Immer wenn du bei mir bist film song

Schon als Kind träumt Nadya davon, Eiskunstläuferin zu werden. Mit ihrer Mutter trainiert sie auf dem schier endlosen Eis ihrer Heimatstadt Irkutsk. Während die Trainerin der Provinzstadt die Kinder mit hartem Drill trainiert, ermuntert die liebevolle Mutter die Tochter, immer ihren Träumen zu folgen. Aber dann muss Nadya mit dem frühen Herztod der Mutter fertig werden. Trotz dieses Schicksalsschlags verfolgt Nadya unbeirrt ihren Weg, das Eis ist ihre große Leidenschaft. Sie kommt in ein Sportlager und nimmt dort alle Strapazen auf sich um an die Spitze zu gelangen. Als junge Erwachsene wird sie von einer Eiskunstlauflegende entdeckt. Der junge und attraktive Genka ist überzeugt, in Nadya die perfekte Ergänzung auf dem Eis gefunden zu haben. Auch privat stolpern die beiden in eine Liebesaffäre. Bald schon gelangen sie an die Weltspitze. Doch Genka ist bei einem gefährlichen Sprung unachtsam und Nadya verunglückt bei einer Kür. Nadya kann die Beine nicht mehr bewegen und ist fortan an den Rollstuhl gefesselt. Es dauert nicht lange, und Genka verschwindet von der Bildfläche. Nadeschda ist am Boden zerstört. Sie zieht sich völlig aus der glitzernden Welt des Eiskunstlaufes zurück und kehrt in ihre Heimatstadt zurück. Stets war sie ihrer alten Trainerin treu verbunden. Und diese setzt nun den sozial auffälligen Eishockeyspieler Sasha auf sie an. Er soll die junge Frau zum Trainieren ermutigen. Sashas Methoden sind alles andere als einfühlsam. Doch ganz allmählich und gut verborgen hinter seiner rauhen Schale zeigt sich Sashas guter Kern. Tatsächlich findet Nadya nicht nur ihren Lebensmut wieder. Sie wagt sich sogar aufs Eis zurück. Aber Sasha muss sich entscheiden, ob er wirklich für Nadya seine Karriere als Eishockeyspieler aufgeben will.

Das russische Sportlerfilm erzählt eine romantische Liebesgeschichte und ist der Debütfilm des 29-Jährigen Russen Oleg Trofim. Auch für die Hauptdarstellerin und Eiskunstläuferin ist dies der erste Auftritt auf der großen Leinwand. Ohne große Umwege erzählt der Film vom Aufstieg und Fall der sympathischen Eisprinzessin. Zwar ist Nadya sehr ehrgeizig, aber sie ist auch loyal und hat das Herz am rechten Fleck. In Sasha findet sie einen Seelenverwandten, doch das ist anfangs gar nicht offensichtlich. Die beiden jungen Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Besonders die Figur des Sasha ist interessant, da der Jungdarsteller Ecken und Kanten und Tiefgang zeigt. Ohne Mitleid geht er mit der jungen Frau im Rollstuhl um, und gerade durch seine erfrischend direkte Art kann er Nadya wirklich helfen. Der Jugendfilm ist durchsetzt mit fröhlichen Musikeinlagen, die stilistisch eher aus dem Rahmen fallen, andererseits aber der Geschichte auch Abwechslung und Leichtigkeit geben. Ob die kleinen Mädchen im Eiskunstlauf-Sportlager in Reih und Glied antreten müssen und dabei singen, oder Sasha über seine Gefühle für Nadya rappt. Die Liebesgeschichte ist zwar vorhersehbar, aber auch glaubhaft. Die herzerwärmende Geschichte lebt vor allem von seinen beiden Hauptdarstellern und den sympathischen Figuren, die sie verkörpern. Denn gegen alle Widerstände pfeifen die beiden schließlich auf die starren Konventionen der Showwelt.

Christiane Radeke

Immer wenn du bei mir bist film song
„Immer. wenn du bei mir bist“ // Deutschland-Start: 8. März 2019 (DVD/Blu-ray)

Nadya (Aglaya Tarasova) träumt schon früh vom Eiskunstlauf, schafft es aber nicht, an einem Sportinternat aufgenommen zu werden. Doch sie gibt nicht auf und trainiert zusammen mit ihrer Mutter, bis diese plötzlich verstirbt. Die renommierte Trainerin Shatalina (Mariya Aronova) nimmt Nadya daraufhin im Sportinternat auf und macht aus ihr einen Superstar. Am Höhepunkt ihrer Karriere stürzt sie während einer Kür und landet im Rollstuhl. Erst als Eishockeyspieler Sasha (Alexander Petrov) sie ermutigt, an sich zu glauben, schöpft sie neuen Mut und kämpft sich zurück ins Leben und aufs Eis.

Die Story öffnet keine neuen Türen
Dieses Sportler-Drama ist nichts Neues. Ein Mädchen, dem keine Chance auf eine Karriere im Eiskunstlauf prophezeit wird, arbeitet nach dem Verlust der geliebten Mutter so hart an sich, bis es die Weltspitze erreicht. Nach einem folgenschweren Sturz landet sie im Rollstuhl und findet durch einen Eishockeyspieler wieder einen Sinn in ihrem Sein und beginnt, wieder für ihren Traum zu kämpfen. Ja, das ist herzzerreißend und bringt eine besondere Message auf den Weg: Gib nicht auf, auch wenn das Leben dich zurückwirft! Schön, aber – so hart es auch klingen mag – ausgelutscht.

Ein großer Pluspunkt des Films ist die charismatische Hauptdarstellerin, die sich in ihrem Schauspieldebut sehr facettenreich zeigt. Auch die Trainerin mit ihrer harten Schale und weichem Kern ist Sympathieträger des Films. Beide Figuren sind sehr ausdrucksstark und überzeugend gespielt.

Moderne Gestaltung, doch wenig Ecken und Kanten
Die Farbgestaltung, der gesamte Look und auch die Filmmusik sind sehr Hollywood-lastig – epische Melodien, sehr dramatische musikalische Höhepunkte. Alles etwas zu übertrieben. Die Lautstärke ist nicht gut eingepegelt, entweder zu leise oder zu laut. Man vermisst den „russischen Touch“, einzig und allein die Hau-Ruck-Attitude von Sasha ist erfrischend und zeigt Charakter. Ansonsten sehen wir keine Ecken und Kanten, alles wirkt sehr glattgebügelt, um der großen Masse zu gefallen.

Die Musical-Elemente bieten eine gewisse Abwechslung vom altbackenen Plot, aber dennoch sind sie nichts Halbes und nichts Ganzes. Eine Handvoll Songs, die von den Darstellern mehr schlecht als recht gesungen werden (natürlich hören wir keine Originalstimmen, die Songs sind ebenso wie der gesprochene Text synchronisiert), sind eigentlich zu wenig, um die Einordnung in das Genre „Musical“ zu rechtfertigen.

Das Tempo des Films ist durchweg rasend, es gibt große Zeitsprünge, einiges wird ausgelassen. Manche Entwicklungsstadien hätte man vielleicht lieber etwas ausführlicher gesehen, aber so kommt jedenfalls keine Langeweile auf. Die Eiskunstlauf-Szenen sind okay, es wird viel geschnitten und mit Green Screen gearbeitet. Der Focus des Films liegt jedoch nicht direkt auf dem Eiskunstlauf, sondern der Story drum herum. Die Schnitte, die Übergänge und die Lichteffekte stechen hervor, sind sehr modern und dynamisch. Wie der ins Deutsche übersetzte und nichtssagende Titel Immer, wenn du bei mir bist schon vermuten lässt, ist dieser Film eine seichte Romanze mit wenig Charakter. Ohne die beiden Hauptdarstellerinnen wäre er absolut uninteressant, da leider auch an den Eiskunstlauf-Parts gespart wurde.

(Anzeige)

"Immer, wenn du bei mir bist" punktet mit einer charismatischen Hauptdarstellerin, moderner Bildkomposition und musikalischen Elementen. Punktabzug gibt's für die unglaubwürdige und seichte Story.