Für was stehen die 12 Rauhnächte?

Zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag liegen sie: die Rauhnächte. Viele Mythen und Bräuche ranken sich darum. Einige Rituale eignen sich auch für daheim.

Vielen haben von den Rauhnächten schon gehört, die wenigsten werden sie aber aktiv begehen. Denn die Bräuche werden längst nicht in jeder Familie überliefert. Der Beginn der Rauhnächte ist meist der 25. Dezember, das Ende am 6. Januar. Es sind also genau zwölf Nächte, die außer Rauhnächte auch Unternächte oder anders heißen.

Für was stehen die 12 Rauhnächte?

Grausig sehen sie meist aus – auch Perchten können zu den Rauhnächten gehören. (Symbolbild) © Florian Schuh/Imago

Rauhnächte: Datum, Bräuche und Bedeutung der mythischen Zeit

Der Name „Rauhnächte“ ist einfach zu erklären, denn er kommt von „Rauchnächte“, also vom Räuchern. Das Räuchern mit Kräutern sollte dabei Geister und Dämonen vertreiben. Passend für die düstere Jahreszeit und den seltsamen Zustand zwischen den Jahren. Eine andere Theorie besagt, dass „rauh“ vom mittelhochdeutschen „rûch“, also „haarig“ stammt. Das würde auch zur Verkleidung der Perchten passen. Die Regeln für die einzelnen Nächte gehen vom Verbot, Wäsche zu waschen bis zum Verbot, Karten zu spielen.

Rauhnächte: Perchten, Frau Holle und die Wilde Jagd

Um den Jahreswechsel herum soll dann die Wilde Jagd auftauchen, die Witcher-Fans schon kennen dürften. In manchen Ländern wird Odin als Anführer der Jagd genannt, auch Frau Holle, gelegentlich als Perchta bezeichnet, ist involviert. Sie bevorzugt Sauberkeit, die Regeln der Rauhnächte sind also wichtig.

Auch Perchten spielen in den Rauhnächten mancherorts eine Rolle. Sie helfen dabei, böse Geister auszutreiben und überwachen auch die Einhaltung der Regeln. Das Feuerwerk an Silvester kann als Lärm zur Vertreibung der Geister gesehen werden.

Rauhnächte: Deshalb sind es zwölf Nächte

Unser Jahr hat meist 365 Tage und entspricht damit einem Sonnenjahr. Ein Mondjahr hingegen hat nur 354 Tage. Die Rauhnächte liegen also quasi als zeit- und raumlos zwischen Sonnen- und Mondjahr, wobei jede Nacht einen Monat symbolisiert. Gelegentlich wird der Beginn der Rauhnächte schon auf die Nacht 20./21. Dezember gelegt, die Thomasnacht und damit die Nacht vor der Wintersonnenwende.

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Rauhnächte: Das sind die Regeln und Bräuche für jeden Tag

Bei den Rauhnächten geht es vor allem um Reinigung und Neuanfang. So musste das Haus und der Körper sauber gehalten werden während der zwölf Nächte. Wäsche waschen und aufhängen, verreisen, fegen, schwere Arbeiten erledigen oder auch Backen waren Tätigkeiten, die spätestens bis zur Wintersonnenwende erledigt sein mussten, danach waren sie bis 6. Januar nicht vorgesehen.

Neubesinnung, Abschließen mit Altem und Neuanfang stehen im Vordergrund bei den Rauhnächten. Es gibt daher einige schöne Rituale, die Sie durchführen können.

  • 13 Wünsche (basierend auf dem Buch „Vom Zauber der Rauhnächte“): Damit haben Sie bestenfalls schon vor den Rauhnächten begonnen. Auf 13 Streifen Papier werden (positiv formulierte) Wünsche geschrieben, das können persönliche sein, aber auch welche für die Umwelt. Die beschrifteten Zettel kommen in ein Gefäß oder einen Sack. In jeder Rauhnacht wird nun ein Zettel gezogen, aber nicht geöffnet. Sie verbrennen ihn mit dem Wunsch, dass er in Erfüllung geht. Am Ende bleibt ein Zettel übrig, für dessen Erfüllung sind Sie selbst verantwortlich.
  • Rituale für jede Nacht: Auch das ist eine Option. Viele Internetseiten bieten Inspiration für kleine Rituale. Dabei geht es meist darum, sich auf sich selbst zu besinnen und seine Wurzeln zu spüren oder Altes loszulassen. Suchen Sie sich ein Thema für jeden Abend und setzen Sie sich damit einige Minuten auseinander.
  • Räuchern: Das können Sie jede Nacht wiederholen. Eine Anleitung zum Räuchern haben wir auch für Sie. In den Rauhnächten ersetzen Kräuterbündel aber das Stövchen. Der Rauch soll Negatives vertreiben und sollte in jede Ecke gelangen. Früher wurden vor allem Viehställe ausgeräuchert. Kräuterläden bieten oft passende Pflanzen an. Auch die eigenen Wünsche und Hoffnungen können mit eingebaut werden.

Egal wie Sie die Rauhnächte begehen: Silvester ist ohnehin ein Tag der Wünsche und Hoffnung. Bauen Sie doch zusätzlich zu Glückspflanzen, Wachsgießen und passenden Silvester-Snacks das ein oder andere Ritual ein. Für die Reinigung des Körpers bieten sich im neuen Jahr außerdem Diäten an.

Was bedeuten die 12 Rauhnächte?

Nach dem Volksglauben zogen sich die stürmischen Mächte der Mittwinterzeit in der Nacht auf den 6. Januar zurück, „die Wilde Jagd“ begab sich am Ende der Raunächte zur Ruhe. Die zwölf Raunächte waren als Bauernregel gemäß der pauren practick bestimmend für das Wetter der zwölf Monate des neuen Jahres.

Was sollte man in den 12 Nächten nicht tun?

Zwölf Nächte sind es, in denen man - so der Aberglaube - keine Wäsche aufhängen sollte.

Was für eine Bedeutung haben die Rauhnächte?

Die Rauhnächte sind die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren. Es ist die Zeit der inneren Einkehr, des Loslassens, der Reflektion und Manifestation, an deren Ende ein Neubeginn steht. Der Winter ist die Zeit, in der wir unseren inneren Garten bestellen, wie der Dichter Rilke schon sagte.

Was bedeutet die letzte Rauhnacht?

In der letzten Rauhnacht, so der Brauch, soll man alle Fenster öffnen, die bösen Geister hinaus schicken und die guten herein bitten. Diese steht für den Monat Jänner mit dem Thema Basis und Grundlage. Das ist der Tag um in der Familie die Wurzeln zu stärken.