weit zugelassen und ist nun auch in Deutschland erhältlich.

Biontech und Moderna mit ersten Omikron-Impfstoffen

Die Hersteller Biontech und Moderna haben ihre mRNA-Impfstoffe in den letzten Monaten angepasst, um die Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante zu erhöhen. Anfang September erteilte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Omikron-Impfstoffen von Biontech und Moderna die Zulassung als Booster. Beide Vakzine wurden für die Omikron-Subvariante BA.1 entwickelt, sollen aber auch vor den aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 schützen. Kurz darauf folgte die Zulassung eines an BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffs von Biontech. Ein entsprechender Impfstoff von Moderna wird derzeit noch geprüft. Der Hersteller Novavax arbeitet ebenfalls an einem Omikron-Vakzin.

Grundimmunisierung und Booster

Für die Grundimmunisierung gegen das Corona-Virus sind zunächst zwei Impfungen, je nach Impfstoff im Abstand von drei bis sechs Wochen erforderlich. Der volle Impfschutz tritt etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung ein. Nach sechs Monaten sollte eine Auffrischungsimpfung (Booster) erfolgen. Dieses Impfschema empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) allen Menschen ab zwölf Jahren. Die Auffrischungsimpfungen sollten mit den neuen, an die Omikron-Varianten angepassten Vakzinen von Biontech und Moderna (ab 30 Jahren) erfolgen.

Zweiter Booster für Menschen ab 60

Menschen ab 60 Jahren, Pflegeheimbewohnern, Beschäftigten im Gesundheitsbereich sowie allen Kindern ab 5 Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung rät die Stiko zudem zu einer vierten Impfung ("zweiter Booster") frühestens drei Monate nach der ersten Booster-Impfung.

Welcher Impfstoff für Kinder, Jugendliche und Schwangere?

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Auch Kindern und Jugendlichen empfiehlt die Stiko die Impfung.

Kinder und Jugendliche sollten sich laut Stiko entweder mit dem Präparat von Biontech oder mit dem Wirkstoff von Novavax impfen lassen. Fünf- bis elfjährigen Kindern empfiehlt die Stiko die Impfung mit nur einer Impfdosis. Ausnahme: Kinder dieser Altersgruppe mit Vorerkrankungen. Sie sollten sowohl eine zweite als auch zwei Auffrischungsimpfungen erhalten. Auch gesunde Kinder unter zwölf Jahren mit engem Kontakt zu Personen, die zu Risikogruppen zählen, sollten sich zweimal impfen lassen. Geimpft werden sollte laut Stiko-Empfehlung vorzugsweise mit dem Kinderimpfstoff von Biontech. Alternativ sei aber für Kinder von sechs bis elf Jahren auch die Verwendung des Kinderimpfstoffs von Moderna möglich.

Das empfiehlt die Stiko (Empfehlung vom 18. August 2022 sowie Beschlussentwurf vom 20. September)

Impfung gegen Covid-19 für alle ab 12 Jahre (Grundimmunisierung mit zwei Impfdosen):

  • ab 12 Jahre: Biontech oder Novavax
  • ab 30 Jahre: auch Moderna möglich
  • ab 18 bis 50 Jahre: auch Valneva möglich
  • Schwangere (ab dem zweiten Trimester) und Stillende: Biontech
  • ab 60 Jahre: Biontech, Moderna, Novavax oder Johnson & Johnson

Erste Auffrischungsimpfung (Booster) für alle ab 12 Jahre:

  • nach sechs Monaten mit einem an Omikron angepassten mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna (Menschen unter 30 Jahre und Schwangere nur mit Biontech)

Zweite Auffrischung (zweiter Booster) für alle ab 60 Jahre, Risikopatienten, Pflegeheimbewohner und Personal im Gesundheits- und Pflegebereich:

  • frühestens drei Monate nach der Auffrischungsimpfung, vorzugsweise mit einem an Omikron angepassten mRNA-Impfstoff

Impfung für Kinder ab 5 Jahre:

  • einmalige Impfstoffdosis mit Kinderimpfstoff, bevorzugt Biontech, Moderna möglich
  • bei engem Kontakt zu Risikogruppen: zweimalige Impfstoffdosis mit Kinderimpfstoff, bevorzugt Biontech, Moderna möglich
  • Kinder mit Vorerkankungen: zweimalige Impfung mit Kinderimpfstoff plus zweimaliger Booster, bevorzugt Biontech, Moderna möglich

Nebenwirkungen bei Moderna und Biontech meist mild

Zu den häufigsten Beschwerden nach einer Impfung mit Biontech oder Moderna gehören Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopf- und Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen und grippeähnliche Symptome. Die Beschwerden sind meist gering ausgeprägt und treten eher bei jüngeren Menschen auf.

Novavax-Impfstoff: proteinbasiertes Vakzin

Seit Februar 2022 ist das Vakzin Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax in Deutschland erhältlich. Dieser Impfstoff ist ein sogenannter proteinbasierter Impfstoff mit Virusantigen. Er enthält keine abgetöteten Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden, sondern gentechnisch hergestellte Virus-Proteine und zählt daher nach einer engeren Definition nicht zu den Totimpfstoffen. Bekannte Nebenwirkungen der Impfung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schmerzen an der Injektionsstelle sowie Müdigkeit und Unwohlsein. Die Stiko empfiehlt die Impfung ab 12 Jahren, ausgenommen von der Empfehlung sind Schwangere und Stillende. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat Novavax Mitte September in der EU für Erwachsene ab 18 Jahren als Booster-Impfstoff zugelassen. Die Auffrischungsimpfung mit Novavax kann unabhängig davon erfolgen, welche Impfstoffe für die Grundimmunisierung verwendet wurden.

Totimpfstoff von Valneva: In Deutschland nicht erhältlich

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat Ende Juni 2022 den Corona-Impfstoff des französisch-österreichischen Unternehmens Valneva zugelassen, in Deutschland ist er bislang nicht erhältlich. Das Vakzin darf bei Menschen zwischen 18 und 50 Jahren angewendet werden. Der Totimpfstoff enthält für die Immunisierung abgetötete Bestandteile des Coronavirus. Allerdings reicht die Wirkung der abgetöteten Erreger allein nicht aus. Ein Wirkverstärker (Adjuvans) muss beigemengt werden, der künstlich hergestellt wird. In der Regel senken derartige Zusätze aber die Verträglichkeit der Präparate.

Biontech und Moderna: Wie funktionieren die mRNA-Impfstoffe?

Die Impfstoffe von Biontech und Moderna werden gentechnisch hergestellt. Die mRNA (messenger Ribonukleinsäure) ist der "Bauplan" für jedes einzelne Eiweiß des menschlichen Körpers. mRNA-Impfstoffe gegen Corona enthalten den "Bauplan" für nur einen Teil des Virus: das Spike-Protein auf der Außenhülle. Dieses Protein ist nicht infektiös, überträgt die Krankheit also nicht.

Die im Impfstoff enthaltene mRNA baut der Körper in einigen Tagen ab, sie gelangt nicht in das menschliche Erbgut, die DNA. Die Muskelzellen um die Impfstelle vermehren das Spike-Protein. Das Immunsystem des Geimpften erkennt sie als Fremdkörper, aktiviert Abwehrzellen und bildet Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus sowie Abwehrzellen. Folgt später eine Infektion, erkennt der Körper das Spike-Protein wieder und bekämpft es.

So wirken Vektor-Impfstoffe

Vektor-Impfstoffe wie die Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson beruhen auf einem anderen Prinzip als mRNA-Impfstoffe, aber ebenfalls auf Gentechnik: Ein für den Menschen harmloses Virus, das sich nicht vermehren kann, transportiert das Spike-Protein des Coronavirus. Der Transportstoff - das Vektorvirus - wird im Körper in kurzer Zeit abgebaut. Das Spike-Protein löst den gleichen Prozess aus wie bei den mRNA-Impfstoffen und führt so zu einem Impfschutz.

Körper baut Impfstoffe wieder ab

Sogenannte Langzeitfolgen des Impfens, also Nebenwirkungen, die erst viele Monate oder Jahre nach dem Impfen auftreten, sind bei Impfstoffen nicht bekannt, so das Paul-Ehrlich-Institut. Die meisten Nebenwirkungen treten innerhalb weniger Stunden oder weniger Tage nach einer Impfung auf, in seltenen Fällen nach Wochen oder wenigen Monaten. Die derzeitigen Covid-19-Vakzine seien mittlerweile millionen-, teilweise gar milliardenfach verimpft, ihre Nebenwirkungen - auch die sehr seltenen - inzwischen gut bekannt, so das Institut. Zudem baut sich der Impfstoff im Körper bereits nach wenigen Tagen wieder ab, das Immunsystem hat sich aber "gemerkt", gegen welche Zellen es in Zukunft vorgehen muss.

Weltweit sind derzeit mehr als 360 Corona-Impfstoffe in Entwicklung.

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Aktuell | 20.09.2022 | 23:42 Uhr

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Wie gut verträglich ist Johnson & Johnson?

Der Johnson & Johnson-Impfstoff Ad26. COV2. S wird von Experten als sicher und gut verträglich bewertet. In den Zulassungsstudien gaben Geimpfte typische Impfnebenwirkungen wie Schwellungen an der Einstichstelle oder Fieber an.

Wie lange Kopfschmerzen nach Johnson Impfung?

Eine weiterführende Diagnostik sei nur bei Personen sinnvoll, die in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Impfung über einen Zeitraum von mehreren Tagen neuartige und ungewöhnlich starke Kopfschmerzen bemerken, die sich mit üblichen Schmerzmitteln nicht lindern lassen.

Wann treten die Nebenwirkungen auf?

Diese Reaktionen zeigen sich meist innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung und halten selten länger als 3 Tage an. Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen etwas seltener als bei jüngeren Personen zu beobachten.