Ich bin der Geist, der stets verneint Interpretation

Johann Wolfgang Goethe (1749 - 1832) war ein deutscher Dichter und Geheimrat (hoher Beamter). Mehr Johann Wolfgang von Goethe Zitate



Fortstetzung des Zitats:
Drum besser wärs, dass nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde.
Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.



Siehe weitere Zitate über: Geist // Recht



Zitate können in vielen Situationen des Lebens hilfreich sein – und im richtigen Augenblick angewandt nicht nur Eindruck schinden, sondern auch die Stimmung aufhellen.

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„Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht; Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wärs wenn nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element.“

MEPHISTOPHELES.
Wozu der Lärm? was steht dem Herrn zu Diensten?

FAUST. Das also war des Pudels Kern!
Ein fahrender Skolast? Der Casus macht mich lachen.

MEPHISTOPHELES. Ich salutiere den gelehrten Herrn!
Ihr habt mich weidlich schwitzen machen.
FAUST. Wie nennst du dich?

MEPHISTOPHELES. Die Frage scheint mir klein
Für einen, der das Wort so sehr verachtet,
Der, weit entfernt von allem Schein
Nur in der Wesen Tiefe trachtet.
FAUST. Bei euch, ihr Herrn, kann man das Wesen
Gewöhnlich aus dem Namen lesen,
Wo es sich allzu deutlich weist,
Wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Nun gut, wer bist du denn?

MEPHISTOPHELES. Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

FAUST. Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?

MEPHISTOPHELES. Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht, denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt
Mein eigentliches Element.

FAUST.
Du nennst dich einen Teil, und stehst doch ganz vor mir?

MEPHISTOPHELES. Bescheidne Wahrheit sprech ich dir.
Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt,
Gewöhnlich für ein Ganzes hält –
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war
Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht,
Und doch gelingt’s ihm nicht, da es, so viel es strebt,
Verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt’s, die Körper macht es schön,
Ein Körper hemmt’s auf seinem Gange;
So, hoff ich, dauert es nicht lange,
Und mit den Körpern wird’s zugrunde gehn.

FAUST. Nun kenn ich deine würd’gen Pflichten!
Du kannst im Großen nichts vernichten
Und fängst es nun im Kleinen an.

MEPHISTOPHELES. Und freilich ist nicht viel damit getan.
Was sich dem Nichts entgegenstellt,
Das Etwas, diese plumpe Welt,
So viel als ich schon unternommen,
Ich wußte nicht ihr beizukommen,
Mit Wellen, Stürmen, Schütteln, Brand –
Geruhig bleibt am Ende Meer und Land!
Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut,
Dem ist nun gar nichts anzuhaben:
Wie viele hab ich schon begraben!
Und immer zirkuliert ein neues, frisches Blut.
So geht es fort, man möchte rasend werden!
Der Luft, dem Wasser wie der Erden
Entwinden tausend Keime sich,
Im Trocknen, Feuchten, Warmen, Kalten!
Hätt ich mir nicht die Flamme vorbehalten,
Ich hätte nichts Aparts für mich.

FAUST. So setzest du der ewig regen,
Der heilsam schaffenden Gewalt
Die kalte Teufelsfaust entgegen,
Die sich vergebens tückisch ballt!
Was anders suche zu beginnen
Des Chaos wunderlicher Sohn!

MEPHISTOPHELES.
Wir wollen wirklich uns besinnen,
Die nächsten Male mehr davon!

An dieser Stelle kann ich meistens nicht mehr aufhören weiter zu lesen………

Ich meine, dass die Interpretation dieses Textes recht einfach sein sollte, ich habe wichtige Teile hervorgehoben. Noch Fragen 😉 Vielleicht hilft das:

„Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen.“
(V.1112-1117)

Gut und Böse gehören zusammen wie der Tag und die Nacht, wie warm und kalt, in jedem Menschen. Ich meine, dass dem Menschen, in dem Maße in dem sein Bewusstsein weis „wie es sich verhält“, mit Gut und Böse; erkennen muss, dass er es ist, der die Entscheidungen trifft etwas so oder so zu tun. Dabei hat der Mensch gar keine Möglichkeit, nur Gutes zu tun. Denn in jeder guten Tat, ist auch etwas Böses enthalten und andersrum.

Immer wieder schön finde ich den Vergleich mit dem Engel und dem Teufelchen, die rechts und links auf der Schulter sitzen um Einfluß zu nehmen, auf das Menschlein 🙂

Die Zeit wird reif. Der Mensch muss es erkennen, muss wahrhaft werden. Muss Verantwortung übernehmen.

DER MENSCH MUSS VERANTWORTUNG FÜR SEIN HANDELN ÜBERNEHMEN!

Johann Wolfgang von Goethe

Bei Google kann man den FAUST I lesen, FAUST II [Edit: Link für Faust II von Hans eingefügt. Danke! (siehe Kommentare). Leider muss man aber beim Spiegel jede Seite einzeln weiter-klicken…] ist, glaube ich noch nicht ganz vorhanden. (Freue mich über Infos zu den Vollständigen Texten)

[UPDATE]
Gestern kam mir die folgende Idee: Mephisto ist Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Wenn man etwas weiter ließt ( Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war) wird klar, dass er von der entstehung der Welt spricht und ein Teil der davor herrschenden Singularität war.

Als diese sich dann geteilt hat, in Licht und Schatten, Materie und Anti-Materie, Jing und Jang und Gut und Böse, also die heute noch existierende Dualität, ist Mephisto die dunkle Seite zugefallen. Demnach müsste er sich als ein Teil des Bösen sehen, wenn er sagt, das er ein Teil von jener Kraft ist. Das ist nicht Menschlich und soll es auch gar nicht sein. Der Unterschied ist ja, dass im Menschen beides existiert. Worauf ich jetzt aber eigentlich hinweisen wollte ist, dass er somit das Böse als das eigentlich Gute darstellt (Böse will und stets das Gute schafft).

Stellen wir doch einfach mal die These auf, dass es generell besser ist Böses zu tun als Gutes! Denn wenn böse Absichten gutes schaffen, dann müssten gute Absichten ja Böses schaffen.

Wer sagt ich bin der Geist der stets verneint?

Quote by Johann Wolfgang von Goethe: “Ich bin der Geist der stets verneint!

Was ist das Ziel von Mephisto?

Sein eigentliches Ziel, die Zerstörung bzw. Verneinung der gesamten Schöpfung, kann er aber nie erreichen, da er im Grunde von Gott (als Sinnbild der Gesamtheit) gelenkt wird. Und obwohl Mephisto sich seiner Rolle voll und ganz bewusst ist, geht er seiner Arbeit immer mit ganzer Kraft nach.

Wer das Böse will das Gute schafft?

[Ich bin] ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ... Ich bin der Geist, der stets verneint!

Was ist das Böse in Faust?

Der Name Mephisto ist die Abkürzung von Mephistopheles. In Goethes Tragödie „Faust“ ist Mephisto die Figur des Teufels. Im Christentum zum Beispiel ist der Teufel die Personifizierung des Bösen. Ursprünglich aber war er ein Engel.