Fruchtblase geplatzt wie merkt man das

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Fruchtblase geplatzt: Was ist bei einem Blasensprung zu tun?

Fruchtblase geplatzt wie merkt man das

von Sarah Tabaschuss

Sarah Tabaschuss

Sarah Tabaschuss lebt in Leverkusen, ganz in der Nähe von Köln, und arbeitete fünf Jahre als Chefredakteurin bei NetMoms. Als bald zweifache Mutter erlebt sie jeden Tag aufs Neue die unglaublich schönen, aber auch stressigen Zeiten mit Kindern. Da passt es natürlich gut, dass ihre größte Herausforderung die ist, gelassener zu bleiben. Bei der Erziehung legt sie großen Wert darauf, ihren Kindern ein gutes Selbstwertgefühl und Spaß am Leben zu vermitteln. Sarah ist Serien- und Filmjunkie und wenn sie nicht gerade den neuesten Folgen entgegenfiebert, verbringt sie mit ihrer Familie am liebsten die Zeit in ihrem großen Garten im Schatten eines Apfelbaums.

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Aktualisiert: 23.09.2020

Wenn Deine Fruchtblase platzt, befindest Du Dich in der Geburtsphase, egal ob mit oder ohne Wehen. Was passiert bei einem Blasensprung? Wann kommt es zum Blasensprung? Ist er gefährlich für Dein Baby und wie verhältst Du Dich dann am besten? Alle diese Fragen beantworten wir Dir hier.

In diesem Artikel

  • Was passiert, wenn die Fruchtblase platzt?
  • Tut es weh, wenn die Fruchtblase platzt?
  • Wann kommt es zu einem Blasensprung?
  • Warum kann die Fruchtblase platzen?
  • Ist der Blasensprung gefährlich für Dein Baby?
  • Was tun, wenn die Fruchtblase zuhause platzt?
  • Was tun, wenn die Fruchtblase unterwegs platzt?

Während der Schwangerschaft ist Dein Baby von der mit Fruchtwasser gefüllten Fruchtblase umgeben. Diese schützt es vor Stößen und Infektionen. Ist die Fruchtblase geplatzt, spricht man vom Blasensprung.

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Was passiert, wenn die Fruchtblase platzt?

Sobald sich der Schleimpfropfen ablöst und der Muttermund sich öffnet, kann es zu Verletzungen der nun ungeschützten Plazenta (dem sogenannten Mutterkuchen) kommen. Wenn die Plazenta verletzt wird, platzt die Fruchtblase oder sie reißt ein, sodass es zum Abgang des Fruchtwassers kommt. Der Abgang kann entweder schwallartig oder tröpfchenweise geschehen. Dieses Ereignis bezeichnet man als Blasensprung.

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Tut es weh, wenn die Fruchtblase platzt?

Du musst keine Angst vor dem Blasensprung haben, denn er tut nicht weh. Die Fruchtblase ist nicht von Nerven durchzogen, also wirst Du den Blasensprung nicht als schmerzhaft empfinden. Von vielen Schwangeren wird er lediglich dadurch bemerkt, dass eine warme, klare Flüssigkeit austritt. Das Fruchtwasser ist geruchlos und fast farblos. Im Gegensatz zu Urin kannst Du das Fruchtwasser aber nicht bei Dir halten.

Wann kommt es zu einem Blasensprung?

Der Blasensprung ist ein Zeichen der beginnenden Geburt und passiert in der Regel spontan nach Eintritt der Geburtswehen, wenn der Muttermund schon sehr weit geöffnet ist. In diesem Fall spricht man vom rechtzeitigen Blasensprung. Die Regel ist jedoch nicht immer der Fall und so kann es auch zu einem frühzeitigen oder einem vorzeitigen Blasensprung kommen.

  • Vorzeitiger Blasensprung: Die Fruchtblase platzt bereits vor Eintritt der Wehen.
  • Frühzeitiger Blasensprung: Die Fruchtblase platzt nach Eintritt der Wehen, aber vor dem Eintritt der Austreibungsphase.
  • Rechtzeitiger Blasensprung: Die Fruchtblase platzt nach Eintritt der Wehen während der Austreibungsphase.
  • Hoher Blasensprung: Wenn die Fruchtblase weit oben angerissen ist kommt es oft nur zu einem tröpfchenweisen Abgang des Fruchtwassers. Manchmal erfolgt dann bei der Entbindung erneut ein Fruchtwasserabgang (Zweizeitiger Blasensprung).

In seltenen Fällen öffnen Hebammen oder der anwesende Gynäkologe die Fruchtblase, um die Geburt zu erleichtern oder zu beschleunigen. Dieser Vorgang wird als Fruchtblasensprengung bezeichnet und unterliegt strengen Auflagen.

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Warum kann die Fruchtblase platzen?

Bei den meisten Frauen platzt die Fruchtblase mit Einsetzen der Wehen. Doch es kann auch andere Gründe dafür geben. Diese vier möglichen Ursachen kann ein Blasensprung haben:

  • Beginn der Geburt: Mit dem Beginn der Geburtswehen platzt die Fruchtblase im Normalfall und Flüssigkeit tritt aus.
  • Veranlagung: Die Wahrscheinlichkeit eines Blasensprungs kann genetisch bedingt sein. Denn die Dicke der Fruchtblasenmembran wird vererbt. Eine dünne Membran reißt schneller ein.
  • Erhöhter Druck: Durch eine Mehrlingsschwangerschaft kann der Druck auf die Fruchtblase erhöht sein und ein Blasensprung begünstigt werden.
  • Folgeschwangerschaften nach Blasensprung: Nach einer Geburt mit Blasensprung ist das Risiko bei einer erneuten Schwangerschaft erhöht.
  • Infektionen: In manchen Fällen können Infektionen der Vagina dazu führen, dass die Fruchtblase Risse bekommt und platzt.

Ist der Blasensprung gefährlich für Dein Baby?

In der Regel findet der Blasensprung erst während der Geburt statt. Zu diesem Zeitpunkt befindest Du Dich wahrscheinlich schon in der von Dir gewählten Entbindungseinrichtung und die Risiken für Dich und Dein Baby sind sehr gering. Im Krankenhaus werden Du und Dein Ungeborenes überwacht, um sicher zu gehen, dass Du und das Baby gesund seid. Indem Du in eine liegende Position gebracht wirst, wird dem Verrutschen der Nabelschnur nach Abgang des Fruchtwassers entgegengewirkt und so möglichen Komplikationen bei der Geburt vorgebeugt.

In seltenen Fällen kann es auch früher zu einem Blasensprung kommen. Dies kann leider für Dein Baby gefährlich werden:

  • 3. – 20. Schwangerschaftswoche: Da die Überlebenschancen für Dein Baby in diesen Wochen sehr schlecht stehen und um Dich vor Infektionen zu schützen wird oft zu einem aktiven Abbruch der Schwangerschaft geraten.
  • 20. – 24. Schwangerschaftswoche: Das Platzen der Fruchtblase in dieser Zeit führt in vielen Fällen zu einer Fehlgeburt. Ansonsten wird mithilfe von Medikamenten versucht, das Baby vor Infektionen zu schützen und seine Entwicklung zu fördern. Für Dich würde das bis zur Entbindung absolute Bettruhe bedeuten.
  • 24. – 28. Schwangerschaftswoche: Durch den Einsatz von Medikamenten wird versucht das Baby vor Infektionen zu schützen, seine Entwicklung zu fördern und frühzeitige Wehen zu hemmen. In seltenen Fällen kommt es zu einem spontanen Verschluss des Blasenrisses.
  • 28. – 32. Schwangerschaftswoche: Passiert der Blasensprung in dieser Zeit muss individuell entschieden werden, ob eine konservative Behandlung (medikamentöse Therapie) eingesetzt wird oder das Kind entbunden wird.
  • Ab der 32. Schwangerschaftswoche: In dieser Zeit wird in den meisten Fällen die Geburt eingeleitet oder das Baby durch einen Kaiserschnitt geholt.

Was tun, wenn die Fruchtblase zuhause platzt?

Wenn Du den Abgang von Fruchtwasser bemerkst oder Du Dir nicht ganz sicher bist, ob es sich um Fruchtwasser handelt, dann nimm – soweit wie es Dir die Umstände erlauben – eine liegende Position ein. Mache es Dir gemütlich, um Dein Baby nicht unnötig zu gefährden. Bleibe ruhig und kontaktiere dann eine Entbindungseinrichtung oder Deine Hebamme, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Was tun, wenn die Fruchtblase unterwegs platzt?

Es kann durchaus passieren, dass Deine Fruchtblase platzt, während Du unterwegs bist. Doch keine Angst, Du wirst eher nicht auf einmal in einer gigantischen Pfütze stehen, wie man es oft in Hollywood-Filmen zu sehen bekommt. Das Fruchtwasser läuft in der Regel langsam ab, bei manchen Frauen auch nur tröpfchenweise. Wichtig ist, in so einem Fall Ruhe zu bewahren und Deinen Partner sowie Deine Hebamme zu kontaktieren, um zu entscheiden, was jetzt am besten zu tun ist.

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