Fieberbläschen gleich herpes

Meist steckt man sich schon in der frühen Kindheit mit Herpes-Viren an. Besondere Verhaltensweisen, um sich selbst vor einer Erstinfektion zu schützen, spielen für Erwachsene deshalb keine große Rolle. Bei der Vorbeugung geht es eher darum, andere nicht anzustecken.

Allgemein kann man andere Menschen vor einer Infektion schützen, indem man bis zur vollständigen Abheilung der Lippenbläschen und -krusten

  • niemanden küsst,
  • keine Handtücher, Geschirr und Besteck teilt,
  • die Hände wäscht, wenn man sich an die Lippe gefasst hat (zum Beispiel nach dem Auftragen von Salbe),
  • Sport mit Körperkontakt vermeidet und
  • keinen Oralsex hat, denn dabei können die Viren vom Mund auf den Genitalbereich der Person, mit der man Sex hat, übertragen werden und Genitalherpes auslösen.

Neugeborene bis zur achten Lebenswoche sind wegen ihres noch unreifen Immunsystems besonders gefährdet, wenn sie sich mit Lippenherpes anstecken. Wer Lippenherpes hat, sollte einen Säugling nicht küssen, dessen Schnuller nicht in den Mund nehmen, sich regelmäßig die Hände waschen und verhindern, dass das Kind versehentlich die Herpesbläschen berührt.

Auch außerhalb eines Ausbruchs ist es theoretisch möglich, andere anzustecken. Da dies aber nur sehr selten passiert, kann auf Vorsichtsmaßnahmen verzichtet werden, solange man gerade keinen Lippenherpes hat.

Unter Vorbeugung fällt auch, was man tun kann, damit ein Lippenherpes seltener ausbricht. Wer für sich festgestellt hat, dass die Beschwerden nach bestimmten Situationen häufiger auftreten – etwa nach einem Sonnenbad –, kann versuchen, solche auslösenden Faktoren zu meiden oder sich zu schützen: Zum Beispiel kann man Sonnencreme oder eine gute Lippenpflege ausprobieren.

Wenn das Virus sehr häufig ausbricht und zu Lippenherpes führt, kann auch eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten infrage kommen. Es ist allerdings kaum untersucht, wie gut sie vor Lippenherpes schützt.

Herpes: Das Virus, das fast alle in sich tragen

Fieberbläschen werden durch Herpes-Viren (HSV-1 = Herpes-Virus Typ 1) ausgelöst. Weltweit sind über 90 Prozent der Menschen Träger dieser Viren, die sich unerkennbar und unangreifbar in den Nervenzellen verstecken. In der Schweiz geht man von rund 70 Prozent Infizierten in der Bevölkerung aus. Der erste Kontakt mit Herpes-Viren erfolgt meistens unbemerkt. Wer sich einmal damit infiziert, bleibt ein Leben lang Träger dieses Virus. Es gibt nebst dem Herpes-Virus Typ 1, der für die Lippenbläschen verantwortlich ist, auch noch weitere, jedoch weit weniger verbreitete Herpes-Viren. Diese können andere Erkrankungen wie Pfeiffersches Drüsenfieber, Windpocken oder Gürtelrose auslösen. Das in der Regel mit Herpes gemeinte Virus «Herpes-simplex-Virus» (HSV) wird unterteilt in Herpes-Virus Typ 1 und 2. Typ 1 ist Auslöser von Fieberbläschen, Typ 2 kann Genital-Herpes auslösen. Die Übertragung der Viren von Typ 2 erfolgt in den meisten Fällen über Geschlechtsverkehr. 

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

Herpes-Viren sind hochansteckend, weswegen es schwierig ist, sich vor einer Infektion zu schützen. Als vorbeugende Massnahme gilt, kein gemeinsames Besteck zu benutzen und den Körperkontakt bei einem Herpes-Ausbruch einzuschränken. Auch das Küssen von Personen mit einem Fieberbläschen sollten Sie während dieser Zeit unterlassen. 

Wie es zu Fieberbläschen kommt

Das Herpes-Virus tragen wir mit einer grossen Wahrscheinlichkeit bereits – doch was muss geschehen, damit die unangenehmen Lippenbläschen auftreten? Das hängt von unserem Immunsystem ab, denn schon bei einer geringen Beeinträchtigung der Immunabwehr können die Herpes-Viren reaktiviert werden. Sie wandern dann von den Nervenzellen in die Haut und bilden dort die Bläschen. Danach kehren sie zurück in die Nervenzellen und warten dort auf ihren nächsten Auftritt. Im Schnitt leidet etwa jede zweite Frau und jeder dritte Mann mehr oder weniger oft unter Herpes.

Die Symptome von Herpes

Sind die Fieberblasen erst einmal da, machen sie sich schnell unangenehm bemerkbar: Meist bemerkt man an den Lippen ein Jucken, Brennen oder ein Spannungsgefühl, danach folgen die Fieberblasen mit anschliessender Krustenbildung. Sobald diese abfällt, ist der Herpes-Ausbruch überstanden. Die Fieberblasen können manchmal auch auf der Nase oder anderen Bereichen des Gesichts auftauchen, der Verlauf bleibt jedoch derselbe. Möglich sind während dieser Zeit auch Symptome wie Unwohlsein, Müdigkeit oder – insbesondere beim ersten Ausbruch – Fieber und Übelkeit. Allgemein kann festgestellt werden, dass die erste Herpes-Infektion jeweils am schwersten verläuft, die nachfolgenden Ausbrüche sind in der Regel deutlich milder. 

Fieberbläschen gleich herpes

Mögliche Komplikationen von Lippenherpes

In den allermeisten Fällen verläuft ein Herpes-Ausbruch ohne Komplikationen. Da das Herpes-Virus jedoch auch auf andere Regionen des Körpers übertragbar ist, können beispielsweise bei einer Infektion am Auge Komplikationen auftauchen. Eine Herpes-Infektion am Auge führt zu geröteten Augen, einem Fremdkörpergefühl und kann sehr schmerzhaft sein. Wird diese Infektion nicht behandelt, kann die Sehfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt werden. Als vorbeugende Massnahmen gegen eine Herpes-Infektion der Augen gelten eine strikte Hygiene und besondere Vorsicht beim Umgang mit Kontaktlinsen.

Bei Herpes ist das Immunsystem entscheidend

Nicht alle Menschen, die das Virus in sich tragen, leiden unter Herpesbläschen. Es gibt zahlreiche Virusträgerinnen und Virusträger, die noch nie einen Herpes-Ausschlag hatten. Entscheidend für einen Ausbruch ist allein das Immunsystem. Eine erfolgreiche Behandlung von Fieberblasen muss sich somit nicht direkt gegen die Viren wenden, sondern vielmehr das angeschlagene Immunsystem unterstützen. Funktioniert das Immunsystem richtig, bleiben die Bläschen auch bei Sonnenbestrahlung, Fieber, seelischem Stress oder anderen belastenden Faktoren aus.

Woher weiß ich ob es Herpes ist?

Bei Lippenherpes (Herpes labialis) fängt es an einer Stelle der Ober- oder Unterlippe an zu jucken oder kribbeln. Die Haut spannt und rötet sich dort und es bilden sich schmerzhafte Bläschen. Diese können sich auch auf die umliegende Haut, in die Mundhöhle oder Richtung Nase ausbreiten.

Ist eine Blase an der Lippe immer Herpes?

Der Herpes labialis ist eine Virusinfektion, bei der sich Bläschen oder Blasen auf der Lippe oder auf dem Gesicht bilden. Diese Erkrankung wird manchmal auch Lippenherpes oder Fieberblasen genannt und wird durch das Herpes-simplex-Virus verursacht.

Wann bekommt man Fieberbläschen?

Fieber (deshalb auch oft Fieberbläschen genannt) Sonneneinstrahlung (schwächt die Abwehr in der Haut) Psychische Belastungen (z.B. emotionaler Stress, Trauer, Ängste, Überarbeitung) Hormonelle Umstellung (bei Frauen z.B. während der Menstruation oder in der Schwangerschaft)

Warum heißt es Fieberbläschen?

Bedeutungen: [1] durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufenes Bläschen – vor allem an den Lippen. Herkunft: Determinativkompositum aus den Substantiven Fieber und Blase.